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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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"Froideutsche Jugendknltur"

sie entfaltet den Willen zur Macht; sie denkt und predigt die Idee der Schule
ganz neu, sie wertet das Verhältnis der Generationen und Geschlechter um und
verkündigt ein neues Liebesleben. So wird uns vieles von dem, was sich in
jüngster Zeit ans Licht gedrängt hat. verständlich. Und wir Älteren, Eltern,
Lehrer, Erzieher und Regierende, wollen gern unsere Jugend verstehen, auch
den Bruchteil der Jugend, der sich "die neue deutsche Jugend" nennt. Wir
wollen gern hören, wie ihr zumute ist, wollen die Ventile der Aussprache nicht
verstopfen. Unsere diskreditierte "Erfahrung" und unsere angezweifelte "geistige
Überlegenheit und Kraft" befähigen uns, wirklichen Nöten und berechtigten
Beschwerden der Jugend abzuhelfen, eingebildete Leiden gütig zu verstehen, über
Entgleisungen und Raschfertigkeiten verzeihend hinwegzusehen --, wir Seminar¬
schulmänner mühen uns im Umgang mit der erwachsenen Jugend Tag für Tag
an derartigen Aufgaben, und unsere Liebesmüh ist nicht verloren. Wir ver¬
gegenwärtigen uns zu dem Zweck auch immer aufs neue die Wesenseigentüm¬
lichkeiten dieser Sturm- und Drangjahre, die mit ihrem ungeklärten Freiheits¬
verlangen jeglichen Zwang, vornehmlich in Familie und in Schule, als
fremdartig empfinden und ablehnen und die mit dieser vermeintlichen Wahr¬
nehmung berechtigter und bedrohter Interessen ein Wertgefühl hinsichtlich der
eigenen Persönlichkeit und Erfahrung verbinden, dessen Maßstäbe in einem selt¬
samen Verhältnis zu der Wirklichkeit des kleinen Ich und seiner reichen Umgebung
stehen. Wir vergessen auch nicht, daß der Gemeinschaststrieb, der Korpsgeist,
zum Zusammenschluß "gegen die gemeinsamen Feinde" (Aufruf zum Ersten
freideutschen Jugendtag) drängt, und das Autoritätsbedürfnis, dessen echte, rechte
Befriedigung der Freiheitsdrang abgeleitet hat, nun an verkehrter Quelle sich
stillt. Wir übersehen endlich auch nicht, wie mit dem physischen und psychischen
Wachstum der "zweiten Streckung" (die Jahre vierzehn bis siebzehn) starke
Hemmungen und Umkehrungen im Körper sich vollziehen, die oft eigenartige
Blüten, bisweilen auch Auswüchse treiben.

Und wir stellen auch die Erzeugnisse des "Anfang" in das Licht dieser
deutenden und verzeihender Jugendpsychologie, statt uns zu ereifern über die
"Bürschchen" und "grünen Jungen", die es uns so schwer machen, an ihr
Herz heranzukommen. Aber wir erheben Protest, schärfsten Protest, wenn man
den Mißmut gewisser kleiner Kreise von Unzufriedenen, Unklaren, Un¬
glücklichen, Hyperintellektuellen oder Schulhassern in unseren höheren Schulen
zu organisieren strebt und durch eine eigene Zeitschrift gleichsam "auf Flaschen
zieht und damit Geschäfte treibt". Das verwirrt, revolutioniert oder stimuliert
andere gleich unreife Leser, und die "Freiheit", die auf diesem Wege verwirklicht
wird, bedeutet nicht jenen Reichtum an inneren Werten, der aus der Fülle
ethischer Kräfte und guter Grundsätze strömt und darum wahrhaft an dem
Fortschritt der Kultur baut, sondern sie bedeutet den Bankerott dessen, der an
den echtesten und edelsten Kräften arm geworden ist und nun als ein Freibeuter
am Wege von der Hand in den Mund lebt und nimmt', wo er es findet.


„Froideutsche Jugendknltur"

sie entfaltet den Willen zur Macht; sie denkt und predigt die Idee der Schule
ganz neu, sie wertet das Verhältnis der Generationen und Geschlechter um und
verkündigt ein neues Liebesleben. So wird uns vieles von dem, was sich in
jüngster Zeit ans Licht gedrängt hat. verständlich. Und wir Älteren, Eltern,
Lehrer, Erzieher und Regierende, wollen gern unsere Jugend verstehen, auch
den Bruchteil der Jugend, der sich „die neue deutsche Jugend" nennt. Wir
wollen gern hören, wie ihr zumute ist, wollen die Ventile der Aussprache nicht
verstopfen. Unsere diskreditierte „Erfahrung" und unsere angezweifelte „geistige
Überlegenheit und Kraft" befähigen uns, wirklichen Nöten und berechtigten
Beschwerden der Jugend abzuhelfen, eingebildete Leiden gütig zu verstehen, über
Entgleisungen und Raschfertigkeiten verzeihend hinwegzusehen —, wir Seminar¬
schulmänner mühen uns im Umgang mit der erwachsenen Jugend Tag für Tag
an derartigen Aufgaben, und unsere Liebesmüh ist nicht verloren. Wir ver¬
gegenwärtigen uns zu dem Zweck auch immer aufs neue die Wesenseigentüm¬
lichkeiten dieser Sturm- und Drangjahre, die mit ihrem ungeklärten Freiheits¬
verlangen jeglichen Zwang, vornehmlich in Familie und in Schule, als
fremdartig empfinden und ablehnen und die mit dieser vermeintlichen Wahr¬
nehmung berechtigter und bedrohter Interessen ein Wertgefühl hinsichtlich der
eigenen Persönlichkeit und Erfahrung verbinden, dessen Maßstäbe in einem selt¬
samen Verhältnis zu der Wirklichkeit des kleinen Ich und seiner reichen Umgebung
stehen. Wir vergessen auch nicht, daß der Gemeinschaststrieb, der Korpsgeist,
zum Zusammenschluß „gegen die gemeinsamen Feinde" (Aufruf zum Ersten
freideutschen Jugendtag) drängt, und das Autoritätsbedürfnis, dessen echte, rechte
Befriedigung der Freiheitsdrang abgeleitet hat, nun an verkehrter Quelle sich
stillt. Wir übersehen endlich auch nicht, wie mit dem physischen und psychischen
Wachstum der „zweiten Streckung" (die Jahre vierzehn bis siebzehn) starke
Hemmungen und Umkehrungen im Körper sich vollziehen, die oft eigenartige
Blüten, bisweilen auch Auswüchse treiben.

Und wir stellen auch die Erzeugnisse des „Anfang" in das Licht dieser
deutenden und verzeihender Jugendpsychologie, statt uns zu ereifern über die
„Bürschchen" und „grünen Jungen", die es uns so schwer machen, an ihr
Herz heranzukommen. Aber wir erheben Protest, schärfsten Protest, wenn man
den Mißmut gewisser kleiner Kreise von Unzufriedenen, Unklaren, Un¬
glücklichen, Hyperintellektuellen oder Schulhassern in unseren höheren Schulen
zu organisieren strebt und durch eine eigene Zeitschrift gleichsam „auf Flaschen
zieht und damit Geschäfte treibt". Das verwirrt, revolutioniert oder stimuliert
andere gleich unreife Leser, und die „Freiheit", die auf diesem Wege verwirklicht
wird, bedeutet nicht jenen Reichtum an inneren Werten, der aus der Fülle
ethischer Kräfte und guter Grundsätze strömt und darum wahrhaft an dem
Fortschritt der Kultur baut, sondern sie bedeutet den Bankerott dessen, der an
den echtesten und edelsten Kräften arm geworden ist und nun als ein Freibeuter
am Wege von der Hand in den Mund lebt und nimmt', wo er es findet.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/418>, abgerufen am 04.07.2024.