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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.

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Kriegstagebuch
28. September 1914, Der Bundesrat setzt die Goldklausel bei
Zahlungsvereinbarungen ander Kraft.
28. September 1914. Duala in Kamerun wird von einer
französisch-englischen Truppe besetzt.
28. September 1914. Persische Grenzstämme kämpfen gegen die
russischen Truppen in Persien; letztere ziehen sich zurück. (Gerücht.)
28. September 1914. Die Belagerung von Antwerpen beginnt.
-- Russische Vorstöße über den Njemen zurückgewiesen. -- Ossowiec mit
schwerer Artillerie angegriffen.
28. September 1914. Grenzgefechte in den Karpathen.
29. September 1914. Auf dem rechten Heeresflügel in Frankreich
haben bisher noch unentschiedene Kämpfe stattgefunden. In der Front
zwischen Oise und Maas herrschte im allgemeinen Ruhe. Die im Angriff
gegen die Forts an der Maas stehende Armee schlug neue Vorstöße aus
Verdun und Toul zurück.
29. September 1914. Beginn einer deutsch-österreichisch-ungarischen
Offensive in Galizien. Starke russische Kavallerie bei Biecz zersprengt;
nördlich der Weichsel mehrere russische Kavallerie-Divisionen vor den Ver¬
bündeten Truppen Hergetrieben.
29. September 1914. Deutsch-japanische Kämpfe in Tsingtau.
30. September 1914. Bei Albert werden französische Borstöße
zurückgeworfen, ebenso in den mittleren Vogesen. -- Die Höhen von Roye
und Fresnoy bei Noyon erobert. ^- Zwei Forts von Antwerpen zer¬
stört.
30. September 1914. Verlängerung des englischen Moratoriums
bis 4. November.
30. September 1914. England verbietet den neutralen Fischern
das Fischen an der englischen Ostküste.
1. Oktober 1914. Der Bundesrat erläßt ein Zahlungsverbot gegen
England. (Begründung siehe norddeutsche Allg. Ztg.)
1. Oktober 1914. Norwegen protestiert gegen Englands Behandlung
der Neutralen.
1. Oktober 1914. Angriffe der Franzosen von Toul her südöstlich
Se. Mihiel unter schweren Verlusten der Angreifer zurückgewiesen.
1. Oktober 1914. Die Insel Jay (Karolinen) von den Engländern
besetzt. Das deutsch-niederländische Kabel in der Südsee befindet sich damit
unter Kontrolle Englands.
1. Oktober 1914. Der Kleine Kreuzer "Karlsruhe" versenkt im
Atlantischen Ozean sieben englische Dampfer.
1. Oktober 1914. Das Erscheinen des Vorwärts wird, nachdem
gewisse Garantion seitens der Redaktion gegeben waren, durch den Ober¬
befehlshaber in den Marken von neuem gestattet.
2. Oktober 1914. Erneute Vorstöße der französischen Truppen von
dem rechten deutschen Armeeflügel zurückgewiesen. -- Südlich Roye die
französischen Stellungen erobert.
3. Oktober 1914. Die Forts der äußeren Linie von Antwerpen:
Lierre, Waelhem, Konigshookt mit den zwischen liegenden Redouten gefallen.
30 Geschütze erobert.
3. Oktober 1914. Bei Augustow (Gouv. Ssuwalki) wurde das
3. sibirische und Teile des 22. Armeekorps, welche sich auf dem linken

Kriegstagebuch
28. September 1914, Der Bundesrat setzt die Goldklausel bei
Zahlungsvereinbarungen ander Kraft.
28. September 1914. Duala in Kamerun wird von einer
französisch-englischen Truppe besetzt.
28. September 1914. Persische Grenzstämme kämpfen gegen die
russischen Truppen in Persien; letztere ziehen sich zurück. (Gerücht.)
28. September 1914. Die Belagerung von Antwerpen beginnt.
— Russische Vorstöße über den Njemen zurückgewiesen. — Ossowiec mit
schwerer Artillerie angegriffen.
28. September 1914. Grenzgefechte in den Karpathen.
29. September 1914. Auf dem rechten Heeresflügel in Frankreich
haben bisher noch unentschiedene Kämpfe stattgefunden. In der Front
zwischen Oise und Maas herrschte im allgemeinen Ruhe. Die im Angriff
gegen die Forts an der Maas stehende Armee schlug neue Vorstöße aus
Verdun und Toul zurück.
29. September 1914. Beginn einer deutsch-österreichisch-ungarischen
Offensive in Galizien. Starke russische Kavallerie bei Biecz zersprengt;
nördlich der Weichsel mehrere russische Kavallerie-Divisionen vor den Ver¬
bündeten Truppen Hergetrieben.
29. September 1914. Deutsch-japanische Kämpfe in Tsingtau.
30. September 1914. Bei Albert werden französische Borstöße
zurückgeworfen, ebenso in den mittleren Vogesen. — Die Höhen von Roye
und Fresnoy bei Noyon erobert. ^- Zwei Forts von Antwerpen zer¬
stört.
30. September 1914. Verlängerung des englischen Moratoriums
bis 4. November.
30. September 1914. England verbietet den neutralen Fischern
das Fischen an der englischen Ostküste.
1. Oktober 1914. Der Bundesrat erläßt ein Zahlungsverbot gegen
England. (Begründung siehe norddeutsche Allg. Ztg.)
1. Oktober 1914. Norwegen protestiert gegen Englands Behandlung
der Neutralen.
1. Oktober 1914. Angriffe der Franzosen von Toul her südöstlich
Se. Mihiel unter schweren Verlusten der Angreifer zurückgewiesen.
1. Oktober 1914. Die Insel Jay (Karolinen) von den Engländern
besetzt. Das deutsch-niederländische Kabel in der Südsee befindet sich damit
unter Kontrolle Englands.
1. Oktober 1914. Der Kleine Kreuzer „Karlsruhe" versenkt im
Atlantischen Ozean sieben englische Dampfer.
1. Oktober 1914. Das Erscheinen des Vorwärts wird, nachdem
gewisse Garantion seitens der Redaktion gegeben waren, durch den Ober¬
befehlshaber in den Marken von neuem gestattet.
2. Oktober 1914. Erneute Vorstöße der französischen Truppen von
dem rechten deutschen Armeeflügel zurückgewiesen. — Südlich Roye die
französischen Stellungen erobert.
3. Oktober 1914. Die Forts der äußeren Linie von Antwerpen:
Lierre, Waelhem, Konigshookt mit den zwischen liegenden Redouten gefallen.
30 Geschütze erobert.
3. Oktober 1914. Bei Augustow (Gouv. Ssuwalki) wurde das
3. sibirische und Teile des 22. Armeekorps, welche sich auf dem linken

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[0043] Kriegstagebuch 28. September 1914, Der Bundesrat setzt die Goldklausel bei Zahlungsvereinbarungen ander Kraft. 28. September 1914. Duala in Kamerun wird von einer französisch-englischen Truppe besetzt. 28. September 1914. Persische Grenzstämme kämpfen gegen die russischen Truppen in Persien; letztere ziehen sich zurück. (Gerücht.) 28. September 1914. Die Belagerung von Antwerpen beginnt. — Russische Vorstöße über den Njemen zurückgewiesen. — Ossowiec mit schwerer Artillerie angegriffen. 28. September 1914. Grenzgefechte in den Karpathen. 29. September 1914. Auf dem rechten Heeresflügel in Frankreich haben bisher noch unentschiedene Kämpfe stattgefunden. In der Front zwischen Oise und Maas herrschte im allgemeinen Ruhe. Die im Angriff gegen die Forts an der Maas stehende Armee schlug neue Vorstöße aus Verdun und Toul zurück. 29. September 1914. Beginn einer deutsch-österreichisch-ungarischen Offensive in Galizien. Starke russische Kavallerie bei Biecz zersprengt; nördlich der Weichsel mehrere russische Kavallerie-Divisionen vor den Ver¬ bündeten Truppen Hergetrieben. 29. September 1914. Deutsch-japanische Kämpfe in Tsingtau. 30. September 1914. Bei Albert werden französische Borstöße zurückgeworfen, ebenso in den mittleren Vogesen. — Die Höhen von Roye und Fresnoy bei Noyon erobert. ^- Zwei Forts von Antwerpen zer¬ stört. 30. September 1914. Verlängerung des englischen Moratoriums bis 4. November. 30. September 1914. England verbietet den neutralen Fischern das Fischen an der englischen Ostküste. 1. Oktober 1914. Der Bundesrat erläßt ein Zahlungsverbot gegen England. (Begründung siehe norddeutsche Allg. Ztg.) 1. Oktober 1914. Norwegen protestiert gegen Englands Behandlung der Neutralen. 1. Oktober 1914. Angriffe der Franzosen von Toul her südöstlich Se. Mihiel unter schweren Verlusten der Angreifer zurückgewiesen. 1. Oktober 1914. Die Insel Jay (Karolinen) von den Engländern besetzt. Das deutsch-niederländische Kabel in der Südsee befindet sich damit unter Kontrolle Englands. 1. Oktober 1914. Der Kleine Kreuzer „Karlsruhe" versenkt im Atlantischen Ozean sieben englische Dampfer. 1. Oktober 1914. Das Erscheinen des Vorwärts wird, nachdem gewisse Garantion seitens der Redaktion gegeben waren, durch den Ober¬ befehlshaber in den Marken von neuem gestattet. 2. Oktober 1914. Erneute Vorstöße der französischen Truppen von dem rechten deutschen Armeeflügel zurückgewiesen. — Südlich Roye die französischen Stellungen erobert. 3. Oktober 1914. Die Forts der äußeren Linie von Antwerpen: Lierre, Waelhem, Konigshookt mit den zwischen liegenden Redouten gefallen. 30 Geschütze erobert. 3. Oktober 1914. Bei Augustow (Gouv. Ssuwalki) wurde das 3. sibirische und Teile des 22. Armeekorps, welche sich auf dem linken

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/43>, abgerufen am 30.06.2024.