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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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Des Ausführlicheren behandelt Bitterauf als¬
dann das Zeitalter Kaiser Wilhelms II., das
Verhältnis Deutschlands zu England, die
Politik der beiden Mächtegruppen in der Ma¬
rokkokrise und dem Balkanproblem gegenüber
und die immer größer werdende Spaltung
zwischen den Mittelmächten einerseits und
England und seinen Helfershelfern andrer¬
seits bis zum Ausbruch des Weltkrieges.

Der unmittelbaren Vorgeschichte und den
diplomatischen Verhandlungen der letzten
Julitage 1914 ist der zweite Teil des Buches
gewidmet. Bitterauf stützt sich bei diesen
seinen Ausführungen auf das Material, das
ihm in den amtlichen Veröffentlichungen der
Regierungen geboten wird. Man darf hierbei
nicht vergessen, daß alle diese amtlichen Ver¬
öffentlichungen keine vollgültige Unterlage ab¬
geben können für eine streng historische Unter¬
suchung; es werden stets große Lücken und
zweifelhafte Stellen bleiben. Erst wenn sich
die Archive der verschiedenen Staaten geöffnet
haben werden, wenn die Denkwürdigkeiten und

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der Briefwechsel derjenigen Staatsmänner,
die in den ernsten Julitagen des Jahres 1914
an den Verantwortlicher Posten gestanden
haben, der historischen Forschung zugänglich
geworden sind, erst dann wird man imstande
sein, eine endgültige Geschichte der Entstehung
des Weltkrieges zu schreiben.

Jahre und Jahrzehnte werden allerdings
bis dahin ins Land gehen, und so muß man
sich zunächst mit dem Besten und Authen¬
tischsten begnügen, was vorhanden ist, und
das sind die Weiß-, Blau-, Rot-, Orange¬
bücher usw. Durch eine sachgemäße, un¬
parteiische Kritik derselben und durch historische
Vergleichung ihres Inhalts wird man bereits
jetzt zu einem einigermaßen klaren und ge¬
nauen Bild gelangen können. Das ist
Bitterauf in seinem Buche gelungen und das
Buch verdient aus diesem Grunde allen denen
empfohlen zu werden, die eine kritische und
klare Schilderung über die Entstehung des
Weltkrieges zu lesen wünschen.

Dr. R, Ld, Imberg [Ende Spaltensatz]




Mer Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnn",, eine Rücksendun,?
nicht verbürgt werden kann.




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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Des Ausführlicheren behandelt Bitterauf als¬
dann das Zeitalter Kaiser Wilhelms II., das
Verhältnis Deutschlands zu England, die
Politik der beiden Mächtegruppen in der Ma¬
rokkokrise und dem Balkanproblem gegenüber
und die immer größer werdende Spaltung
zwischen den Mittelmächten einerseits und
England und seinen Helfershelfern andrer¬
seits bis zum Ausbruch des Weltkrieges.

Der unmittelbaren Vorgeschichte und den
diplomatischen Verhandlungen der letzten
Julitage 1914 ist der zweite Teil des Buches
gewidmet. Bitterauf stützt sich bei diesen
seinen Ausführungen auf das Material, das
ihm in den amtlichen Veröffentlichungen der
Regierungen geboten wird. Man darf hierbei
nicht vergessen, daß alle diese amtlichen Ver¬
öffentlichungen keine vollgültige Unterlage ab¬
geben können für eine streng historische Unter¬
suchung; es werden stets große Lücken und
zweifelhafte Stellen bleiben. Erst wenn sich
die Archive der verschiedenen Staaten geöffnet
haben werden, wenn die Denkwürdigkeiten und

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der Briefwechsel derjenigen Staatsmänner,
die in den ernsten Julitagen des Jahres 1914
an den Verantwortlicher Posten gestanden
haben, der historischen Forschung zugänglich
geworden sind, erst dann wird man imstande
sein, eine endgültige Geschichte der Entstehung
des Weltkrieges zu schreiben.

Jahre und Jahrzehnte werden allerdings
bis dahin ins Land gehen, und so muß man
sich zunächst mit dem Besten und Authen¬
tischsten begnügen, was vorhanden ist, und
das sind die Weiß-, Blau-, Rot-, Orange¬
bücher usw. Durch eine sachgemäße, un¬
parteiische Kritik derselben und durch historische
Vergleichung ihres Inhalts wird man bereits
jetzt zu einem einigermaßen klaren und ge¬
nauen Bild gelangen können. Das ist
Bitterauf in seinem Buche gelungen und das
Buch verdient aus diesem Grunde allen denen
empfohlen zu werden, die eine kritische und
klare Schilderung über die Entstehung des
Weltkrieges zu lesen wünschen.

Dr. R, Ld, Imberg [Ende Spaltensatz]




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[0140] Maßgebliches und Unmaßgebliches Des Ausführlicheren behandelt Bitterauf als¬ dann das Zeitalter Kaiser Wilhelms II., das Verhältnis Deutschlands zu England, die Politik der beiden Mächtegruppen in der Ma¬ rokkokrise und dem Balkanproblem gegenüber und die immer größer werdende Spaltung zwischen den Mittelmächten einerseits und England und seinen Helfershelfern andrer¬ seits bis zum Ausbruch des Weltkrieges. Der unmittelbaren Vorgeschichte und den diplomatischen Verhandlungen der letzten Julitage 1914 ist der zweite Teil des Buches gewidmet. Bitterauf stützt sich bei diesen seinen Ausführungen auf das Material, das ihm in den amtlichen Veröffentlichungen der Regierungen geboten wird. Man darf hierbei nicht vergessen, daß alle diese amtlichen Ver¬ öffentlichungen keine vollgültige Unterlage ab¬ geben können für eine streng historische Unter¬ suchung; es werden stets große Lücken und zweifelhafte Stellen bleiben. Erst wenn sich die Archive der verschiedenen Staaten geöffnet haben werden, wenn die Denkwürdigkeiten und der Briefwechsel derjenigen Staatsmänner, die in den ernsten Julitagen des Jahres 1914 an den Verantwortlicher Posten gestanden haben, der historischen Forschung zugänglich geworden sind, erst dann wird man imstande sein, eine endgültige Geschichte der Entstehung des Weltkrieges zu schreiben. Jahre und Jahrzehnte werden allerdings bis dahin ins Land gehen, und so muß man sich zunächst mit dem Besten und Authen¬ tischsten begnügen, was vorhanden ist, und das sind die Weiß-, Blau-, Rot-, Orange¬ bücher usw. Durch eine sachgemäße, un¬ parteiische Kritik derselben und durch historische Vergleichung ihres Inhalts wird man bereits jetzt zu einem einigermaßen klaren und ge¬ nauen Bild gelangen können. Das ist Bitterauf in seinem Buche gelungen und das Buch verdient aus diesem Grunde allen denen empfohlen zu werden, die eine kritische und klare Schilderung über die Entstehung des Weltkrieges zu lesen wünschen. Dr. R, Ld, Imberg Mer Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnn»,, eine Rücksendun,? nicht verbürgt werden kann. »ins-ne« slwtli»»« ««fsStze «ur mit «»Sirilcklicher Erlautui« »r« «ert««S «»»-Med. S«r«new»rtiich: b«, H«ran»g«ber Be»r« illetn-ro tu Berlin-Sichtirselde West. — M-nusirwiiendunzeii »!>» Bricke werden erbeten unter der Adresse: «» »rü Herausgeber der Grenzboten in Bei lin-VI-dterfelde West. Sternstraße S«. S«r»s»r,es« des H?rein«°e!er«: Amt Lichterseid« 4SS, de» «er!««» und der SchrtMIlm:,: Amt An»«« S5t0> Berwg: «erlag der Grenzboten ».«. i. H. In Berlin 8>V II, T-mvelholer Ufer Dr»r?: „Der Reich»»»«-" ». in. b. H. er Berlin SW U. D«ffa»«r sera»« WM

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_330101/140>, abgerufen am 01.09.2024.