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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Drittes Vierteljahr.

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ragendem Maße vorbereiten half, stand v. Schwarze in erster Reihe. Er war
einer seiner Begründer und befürwortete schon auf dem ersten Juristentage in
Berlin 1860 die nationale Einheit des Rechts. Ohne Unterbrechung gehörte
er der ständigen Deputation an und führte regelmäßig den Vorsitz in der
strafrechtlichen Abteilung, von dessen kräftiger und doch stets liebenswürdiger
Handhabung das Wort von der "eisernen Faust im Samthandschuh" herrührt.

In einem Leben von so ungeheurer Kraftentfaltung konnte der Ehren
anerkannte Zier nicht fehlen. Der Ehrendoktergrad der Wiener Universität, die.
Verleihung des Ehrenbürgerrechts der sächsischen Hauptstadt und seiner Geburts¬
stadt Löbau, sowie die Verleihung des erblichen Adels durch Kaiser Franz Josef
seien hier allein genannt.

Was Schwarze als Rechtsgelehrter geschaffen hat, gehört der Geschichte der
Wissenschaft an, in deren Ehrenbuch seine Gestalt hochragend eingezeichnet ist;
was er als Staatsmann gewirkt hat, lebt in der Geschichte seines Volkes.
Wie er sein Werk vollführte, ein hochbeschwingter Geist begleitet von einem
wirklichkeitfrohen, wahrhaft großen Menschenherzen, wird hell und segenbringend
hineinstrahlen in künftige Tage, in die Zeit, da dereinst nach einem deutschen
Frieden unserer Rechtspflege eine verheißungsvolle Zukunft erblühen wird.







ragendem Maße vorbereiten half, stand v. Schwarze in erster Reihe. Er war
einer seiner Begründer und befürwortete schon auf dem ersten Juristentage in
Berlin 1860 die nationale Einheit des Rechts. Ohne Unterbrechung gehörte
er der ständigen Deputation an und führte regelmäßig den Vorsitz in der
strafrechtlichen Abteilung, von dessen kräftiger und doch stets liebenswürdiger
Handhabung das Wort von der „eisernen Faust im Samthandschuh" herrührt.

In einem Leben von so ungeheurer Kraftentfaltung konnte der Ehren
anerkannte Zier nicht fehlen. Der Ehrendoktergrad der Wiener Universität, die.
Verleihung des Ehrenbürgerrechts der sächsischen Hauptstadt und seiner Geburts¬
stadt Löbau, sowie die Verleihung des erblichen Adels durch Kaiser Franz Josef
seien hier allein genannt.

Was Schwarze als Rechtsgelehrter geschaffen hat, gehört der Geschichte der
Wissenschaft an, in deren Ehrenbuch seine Gestalt hochragend eingezeichnet ist;
was er als Staatsmann gewirkt hat, lebt in der Geschichte seines Volkes.
Wie er sein Werk vollführte, ein hochbeschwingter Geist begleitet von einem
wirklichkeitfrohen, wahrhaft großen Menschenherzen, wird hell und segenbringend
hineinstrahlen in künftige Tage, in die Zeit, da dereinst nach einem deutschen
Frieden unserer Rechtspflege eine verheißungsvolle Zukunft erblühen wird.




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[0426] ragendem Maße vorbereiten half, stand v. Schwarze in erster Reihe. Er war einer seiner Begründer und befürwortete schon auf dem ersten Juristentage in Berlin 1860 die nationale Einheit des Rechts. Ohne Unterbrechung gehörte er der ständigen Deputation an und führte regelmäßig den Vorsitz in der strafrechtlichen Abteilung, von dessen kräftiger und doch stets liebenswürdiger Handhabung das Wort von der „eisernen Faust im Samthandschuh" herrührt. In einem Leben von so ungeheurer Kraftentfaltung konnte der Ehren anerkannte Zier nicht fehlen. Der Ehrendoktergrad der Wiener Universität, die. Verleihung des Ehrenbürgerrechts der sächsischen Hauptstadt und seiner Geburts¬ stadt Löbau, sowie die Verleihung des erblichen Adels durch Kaiser Franz Josef seien hier allein genannt. Was Schwarze als Rechtsgelehrter geschaffen hat, gehört der Geschichte der Wissenschaft an, in deren Ehrenbuch seine Gestalt hochragend eingezeichnet ist; was er als Staatsmann gewirkt hat, lebt in der Geschichte seines Volkes. Wie er sein Werk vollführte, ein hochbeschwingter Geist begleitet von einem wirklichkeitfrohen, wahrhaft großen Menschenherzen, wird hell und segenbringend hineinstrahlen in künftige Tage, in die Zeit, da dereinst nach einem deutschen Frieden unserer Rechtspflege eine verheißungsvolle Zukunft erblühen wird.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330533/426>, abgerufen am 25.08.2024.