Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Zweites Vierteljahr.M^in <I//?o^s/ Wir bitten die Freunde der ::^ Aanzlerreden in deutschen Reichshause hat es letzthin sogenannte große Tage Seit Herr von Bethmann Reichskanzler ist, kommt indessen das Sensations- Grenzboten II 1913 7
M^in <I//?o^s/ Wir bitten die Freunde der ::^ Aanzlerreden in deutschen Reichshause hat es letzthin sogenannte große Tage Seit Herr von Bethmann Reichskanzler ist, kommt indessen das Sensations- Grenzboten II 1913 7
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[Abbildung]
M^in
^Pädagogium
Wal'SN in IVIsoKIb
am iVIUl-it^öff.Z^vlsenvn Wssss,- u. ^/fiel Sussoi-se gssuncl gsIsAvn. —
<Zol»oitot NI>> »II« ScKuIIclasssn, res» ^injLn^igon»,
pnimanoi»-, ^bitunlsntsn - I-xamsn vo>». /^not Dsmsn»
Vonboi'oitunßi. — Klvino Klssson. tZ^llncilionoi», Imo'i-
vicluvllvi-, vlcloktisens»' Anthi^^laut. Ohl-uni »c-nnollos
Ul'i'oioKon cios 2iolss. — sei-su^s ^utsient. — Quto
Pension. — KSnpsnpllegs unter- ii^tliono«» l.oitunx.^<
M
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sima als
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weltbekannt.
Sei sllsnOptikern voi'i'ätig.
Kataloge Kostenlos äurcti
Linn SusoK, /V.-Q., k?alii6N0M
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(ZsAi-uralte 1300. LsAi-üncist 1800.
Wir bitten die Freunde der ::^
Grenzboten
das Abonnement zum II. Quartal 1913
erneuern zu wollen. — Bestellungen
nimmt jede Buchhandlung und jede
Postanstalt entgegen. Preis 6 M.Verlag der
<S?en2boten
G. in. b. S.
Berlin 3>V. u<
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Aanzlerreden
in deutschen Reichshause hat es letzthin sogenannte große Tage
gegeben. Große Tage deshalb, weil von einer Armeevermehrung
die Rede war, bekanntlich eine Gelegenheit, bei der alle Gebiete
der Reichs-, Staats- und Volkspolitik berührt und aufgerührt
werden können, und wo das verantwortliche Haupt der Regierung
die parlamentarische Feuerprobe zu bestehen hat. . . Große Tage aber auch
deshalb, weil es bei den Verhandlungen um die Heeresvorlagen selten ohne solche
Sensationen abzugehen pflegt, die ein großstädtisches Premierenpublikum anziehen.
Seit Herr von Bethmann Reichskanzler ist, kommt indessen das Sensations-
bedürfnis nicht mehr recht auf seine Kosten oder muß sich mit einzelnen
Episoden begnügen, wie kürzlich mit dem Rededuell der'bayerischen Generale.
Herr von Bethmann Hollweg spricht ruhig, gemessen, klar. . . sachlich. . .
Zwischen Redner und Zuhörer spinnt sich aber kein Band. Ein Interesse an
der Form des Vortrags wird nicht lebendig. Es ist nichts Hinreißendes darin.
Die Stille im Hause während der Kanzlerrede herrscht eigentlich nur deshalb,
weil man es gewohnt ist zu schweigen, wenn ein Regierungsvertreter spricht.
Kein Angriff, kein Hieb, keine unsachliche Wendung I Keine Funken springen
herüber und hinüber. Ein schwerer Vortrag, mit der Kühle des Gelehrten
abgewickelt. Die ermüdeten Gehirne der Volksvertreter und Journalisten
werden nicht gereizt. Alle die blasierten, denkfaulen Köpfe der Sensations¬
hascher bleiben unberührt. Man muß denken, scharf denken. Keine Erholung,
kein Abschweifen! Der Kanzler sagt in einer Stunde das, wozu Fürst Bülow
oder Bismarck zwei gebraucht hätten, — zwei unterhaltsame Stunden mit viel
Beifall, Heiterkeit, Widerspruch usw. Man muß jedes Wort dieser gedrängten
Redeweise Bethmanns in sich aufgenommen haben, will man das Ganze ver¬
stehen. So kann bei den Zuschauern weder lauter Widerspruch entstehen, noch
auch stürmischer, spontan und mächtig hervorbrechender Beifall.
Grenzboten II 1913 7
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