Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Neue Bücher

stämmigen Litauens ist, eine fieberhafte Tätigkeit, um die Gouvernements Wilna
und Grodno zu polonisieren oder doch wenigstens den Schein davon den Deutschen
vorzutäuschen. Obwohl es in Stadt und Gouvernement Wilna vor dem Kriege
nur rund 160 000 "Polen" gab, so gab es Anfang dieses Jahres in Wilna doch
bereits vier polnische Gymnasien, achtundvierzig private Elementarschulen, vier
städtische Schulen, zwei Handelsschüler, ferner Handwerker-, Fortbildungsschulen
und Analphabetenkurse, im Gouvernement waren bereits zweihundert polnische
Volksschulen errichtet; als Krönung des Gebäudes wurde ungestüm die Wieder¬
eröffnung der 1832 geschlossenen Universität Wilna gefordert, bisher aber nur ein
Surrogat in Gestalt "wissenschaftlicher Kurse" gewährt.

Wird der Wunsch der Fremdstämmigen, unter deutschem Schutz im historischen
Litauen der Pflege und Entwicklung ihrer Eigenart zu leben, in Erfüllung gehen?
Daß der Anspruch darauf begründet ist, beweist Werbelis unwiderleglich. Lesen
unsere Machthaber und maßgebenden Politiker sein Buch, so wird seine mühevolle
Arbeit nicht umsonst gewesen sein. Möchte es die Beachtung finden, die es verdient.


Professor Kranz




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Riicksendung
nicht verbürgt werden kann.


Nachdruck sämtlich" ""fsittze ""r mit "uodrü-ttlchcr Erlaubnis de" "erloa" aeft-edel.
""""""örtlich: der Heran"g"t"r "e"rg Klein"," "i "erUn-Licht"rselde West. -- ManuslrtPtsentmns"" ^
Briefe werde" erbeten unter der Adreff":
"l" ">en Her""""e"er der Gr""z""te" t" "cru". Lichterfelde West, "ternftr-rße SS.
F,">I"r"es", "et Herausgeber": Amt Lichterfeld" "S", d"" "erlag" und d"r Gchriftleiwng! Am> We,"" "SA.
"erlag: Verlag d", "renztoten ".". l> H. in Berlin SV/ 11, r""""thos"r Ufer W"
Dr"": .""" "et""""t"' "."."."."" """le" SV 11. """San" "Strich" W/"?.
Neue Bücher

stämmigen Litauens ist, eine fieberhafte Tätigkeit, um die Gouvernements Wilna
und Grodno zu polonisieren oder doch wenigstens den Schein davon den Deutschen
vorzutäuschen. Obwohl es in Stadt und Gouvernement Wilna vor dem Kriege
nur rund 160 000 „Polen" gab, so gab es Anfang dieses Jahres in Wilna doch
bereits vier polnische Gymnasien, achtundvierzig private Elementarschulen, vier
städtische Schulen, zwei Handelsschüler, ferner Handwerker-, Fortbildungsschulen
und Analphabetenkurse, im Gouvernement waren bereits zweihundert polnische
Volksschulen errichtet; als Krönung des Gebäudes wurde ungestüm die Wieder¬
eröffnung der 1832 geschlossenen Universität Wilna gefordert, bisher aber nur ein
Surrogat in Gestalt „wissenschaftlicher Kurse" gewährt.

Wird der Wunsch der Fremdstämmigen, unter deutschem Schutz im historischen
Litauen der Pflege und Entwicklung ihrer Eigenart zu leben, in Erfüllung gehen?
Daß der Anspruch darauf begründet ist, beweist Werbelis unwiderleglich. Lesen
unsere Machthaber und maßgebenden Politiker sein Buch, so wird seine mühevolle
Arbeit nicht umsonst gewesen sein. Möchte es die Beachtung finden, die es verdient.


Professor Kranz




Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Riicksendung
nicht verbürgt werden kann.


Nachdruck sämtlich« «»fsittze »»r mit »uodrü-ttlchcr Erlaubnis de« »erloa« aeft-edel.
«««»«»örtlich: der Heran»g»t«r «e«rg Klein»,« »i «erUn-Licht«rselde West. — ManuslrtPtsentmns«« ^
Briefe werde« erbeten unter der Adreff«:
«l« »>en Her»«««e»er der Gr««z»»te» t» »cru». Lichterfelde West, «ternftr-rße SS.
F,»>I»r«es», »et Herausgeber»: Amt Lichterfeld« «S», d»» «erlag» und d«r Gchriftleiwng! Am> We,»« «SA.
»erlag: Verlag d«, »renztoten ».». l> H. in Berlin SV/ 11, r««»«thos«r Ufer W«
Dr««: .»«» «et»»»«t»' «.».».».»« »«»le» SV 11. «««San« «Strich« W/«?.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0268" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/332547"/>
          <fw type="header" place="top"> Neue Bücher</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_820" prev="#ID_819"> stämmigen Litauens ist, eine fieberhafte Tätigkeit, um die Gouvernements Wilna<lb/>
und Grodno zu polonisieren oder doch wenigstens den Schein davon den Deutschen<lb/>
vorzutäuschen. Obwohl es in Stadt und Gouvernement Wilna vor dem Kriege<lb/>
nur rund 160 000 &#x201E;Polen" gab, so gab es Anfang dieses Jahres in Wilna doch<lb/>
bereits vier polnische Gymnasien, achtundvierzig private Elementarschulen, vier<lb/>
städtische Schulen, zwei Handelsschüler, ferner Handwerker-, Fortbildungsschulen<lb/>
und Analphabetenkurse, im Gouvernement waren bereits zweihundert polnische<lb/>
Volksschulen errichtet; als Krönung des Gebäudes wurde ungestüm die Wieder¬<lb/>
eröffnung der 1832 geschlossenen Universität Wilna gefordert, bisher aber nur ein<lb/>
Surrogat in Gestalt &#x201E;wissenschaftlicher Kurse" gewährt.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_821"> Wird der Wunsch der Fremdstämmigen, unter deutschem Schutz im historischen<lb/>
Litauen der Pflege und Entwicklung ihrer Eigenart zu leben, in Erfüllung gehen?<lb/>
Daß der Anspruch darauf begründet ist, beweist Werbelis unwiderleglich. Lesen<lb/>
unsere Machthaber und maßgebenden Politiker sein Buch, so wird seine mühevolle<lb/>
Arbeit nicht umsonst gewesen sein. Möchte es die Beachtung finden, die es verdient.</p><lb/>
          <note type="byline"> Professor Kranz</note><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <note type="byline"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Riicksendung<lb/>
nicht verbürgt werden kann.</note><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <note type="byline"> Nachdruck sämtlich« «»fsittze »»r mit »uodrü-ttlchcr Erlaubnis de« »erloa« aeft-edel.<lb/>
«««»«»örtlich: der Heran»g»t«r «e«rg Klein»,« »i «erUn-Licht«rselde West. &#x2014; ManuslrtPtsentmns«« ^<lb/>
Briefe werde« erbeten unter der Adreff«:<lb/>
«l« »&gt;en Her»«««e»er der Gr««z»»te» t» »cru». Lichterfelde West, «ternftr-rße SS.<lb/>
F,»&gt;I»r«es», »et Herausgeber»: Amt Lichterfeld« «S», d»» «erlag» und d«r Gchriftleiwng! Am&gt; We,»« «SA.<lb/>
»erlag: Verlag d«, »renztoten ».». l&gt; H. in Berlin SV/ 11, r««»«thos«r Ufer W«<lb/>
Dr««: .»«» «et»»»«t»' «.».».».»« »«»le» SV 11. «««San« «Strich« W/«?.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0268] Neue Bücher stämmigen Litauens ist, eine fieberhafte Tätigkeit, um die Gouvernements Wilna und Grodno zu polonisieren oder doch wenigstens den Schein davon den Deutschen vorzutäuschen. Obwohl es in Stadt und Gouvernement Wilna vor dem Kriege nur rund 160 000 „Polen" gab, so gab es Anfang dieses Jahres in Wilna doch bereits vier polnische Gymnasien, achtundvierzig private Elementarschulen, vier städtische Schulen, zwei Handelsschüler, ferner Handwerker-, Fortbildungsschulen und Analphabetenkurse, im Gouvernement waren bereits zweihundert polnische Volksschulen errichtet; als Krönung des Gebäudes wurde ungestüm die Wieder¬ eröffnung der 1832 geschlossenen Universität Wilna gefordert, bisher aber nur ein Surrogat in Gestalt „wissenschaftlicher Kurse" gewährt. Wird der Wunsch der Fremdstämmigen, unter deutschem Schutz im historischen Litauen der Pflege und Entwicklung ihrer Eigenart zu leben, in Erfüllung gehen? Daß der Anspruch darauf begründet ist, beweist Werbelis unwiderleglich. Lesen unsere Machthaber und maßgebenden Politiker sein Buch, so wird seine mühevolle Arbeit nicht umsonst gewesen sein. Möchte es die Beachtung finden, die es verdient. Professor Kranz Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Riicksendung nicht verbürgt werden kann. Nachdruck sämtlich« «»fsittze »»r mit »uodrü-ttlchcr Erlaubnis de« »erloa« aeft-edel. «««»«»örtlich: der Heran»g»t«r «e«rg Klein»,« »i «erUn-Licht«rselde West. — ManuslrtPtsentmns«« ^ Briefe werde« erbeten unter der Adreff«: «l« »>en Her»«««e»er der Gr««z»»te» t» »cru». Lichterfelde West, «ternftr-rße SS. F,»>I»r«es», »et Herausgeber»: Amt Lichterfeld« «S», d»» «erlag» und d«r Gchriftleiwng! Am> We,»« «SA. »erlag: Verlag d«, »renztoten ».». l> H. in Berlin SV/ 11, r««»«thos«r Ufer W« Dr««: .»«» «et»»»«t»' «.».».».»« »«»le» SV 11. «««San« «Strich« W/«?.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_332278
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_332278/268
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341905_332278/268>, abgerufen am 03.07.2024.