Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr. [Beginn Spaltensatz]
Schwer um Euenus' Tochter hat darum Jdas mit Phöbus, Der sie selber begehrt, nicht so lange gekämpft z Nicht mit erborgten Gepränge hat Hippodamia als Gatten 20 Den sich erkämpft, der sie rasch hin in die Fremde geführt: Nein, Natur war ihr Schmuck, nicht ge¬ hoben durch Gold und Juwelen, Wie sie farbig ein Bild einst Apelles gezeigt. Nicht wie der Haufe bemühten sie sich, die Bewerber zu blenden; Reinheit zogen sie vor äuszern, ver¬ schönerten Schein. [Spaltenumbruch] 26 Ich nun fürchte nicht, weniger dir als der Haufe zu gelten: Reiz hat ein Mädchen genug, Wenn es nur Einem gefällt, Und vor allen du selbst, die Apollo mit Künsten begnadet Und der liebend ihr Spiel selber Kalliope reicht, Du, die mit eigemieii Reizen holdseliger Rede geschmückt ist, 30 Wie sie Venus erfreut, wie Minerva sie liebt. Pflege getreulich die Gaben, und hoch Will ich immer dich ehren, Machst du von nichtigen: Prunk, deiner nicht würdig, dich freit" [Ende Spaltensatz] Dr. lvalther Jcmell "iochdriick sämtlicher Aussähe lar mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags "cstattct. Verantwortlich: der Herausgeber George Cleiuow in Berlin-Schöneberg. -- Manullriptsendungen und Briefe werbe" erbeten unter der Adresse- An den HcrauSncbcr der Grenzboten in Berlin-Friede""", Hcdwigstr. 1". Fernsprecher der Schristleitung: Amt Uhland 3<ZM, deS Verlags: Amt Lützow Mlv, Verlag: Verlag der Brenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11. Druck- "Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin SV. II. D-ssauer stralte M/37, [Beginn Spaltensatz]
Schwer um Euenus' Tochter hat darum Jdas mit Phöbus, Der sie selber begehrt, nicht so lange gekämpft z Nicht mit erborgten Gepränge hat Hippodamia als Gatten 20 Den sich erkämpft, der sie rasch hin in die Fremde geführt: Nein, Natur war ihr Schmuck, nicht ge¬ hoben durch Gold und Juwelen, Wie sie farbig ein Bild einst Apelles gezeigt. Nicht wie der Haufe bemühten sie sich, die Bewerber zu blenden; Reinheit zogen sie vor äuszern, ver¬ schönerten Schein. [Spaltenumbruch] 26 Ich nun fürchte nicht, weniger dir als der Haufe zu gelten: Reiz hat ein Mädchen genug, Wenn es nur Einem gefällt, Und vor allen du selbst, die Apollo mit Künsten begnadet Und der liebend ihr Spiel selber Kalliope reicht, Du, die mit eigemieii Reizen holdseliger Rede geschmückt ist, 30 Wie sie Venus erfreut, wie Minerva sie liebt. Pflege getreulich die Gaben, und hoch Will ich immer dich ehren, Machst du von nichtigen: Prunk, deiner nicht würdig, dich freit" [Ende Spaltensatz] Dr. lvalther Jcmell »iochdriick sämtlicher Aussähe lar mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags »cstattct. Verantwortlich: der Herausgeber George Cleiuow in Berlin-Schöneberg. — Manullriptsendungen und Briefe werbe» erbeten unter der Adresse- An den HcrauSncbcr der Grenzboten in Berlin-Friede»«», Hcdwigstr. 1». Fernsprecher der Schristleitung: Amt Uhland 3<ZM, deS Verlags: Amt Lützow Mlv, Verlag: Verlag der Brenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11. Druck- „Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin SV. II. D-ssauer stralte M/37, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0348" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/327160"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <lg xml:id="POEMID_7" type="poem"> <l><cb type="start"/> Schwer um Euenus' Tochter hat darum<lb/> Jdas mit Phöbus,<lb/> Der sie selber begehrt, nicht so lange<lb/> gekämpft z<lb/> Nicht mit erborgten Gepränge hat<lb/> Hippodamia als Gatten<lb/> 20 Den sich erkämpft, der sie rasch hin in<lb/> die Fremde geführt:<lb/> Nein, Natur war ihr Schmuck, nicht ge¬<lb/> hoben durch Gold und Juwelen,<lb/> Wie sie farbig ein Bild einst Apelles<lb/> gezeigt.<lb/> Nicht wie der Haufe bemühten sie sich,<lb/> die Bewerber zu blenden;<lb/> Reinheit zogen sie vor äuszern, ver¬<lb/> schönerten Schein.<lb/><cb/> 26 Ich nun fürchte nicht, weniger dir als<lb/> der Haufe zu gelten:<lb/> Reiz hat ein Mädchen genug, Wenn es<lb/> nur Einem gefällt,<lb/> Und vor allen du selbst, die Apollo mit<lb/> Künsten begnadet<lb/> Und der liebend ihr Spiel selber Kalliope<lb/> reicht,<lb/> Du, die mit eigemieii Reizen holdseliger<lb/> Rede geschmückt ist,<lb/> 30 Wie sie Venus erfreut, wie Minerva sie<lb/> liebt.<lb/> Pflege getreulich die Gaben, und hoch<lb/> Will ich immer dich ehren,<lb/> Machst du von nichtigen: Prunk, deiner<lb/> nicht würdig, dich freit"<lb/><cb type="end"/> </l> </lg><lb/> <note type="byline"> Dr. lvalther Jcmell</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> »iochdriick sämtlicher Aussähe lar mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags »cstattct.<lb/> Verantwortlich: der Herausgeber George Cleiuow in Berlin-Schöneberg. — Manullriptsendungen und Briefe<lb/> werbe» erbeten unter der Adresse-<lb/> An den HcrauSncbcr der Grenzboten in Berlin-Friede»«», Hcdwigstr. 1».<lb/> Fernsprecher der Schristleitung: Amt Uhland 3<ZM, deS Verlags: Amt Lützow Mlv,<lb/> Verlag: Verlag der Brenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11.<lb/> Druck- „Der Reichsbote" G. in. b. H. in Berlin SV. II. D-ssauer stralte M/37,</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0348]
Schwer um Euenus' Tochter hat darum
Jdas mit Phöbus,
Der sie selber begehrt, nicht so lange
gekämpft z
Nicht mit erborgten Gepränge hat
Hippodamia als Gatten
20 Den sich erkämpft, der sie rasch hin in
die Fremde geführt:
Nein, Natur war ihr Schmuck, nicht ge¬
hoben durch Gold und Juwelen,
Wie sie farbig ein Bild einst Apelles
gezeigt.
Nicht wie der Haufe bemühten sie sich,
die Bewerber zu blenden;
Reinheit zogen sie vor äuszern, ver¬
schönerten Schein.
26 Ich nun fürchte nicht, weniger dir als
der Haufe zu gelten:
Reiz hat ein Mädchen genug, Wenn es
nur Einem gefällt,
Und vor allen du selbst, die Apollo mit
Künsten begnadet
Und der liebend ihr Spiel selber Kalliope
reicht,
Du, die mit eigemieii Reizen holdseliger
Rede geschmückt ist,
30 Wie sie Venus erfreut, wie Minerva sie
liebt.
Pflege getreulich die Gaben, und hoch
Will ich immer dich ehren,
Machst du von nichtigen: Prunk, deiner
nicht würdig, dich freit"
Dr. lvalther Jcmell
»iochdriick sämtlicher Aussähe lar mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags »cstattct.
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