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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

In den Kreisen Leobschütz und Rcitibor
unterstützen die Tschechen das Zentrum. Im
ReichstagSwahlkreise Ratibor würde sonst
der Zentrumsnbgeordnete gegenüber dem
Polen nicht gewählt worden. Die evan-
gelischen Tschechen der anderen Kreise[Spaltenumbruch]
Im Regierungsbezirke Breslau finden wir
seßhafte Tschechen in den drei Kreisen Groß-
Wartenberg, Strehlen und Glatz. Leider gibt es
bisher noch nicht kreisweise Veröffentlichungen
über die Muttersprache in diesem Bezirk bei
der Volkszählung bon 1910.
[Ende Spaltensatz]
finden ihren politischen Anschluß bei den
Deutschen.
in>^

deutsch und
Im Kreise Einwohner Deutsche Tschechen tschechisch
Sprechende
Groß-Wartenberg , . . . 48014 24802 1315 42 Strehlen.......35 297 31 8S6 3040 122 Glatz........ 60819 56165 3729 120
[Beginn Spaltensatz] Für 1906 sind alle Doppelsprachigen in
einer Zahl aufgeführt, auch nicht die polnisch
und deutsch Redenden ausgesondert. Da diese [Spaltenumbruch]
den erheblichsten Anteil an den Doppel¬
sprachigen haben, lasse ich sie überhaupt fort,
Im Jahre 1905 hatten: [Ende Spaltensatz]
Der Kreis Einwohner Deutsche Tschechen Groß-Wartenberg . . . . 46964 25449 1344 Strehlen....... 35384 32232 2813 Glatz........ 63406 59267 3258
[Beginn Spaltensatz] An Einwohnern ist der Kreis Groß-
Wartenberg, an Deutschen keiner dieser drei
Kreise, an Tschechen sind die Kreise Strehlen
und Glatz zurückgegangen. Die Tschechen der
Kreise Strehlen und Groß-Wartenberg sind
meist evangelisch. Überwiegend tschechische
Gemeinden waren in Groß - Wartenberg
die drei Landgemeinden Groß - Friedrichs-
Tabor mit 534 Tschechen unter 560
Einwohnern, Klein - Friedrichs - Tabor mit
140 unter 151, Tschermin mit 549 unter
567, ferner der Gutsbezirk Baldowitz mit
35 Tschechen unter 64 Einwohnern, im
Kreise Strehlen-Hussinetz mit 1499 Tschechen
unter 1683 Bewohnern, Mehlteuer mit 80
unter 97, Ober-, Mittel- und Rieder-Po-
diebrad mit zusammen 765 Tschechen unter
856 Einwohnern. Die 820 Bewohner zählende Gemeinde
Straußeney im Kreise Glatz hatte 345 evan-
gelische und 276 katholische Tschechen, die
andere überwiegend tschechische Gemeinde
desselben Kreises, namens Tscherbeney, unter [Spaltenumbruch]
2150 Einwohnern 1813 bis auf 28 Personen
durchweg katholische Tschechen. Die Land-
gemeinte und der Gutsbezirk Schlcmei haben
ihre noch 1390 bestehende Tschechenmehrheit
verloren.
Die Tschechen oder Mähren der Kreise
Leobschütz und Ratibor-Land sitzen in einem
geschlossenen Sprachgebiete; die Tschechen der
Kreise Groß - Wartenberg, Strehlen, OPPeln-
Land und Groß - Strehlitz sind weit ab-
gesprengte Splitter eines fremden Volkstums.
Man muß sich Wundern, daß sie so lange in
fremder Umgebung ihre Muttersprache be¬
wahren, was ihnen Wohl dadurch erleichtert
ist, daß ihnen nicht ein einheitliches fremdes
Volkstum, sondern die sich national befehden-
den Polen und Deutschen gegenüberstehen.
Wo wir sonst noch im Deutschen Reiche
Tschechen antreffen, sind sie nicht seßhaft,
sondern es handelt sich in der Regel nur um
Wanderarbeiter, die später in ihre Heimat
zurückkehren, seltener im Deutschen Reiche
hä R. Baumgarten ngen bleiben.
[Ende Spaltensatz]



Nachdruck sämtlicher Aufsiitzc nur mit ausdritcklicher Erlaubnis deö "rrla>>S neftattct.
-verantwortlich: der Herausgeber George tiletnow in Berlin-Schöneberg. -- Manuslrwtsendungen "ud Brt"i"
werden erbeten unter der Adresse-
"n den Herausgeber der Grenzbotrn in Berlin > Frieden"", Hrdwigsir. 1".
Fernsprecher der Schristleitnng: Amt list-ab SVSO, de" Verlag": Amt Lii,vo SS10.
Verlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck: .Der Reichibot-' B> in. b. H, in Berlin SV. II. Dessau" Etr-H, SS/"?.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

In den Kreisen Leobschütz und Rcitibor
unterstützen die Tschechen das Zentrum. Im
ReichstagSwahlkreise Ratibor würde sonst
der Zentrumsnbgeordnete gegenüber dem
Polen nicht gewählt worden. Die evan-
gelischen Tschechen der anderen Kreise[Spaltenumbruch]
Im Regierungsbezirke Breslau finden wir
seßhafte Tschechen in den drei Kreisen Groß-
Wartenberg, Strehlen und Glatz. Leider gibt es
bisher noch nicht kreisweise Veröffentlichungen
über die Muttersprache in diesem Bezirk bei
der Volkszählung bon 1910.
[Ende Spaltensatz]
finden ihren politischen Anschluß bei den
Deutschen.
in>^

deutsch und
Im Kreise Einwohner Deutsche Tschechen tschechisch
Sprechende
Groß-Wartenberg , . . . 48014 24802 1315 42 Strehlen.......35 297 31 8S6 3040 122 Glatz........ 60819 56165 3729 120
[Beginn Spaltensatz] Für 1906 sind alle Doppelsprachigen in
einer Zahl aufgeführt, auch nicht die polnisch
und deutsch Redenden ausgesondert. Da diese [Spaltenumbruch]
den erheblichsten Anteil an den Doppel¬
sprachigen haben, lasse ich sie überhaupt fort,
Im Jahre 1905 hatten: [Ende Spaltensatz]
Der Kreis Einwohner Deutsche Tschechen Groß-Wartenberg . . . . 46964 25449 1344 Strehlen....... 35384 32232 2813 Glatz........ 63406 59267 3258
[Beginn Spaltensatz] An Einwohnern ist der Kreis Groß-
Wartenberg, an Deutschen keiner dieser drei
Kreise, an Tschechen sind die Kreise Strehlen
und Glatz zurückgegangen. Die Tschechen der
Kreise Strehlen und Groß-Wartenberg sind
meist evangelisch. Überwiegend tschechische
Gemeinden waren in Groß - Wartenberg
die drei Landgemeinden Groß - Friedrichs-
Tabor mit 534 Tschechen unter 560
Einwohnern, Klein - Friedrichs - Tabor mit
140 unter 151, Tschermin mit 549 unter
567, ferner der Gutsbezirk Baldowitz mit
35 Tschechen unter 64 Einwohnern, im
Kreise Strehlen-Hussinetz mit 1499 Tschechen
unter 1683 Bewohnern, Mehlteuer mit 80
unter 97, Ober-, Mittel- und Rieder-Po-
diebrad mit zusammen 765 Tschechen unter
856 Einwohnern. Die 820 Bewohner zählende Gemeinde
Straußeney im Kreise Glatz hatte 345 evan-
gelische und 276 katholische Tschechen, die
andere überwiegend tschechische Gemeinde
desselben Kreises, namens Tscherbeney, unter [Spaltenumbruch]
2150 Einwohnern 1813 bis auf 28 Personen
durchweg katholische Tschechen. Die Land-
gemeinte und der Gutsbezirk Schlcmei haben
ihre noch 1390 bestehende Tschechenmehrheit
verloren.
Die Tschechen oder Mähren der Kreise
Leobschütz und Ratibor-Land sitzen in einem
geschlossenen Sprachgebiete; die Tschechen der
Kreise Groß - Wartenberg, Strehlen, OPPeln-
Land und Groß - Strehlitz sind weit ab-
gesprengte Splitter eines fremden Volkstums.
Man muß sich Wundern, daß sie so lange in
fremder Umgebung ihre Muttersprache be¬
wahren, was ihnen Wohl dadurch erleichtert
ist, daß ihnen nicht ein einheitliches fremdes
Volkstum, sondern die sich national befehden-
den Polen und Deutschen gegenüberstehen.
Wo wir sonst noch im Deutschen Reiche
Tschechen antreffen, sind sie nicht seßhaft,
sondern es handelt sich in der Regel nur um
Wanderarbeiter, die später in ihre Heimat
zurückkehren, seltener im Deutschen Reiche
hä R. Baumgarten ngen bleiben.
[Ende Spaltensatz]



Nachdruck sämtlicher Aufsiitzc nur mit ausdritcklicher Erlaubnis deö «rrla>>S neftattct.
-verantwortlich: der Herausgeber George tiletnow in Berlin-Schöneberg. — Manuslrwtsendungen „ud Brt«i»
werden erbeten unter der Adresse-
«n den Herausgeber der Grenzbotrn in Berlin > Frieden»», Hrdwigsir. 1».
Fernsprecher der Schristleitnng: Amt list-ab SVSO, de« Verlag«: Amt Lii,vo SS10.
Verlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck: .Der Reichibot-' B> in. b. H, in Berlin SV. II. Dessau« Etr-H, SS/»?.
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[0396] Maßgebliches und Unmaßgebliches In den Kreisen Leobschütz und Rcitibor unterstützen die Tschechen das Zentrum. Im ReichstagSwahlkreise Ratibor würde sonst der Zentrumsnbgeordnete gegenüber dem Polen nicht gewählt worden. Die evan- gelischen Tschechen der anderen Kreise Im Regierungsbezirke Breslau finden wir seßhafte Tschechen in den drei Kreisen Groß- Wartenberg, Strehlen und Glatz. Leider gibt es bisher noch nicht kreisweise Veröffentlichungen über die Muttersprache in diesem Bezirk bei der Volkszählung bon 1910. finden ihren politischen Anschluß bei den Deutschen. in>^ deutsch und Im Kreise Einwohner Deutsche Tschechen tschechisch Sprechende Groß-Wartenberg , . . . 48014 24802 1315 42 Strehlen.......35 297 31 8S6 3040 122 Glatz........ 60819 56165 3729 120 Für 1906 sind alle Doppelsprachigen in einer Zahl aufgeführt, auch nicht die polnisch und deutsch Redenden ausgesondert. Da diese den erheblichsten Anteil an den Doppel¬ sprachigen haben, lasse ich sie überhaupt fort, Im Jahre 1905 hatten: Der Kreis Einwohner Deutsche Tschechen Groß-Wartenberg . . . . 46964 25449 1344 Strehlen....... 35384 32232 2813 Glatz........ 63406 59267 3258 An Einwohnern ist der Kreis Groß- Wartenberg, an Deutschen keiner dieser drei Kreise, an Tschechen sind die Kreise Strehlen und Glatz zurückgegangen. Die Tschechen der Kreise Strehlen und Groß-Wartenberg sind meist evangelisch. Überwiegend tschechische Gemeinden waren in Groß - Wartenberg die drei Landgemeinden Groß - Friedrichs- Tabor mit 534 Tschechen unter 560 Einwohnern, Klein - Friedrichs - Tabor mit 140 unter 151, Tschermin mit 549 unter 567, ferner der Gutsbezirk Baldowitz mit 35 Tschechen unter 64 Einwohnern, im Kreise Strehlen-Hussinetz mit 1499 Tschechen unter 1683 Bewohnern, Mehlteuer mit 80 unter 97, Ober-, Mittel- und Rieder-Po- diebrad mit zusammen 765 Tschechen unter 856 Einwohnern. Die 820 Bewohner zählende Gemeinde Straußeney im Kreise Glatz hatte 345 evan- gelische und 276 katholische Tschechen, die andere überwiegend tschechische Gemeinde desselben Kreises, namens Tscherbeney, unter 2150 Einwohnern 1813 bis auf 28 Personen durchweg katholische Tschechen. Die Land- gemeinte und der Gutsbezirk Schlcmei haben ihre noch 1390 bestehende Tschechenmehrheit verloren. Die Tschechen oder Mähren der Kreise Leobschütz und Ratibor-Land sitzen in einem geschlossenen Sprachgebiete; die Tschechen der Kreise Groß - Wartenberg, Strehlen, OPPeln- Land und Groß - Strehlitz sind weit ab- gesprengte Splitter eines fremden Volkstums. Man muß sich Wundern, daß sie so lange in fremder Umgebung ihre Muttersprache be¬ wahren, was ihnen Wohl dadurch erleichtert ist, daß ihnen nicht ein einheitliches fremdes Volkstum, sondern die sich national befehden- den Polen und Deutschen gegenüberstehen. Wo wir sonst noch im Deutschen Reiche Tschechen antreffen, sind sie nicht seßhaft, sondern es handelt sich in der Regel nur um Wanderarbeiter, die später in ihre Heimat zurückkehren, seltener im Deutschen Reiche hä R. Baumgarten ngen bleiben. Nachdruck sämtlicher Aufsiitzc nur mit ausdritcklicher Erlaubnis deö «rrla>>S neftattct. -verantwortlich: der Herausgeber George tiletnow in Berlin-Schöneberg. — Manuslrwtsendungen „ud Brt«i» werden erbeten unter der Adresse- «n den Herausgeber der Grenzbotrn in Berlin > Frieden»», Hrdwigsir. 1». Fernsprecher der Schristleitnng: Amt list-ab SVSO, de« Verlag«: Amt Lii,vo SS10. Verlag: Verlag der Grenzboten B. in. b. H. in Berlin SV. 11. Druck: .Der Reichibot-' B> in. b. H, in Berlin SV. II. Dessau« Etr-H, SS/»?.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/396>, abgerufen am 21.06.2024.