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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Wer wollte leugnen, daß das für das Rechts¬
leben einen Fortschritt bedeuten würde! Viel¬
leicht trägt auch diese Auseinandersetzung dazu
bei, dem Gedanken des Erbrechts des Reiches
noch mehr Freunde zu gewinnen, nachdem
die betreffende Vorlage der Reichsregicrung
einstweilen im Reichstage zurückgestellt worden
ist. Ich selbst bin schon seit längerer Zeit ein
Anhänger dieser Art der "Besteuerung" zum
allgemeinen Wohle, wenngleich ich nicht leugnen
will, daß auch bei mir der darin zum Aus¬

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druck gekommene gesetzgeberische Gedanke, als
er mir zum allerersten Male entgegentrat,
außerordentliches Erstaunen erregte; es war
das schon anfangs der siebziger Jahre, als
Professor Baron in Berlin bei seinen Vor¬
lesungen über Preußisches Landrecht uns
Studenten derartiges als seine Überzeugung
vortrug. Aber: "ein jedes Band, das noch
so leise -- die Geister aneinanderreiht --
wirkt fort auf seine stille Weise -- durch
unberechenbare Zeit/' (Platen.)

Geheimer Justizrat A. Bruns [Ende Spaltensatz]


Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags "estattet.
Verantwortlich! der Herausgeber George Cleinow in Berlin-SchZneberg. -- Manuslriptsendnngen und Breit."
werden erbeten unter der Adresse:
An den HcraiiSurber der Grrnzbotrn in Berlin-Friede""", Hedwigftr. 1".
Fernsprecher der Schristleitung: Amt Uhland 3630, des Verlags: Amt Lutz-W SS10.
Verlag- Verlag der "renzboten ". in. b. H. in Berlin SV. 11.
Druck! .Der Reichsbot-' ": in. b. H. in Berlin SV. 11, Dess-u-r Straf," "S/Z7.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Wer wollte leugnen, daß das für das Rechts¬
leben einen Fortschritt bedeuten würde! Viel¬
leicht trägt auch diese Auseinandersetzung dazu
bei, dem Gedanken des Erbrechts des Reiches
noch mehr Freunde zu gewinnen, nachdem
die betreffende Vorlage der Reichsregicrung
einstweilen im Reichstage zurückgestellt worden
ist. Ich selbst bin schon seit längerer Zeit ein
Anhänger dieser Art der „Besteuerung" zum
allgemeinen Wohle, wenngleich ich nicht leugnen
will, daß auch bei mir der darin zum Aus¬

[Spaltenumbruch]

druck gekommene gesetzgeberische Gedanke, als
er mir zum allerersten Male entgegentrat,
außerordentliches Erstaunen erregte; es war
das schon anfangs der siebziger Jahre, als
Professor Baron in Berlin bei seinen Vor¬
lesungen über Preußisches Landrecht uns
Studenten derartiges als seine Überzeugung
vortrug. Aber: „ein jedes Band, das noch
so leise — die Geister aneinanderreiht —
wirkt fort auf seine stille Weise — durch
unberechenbare Zeit/' (Platen.)

Geheimer Justizrat A. Bruns [Ende Spaltensatz]


Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags «estattet.
Verantwortlich! der Herausgeber George Cleinow in Berlin-SchZneberg. — Manuslriptsendnngen und Breit.»
werden erbeten unter der Adresse:
An den HcraiiSurber der Grrnzbotrn in Berlin-Friede«««, Hedwigftr. 1».
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[0348] Maßgebliches und Unmaßgebliches Wer wollte leugnen, daß das für das Rechts¬ leben einen Fortschritt bedeuten würde! Viel¬ leicht trägt auch diese Auseinandersetzung dazu bei, dem Gedanken des Erbrechts des Reiches noch mehr Freunde zu gewinnen, nachdem die betreffende Vorlage der Reichsregicrung einstweilen im Reichstage zurückgestellt worden ist. Ich selbst bin schon seit längerer Zeit ein Anhänger dieser Art der „Besteuerung" zum allgemeinen Wohle, wenngleich ich nicht leugnen will, daß auch bei mir der darin zum Aus¬ druck gekommene gesetzgeberische Gedanke, als er mir zum allerersten Male entgegentrat, außerordentliches Erstaunen erregte; es war das schon anfangs der siebziger Jahre, als Professor Baron in Berlin bei seinen Vor¬ lesungen über Preußisches Landrecht uns Studenten derartiges als seine Überzeugung vortrug. Aber: „ein jedes Band, das noch so leise — die Geister aneinanderreiht — wirkt fort auf seine stille Weise — durch unberechenbare Zeit/' (Platen.) Geheimer Justizrat A. Bruns Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags «estattet. Verantwortlich! der Herausgeber George Cleinow in Berlin-SchZneberg. — Manuslriptsendnngen und Breit.» werden erbeten unter der Adresse: An den HcraiiSurber der Grrnzbotrn in Berlin-Friede«««, Hedwigftr. 1». Fernsprecher der Schristleitung: Amt Uhland 3630, des Verlags: Amt Lutz-W SS10. Verlag- Verlag der «renzboten «. in. b. H. in Berlin SV. 11. Druck! .Der Reichsbot-' «: in. b. H. in Berlin SV. 11, Dess-u-r Straf,« »S/Z7.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/348>, abgerufen am 27.06.2024.