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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.

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Sollen die Dramatiker schweigen?

oder Anfangsstrophe nicht als Titel eines dieser in einer schreckensvollen Massen-
haftigkeit austretenden Werke mißbraucht wurde. Manche Direktoren bedauern es
mit bitterem Hohn, daß sie die Pforten ihres Hauses solchem Schund nicht ver¬
schließen durften -- aus wirtschaftlichen und Publikumsgründen. Es nutz aber
anerkannt werden, daß die ernsteren Bühnen dieser Seuche so gut wie gar nicht
anheimfielen, daß sie auch in der Kriegszeit immerhin auf ein anständiges Niveau
bedacht waren. Jene Produkte, wie "Immer feste druff", "Gloria-Viktoria",
"Infanterist Pflaume", "Die Tripelentente", "Krümel vor Paris" und andere,
scheinen in der Tat jetzt ganz an die Stätten verwiesen, wohin sie gehören, in
die Operettenhäuser und Varietes. Die Stücke find damit schon von selbst in
den Orkus gesunken, und es hätte auch jenes prinzipiellen Beschlusses einer
Bühne (der Münchener Generalintendanz), sich aktuellen Kriegsdramen zu
verschließen, gar nicht bedurft, um so mehr, als ein solcher Beschluß, wie wir
sehen werden, doch auch eine zweischneidige Sache ist. indem er neben dem
Schlechten auch dem Guten die Lebensmöglichkeit abschnürt. Aber auch die
nationalen Dramen der Vergangenheit (Kleist, Lessing, Heyse) haben angefangen,
in den Hintergrund zu treten, nud ernste Theaterleiter beginnen, dem irre¬
geleiteten Kriegszeitgeschmack des Publikums mit Aufführungen von Neu¬
erscheinungen zu begegnen, die schon vor dem Kriege entstanden find,
aber eine Weile in den Schubladen der Dramaturgen schlummern nutzten.
Selbstverständlich find auch klassische Werke ohne nationalen Gehalt wieder
aufgenommen worden. Soweit jene Neuerscheinungen einen solchen hatten,
erhielten sie ihn schon aus der Zeitstimmung vor dem Kriege, wie Freiherr
von Unruhs "Louis Ferdinand", Ludwigs "Kronprinzendrama", Paul Ernsts
"Preußengeist", Burtes "Katte", Eulenbergs "Morgen nach Kunersdorf"
und andere -- eine ganze Reihe von Preußenstücken! Die Literaturgeschichte
mag untersuchen, warum sich so viele Dichter der Preußenhistorie zuwenden,
warum auch der Preußenroman in der Lust liegt. Es sind Stücke, die
gewissermaßen eine zweite Staffel jener nationalen Dramen darstellen. Im
weiteren Sinne gehören auch das in Erfurt aufgeführte Kriegsschauspiel
"Fröschweiler" von Wentzel und Runkel, Lech "Grüne Ostern", 1813 spielend,
Hans Francks "Schlacht bei Worringen" (Düsseldorf), Edmund Bassenges
"Gotentreue" (Chemnitz) und Eckarts "Heinrich der Hohenstaufe" dazu; wohl alle
sind schon vor dem Krieg geschrieben und spiegeln doch die Kriegsstimmung wider.
Sogar Bismarcks Gedanken und Erinnerungen haben sich gefallen lassen müssen,
dramatisiert zu werden. Jenseits dieser immerhin kriegerisch durchdrungenen
Dramenwelt erhielten wir von Schönherr, Wildgans, Bartsch, Sternheim neue
Stücke, die aber in diesem Zusammenhang außer Betracht bleiben sollen. Also
jene oben erwähnten Werke fanden wenigstens da oder dort bei den Theater¬
lettern eine freundliche Aufnahme, man schlug zwei Fliegen mit einer Klappe,
man befriedigte die patriotische Gesinnung und schien dabei zugleich die lebendige
Dramatik, das Schaffen der Gegenwart, zu fördern.


Sollen die Dramatiker schweigen?

oder Anfangsstrophe nicht als Titel eines dieser in einer schreckensvollen Massen-
haftigkeit austretenden Werke mißbraucht wurde. Manche Direktoren bedauern es
mit bitterem Hohn, daß sie die Pforten ihres Hauses solchem Schund nicht ver¬
schließen durften — aus wirtschaftlichen und Publikumsgründen. Es nutz aber
anerkannt werden, daß die ernsteren Bühnen dieser Seuche so gut wie gar nicht
anheimfielen, daß sie auch in der Kriegszeit immerhin auf ein anständiges Niveau
bedacht waren. Jene Produkte, wie „Immer feste druff", „Gloria-Viktoria",
„Infanterist Pflaume", „Die Tripelentente", „Krümel vor Paris" und andere,
scheinen in der Tat jetzt ganz an die Stätten verwiesen, wohin sie gehören, in
die Operettenhäuser und Varietes. Die Stücke find damit schon von selbst in
den Orkus gesunken, und es hätte auch jenes prinzipiellen Beschlusses einer
Bühne (der Münchener Generalintendanz), sich aktuellen Kriegsdramen zu
verschließen, gar nicht bedurft, um so mehr, als ein solcher Beschluß, wie wir
sehen werden, doch auch eine zweischneidige Sache ist. indem er neben dem
Schlechten auch dem Guten die Lebensmöglichkeit abschnürt. Aber auch die
nationalen Dramen der Vergangenheit (Kleist, Lessing, Heyse) haben angefangen,
in den Hintergrund zu treten, nud ernste Theaterleiter beginnen, dem irre¬
geleiteten Kriegszeitgeschmack des Publikums mit Aufführungen von Neu¬
erscheinungen zu begegnen, die schon vor dem Kriege entstanden find,
aber eine Weile in den Schubladen der Dramaturgen schlummern nutzten.
Selbstverständlich find auch klassische Werke ohne nationalen Gehalt wieder
aufgenommen worden. Soweit jene Neuerscheinungen einen solchen hatten,
erhielten sie ihn schon aus der Zeitstimmung vor dem Kriege, wie Freiherr
von Unruhs „Louis Ferdinand", Ludwigs „Kronprinzendrama", Paul Ernsts
„Preußengeist", Burtes „Katte", Eulenbergs „Morgen nach Kunersdorf"
und andere — eine ganze Reihe von Preußenstücken! Die Literaturgeschichte
mag untersuchen, warum sich so viele Dichter der Preußenhistorie zuwenden,
warum auch der Preußenroman in der Lust liegt. Es sind Stücke, die
gewissermaßen eine zweite Staffel jener nationalen Dramen darstellen. Im
weiteren Sinne gehören auch das in Erfurt aufgeführte Kriegsschauspiel
„Fröschweiler" von Wentzel und Runkel, Lech „Grüne Ostern", 1813 spielend,
Hans Francks „Schlacht bei Worringen" (Düsseldorf), Edmund Bassenges
„Gotentreue" (Chemnitz) und Eckarts „Heinrich der Hohenstaufe" dazu; wohl alle
sind schon vor dem Krieg geschrieben und spiegeln doch die Kriegsstimmung wider.
Sogar Bismarcks Gedanken und Erinnerungen haben sich gefallen lassen müssen,
dramatisiert zu werden. Jenseits dieser immerhin kriegerisch durchdrungenen
Dramenwelt erhielten wir von Schönherr, Wildgans, Bartsch, Sternheim neue
Stücke, die aber in diesem Zusammenhang außer Betracht bleiben sollen. Also
jene oben erwähnten Werke fanden wenigstens da oder dort bei den Theater¬
lettern eine freundliche Aufnahme, man schlug zwei Fliegen mit einer Klappe,
man befriedigte die patriotische Gesinnung und schien dabei zugleich die lebendige
Dramatik, das Schaffen der Gegenwart, zu fördern.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323538/322>, abgerufen am 22.07.2024.