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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.

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Neue Vismarckgespräche
v Dr. von Langermann on

n der Septembernummer der sehr angesehenen Zeitschrift The
North American Review veröffentlicht der englische Maler Sir
William Blake Richmond "Gespräche mit Bismarck". Der Maler,
von 1878 bis 1883 Stade Professor in Oxford und Präsident
der Society of Miniature Painters. hat große Reisen unter¬
nommen und weilte im November und Dezember 1887 in Friedrichsruh, um
Bismarck zu malen. Richmond hatte sich vorgenommen, die täglichen Gespräche
Bismarcks jeden Abend, und zwar möglichst im Wortlaut, niederzuschreiben.
Erleichtert wurde diese Absicht durch die klare und knappe Art der englischen
Sprechweise des großen Kanzlers.

Sind nun schon an sich alle Äußerungen Bismarcks für uns wertvoll und
ein heiliges Vermächtnis, so ist dies um so mehr der Fall, wenn es sich, wie
im folgenden, meist um Äußerungen über Dinge und Personen von Bedeutung
handelt. Ja, viele seiner kurzen Sätze erscheinen heute in einem besonderen
Lichte, so die Ausführungen über den nächsten deutsch-französischen Krieg, Indien,
Napoleon usw. Es erschien mir daher notwendig, daß diese "Gespräche" nicht
der englischen bzw. amerikanischen Literatur überlassen bleiben, sondern auch
einen Platz in der deutschen finden. Ich habe sie deshalb im Auszuge übersetzt.
Dabei habe ich gänzlich davon abgesehen, die Bemerkungen Bismarcks mit
eigenen Betrachtungen zu versehen, handelt es sich doch nicht darum, die Literatur
über Bismarck meinerseits um eine weitere Arbeit zu vermehren, sondern um
die einfache Wiedergabe seiner Ansichten über gewisse Personen und Dinge. Der
bescheidene Übersetzer glaubt der Sache um so besser zu dienen, je mehr er
in den Hintergrund tritt.




Über Gladstone äußerte sich der Fürst zu Richmond: "Ihr Ministerpräsi¬
dent ist verdorben durch das Gift seiner Redekunst. Wäre seine Leichtigkeit der
Redeführung und die Gewalt seiner Worte mehr im Zaume gehalten, so wäre
er zwar kein so großer Redner, aber ein vertrauenswürdigerer Staatsmann."




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Neue Vismarckgespräche
v Dr. von Langermann on

n der Septembernummer der sehr angesehenen Zeitschrift The
North American Review veröffentlicht der englische Maler Sir
William Blake Richmond „Gespräche mit Bismarck". Der Maler,
von 1878 bis 1883 Stade Professor in Oxford und Präsident
der Society of Miniature Painters. hat große Reisen unter¬
nommen und weilte im November und Dezember 1887 in Friedrichsruh, um
Bismarck zu malen. Richmond hatte sich vorgenommen, die täglichen Gespräche
Bismarcks jeden Abend, und zwar möglichst im Wortlaut, niederzuschreiben.
Erleichtert wurde diese Absicht durch die klare und knappe Art der englischen
Sprechweise des großen Kanzlers.

Sind nun schon an sich alle Äußerungen Bismarcks für uns wertvoll und
ein heiliges Vermächtnis, so ist dies um so mehr der Fall, wenn es sich, wie
im folgenden, meist um Äußerungen über Dinge und Personen von Bedeutung
handelt. Ja, viele seiner kurzen Sätze erscheinen heute in einem besonderen
Lichte, so die Ausführungen über den nächsten deutsch-französischen Krieg, Indien,
Napoleon usw. Es erschien mir daher notwendig, daß diese „Gespräche" nicht
der englischen bzw. amerikanischen Literatur überlassen bleiben, sondern auch
einen Platz in der deutschen finden. Ich habe sie deshalb im Auszuge übersetzt.
Dabei habe ich gänzlich davon abgesehen, die Bemerkungen Bismarcks mit
eigenen Betrachtungen zu versehen, handelt es sich doch nicht darum, die Literatur
über Bismarck meinerseits um eine weitere Arbeit zu vermehren, sondern um
die einfache Wiedergabe seiner Ansichten über gewisse Personen und Dinge. Der
bescheidene Übersetzer glaubt der Sache um so besser zu dienen, je mehr er
in den Hintergrund tritt.




Über Gladstone äußerte sich der Fürst zu Richmond: „Ihr Ministerpräsi¬
dent ist verdorben durch das Gift seiner Redekunst. Wäre seine Leichtigkeit der
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er zwar kein so großer Redner, aber ein vertrauenswürdigerer Staatsmann."


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/149>, abgerufen am 02.07.2024.