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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Erstes Vierteljahr.

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Deutsche Flurbereinigung

Deutsche Flurbereinigung
Geschichtliche Erinnerungen -- politische Mahnungen Dr. Paul ZVentzcke von
4. Das alte und das neue Mitteleuropa.

er den Begriff der Flurbereinigung ganz wörtlich auf die Bedürfnisse
uuserer Außenpolitik ausdehnen will, wird zunächst an Arrondierung
und Abglättung der zerrissenen deutschen Grenzen im künftigen
Friedensschluß denken. Gewiß warten auch hier drängende Auf¬
gaben, deren Lösung unsere militärischen und wirtschaftlichen General-
stabe mit Kraft und Einsicht vorzubereiten haben. Aber ent¬
scheidend sind doch allein die ganz großen Probleme: Wie in der inneren
"Flurbereinigung" die preußische Wahlrechtsreform am schärfsten und anschau -
liebsten den uralten Streit zwischen ReichsgedaNken und Territorialstaat verkörpert,
wurzeln die Leitworte von nritteleuropäischer'Gemeinschaft im deutschen Traume
einer Synthese von Weltbürgertum und Nationalstaat.

Eilfertige Federn haben wohl versucht, die Grundlagen dieses Gedankens
bis in die Aufzeichnungen und Meinungen deutscher Denker jahrhundertelang,
zum mindesten bis in die Ideenwelt von Gottfried Wilhelm Leibniz zurück zu
verfolgen. In Wirklichkeit ist von einem "Mitteleuropa", wie wir es heute zu
bilden versuchen, weder bei ihm noch bei seinen Epigonen die Rede. Laut und
vernehmlich klingt nur die Vorstellung vom weltgebietenden "römischen Reich
deutscher Nation" nach, wo allzu empfängliche Ohren den "Unterton" des mittel¬
europäischen Gedankens zu hören meinen. Erst nachdem das alte- deutsche
Kaisertum endgültig verschwunden war, konnte auf den Trümmern seiner politisch-
wirtschaftlichen und religiös-philosophischen Machtstellung der neue Begriff ent¬
stehen, der bereits in der großen Krisis der deutschen Revolution von 1848 lebhaft
genug pulsiert. Um den "Mikrokosmos" der thüringischen Einheitsfrage fügte sich
damals im Gewirr der Publizistik, wie wir schon hörten, das feste Band der klein¬
deutschen, bundesstaatlichen.Einigung- Im konzentrischen Kreise schlingt sich darüber
der Gedanke des deutsch-österreichischen Staatenbunoss, dem sich als Trabanten
die herabgefallenen Blöcke der mittelalterlichen Kaiserburg, die Pufferstaaten im
Westen und Norden, anschließen sollen. Aber die letzte Vollendung fehlt bereits
dem kunstvollen Bau solcher Ideen. Der Gedanke an die "Vereinigten Staaten
von Europa", der ebenfalls auftaucht, wird durchbrochen von der Erkenntnis, daß die
wirtschaftliche Zukunft des mitteleuropäisch-deutschen Staatenbundes im Osten liege.
Im Kampf gegen den englischen Freihandel Hütte ja Friedrich List schon zwei
Jahrzehnte zuvor die überquellende Kraft der großdeutschen Gedanken auf den
Weg zur Türkei gewiesen, wo sich neue Einflußgebiete eröffneten. Das so modern
anmutende Schlagwort "Berlin--Bagdad" ist 1848 deutlich vorgebildet in der
Hoffnung, in Anatolien <siedlungsland für deutsche Kolonisten zu gewinnen.

Der Keim neuer fruchtbarer Gedanken wurde damit gelegt, aber der Weg
zur Tat war noch weit. Selbst der gegenseitige Anschluß von Deutschland und
Osterreich blieb, wie ein wackerer Deutsch-Böhme damals mit Recht hervorhob,
vorerst noch "ein neuer, in der Geschichte unbekannter Begriff". Der ideale
Einheüsgedcmke, der die Deutsch-Österreicher nicht aus dem emporwachsenden
Reiche ausschließen wollte, hemmte im Jahre 1848 die Ausbildung der in ferne
Zukunft weihenden Ideen. Es ist nicht anders: erst der Bruderkampf von 1866,
der scheinbar die deutsche Volksgemeinschaft auf ewig zerriß, schuf die Möglichkeit,
die Grundmauern, ans denen sich der große Neubau sicher und fest zur Höhe er¬
heben konnte, in unberührtes Gestein zu schlagen. Als Bismarck dann vier Jahre
später dem neuen Reich durch die Einverleibung Elsaß und Lothringens eine
ewige Fron auferlegte, die seine Außenpolitik von vornherein und in jeder Welt-


Deutsche Flurbereinigung

Deutsche Flurbereinigung
Geschichtliche Erinnerungen — politische Mahnungen Dr. Paul ZVentzcke von
4. Das alte und das neue Mitteleuropa.

er den Begriff der Flurbereinigung ganz wörtlich auf die Bedürfnisse
uuserer Außenpolitik ausdehnen will, wird zunächst an Arrondierung
und Abglättung der zerrissenen deutschen Grenzen im künftigen
Friedensschluß denken. Gewiß warten auch hier drängende Auf¬
gaben, deren Lösung unsere militärischen und wirtschaftlichen General-
stabe mit Kraft und Einsicht vorzubereiten haben. Aber ent¬
scheidend sind doch allein die ganz großen Probleme: Wie in der inneren
„Flurbereinigung" die preußische Wahlrechtsreform am schärfsten und anschau -
liebsten den uralten Streit zwischen ReichsgedaNken und Territorialstaat verkörpert,
wurzeln die Leitworte von nritteleuropäischer'Gemeinschaft im deutschen Traume
einer Synthese von Weltbürgertum und Nationalstaat.

Eilfertige Federn haben wohl versucht, die Grundlagen dieses Gedankens
bis in die Aufzeichnungen und Meinungen deutscher Denker jahrhundertelang,
zum mindesten bis in die Ideenwelt von Gottfried Wilhelm Leibniz zurück zu
verfolgen. In Wirklichkeit ist von einem „Mitteleuropa", wie wir es heute zu
bilden versuchen, weder bei ihm noch bei seinen Epigonen die Rede. Laut und
vernehmlich klingt nur die Vorstellung vom weltgebietenden „römischen Reich
deutscher Nation" nach, wo allzu empfängliche Ohren den „Unterton" des mittel¬
europäischen Gedankens zu hören meinen. Erst nachdem das alte- deutsche
Kaisertum endgültig verschwunden war, konnte auf den Trümmern seiner politisch-
wirtschaftlichen und religiös-philosophischen Machtstellung der neue Begriff ent¬
stehen, der bereits in der großen Krisis der deutschen Revolution von 1848 lebhaft
genug pulsiert. Um den „Mikrokosmos" der thüringischen Einheitsfrage fügte sich
damals im Gewirr der Publizistik, wie wir schon hörten, das feste Band der klein¬
deutschen, bundesstaatlichen.Einigung- Im konzentrischen Kreise schlingt sich darüber
der Gedanke des deutsch-österreichischen Staatenbunoss, dem sich als Trabanten
die herabgefallenen Blöcke der mittelalterlichen Kaiserburg, die Pufferstaaten im
Westen und Norden, anschließen sollen. Aber die letzte Vollendung fehlt bereits
dem kunstvollen Bau solcher Ideen. Der Gedanke an die „Vereinigten Staaten
von Europa", der ebenfalls auftaucht, wird durchbrochen von der Erkenntnis, daß die
wirtschaftliche Zukunft des mitteleuropäisch-deutschen Staatenbundes im Osten liege.
Im Kampf gegen den englischen Freihandel Hütte ja Friedrich List schon zwei
Jahrzehnte zuvor die überquellende Kraft der großdeutschen Gedanken auf den
Weg zur Türkei gewiesen, wo sich neue Einflußgebiete eröffneten. Das so modern
anmutende Schlagwort „Berlin—Bagdad" ist 1848 deutlich vorgebildet in der
Hoffnung, in Anatolien <siedlungsland für deutsche Kolonisten zu gewinnen.

Der Keim neuer fruchtbarer Gedanken wurde damit gelegt, aber der Weg
zur Tat war noch weit. Selbst der gegenseitige Anschluß von Deutschland und
Osterreich blieb, wie ein wackerer Deutsch-Böhme damals mit Recht hervorhob,
vorerst noch „ein neuer, in der Geschichte unbekannter Begriff". Der ideale
Einheüsgedcmke, der die Deutsch-Österreicher nicht aus dem emporwachsenden
Reiche ausschließen wollte, hemmte im Jahre 1848 die Ausbildung der in ferne
Zukunft weihenden Ideen. Es ist nicht anders: erst der Bruderkampf von 1866,
der scheinbar die deutsche Volksgemeinschaft auf ewig zerriß, schuf die Möglichkeit,
die Grundmauern, ans denen sich der große Neubau sicher und fest zur Höhe er¬
heben konnte, in unberührtes Gestein zu schlagen. Als Bismarck dann vier Jahre
später dem neuen Reich durch die Einverleibung Elsaß und Lothringens eine
ewige Fron auferlegte, die seine Außenpolitik von vornherein und in jeder Welt-


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[0364] Deutsche Flurbereinigung Deutsche Flurbereinigung Geschichtliche Erinnerungen — politische Mahnungen Dr. Paul ZVentzcke von 4. Das alte und das neue Mitteleuropa. er den Begriff der Flurbereinigung ganz wörtlich auf die Bedürfnisse uuserer Außenpolitik ausdehnen will, wird zunächst an Arrondierung und Abglättung der zerrissenen deutschen Grenzen im künftigen Friedensschluß denken. Gewiß warten auch hier drängende Auf¬ gaben, deren Lösung unsere militärischen und wirtschaftlichen General- stabe mit Kraft und Einsicht vorzubereiten haben. Aber ent¬ scheidend sind doch allein die ganz großen Probleme: Wie in der inneren „Flurbereinigung" die preußische Wahlrechtsreform am schärfsten und anschau - liebsten den uralten Streit zwischen ReichsgedaNken und Territorialstaat verkörpert, wurzeln die Leitworte von nritteleuropäischer'Gemeinschaft im deutschen Traume einer Synthese von Weltbürgertum und Nationalstaat. Eilfertige Federn haben wohl versucht, die Grundlagen dieses Gedankens bis in die Aufzeichnungen und Meinungen deutscher Denker jahrhundertelang, zum mindesten bis in die Ideenwelt von Gottfried Wilhelm Leibniz zurück zu verfolgen. In Wirklichkeit ist von einem „Mitteleuropa", wie wir es heute zu bilden versuchen, weder bei ihm noch bei seinen Epigonen die Rede. Laut und vernehmlich klingt nur die Vorstellung vom weltgebietenden „römischen Reich deutscher Nation" nach, wo allzu empfängliche Ohren den „Unterton" des mittel¬ europäischen Gedankens zu hören meinen. Erst nachdem das alte- deutsche Kaisertum endgültig verschwunden war, konnte auf den Trümmern seiner politisch- wirtschaftlichen und religiös-philosophischen Machtstellung der neue Begriff ent¬ stehen, der bereits in der großen Krisis der deutschen Revolution von 1848 lebhaft genug pulsiert. Um den „Mikrokosmos" der thüringischen Einheitsfrage fügte sich damals im Gewirr der Publizistik, wie wir schon hörten, das feste Band der klein¬ deutschen, bundesstaatlichen.Einigung- Im konzentrischen Kreise schlingt sich darüber der Gedanke des deutsch-österreichischen Staatenbunoss, dem sich als Trabanten die herabgefallenen Blöcke der mittelalterlichen Kaiserburg, die Pufferstaaten im Westen und Norden, anschließen sollen. Aber die letzte Vollendung fehlt bereits dem kunstvollen Bau solcher Ideen. Der Gedanke an die „Vereinigten Staaten von Europa", der ebenfalls auftaucht, wird durchbrochen von der Erkenntnis, daß die wirtschaftliche Zukunft des mitteleuropäisch-deutschen Staatenbundes im Osten liege. Im Kampf gegen den englischen Freihandel Hütte ja Friedrich List schon zwei Jahrzehnte zuvor die überquellende Kraft der großdeutschen Gedanken auf den Weg zur Türkei gewiesen, wo sich neue Einflußgebiete eröffneten. Das so modern anmutende Schlagwort „Berlin—Bagdad" ist 1848 deutlich vorgebildet in der Hoffnung, in Anatolien <siedlungsland für deutsche Kolonisten zu gewinnen. Der Keim neuer fruchtbarer Gedanken wurde damit gelegt, aber der Weg zur Tat war noch weit. Selbst der gegenseitige Anschluß von Deutschland und Osterreich blieb, wie ein wackerer Deutsch-Böhme damals mit Recht hervorhob, vorerst noch „ein neuer, in der Geschichte unbekannter Begriff". Der ideale Einheüsgedcmke, der die Deutsch-Österreicher nicht aus dem emporwachsenden Reiche ausschließen wollte, hemmte im Jahre 1848 die Ausbildung der in ferne Zukunft weihenden Ideen. Es ist nicht anders: erst der Bruderkampf von 1866, der scheinbar die deutsche Volksgemeinschaft auf ewig zerriß, schuf die Möglichkeit, die Grundmauern, ans denen sich der große Neubau sicher und fest zur Höhe er¬ heben konnte, in unberührtes Gestein zu schlagen. Als Bismarck dann vier Jahre später dem neuen Reich durch die Einverleibung Elsaß und Lothringens eine ewige Fron auferlegte, die seine Außenpolitik von vornherein und in jeder Welt-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333095/364>, abgerufen am 22.07.2024.