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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

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<La Blick auf Finnland

die sich noch nie in der Geschichte des Landes zugetragen hatte. Er berief die
Stände Finnlands zu einer Versammlung und beriet mit ihnen die allgemeinen
Angelegenheiten. Er erkannte dabei die Treue des Volkes und sah, daß es seinen
Wünschen mit aufopferndem Eifer entgegenkam.

Der Krieg knüpfte das Blutsband. Während der Beteiligung Schwedens
am dreißigjährigen Kriege stand Finnland ihm die ganze Zeit hindurch im Felde
zur Seite. Schybergson hat berechnet, daß es sogar verhältnismäßig ein größeres
Kontingent stellte als Schweden. Nach seiner Angabe betrugen die Aushebungen
in Finnland 1639 im ganzen 2048 Mann und im darauffolgenden Jahre 1821.
während sie in diesen beiden Jahren in Finnland und Schweden zusammen 5427
und 5337 Mann ausmachten. Finnland stellte also etwa zwei Fünftel und
Schweden ein Drittel der ganzen Kriegerzahl, während die Bevölkerung des erst¬
genannten Landes sich nicht auf mehr als ein Viertel der gesamten Volksmenge
beider Länder belaufen haben dürfte. Die finnischen Soldaten wurden in eigene
Regimenter eingereiht, welche die Namen ihrer Landesteile trugen.

Während des Jahres 1625 ließ Gustav Adolf in Finnland acht Regimenter
zu je acht Kompagnien aufstellen, die im Feldzuge gegen Polen Dienst taten, und
bei Beginn des deutschen Krieges wurden die finnischen' Truppen noch mehr ver¬
stärkt. In den Jahren 1631 bis 1647 hat Finnland 12000 bis 13000 Mann
Fußvolk gestellt, während man die gesamte Stärke der Infanterie Schwedens und
Finnlands auf 34000 bis 37000 Mann berechnet. Der Beitrag Finnlands war
also im Verhältnisse zur Volksmenge größer als der Schwedens.

, Was nun die Kavallerie anbetrifft, so ist im Jahre 1635 von drei finnischen
Reiterregimentern die Rede, dem Abo-, dem Nylands- und dem Wiborgsregimente,
die zusammen 3600 Mann umfaßten, während sich die gesammte einheimische
Kavallerie Schwedens und Finnlands auf etwa 11000 Mann belief. Die finnischen
Gruppen wurden teils als Festungsbesatzungen auf wichtige Punkte der Ostgrenze
n^?w >!. verteilt, teils in Deutschland mit den schwedischen Truppen zusammen
^"A°"" ' D'e zu dieser Aufgabe beorderten finnischen Truppen, zwei Regimenter
- ^-.V^en. "Kompagnien" Reiterei, im ganzen gegen 3000 Mann, langten
Kpnl r ""^ dem Befehle des Generals Gustav Horn in Stettin an. Im
übernahm der König mit einem Teile des Heeres, darunter dem größten
^ .?""thet,,en Truppen, einen Streifzug nach Mecklenburg, und in der
" ^ ^^^ten sich<die Finnen an der Erstürmung Greifenhagens und
i?^s^c^S- Bei Bergstell und, Werben erwarben sich die Finnen durch
hre bewiesene Tapferkeit die besondere Gewogenheit des Königs und erhielten
von nun an den Ehrenplatz auf dem rechten Flügel der ersten Linie des Heeres.
Dort pflegte der Feind mit seinem Angriffe zu beginnen. So auch bei Breiten¬
feld, wo die Finnen Mit zwei Schwadronen unter Stalhandske und Wunsch zuerst
I^^^kF?!^^.^^uhalien hatten. Als Tilly im April 1632 am Lech
Gustav Adolf HM gebot. Keß dieser 300 Finnen unter Major Wrangel in Kähnen
über den Fluß setzen Diese Aufgabe wurde unter dem Feuer des Feindes er-
folgreich gelöst. Die Finnen bissen sich am anderen Ufer fest, bis eine Brücke
fertig war. um Gustav Adolfs übrige Truppen hinüberzuführen. Der Sieg am
Lech er chlvß ihm dann teil Weg "ach Augsburg und München.

Auch bei der Alten Beste vor Nürnberg standen die Finnen im heißen
Kampfe, und bei Lützen finden wir die auf 500 Mann zusammengeschmolzene
finnische Reiterei unter Stalhandske auf dem rechten Flügel der Schweden. Sie
wurde unter den besten Regimentern zuerst in der Schlacht eingesetzt. Nach dem Tode
Gustav Adolfs errang die schwedische und finnische Waffenbrüderschaft bei Wittstock und
Chemnitz unter Bein6r neue Siege und bedeckte sich unter dem Finnen Torstenson
sowohl bei Breitenfeld wie in dem Feldzuge gegen Dänemark mit neuem Ruhme.
"

"Finnland hat im dreißigjährigen Kriege große Opfer gebracht, sagt
Schybergson in seiner Chronik der Heldentaten Finnlands, "aber das, was ge-
Wonnen wurde, nämlich die Erhaltung der protestantischen Glaubensfreiheit, ist
für unser Volk von unschätzbarem Werte." Das Schicksal hat es so gefügt, daß


<La Blick auf Finnland

die sich noch nie in der Geschichte des Landes zugetragen hatte. Er berief die
Stände Finnlands zu einer Versammlung und beriet mit ihnen die allgemeinen
Angelegenheiten. Er erkannte dabei die Treue des Volkes und sah, daß es seinen
Wünschen mit aufopferndem Eifer entgegenkam.

Der Krieg knüpfte das Blutsband. Während der Beteiligung Schwedens
am dreißigjährigen Kriege stand Finnland ihm die ganze Zeit hindurch im Felde
zur Seite. Schybergson hat berechnet, daß es sogar verhältnismäßig ein größeres
Kontingent stellte als Schweden. Nach seiner Angabe betrugen die Aushebungen
in Finnland 1639 im ganzen 2048 Mann und im darauffolgenden Jahre 1821.
während sie in diesen beiden Jahren in Finnland und Schweden zusammen 5427
und 5337 Mann ausmachten. Finnland stellte also etwa zwei Fünftel und
Schweden ein Drittel der ganzen Kriegerzahl, während die Bevölkerung des erst¬
genannten Landes sich nicht auf mehr als ein Viertel der gesamten Volksmenge
beider Länder belaufen haben dürfte. Die finnischen Soldaten wurden in eigene
Regimenter eingereiht, welche die Namen ihrer Landesteile trugen.

Während des Jahres 1625 ließ Gustav Adolf in Finnland acht Regimenter
zu je acht Kompagnien aufstellen, die im Feldzuge gegen Polen Dienst taten, und
bei Beginn des deutschen Krieges wurden die finnischen' Truppen noch mehr ver¬
stärkt. In den Jahren 1631 bis 1647 hat Finnland 12000 bis 13000 Mann
Fußvolk gestellt, während man die gesamte Stärke der Infanterie Schwedens und
Finnlands auf 34000 bis 37000 Mann berechnet. Der Beitrag Finnlands war
also im Verhältnisse zur Volksmenge größer als der Schwedens.

, Was nun die Kavallerie anbetrifft, so ist im Jahre 1635 von drei finnischen
Reiterregimentern die Rede, dem Abo-, dem Nylands- und dem Wiborgsregimente,
die zusammen 3600 Mann umfaßten, während sich die gesammte einheimische
Kavallerie Schwedens und Finnlands auf etwa 11000 Mann belief. Die finnischen
Gruppen wurden teils als Festungsbesatzungen auf wichtige Punkte der Ostgrenze
n^?w >!. verteilt, teils in Deutschland mit den schwedischen Truppen zusammen
^„A°"„ ' D'e zu dieser Aufgabe beorderten finnischen Truppen, zwei Regimenter
- ^-.V^en. „Kompagnien" Reiterei, im ganzen gegen 3000 Mann, langten
Kpnl r ""^ dem Befehle des Generals Gustav Horn in Stettin an. Im
übernahm der König mit einem Teile des Heeres, darunter dem größten
^ .?""thet,,en Truppen, einen Streifzug nach Mecklenburg, und in der
„ ^ ^^^ten sich<die Finnen an der Erstürmung Greifenhagens und
i?^s^c^S- Bei Bergstell und, Werben erwarben sich die Finnen durch
hre bewiesene Tapferkeit die besondere Gewogenheit des Königs und erhielten
von nun an den Ehrenplatz auf dem rechten Flügel der ersten Linie des Heeres.
Dort pflegte der Feind mit seinem Angriffe zu beginnen. So auch bei Breiten¬
feld, wo die Finnen Mit zwei Schwadronen unter Stalhandske und Wunsch zuerst
I^^^kF?!^^.^^uhalien hatten. Als Tilly im April 1632 am Lech
Gustav Adolf HM gebot. Keß dieser 300 Finnen unter Major Wrangel in Kähnen
über den Fluß setzen Diese Aufgabe wurde unter dem Feuer des Feindes er-
folgreich gelöst. Die Finnen bissen sich am anderen Ufer fest, bis eine Brücke
fertig war. um Gustav Adolfs übrige Truppen hinüberzuführen. Der Sieg am
Lech er chlvß ihm dann teil Weg „ach Augsburg und München.

Auch bei der Alten Beste vor Nürnberg standen die Finnen im heißen
Kampfe, und bei Lützen finden wir die auf 500 Mann zusammengeschmolzene
finnische Reiterei unter Stalhandske auf dem rechten Flügel der Schweden. Sie
wurde unter den besten Regimentern zuerst in der Schlacht eingesetzt. Nach dem Tode
Gustav Adolfs errang die schwedische und finnische Waffenbrüderschaft bei Wittstock und
Chemnitz unter Bein6r neue Siege und bedeckte sich unter dem Finnen Torstenson
sowohl bei Breitenfeld wie in dem Feldzuge gegen Dänemark mit neuem Ruhme.
"

„Finnland hat im dreißigjährigen Kriege große Opfer gebracht, sagt
Schybergson in seiner Chronik der Heldentaten Finnlands, „aber das, was ge-
Wonnen wurde, nämlich die Erhaltung der protestantischen Glaubensfreiheit, ist
für unser Volk von unschätzbarem Werte." Das Schicksal hat es so gefügt, daß


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/25>, abgerufen am 22.07.2024.