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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Die Zukunft am Z5alkau

unabweislich waren, zu bestehen. Einer der bezeichnendsten Fälle, die die Selb¬
ständigkeit der Balkanstaaten dargetan haben, war der Mißerfolg der eindring¬
lichen Mahnungen, die der Zar kurz vor dem zweiten Balkankrieg an die Könige
von Serbien und Bulgarien richtete. Die Balkanstaaten nahmen politische
Weisungen von Petersburg nicht mehr an. Es ist kein Zweifel, daß Rußland
dadurch einen beträchtlichen Teil seines Einflusses auf dem Balkan eingebüßt
hat. Nicht nur, daß Serbien und Bulgarien dem so entschieden ausgesprochenen
Wunsche des Zaren nicht willfahrten; es kann auf dem Balkan auch nicht ohne
Eindruck geblieben sein, daß Rußland gegen die Wiederbesetzung Adrianopels
durch die Türkei Einspruch erhob, daß aber auf die Drohung keine Tat folgte.

Was nun die Balkanstaaten selbst betrifft, so hat der Friedensschluß keine
definitiven Grenzen und keine stabilen Verhältnisse geschaffen. Der kurze Traum
eines Balkanbundes ist vorbei, und die Feindschaft der Nationalitäten ist durch
den zweiten Balkankrieg nur noch tiefer in die Herzen gegraben. Die unmittel¬
bare Wirkung des zweiten Krieges ist, daß Bulgarien in natürlichem Gegensatz
zu Serbien und Griechenland steht, die ihm einen so großen Teil seiner
Kriegsbeute entrissen haben. Bulgarien denkt selbstverständlich daran, sobald es
innerlich erstarkt ist, die Schlappe wieder gut zu machen. Die Erschöpfung an
Gut und Blut wird Bulgarien voraussichtlich auf einige Jahre zum Frieden
zwingen, wenn nicht die Behandlung der mazedonischen Bulgaren durch ihre
neuen serbischen und griechischen Herren eine vorzeitige Explosion herbeiführt.
Bulgarien hat Anschluß bei der Türkei gesucht und gesunden. Im November
veröffentlichte die Wiener Politische Korrespondenz folgende Ausführungen des
bulgarischen Ministers Ghenadiew. "Bulgaren und Türken," sagte-dieser, "hegen
überhaupt keine Feindschaft gegeneinander. Das trat in markanter Weise zutage,
als selbst unmittelbar nach den ersten Kämpfen des ersten Balkankrieges Bulgaren
und Türken miteinander fraternisierten." "Zum Kriege um Mazedoniens willen,"
fuhr der Minister fort, "wurde Bulgarien durch die Lage der Volksgenossen in
diesem Gebiet gedrängt; um Thraziens willen wird aber Bulgarien keinen Krieg
gegen die Türkei unternehmen. Es ist somit die Bahn frei für ein sehr freund¬
liches Nebeneinanderleben der beiden Länder und für eine einvernehmliche Ver¬
ständigung über alle zwischen ihnen zu regelnden Angelegenheiten."

Serbien und Griechenland müssen beide auf einen Revanchekrieg Bulgariens
gefaßt sein. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß sie in einem künftigen
Kriege mit Bulgarien zusammenstehen werden. Doch muß man auch die andere
Möglichkeit ins Auge fassen, daß Serbien sich mir Bulgarien verständigt und
beide über Griechenland herfallen; denn der nationale Haß und die territoriale
Rivalität zwischen Serbien, Griechenland und Bulgarien ist ziemlich gleich groß,
und die Waffengemeinschaft im zweiten Balkankrieg hat die Feindschaft und
Eifersucht zwischen Serben und Griechen wohl etwas gemildert, aber nicht
beseitigt. Doch im Augenblick liegt die Annahme nahe, daß Serbien und
Griechenland zusammenhalten werden. Es ist freilich zweifelhaft, ob sie einem
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Die Zukunft am Z5alkau

unabweislich waren, zu bestehen. Einer der bezeichnendsten Fälle, die die Selb¬
ständigkeit der Balkanstaaten dargetan haben, war der Mißerfolg der eindring¬
lichen Mahnungen, die der Zar kurz vor dem zweiten Balkankrieg an die Könige
von Serbien und Bulgarien richtete. Die Balkanstaaten nahmen politische
Weisungen von Petersburg nicht mehr an. Es ist kein Zweifel, daß Rußland
dadurch einen beträchtlichen Teil seines Einflusses auf dem Balkan eingebüßt
hat. Nicht nur, daß Serbien und Bulgarien dem so entschieden ausgesprochenen
Wunsche des Zaren nicht willfahrten; es kann auf dem Balkan auch nicht ohne
Eindruck geblieben sein, daß Rußland gegen die Wiederbesetzung Adrianopels
durch die Türkei Einspruch erhob, daß aber auf die Drohung keine Tat folgte.

Was nun die Balkanstaaten selbst betrifft, so hat der Friedensschluß keine
definitiven Grenzen und keine stabilen Verhältnisse geschaffen. Der kurze Traum
eines Balkanbundes ist vorbei, und die Feindschaft der Nationalitäten ist durch
den zweiten Balkankrieg nur noch tiefer in die Herzen gegraben. Die unmittel¬
bare Wirkung des zweiten Krieges ist, daß Bulgarien in natürlichem Gegensatz
zu Serbien und Griechenland steht, die ihm einen so großen Teil seiner
Kriegsbeute entrissen haben. Bulgarien denkt selbstverständlich daran, sobald es
innerlich erstarkt ist, die Schlappe wieder gut zu machen. Die Erschöpfung an
Gut und Blut wird Bulgarien voraussichtlich auf einige Jahre zum Frieden
zwingen, wenn nicht die Behandlung der mazedonischen Bulgaren durch ihre
neuen serbischen und griechischen Herren eine vorzeitige Explosion herbeiführt.
Bulgarien hat Anschluß bei der Türkei gesucht und gesunden. Im November
veröffentlichte die Wiener Politische Korrespondenz folgende Ausführungen des
bulgarischen Ministers Ghenadiew. „Bulgaren und Türken," sagte-dieser, „hegen
überhaupt keine Feindschaft gegeneinander. Das trat in markanter Weise zutage,
als selbst unmittelbar nach den ersten Kämpfen des ersten Balkankrieges Bulgaren
und Türken miteinander fraternisierten." „Zum Kriege um Mazedoniens willen,"
fuhr der Minister fort, „wurde Bulgarien durch die Lage der Volksgenossen in
diesem Gebiet gedrängt; um Thraziens willen wird aber Bulgarien keinen Krieg
gegen die Türkei unternehmen. Es ist somit die Bahn frei für ein sehr freund¬
liches Nebeneinanderleben der beiden Länder und für eine einvernehmliche Ver¬
ständigung über alle zwischen ihnen zu regelnden Angelegenheiten."

Serbien und Griechenland müssen beide auf einen Revanchekrieg Bulgariens
gefaßt sein. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß sie in einem künftigen
Kriege mit Bulgarien zusammenstehen werden. Doch muß man auch die andere
Möglichkeit ins Auge fassen, daß Serbien sich mir Bulgarien verständigt und
beide über Griechenland herfallen; denn der nationale Haß und die territoriale
Rivalität zwischen Serbien, Griechenland und Bulgarien ist ziemlich gleich groß,
und die Waffengemeinschaft im zweiten Balkankrieg hat die Feindschaft und
Eifersucht zwischen Serben und Griechen wohl etwas gemildert, aber nicht
beseitigt. Doch im Augenblick liegt die Annahme nahe, daß Serbien und
Griechenland zusammenhalten werden. Es ist freilich zweifelhaft, ob sie einem
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/15>, abgerufen am 04.07.2024.