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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Die Grundzüge einer Literaturbeurteilung

Wort Goethes zu Eckermann, der bezweifelte, daß aus Byrons Schriften
ein entschiedener Gewinn für reine Menschenbildung zu schöpfen sei,
erhelle meine Auffassung: "Da muß ich Ihnen widersprechen," sagte
Goethe (16. Dezember 1828), "Byrons Kühnheit, Keckheit und Grandiositüt,
ist das nicht alles bildend? Wir müssen uns hüten, es stets im entschieden
Reinen und Sittlichen suchen zu wollen. Alles Große bildet, sobald wir es
gewahr werden." Dieses Große, das unabhängig vom Sittlichen ist, ist das
Ausschlaggebende für das geistige Urteil. Bartels ordnet es freilich dem Sitt¬
lichen absolut unter. Nur das ist groß für ihn, das seinen Sittlichkeits¬
begriffen entspricht. In welcher Enge seine Sittlichkeitsanschauungen sich aber
bewegen, mögen einige Zitate veranschaulichen; bei Lafontaine (I, 95>)
möchte er nicht gerne Sittenprediger sein, spricht aber von den "etwas frivolen
Lvntss," die "Stoffe aus dem Boccaccio, aus Ariost, alte französische Novellen,
leichtfertige mit besonderer Vorliebe" behandeln, "aber (dies "aber" charakterisiert
Bartelsl) die Erzählungs- und Plauderkunst ist so groß, daß man über die
stoffliche Anstößigkeit in der Regel (!) hinwegkommt." Zum Schluß fügt er
dann -- seiner Leser wegen! -- doch noch an: "Selbstverständlich (!) war
die Geistlichkeit aber doch im Recht, als sie von dem alten und kranken Dichter
Neue und Abbitte wegen seiner lüsternen Erzählungen forderte." -- I, S. 136
heißt von "I^Ä reiiA'ieuse" Diderots: "nur die Partien, die die unnatürlichen
Neigungen einer Äbtissin mit augenscheinlichem Behagen schildern, sind tadelns¬
wert." (Welche Schulmeisteret!) --I, 142: während Grillparzer vou Choderlos
de Laclos' "I^imsons eKmZLreuses" sagt, sie seien zu fein, als daß sie wahr
sein sollten, nennt Bartels sie bloß "berüchtigt" und später "geistreiche
Wollüstelei." -- I. S. 409: als Klopstock sich unberufen in Goethes Lebens¬
führung mit einer Mahnung drängte und Goethe die Mahnung schroff zurück¬
wies, bedauert Bartels dies Verhalten Goethes, indirekt Klopstock Recht
gebend.

Wer sich der Kunst klopstockisch gegenüberstellt, wird ihr nie unbefangen
gerecht. Man kann Laszivität als Laszivität charakterisieren, braucht deswegen
aber noch nicht ein Kunstwerk, das laszive Stoffe behandelt, für ästhetisch, geistig
minderwertig zu erklären. Das Verhalten ganzer Völker, oft der Welt spricht ja
auch häufig genug gegen solche Urteile, indem derartig abgekehrte Werke kräftig
weiterleben. Ihre Laszivität "schadet" echter Lebensenergie nie, zumal wenn
eine reine Kunstform sie in die ästhetischen Betrachtungskreise rückt.

Bartels überläßt sich aber lieber den Moralanschauungen des Philisters.
Dessen Engherzigkeit ist jedoch der Tod aller Literaturbeurteilung. Denn
aus ihr gehen Vehandlungsformen wie die Pedanterie, das Voll¬
ständigkeitsideal hervor, denen auch Bartels nachstrebt. Man braucht in
seiner "Einführung" nur die Stellen zu beobachten, in denen er Gebiete dar¬
stellt, die ihm nicht "liegen", oder die er nur bibliographisch kennt oder die
ihm sonst unzugänglich sind. Den Sinn solcher hohlen Kompilationen von


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Die Grundzüge einer Literaturbeurteilung

Wort Goethes zu Eckermann, der bezweifelte, daß aus Byrons Schriften
ein entschiedener Gewinn für reine Menschenbildung zu schöpfen sei,
erhelle meine Auffassung: „Da muß ich Ihnen widersprechen," sagte
Goethe (16. Dezember 1828), „Byrons Kühnheit, Keckheit und Grandiositüt,
ist das nicht alles bildend? Wir müssen uns hüten, es stets im entschieden
Reinen und Sittlichen suchen zu wollen. Alles Große bildet, sobald wir es
gewahr werden." Dieses Große, das unabhängig vom Sittlichen ist, ist das
Ausschlaggebende für das geistige Urteil. Bartels ordnet es freilich dem Sitt¬
lichen absolut unter. Nur das ist groß für ihn, das seinen Sittlichkeits¬
begriffen entspricht. In welcher Enge seine Sittlichkeitsanschauungen sich aber
bewegen, mögen einige Zitate veranschaulichen; bei Lafontaine (I, 95>)
möchte er nicht gerne Sittenprediger sein, spricht aber von den „etwas frivolen
Lvntss," die „Stoffe aus dem Boccaccio, aus Ariost, alte französische Novellen,
leichtfertige mit besonderer Vorliebe" behandeln, „aber (dies „aber" charakterisiert
Bartelsl) die Erzählungs- und Plauderkunst ist so groß, daß man über die
stoffliche Anstößigkeit in der Regel (!) hinwegkommt." Zum Schluß fügt er
dann — seiner Leser wegen! — doch noch an: „Selbstverständlich (!) war
die Geistlichkeit aber doch im Recht, als sie von dem alten und kranken Dichter
Neue und Abbitte wegen seiner lüsternen Erzählungen forderte." — I, S. 136
heißt von „I^Ä reiiA'ieuse" Diderots: „nur die Partien, die die unnatürlichen
Neigungen einer Äbtissin mit augenscheinlichem Behagen schildern, sind tadelns¬
wert." (Welche Schulmeisteret!) —I, 142: während Grillparzer vou Choderlos
de Laclos' „I^imsons eKmZLreuses" sagt, sie seien zu fein, als daß sie wahr
sein sollten, nennt Bartels sie bloß „berüchtigt" und später „geistreiche
Wollüstelei." — I. S. 409: als Klopstock sich unberufen in Goethes Lebens¬
führung mit einer Mahnung drängte und Goethe die Mahnung schroff zurück¬
wies, bedauert Bartels dies Verhalten Goethes, indirekt Klopstock Recht
gebend.

Wer sich der Kunst klopstockisch gegenüberstellt, wird ihr nie unbefangen
gerecht. Man kann Laszivität als Laszivität charakterisieren, braucht deswegen
aber noch nicht ein Kunstwerk, das laszive Stoffe behandelt, für ästhetisch, geistig
minderwertig zu erklären. Das Verhalten ganzer Völker, oft der Welt spricht ja
auch häufig genug gegen solche Urteile, indem derartig abgekehrte Werke kräftig
weiterleben. Ihre Laszivität „schadet" echter Lebensenergie nie, zumal wenn
eine reine Kunstform sie in die ästhetischen Betrachtungskreise rückt.

Bartels überläßt sich aber lieber den Moralanschauungen des Philisters.
Dessen Engherzigkeit ist jedoch der Tod aller Literaturbeurteilung. Denn
aus ihr gehen Vehandlungsformen wie die Pedanterie, das Voll¬
ständigkeitsideal hervor, denen auch Bartels nachstrebt. Man braucht in
seiner „Einführung" nur die Stellen zu beobachten, in denen er Gebiete dar¬
stellt, die ihm nicht „liegen", oder die er nur bibliographisch kennt oder die
ihm sonst unzugänglich sind. Den Sinn solcher hohlen Kompilationen von


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[0559] Die Grundzüge einer Literaturbeurteilung Wort Goethes zu Eckermann, der bezweifelte, daß aus Byrons Schriften ein entschiedener Gewinn für reine Menschenbildung zu schöpfen sei, erhelle meine Auffassung: „Da muß ich Ihnen widersprechen," sagte Goethe (16. Dezember 1828), „Byrons Kühnheit, Keckheit und Grandiositüt, ist das nicht alles bildend? Wir müssen uns hüten, es stets im entschieden Reinen und Sittlichen suchen zu wollen. Alles Große bildet, sobald wir es gewahr werden." Dieses Große, das unabhängig vom Sittlichen ist, ist das Ausschlaggebende für das geistige Urteil. Bartels ordnet es freilich dem Sitt¬ lichen absolut unter. Nur das ist groß für ihn, das seinen Sittlichkeits¬ begriffen entspricht. In welcher Enge seine Sittlichkeitsanschauungen sich aber bewegen, mögen einige Zitate veranschaulichen; bei Lafontaine (I, 95>) möchte er nicht gerne Sittenprediger sein, spricht aber von den „etwas frivolen Lvntss," die „Stoffe aus dem Boccaccio, aus Ariost, alte französische Novellen, leichtfertige mit besonderer Vorliebe" behandeln, „aber (dies „aber" charakterisiert Bartelsl) die Erzählungs- und Plauderkunst ist so groß, daß man über die stoffliche Anstößigkeit in der Regel (!) hinwegkommt." Zum Schluß fügt er dann — seiner Leser wegen! — doch noch an: „Selbstverständlich (!) war die Geistlichkeit aber doch im Recht, als sie von dem alten und kranken Dichter Neue und Abbitte wegen seiner lüsternen Erzählungen forderte." — I, S. 136 heißt von „I^Ä reiiA'ieuse" Diderots: „nur die Partien, die die unnatürlichen Neigungen einer Äbtissin mit augenscheinlichem Behagen schildern, sind tadelns¬ wert." (Welche Schulmeisteret!) —I, 142: während Grillparzer vou Choderlos de Laclos' „I^imsons eKmZLreuses" sagt, sie seien zu fein, als daß sie wahr sein sollten, nennt Bartels sie bloß „berüchtigt" und später „geistreiche Wollüstelei." — I. S. 409: als Klopstock sich unberufen in Goethes Lebens¬ führung mit einer Mahnung drängte und Goethe die Mahnung schroff zurück¬ wies, bedauert Bartels dies Verhalten Goethes, indirekt Klopstock Recht gebend. Wer sich der Kunst klopstockisch gegenüberstellt, wird ihr nie unbefangen gerecht. Man kann Laszivität als Laszivität charakterisieren, braucht deswegen aber noch nicht ein Kunstwerk, das laszive Stoffe behandelt, für ästhetisch, geistig minderwertig zu erklären. Das Verhalten ganzer Völker, oft der Welt spricht ja auch häufig genug gegen solche Urteile, indem derartig abgekehrte Werke kräftig weiterleben. Ihre Laszivität „schadet" echter Lebensenergie nie, zumal wenn eine reine Kunstform sie in die ästhetischen Betrachtungskreise rückt. Bartels überläßt sich aber lieber den Moralanschauungen des Philisters. Dessen Engherzigkeit ist jedoch der Tod aller Literaturbeurteilung. Denn aus ihr gehen Vehandlungsformen wie die Pedanterie, das Voll¬ ständigkeitsideal hervor, denen auch Bartels nachstrebt. Man braucht in seiner „Einführung" nur die Stellen zu beobachten, in denen er Gebiete dar¬ stellt, die ihm nicht „liegen", oder die er nur bibliographisch kennt oder die ihm sonst unzugänglich sind. Den Sinn solcher hohlen Kompilationen von 3b*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/559>, abgerufen am 27.06.2024.