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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr.

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Riga in Friedenszeiten

Pfarrkirche beendet, der schon 1408 in die Wege geleitet war. Der lange
Zeitraum zwischen diesen Zahlen erzählt uns, daß der Bau häufige Unter¬
brechungen erfuhr, und diese waren natürlich in den Zeitverhältnissen, etwa in
Kämpfen des Ordenslandes mit Polen, begründet. Innerhalb dieser Epoche
interessiert uns eine erzbischöfliche Verordnung vom 20. November 1456, worin
allen zum Bau steuernden ein vierzigtägiger Ablaß verheißen wird. Ist es
nicht eine Ironie des Schicksals, daß gerade in diesem Gotteshause, auf dessen
Bau ein Mißbrauch der katholischen Kirche fördernd wirkte, die einleitenden
Schritte zur Reformation getan wurden? Aber erlauben denn "Mondschein und
Giebeldächer in einer deutschen Stadt" so trocken-sachliche Bemerkungen wie die
vorstehenden, wenn von den Türmen mittelalterlicher Kirchen in dumpfen Tönen
der nächtliche Stundenschlag erschallt? Zweifelsohne nicht; sondern die von
Mondschein übergossene steinerne Märchenwelt in der Stille wirkt einzig ein
großes Staunen in der Seele, die zunächst nur fühlt; aber später erwacht doch
der Wunsch, sich über die Ursachen dieses Staunens klar zu werden, -- von
der Stärke des Gesamteindruckes rückwärts bis auf die Elemente zu gehen, die
in ihrer Verschmelzung den ästhetischen Genuß bewirkt haben. Diesen Weg
kann nun nicht jeder in der vorbildlichen Weise des jungen Goethe machen, der
so lange und so oft grübelnd vor der Fassade des Straßburger Münsters stand,
bis ihm die Steine selbst ihre Geschichte erzählten. Der gewöhnliche Sterbliche
greift nach einem ihm gerade passenden Buche, dem entnimmt er die Richtlinien,
die zum Verständnis der neuen Kunsterscheinung führen können. Denjenigen, der
sich sür "Berühmte Kunststätten" interessiert, verweise ich hiermit auf Nummer 42
dieser bei Seemann in Leipzig erscheinenden Sammlung, auf Neumann: "Riga
und Reval", das auch wegen seines feinen Bildschmuckes zu empfehlen ist.

Inzwischen aber ist es Zeit geworden, daß wir uns von den Kunststätten,
weg- und dem geschäftigen Alltagsleben wieder zuwenden. Wie fügt sich das reale,
tägliche Leben in dieses Straßengewirr hinein, wie ist es geartet? Diese Frage
ist für den Fremden, der nur kurze Zeit in Riga weilt, nicht so leicht zu beant¬
worten. Er wird darauf verzichten, von historischen Bedingtheiten, sozialen und
polnischen Strömungen, von dem Verhältnis der Bekenntnisse zueinander, vom
Schulwesen und anderem zu reden und sich auf seine persönlichen, mehr oder
minder an der Oberfläche haftenden Beobachtungen beschränken müssen, aber
von dem, was unmittelbar mit dem Reiz des Neuen, Überraschender auf ihn
gewirkt hat, ein farbenfrohes Bild zu entwerfen, das ist sein gutes Recht; und
damit verbindet sich in unserem Falle auch der gute Zweck, die Aufmerksamkeit
weiterer deutscher Kreise auf ein städtisches Gemeinwesen hingelenkt zu haben,
das in, Grunde Fleisch von unserem Fleisch, Bein von unserem Bein ist, und
dessen alter Kultur Gefahr von demi von Osten andrängenden, planmäßig gegen
alles Deutsche arbeitenden Barbarentum droht. -- Stürzen wir uns also hinein
in das brüllende, brausende Leben der Großstadt RigaI Wie die Wassermasse eines
Stromes zwischen engen Felsenufern, so staut sich der Verkehr hier zwischen den
schmalen Gassen, vor der Börse und anderen öffentlichen Gebäuden. Da ist nicht Zeit
und Ruhe, sich liebevoll in dieOrnamentik alter Türflügelusw. zu versenken, man wird
gedrängt und geschoben, wenn man nicht mit dem Strome läuft. Suchen wir
also diesem Unbehagen durch Benutzung einer Fahrgelegenheit zu entrinnen.
Aber welcher? Automobile können in diesem Irrgarten von Gassen und
Gäßchen der Altstadt nicht fahren; die Wagen der elektrischen Straßenbahnen
verkehren nur an ihrer Peripherie, bleibt also die Droschke, sie ist in dieser
Stadtgegend geradezu das Verkehrsmittel, und deshalb seien der eingangs
bereits erwähnten Rigaer Droschke noch einige rühmende Worte gespendet. Im


Riga in Friedenszeiten

Pfarrkirche beendet, der schon 1408 in die Wege geleitet war. Der lange
Zeitraum zwischen diesen Zahlen erzählt uns, daß der Bau häufige Unter¬
brechungen erfuhr, und diese waren natürlich in den Zeitverhältnissen, etwa in
Kämpfen des Ordenslandes mit Polen, begründet. Innerhalb dieser Epoche
interessiert uns eine erzbischöfliche Verordnung vom 20. November 1456, worin
allen zum Bau steuernden ein vierzigtägiger Ablaß verheißen wird. Ist es
nicht eine Ironie des Schicksals, daß gerade in diesem Gotteshause, auf dessen
Bau ein Mißbrauch der katholischen Kirche fördernd wirkte, die einleitenden
Schritte zur Reformation getan wurden? Aber erlauben denn „Mondschein und
Giebeldächer in einer deutschen Stadt" so trocken-sachliche Bemerkungen wie die
vorstehenden, wenn von den Türmen mittelalterlicher Kirchen in dumpfen Tönen
der nächtliche Stundenschlag erschallt? Zweifelsohne nicht; sondern die von
Mondschein übergossene steinerne Märchenwelt in der Stille wirkt einzig ein
großes Staunen in der Seele, die zunächst nur fühlt; aber später erwacht doch
der Wunsch, sich über die Ursachen dieses Staunens klar zu werden, — von
der Stärke des Gesamteindruckes rückwärts bis auf die Elemente zu gehen, die
in ihrer Verschmelzung den ästhetischen Genuß bewirkt haben. Diesen Weg
kann nun nicht jeder in der vorbildlichen Weise des jungen Goethe machen, der
so lange und so oft grübelnd vor der Fassade des Straßburger Münsters stand,
bis ihm die Steine selbst ihre Geschichte erzählten. Der gewöhnliche Sterbliche
greift nach einem ihm gerade passenden Buche, dem entnimmt er die Richtlinien,
die zum Verständnis der neuen Kunsterscheinung führen können. Denjenigen, der
sich sür „Berühmte Kunststätten" interessiert, verweise ich hiermit auf Nummer 42
dieser bei Seemann in Leipzig erscheinenden Sammlung, auf Neumann: „Riga
und Reval", das auch wegen seines feinen Bildschmuckes zu empfehlen ist.

Inzwischen aber ist es Zeit geworden, daß wir uns von den Kunststätten,
weg- und dem geschäftigen Alltagsleben wieder zuwenden. Wie fügt sich das reale,
tägliche Leben in dieses Straßengewirr hinein, wie ist es geartet? Diese Frage
ist für den Fremden, der nur kurze Zeit in Riga weilt, nicht so leicht zu beant¬
worten. Er wird darauf verzichten, von historischen Bedingtheiten, sozialen und
polnischen Strömungen, von dem Verhältnis der Bekenntnisse zueinander, vom
Schulwesen und anderem zu reden und sich auf seine persönlichen, mehr oder
minder an der Oberfläche haftenden Beobachtungen beschränken müssen, aber
von dem, was unmittelbar mit dem Reiz des Neuen, Überraschender auf ihn
gewirkt hat, ein farbenfrohes Bild zu entwerfen, das ist sein gutes Recht; und
damit verbindet sich in unserem Falle auch der gute Zweck, die Aufmerksamkeit
weiterer deutscher Kreise auf ein städtisches Gemeinwesen hingelenkt zu haben,
das in, Grunde Fleisch von unserem Fleisch, Bein von unserem Bein ist, und
dessen alter Kultur Gefahr von demi von Osten andrängenden, planmäßig gegen
alles Deutsche arbeitenden Barbarentum droht. — Stürzen wir uns also hinein
in das brüllende, brausende Leben der Großstadt RigaI Wie die Wassermasse eines
Stromes zwischen engen Felsenufern, so staut sich der Verkehr hier zwischen den
schmalen Gassen, vor der Börse und anderen öffentlichen Gebäuden. Da ist nicht Zeit
und Ruhe, sich liebevoll in dieOrnamentik alter Türflügelusw. zu versenken, man wird
gedrängt und geschoben, wenn man nicht mit dem Strome läuft. Suchen wir
also diesem Unbehagen durch Benutzung einer Fahrgelegenheit zu entrinnen.
Aber welcher? Automobile können in diesem Irrgarten von Gassen und
Gäßchen der Altstadt nicht fahren; die Wagen der elektrischen Straßenbahnen
verkehren nur an ihrer Peripherie, bleibt also die Droschke, sie ist in dieser
Stadtgegend geradezu das Verkehrsmittel, und deshalb seien der eingangs
bereits erwähnten Rigaer Droschke noch einige rühmende Worte gespendet. Im


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[0361] Riga in Friedenszeiten Pfarrkirche beendet, der schon 1408 in die Wege geleitet war. Der lange Zeitraum zwischen diesen Zahlen erzählt uns, daß der Bau häufige Unter¬ brechungen erfuhr, und diese waren natürlich in den Zeitverhältnissen, etwa in Kämpfen des Ordenslandes mit Polen, begründet. Innerhalb dieser Epoche interessiert uns eine erzbischöfliche Verordnung vom 20. November 1456, worin allen zum Bau steuernden ein vierzigtägiger Ablaß verheißen wird. Ist es nicht eine Ironie des Schicksals, daß gerade in diesem Gotteshause, auf dessen Bau ein Mißbrauch der katholischen Kirche fördernd wirkte, die einleitenden Schritte zur Reformation getan wurden? Aber erlauben denn „Mondschein und Giebeldächer in einer deutschen Stadt" so trocken-sachliche Bemerkungen wie die vorstehenden, wenn von den Türmen mittelalterlicher Kirchen in dumpfen Tönen der nächtliche Stundenschlag erschallt? Zweifelsohne nicht; sondern die von Mondschein übergossene steinerne Märchenwelt in der Stille wirkt einzig ein großes Staunen in der Seele, die zunächst nur fühlt; aber später erwacht doch der Wunsch, sich über die Ursachen dieses Staunens klar zu werden, — von der Stärke des Gesamteindruckes rückwärts bis auf die Elemente zu gehen, die in ihrer Verschmelzung den ästhetischen Genuß bewirkt haben. Diesen Weg kann nun nicht jeder in der vorbildlichen Weise des jungen Goethe machen, der so lange und so oft grübelnd vor der Fassade des Straßburger Münsters stand, bis ihm die Steine selbst ihre Geschichte erzählten. Der gewöhnliche Sterbliche greift nach einem ihm gerade passenden Buche, dem entnimmt er die Richtlinien, die zum Verständnis der neuen Kunsterscheinung führen können. Denjenigen, der sich sür „Berühmte Kunststätten" interessiert, verweise ich hiermit auf Nummer 42 dieser bei Seemann in Leipzig erscheinenden Sammlung, auf Neumann: „Riga und Reval", das auch wegen seines feinen Bildschmuckes zu empfehlen ist. Inzwischen aber ist es Zeit geworden, daß wir uns von den Kunststätten, weg- und dem geschäftigen Alltagsleben wieder zuwenden. Wie fügt sich das reale, tägliche Leben in dieses Straßengewirr hinein, wie ist es geartet? Diese Frage ist für den Fremden, der nur kurze Zeit in Riga weilt, nicht so leicht zu beant¬ worten. Er wird darauf verzichten, von historischen Bedingtheiten, sozialen und polnischen Strömungen, von dem Verhältnis der Bekenntnisse zueinander, vom Schulwesen und anderem zu reden und sich auf seine persönlichen, mehr oder minder an der Oberfläche haftenden Beobachtungen beschränken müssen, aber von dem, was unmittelbar mit dem Reiz des Neuen, Überraschender auf ihn gewirkt hat, ein farbenfrohes Bild zu entwerfen, das ist sein gutes Recht; und damit verbindet sich in unserem Falle auch der gute Zweck, die Aufmerksamkeit weiterer deutscher Kreise auf ein städtisches Gemeinwesen hingelenkt zu haben, das in, Grunde Fleisch von unserem Fleisch, Bein von unserem Bein ist, und dessen alter Kultur Gefahr von demi von Osten andrängenden, planmäßig gegen alles Deutsche arbeitenden Barbarentum droht. — Stürzen wir uns also hinein in das brüllende, brausende Leben der Großstadt RigaI Wie die Wassermasse eines Stromes zwischen engen Felsenufern, so staut sich der Verkehr hier zwischen den schmalen Gassen, vor der Börse und anderen öffentlichen Gebäuden. Da ist nicht Zeit und Ruhe, sich liebevoll in dieOrnamentik alter Türflügelusw. zu versenken, man wird gedrängt und geschoben, wenn man nicht mit dem Strome läuft. Suchen wir also diesem Unbehagen durch Benutzung einer Fahrgelegenheit zu entrinnen. Aber welcher? Automobile können in diesem Irrgarten von Gassen und Gäßchen der Altstadt nicht fahren; die Wagen der elektrischen Straßenbahnen verkehren nur an ihrer Peripherie, bleibt also die Droschke, sie ist in dieser Stadtgegend geradezu das Verkehrsmittel, und deshalb seien der eingangs bereits erwähnten Rigaer Droschke noch einige rühmende Worte gespendet. Im

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323972/361>, abgerufen am 01.07.2024.