Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] gegen die vermeintlichen Urheber des Flug¬ Wissens nicht so drastisch daneben, wie beim Wir fragen noch einmal, wie soll man Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des "crlagS gestattet. S^antwortlich: der Heran"geber Georg Eleinow in Berlin-Lichterselde West. -- Manufkriptsendunge" und Briefe werde" erbeten unter der Adresse: "" die "chriftleituun der Grcuzl>"te" i" "cru" SW 11, Tempell>"fer Ufer ZS", Z-nfprecher de" HerauZgeberS: Amt Licht-rs-lde 498, de" Verlag" und der Schriftleitung! Amt Lid"vo SS1V. Verlag: Verlag der Gr-nzboten ". in, b. H. in Berlin SW II, Temp-lhofer Ufer SKa, Druck ,Der Retch"böte' ". in. b. H. in Berlin SW 11. Dessau" Straf," Lo/S7> Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] gegen die vermeintlichen Urheber des Flug¬ Wissens nicht so drastisch daneben, wie beim Wir fragen noch einmal, wie soll man Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des «crlagS gestattet. S^antwortlich: der Heran«geber Georg Eleinow in Berlin-Lichterselde West. — Manufkriptsendunge» und Briefe werde» erbeten unter der Adresse: «» die «chriftleituun der Grcuzl>»te» i» »cru« SW 11, Tempell>»fer Ufer ZS», Z-nfprecher de» HerauZgeberS: Amt Licht-rs-lde 498, de» Verlag» und der Schriftleitung! Amt Lid«vo SS1V. Verlag: Verlag der Gr-nzboten «. in, b. H. in Berlin SW II, Temp-lhofer Ufer SKa, Druck ,Der Retch»böte' «. in. b. H. in Berlin SW 11. Dessau« Straf,« Lo/S7> <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0044" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/88282"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_115" prev="#ID_114" next="#ID_116"> gegen die vermeintlichen Urheber des Flug¬<lb/> blattes, die in seinen Augen damit erledigt<lb/> find. Manch einer wird die Zeitung ärgerlich<lb/> »us der Hand legen, bevor er die über eine<lb/> Tpalte lange Erklärung durchstudiert hat.<lb/> Er erführe dann überhaupt nichts van der<lb/> am Schlüsse folgenden redaktionellen Be¬<lb/> merkung: „Das Flugblatt ist, wie von halb¬<lb/> amtlicher Seite erklärt wird, nach den bis¬<lb/> herigen Feststellungen kein Elaborat alldeut¬<lb/> scher Kreise. Es sei vielmehr mit höchster<lb/> Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß es sich<lb/> dabei um ein Fälschungsmanöver der Entente<lb/> handelt. Uns scheint, daß zunächst einmal<lb/> der .Preußenbund' selbst das Wort hat."<lb/> Was soll man nun zu diesem Verhalten der<lb/> Zeitung sagen? Liegt da noch „Gutgläubig¬<lb/> keit" vor, wenn man am Ende selbst demen¬<lb/> tiert, was man am Anfang behauptet? Oder<lb/> hat nicht vielmehr die Sucht, dem Politischen<lb/> Gegner einen Schlag zu versetzen, die Herren<lb/> von der Jerusalemer Straße zu einer argen<lb/> Unbedachtsamkeit verleitet, indem sie in<lb/> „270000" Köpfen — mit dieser Auflageziffer<lb/> macht das „B. T." Reklame — eine Vor¬<lb/> stellung erweckten, die das Gegenteil von<lb/> Wahrheit bedeutet I? Da sind die Kollegen<lb/> vom „Vorwärts" doch vorsichtigere Leute.<lb/> Sie legen zwar auch zunächst (2t. Sep¬<lb/> tember) die Fälschung dem „Preußenbunde"<lb/> und den Kaisertreuen zur Last und kenn¬<lb/> zeichnen deren Kundgebungen, die „sich der<lb/> Wiedergabe entziehen", als Ausfluß von Un¬<lb/> zurechnungsfähigkeit oder noch Schlimmerem,<lb/> aber da sie von den verschiedenen Dementis<lb/> schweigen, steht doch das Zeichen ihres besseren</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_116" prev="#ID_115"> Wissens nicht so drastisch daneben, wie beim<lb/> „Berliner Tageblatt". Im „Rückzugsgefecht"<lb/> sind sich die beiden Oppositionsorgane aller¬<lb/> dings wieder ebenbürtig. Als der „Vorwärts"<lb/> am folgenden Tage berichtigende Erklärungen<lb/> der mißbrauchten Vereinigungen erwähnt,<lb/> bemerkt er, um doch etwas zu sagen, sie kämen<lb/> „auffällig spät". Diese Leistung steht auf<lb/> gleicher Höhe der Beweiskraft, wie die oben<lb/> mitgeteilte Ausflucht des „B. T." erst habe<lb/> noch der „Preußenbund" das Wort, ein Argu¬<lb/> ment, das gerade bis zur nächsten Nummer<lb/> (488) langt, wo dieses „Wort" nolens. volens<lb/> auch den Tageblattlesern mitgeteilt werden<lb/> muß. Die Art, wie das geschieht, läßt<lb/> übrigens — ebensoviel zu wünschen übrig,<lb/> wie das Verhalten des Blattes am Abend<lb/> vorher. Anstatt nun auch seinerseits eine be¬<lb/> richtigende Erklärung abzugeben, die um so<lb/> nötiger war, je entschiedener man zuvor Be¬<lb/> hauptungen aufgestellt und den „Preußen¬<lb/> bund" im Tone des Richters an die Schranken<lb/> gerufen hatte, wird das Dementi des Bundes<lb/> der Kaisertreuen mit der farblosen Bemerkung:<lb/> „Uns geht folgende Zuschrift zu" abgedruckt,<lb/> als ob die Redaktion mit der ganzen Ange¬<lb/> legenheit nie etwas zu tun gehabt hätte.<lb/> Eine Selbstberichtigung sucht man auch ver¬<lb/> gebens in Ur. 493 und 498, wo weitere De¬<lb/> mentis mitgeteilt werden.</p> <p xml:id="ID_117"> Wir fragen noch einmal, wie soll man<lb/> diese Art Behandlung der öffentlichen Meinung<lb/> nennen? Woanders aber freut man sich, die<lb/> Wunde Stelle am deutschen Volkskörper mit<lb/> einer Teufelei getroffen zu haben!</p> <note type="byline"> h. V. 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Dessau« Straf,« Lo/S7></note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
gegen die vermeintlichen Urheber des Flug¬
blattes, die in seinen Augen damit erledigt
find. Manch einer wird die Zeitung ärgerlich
»us der Hand legen, bevor er die über eine
Tpalte lange Erklärung durchstudiert hat.
Er erführe dann überhaupt nichts van der
am Schlüsse folgenden redaktionellen Be¬
merkung: „Das Flugblatt ist, wie von halb¬
amtlicher Seite erklärt wird, nach den bis¬
herigen Feststellungen kein Elaborat alldeut¬
scher Kreise. Es sei vielmehr mit höchster
Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß es sich
dabei um ein Fälschungsmanöver der Entente
handelt. Uns scheint, daß zunächst einmal
der .Preußenbund' selbst das Wort hat."
Was soll man nun zu diesem Verhalten der
Zeitung sagen? Liegt da noch „Gutgläubig¬
keit" vor, wenn man am Ende selbst demen¬
tiert, was man am Anfang behauptet? Oder
hat nicht vielmehr die Sucht, dem Politischen
Gegner einen Schlag zu versetzen, die Herren
von der Jerusalemer Straße zu einer argen
Unbedachtsamkeit verleitet, indem sie in
„270000" Köpfen — mit dieser Auflageziffer
macht das „B. T." Reklame — eine Vor¬
stellung erweckten, die das Gegenteil von
Wahrheit bedeutet I? Da sind die Kollegen
vom „Vorwärts" doch vorsichtigere Leute.
Sie legen zwar auch zunächst (2t. Sep¬
tember) die Fälschung dem „Preußenbunde"
und den Kaisertreuen zur Last und kenn¬
zeichnen deren Kundgebungen, die „sich der
Wiedergabe entziehen", als Ausfluß von Un¬
zurechnungsfähigkeit oder noch Schlimmerem,
aber da sie von den verschiedenen Dementis
schweigen, steht doch das Zeichen ihres besseren
Wissens nicht so drastisch daneben, wie beim
„Berliner Tageblatt". Im „Rückzugsgefecht"
sind sich die beiden Oppositionsorgane aller¬
dings wieder ebenbürtig. Als der „Vorwärts"
am folgenden Tage berichtigende Erklärungen
der mißbrauchten Vereinigungen erwähnt,
bemerkt er, um doch etwas zu sagen, sie kämen
„auffällig spät". Diese Leistung steht auf
gleicher Höhe der Beweiskraft, wie die oben
mitgeteilte Ausflucht des „B. T." erst habe
noch der „Preußenbund" das Wort, ein Argu¬
ment, das gerade bis zur nächsten Nummer
(488) langt, wo dieses „Wort" nolens. volens
auch den Tageblattlesern mitgeteilt werden
muß. Die Art, wie das geschieht, läßt
übrigens — ebensoviel zu wünschen übrig,
wie das Verhalten des Blattes am Abend
vorher. Anstatt nun auch seinerseits eine be¬
richtigende Erklärung abzugeben, die um so
nötiger war, je entschiedener man zuvor Be¬
hauptungen aufgestellt und den „Preußen¬
bund" im Tone des Richters an die Schranken
gerufen hatte, wird das Dementi des Bundes
der Kaisertreuen mit der farblosen Bemerkung:
„Uns geht folgende Zuschrift zu" abgedruckt,
als ob die Redaktion mit der ganzen Ange¬
legenheit nie etwas zu tun gehabt hätte.
Eine Selbstberichtigung sucht man auch ver¬
gebens in Ur. 493 und 498, wo weitere De¬
mentis mitgeteilt werden.
Wir fragen noch einmal, wie soll man
diese Art Behandlung der öffentlichen Meinung
nennen? Woanders aber freut man sich, die
Wunde Stelle am deutschen Volkskörper mit
einer Teufelei getroffen zu haben!
h. V. M.
Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.
Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des «crlagS gestattet.
S^antwortlich: der Heran«geber Georg Eleinow in Berlin-Lichterselde West. — Manufkriptsendunge» und
Briefe werde» erbeten unter der Adresse:
«» die «chriftleituun der Grcuzl>»te» i» »cru« SW 11, Tempell>»fer Ufer ZS»,
Z-nfprecher de» HerauZgeberS: Amt Licht-rs-lde 498, de» Verlag» und der Schriftleitung! Amt Lid«vo SS1V.
Verlag: Verlag der Gr-nzboten «. in, b. H. in Berlin SW II, Temp-lhofer Ufer SKa,
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