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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr.

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weltbekannt.
Sei allen Optilcei'n voi'i'ätig.
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l^mil Susoli, K.-(Zi., KatKonow
OptiseliS Inclustr'is.
cZsAi-ünclst 1300. (Zssi-ünclet 1SV0.

Deutscher Imperialismus

Die nachstehenden Ausführungen werden als interessante Anregung und
weil sie den Auffassungen weiter gebildeter Kreise entsprechen, veröffent¬
licht; daß die Grenzboten in wesentlichen Punkten andere Ansichten
vertreten, ist meinen Lesern, besonders aus unserer Haltung in der
G. Li, Marokkofrage, bekannt.

örterung
Aufsatzeser Aufsatz des Herrn von Dirksen: "Grundlagen des Imperia¬
lismus" (Ur. 19 der Grenzboten 1913) hat sicher das Verdienst,
die weiteren, theoretischen Verzweigungen einer außerordentlich
wichtigen praktischen Frage dem Leser nahegebracht zu haben,
wenn er auch der -- unvermeidlichen -- Gefahr, bei der Er-
fo umfassender wissenschaftlicher Fragen im Rahmen eines kurzen
nicht ganz entgangen zu sein scheint: weder die wissenschaftliche Seite
der Frage ganz erschöpft zu haben, noch den Leser von den praktischen aktuellen
Ergebnissen ganz überzeugt zu haben. Es wäre wünschenswert gewesen, daß
der Verfasser sich nicht damit begnügt hätte, eine theoretisch einwandfreie Be¬
gründung des Imperialismus zu geben, sondern daß er uns auch seine Ge¬
danken über ihre praktische Verwendbarkeit für den Deutschen mitgeteilt hätte.

Wenn wirklich der Imperialismus eine innere Notwendigkeit für alle
kräftigen Völker der Gegenwart ist, wie steht es dann mit dem deutschen
Imperialismus? Wie kann Deutschland daran teilnehmen?

Das sind Fragen, noch brennender, noch unabweisbarer, als eine korrekte
Aufstellung einer imperialistischen Theorie. Auf ihre Beantwortung möchte ich
hindeuten, so weit es bei diesem in jeder Beziehung schwierigen Thema
möglich ist.

Es ist in der Tat heilet, heute über deutschen Imperialismus zu schreiben,
also die Wege zu einer kraftvollen deutschen auswärtigen Politik zu weisen --
heute, wo man sich von offizieller Seite her nicht genug tun kann in ernst-


Grenzboten II 1913 23


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Deutscher Imperialismus

Die nachstehenden Ausführungen werden als interessante Anregung und
weil sie den Auffassungen weiter gebildeter Kreise entsprechen, veröffent¬
licht; daß die Grenzboten in wesentlichen Punkten andere Ansichten
vertreten, ist meinen Lesern, besonders aus unserer Haltung in der
G. Li, Marokkofrage, bekannt.

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Aufsatzeser Aufsatz des Herrn von Dirksen: „Grundlagen des Imperia¬
lismus" (Ur. 19 der Grenzboten 1913) hat sicher das Verdienst,
die weiteren, theoretischen Verzweigungen einer außerordentlich
wichtigen praktischen Frage dem Leser nahegebracht zu haben,
wenn er auch der — unvermeidlichen — Gefahr, bei der Er-
fo umfassender wissenschaftlicher Fragen im Rahmen eines kurzen
nicht ganz entgangen zu sein scheint: weder die wissenschaftliche Seite
der Frage ganz erschöpft zu haben, noch den Leser von den praktischen aktuellen
Ergebnissen ganz überzeugt zu haben. Es wäre wünschenswert gewesen, daß
der Verfasser sich nicht damit begnügt hätte, eine theoretisch einwandfreie Be¬
gründung des Imperialismus zu geben, sondern daß er uns auch seine Ge¬
danken über ihre praktische Verwendbarkeit für den Deutschen mitgeteilt hätte.

Wenn wirklich der Imperialismus eine innere Notwendigkeit für alle
kräftigen Völker der Gegenwart ist, wie steht es dann mit dem deutschen
Imperialismus? Wie kann Deutschland daran teilnehmen?

Das sind Fragen, noch brennender, noch unabweisbarer, als eine korrekte
Aufstellung einer imperialistischen Theorie. Auf ihre Beantwortung möchte ich
hindeuten, so weit es bei diesem in jeder Beziehung schwierigen Thema
möglich ist.

Es ist in der Tat heilet, heute über deutschen Imperialismus zu schreiben,
also die Wege zu einer kraftvollen deutschen auswärtigen Politik zu weisen —
heute, wo man sich von offizieller Seite her nicht genug tun kann in ernst-


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[0357] [Abbildung] ^/L/7?6N- «A/no^s/ sima als ^ 6l-8tI<l388.A » weltbekannt. Sei allen Optilcei'n voi'i'ätig. Katalogs Kostenlos äurcli l^mil Susoli, K.-(Zi., KatKonow OptiseliS Inclustr'is. cZsAi-ünclst 1300. (Zssi-ünclet 1SV0. Deutscher Imperialismus Die nachstehenden Ausführungen werden als interessante Anregung und weil sie den Auffassungen weiter gebildeter Kreise entsprechen, veröffent¬ licht; daß die Grenzboten in wesentlichen Punkten andere Ansichten vertreten, ist meinen Lesern, besonders aus unserer Haltung in der G. Li, Marokkofrage, bekannt. örterung Aufsatzeser Aufsatz des Herrn von Dirksen: „Grundlagen des Imperia¬ lismus" (Ur. 19 der Grenzboten 1913) hat sicher das Verdienst, die weiteren, theoretischen Verzweigungen einer außerordentlich wichtigen praktischen Frage dem Leser nahegebracht zu haben, wenn er auch der — unvermeidlichen — Gefahr, bei der Er- fo umfassender wissenschaftlicher Fragen im Rahmen eines kurzen nicht ganz entgangen zu sein scheint: weder die wissenschaftliche Seite der Frage ganz erschöpft zu haben, noch den Leser von den praktischen aktuellen Ergebnissen ganz überzeugt zu haben. Es wäre wünschenswert gewesen, daß der Verfasser sich nicht damit begnügt hätte, eine theoretisch einwandfreie Be¬ gründung des Imperialismus zu geben, sondern daß er uns auch seine Ge¬ danken über ihre praktische Verwendbarkeit für den Deutschen mitgeteilt hätte. Wenn wirklich der Imperialismus eine innere Notwendigkeit für alle kräftigen Völker der Gegenwart ist, wie steht es dann mit dem deutschen Imperialismus? Wie kann Deutschland daran teilnehmen? Das sind Fragen, noch brennender, noch unabweisbarer, als eine korrekte Aufstellung einer imperialistischen Theorie. Auf ihre Beantwortung möchte ich hindeuten, so weit es bei diesem in jeder Beziehung schwierigen Thema möglich ist. Es ist in der Tat heilet, heute über deutschen Imperialismus zu schreiben, also die Wege zu einer kraftvollen deutschen auswärtigen Politik zu weisen — heute, wo man sich von offizieller Seite her nicht genug tun kann in ernst- Grenzboten II 1913 23

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_325519/357>, abgerufen am 21.12.2024.