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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.

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Das seltenste Fremdwort

Wortes eintritt. Es ist nicht zu leugnen: die Wörter nutzen sich ab. Sie find
auch darin wie die Münzen, die von Hand zu Hand gehen. Sie verlieren
dabei allmählich ihr ursprünglich scharfes Gepräge, ihr Bild verwischt sich mehr
und mehr, bis sie zuletzt bloß noch auf dem Wege gedankenloser Gewöhnung
als das gelten, was sie unmittelbar aus sich selbst vorstellen sollten. Hatten
wir bisher den Vulgarisationsprozeß als einen solchen kennen gelernt, der die
davon betroffenen Wörter inhaltlich erweiterte, so tritt er uns hier als ein
Zerstörer ihrer formalen Werte entgegen. Der formale Wert eines Wortes
besteht nun darin, daß es schlagkräftig wirkt, daß es den in ihm enthaltenen
Gedanken zwingend und lebhaft ausdrückt. Erreicht es das durch das Mittel
direkter sinnlicher Vorstellbarkeit, so daß wir den Gedanken mit Händen zu
greifen meinen, dann sagen wir wohl auch noch: das Wort ist sinnfällig.
Ursprünglich ist nun jedes Wort, wie wir annehmen können, seinem lautlicher
Charakter nach schlagkräftig gewesen. Aber mit zunehmender Entfernung von
seinem Ursprung ist durch sprachliche Wandlungsprozesse die Mehrzahl dieser
lebendigen Beziehungen für uns Spätgeborene verloren gegangen. Trotzdem
besitzt noch ein großer Teil unseres Wortschatzes der Anlage nach schlagkräftige
Wirkung. Abgesehen von den reinen und abgeleiteten onomatopoetischen Wörtern,
in deren ländlichen Charakter sich auch für uns noch die Bedeutung mit elemen¬
tarer Gewalt offenbart, tritt ihre schlagkräftige Wirkung aber erst in die Er¬
scheinung, wenn wir nachdrücklich den eigentlichen, anschaulichen Sinn aufspüren.
Dazu wird aber eine Selbstbesinnung erfordert, die beim Lesen unmöglich ist.
Hier tritt immer das flüchtige Erfassen des allgemeinen Wortsinns an die Stelle
des sinnlichen Nach- und Mitempfindens seines lautlicher Eigenwertes. Psycho¬
logisch erklärt sich das aus der fortschreitenden Mechanisierung psychischer Vor¬
gänge, deren ursprünglich willkürlicher Vollzug durch Übung allmählich so sehr
der Kontrolle des Bewußtseins entzogen wird, daß sie zuletzt reflexartig auf¬
treten. Wie durch Ziehen der Kubikwurzel aus einer dreidimensionalen eine
lineare Größe gewonnen wird, so erleidet das Lautwort eine gleiche Entkörpe-
rung, wenn generationenlange Gewöhnung aus ihm die bloße Sinnformel
gezogen hat.

In wie großem Umfange dieser Prozeß unter unseren Umgangswörtern
eingetreten ist, davon geben wir uns selten Rechenschaft. Im einzelnen erfolgt
er gewöhnlich in der Richtung, daß er den aktiven, konkreten Lautstnn mehr
und mehr zu einem passiven und abstrakten Zeichenstnn macht. Wir empfinden
in dem Wort nicht mehr frisch und unmittelbar das innere Sichauswirken des
Vorgestellten, sondern wir begnügen uns mit einem mittelbaren, äußerlichen
Erfassen der Vorstellung nach ihren: hauptsächlichen Gedankengehalt. Es ist
das Skelett stehen geblieben statt des früher lebenstrotzenden Organismus. Zum
Beispiel wer empfindet noch in der "Ansicht" eine Blickrichtung, in der "Ge¬
rechtigkeit" ein Lotrecht-gerichtet-sein, in dem "Besetzen" die ganze massive Wucht
der Deponierung eines zum Sitzen bestimmten Körperteils? Wer sieht heute


Das seltenste Fremdwort

Wortes eintritt. Es ist nicht zu leugnen: die Wörter nutzen sich ab. Sie find
auch darin wie die Münzen, die von Hand zu Hand gehen. Sie verlieren
dabei allmählich ihr ursprünglich scharfes Gepräge, ihr Bild verwischt sich mehr
und mehr, bis sie zuletzt bloß noch auf dem Wege gedankenloser Gewöhnung
als das gelten, was sie unmittelbar aus sich selbst vorstellen sollten. Hatten
wir bisher den Vulgarisationsprozeß als einen solchen kennen gelernt, der die
davon betroffenen Wörter inhaltlich erweiterte, so tritt er uns hier als ein
Zerstörer ihrer formalen Werte entgegen. Der formale Wert eines Wortes
besteht nun darin, daß es schlagkräftig wirkt, daß es den in ihm enthaltenen
Gedanken zwingend und lebhaft ausdrückt. Erreicht es das durch das Mittel
direkter sinnlicher Vorstellbarkeit, so daß wir den Gedanken mit Händen zu
greifen meinen, dann sagen wir wohl auch noch: das Wort ist sinnfällig.
Ursprünglich ist nun jedes Wort, wie wir annehmen können, seinem lautlicher
Charakter nach schlagkräftig gewesen. Aber mit zunehmender Entfernung von
seinem Ursprung ist durch sprachliche Wandlungsprozesse die Mehrzahl dieser
lebendigen Beziehungen für uns Spätgeborene verloren gegangen. Trotzdem
besitzt noch ein großer Teil unseres Wortschatzes der Anlage nach schlagkräftige
Wirkung. Abgesehen von den reinen und abgeleiteten onomatopoetischen Wörtern,
in deren ländlichen Charakter sich auch für uns noch die Bedeutung mit elemen¬
tarer Gewalt offenbart, tritt ihre schlagkräftige Wirkung aber erst in die Er¬
scheinung, wenn wir nachdrücklich den eigentlichen, anschaulichen Sinn aufspüren.
Dazu wird aber eine Selbstbesinnung erfordert, die beim Lesen unmöglich ist.
Hier tritt immer das flüchtige Erfassen des allgemeinen Wortsinns an die Stelle
des sinnlichen Nach- und Mitempfindens seines lautlicher Eigenwertes. Psycho¬
logisch erklärt sich das aus der fortschreitenden Mechanisierung psychischer Vor¬
gänge, deren ursprünglich willkürlicher Vollzug durch Übung allmählich so sehr
der Kontrolle des Bewußtseins entzogen wird, daß sie zuletzt reflexartig auf¬
treten. Wie durch Ziehen der Kubikwurzel aus einer dreidimensionalen eine
lineare Größe gewonnen wird, so erleidet das Lautwort eine gleiche Entkörpe-
rung, wenn generationenlange Gewöhnung aus ihm die bloße Sinnformel
gezogen hat.

In wie großem Umfange dieser Prozeß unter unseren Umgangswörtern
eingetreten ist, davon geben wir uns selten Rechenschaft. Im einzelnen erfolgt
er gewöhnlich in der Richtung, daß er den aktiven, konkreten Lautstnn mehr
und mehr zu einem passiven und abstrakten Zeichenstnn macht. Wir empfinden
in dem Wort nicht mehr frisch und unmittelbar das innere Sichauswirken des
Vorgestellten, sondern wir begnügen uns mit einem mittelbaren, äußerlichen
Erfassen der Vorstellung nach ihren: hauptsächlichen Gedankengehalt. Es ist
das Skelett stehen geblieben statt des früher lebenstrotzenden Organismus. Zum
Beispiel wer empfindet noch in der „Ansicht" eine Blickrichtung, in der „Ge¬
rechtigkeit" ein Lotrecht-gerichtet-sein, in dem „Besetzen" die ganze massive Wucht
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[0081] Das seltenste Fremdwort Wortes eintritt. Es ist nicht zu leugnen: die Wörter nutzen sich ab. Sie find auch darin wie die Münzen, die von Hand zu Hand gehen. Sie verlieren dabei allmählich ihr ursprünglich scharfes Gepräge, ihr Bild verwischt sich mehr und mehr, bis sie zuletzt bloß noch auf dem Wege gedankenloser Gewöhnung als das gelten, was sie unmittelbar aus sich selbst vorstellen sollten. Hatten wir bisher den Vulgarisationsprozeß als einen solchen kennen gelernt, der die davon betroffenen Wörter inhaltlich erweiterte, so tritt er uns hier als ein Zerstörer ihrer formalen Werte entgegen. Der formale Wert eines Wortes besteht nun darin, daß es schlagkräftig wirkt, daß es den in ihm enthaltenen Gedanken zwingend und lebhaft ausdrückt. Erreicht es das durch das Mittel direkter sinnlicher Vorstellbarkeit, so daß wir den Gedanken mit Händen zu greifen meinen, dann sagen wir wohl auch noch: das Wort ist sinnfällig. Ursprünglich ist nun jedes Wort, wie wir annehmen können, seinem lautlicher Charakter nach schlagkräftig gewesen. Aber mit zunehmender Entfernung von seinem Ursprung ist durch sprachliche Wandlungsprozesse die Mehrzahl dieser lebendigen Beziehungen für uns Spätgeborene verloren gegangen. Trotzdem besitzt noch ein großer Teil unseres Wortschatzes der Anlage nach schlagkräftige Wirkung. Abgesehen von den reinen und abgeleiteten onomatopoetischen Wörtern, in deren ländlichen Charakter sich auch für uns noch die Bedeutung mit elemen¬ tarer Gewalt offenbart, tritt ihre schlagkräftige Wirkung aber erst in die Er¬ scheinung, wenn wir nachdrücklich den eigentlichen, anschaulichen Sinn aufspüren. Dazu wird aber eine Selbstbesinnung erfordert, die beim Lesen unmöglich ist. Hier tritt immer das flüchtige Erfassen des allgemeinen Wortsinns an die Stelle des sinnlichen Nach- und Mitempfindens seines lautlicher Eigenwertes. Psycho¬ logisch erklärt sich das aus der fortschreitenden Mechanisierung psychischer Vor¬ gänge, deren ursprünglich willkürlicher Vollzug durch Übung allmählich so sehr der Kontrolle des Bewußtseins entzogen wird, daß sie zuletzt reflexartig auf¬ treten. Wie durch Ziehen der Kubikwurzel aus einer dreidimensionalen eine lineare Größe gewonnen wird, so erleidet das Lautwort eine gleiche Entkörpe- rung, wenn generationenlange Gewöhnung aus ihm die bloße Sinnformel gezogen hat. In wie großem Umfange dieser Prozeß unter unseren Umgangswörtern eingetreten ist, davon geben wir uns selten Rechenschaft. Im einzelnen erfolgt er gewöhnlich in der Richtung, daß er den aktiven, konkreten Lautstnn mehr und mehr zu einem passiven und abstrakten Zeichenstnn macht. Wir empfinden in dem Wort nicht mehr frisch und unmittelbar das innere Sichauswirken des Vorgestellten, sondern wir begnügen uns mit einem mittelbaren, äußerlichen Erfassen der Vorstellung nach ihren: hauptsächlichen Gedankengehalt. Es ist das Skelett stehen geblieben statt des früher lebenstrotzenden Organismus. Zum Beispiel wer empfindet noch in der „Ansicht" eine Blickrichtung, in der „Ge¬ rechtigkeit" ein Lotrecht-gerichtet-sein, in dem „Besetzen" die ganze massive Wucht der Deponierung eines zum Sitzen bestimmten Körperteils? Wer sieht heute

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_324869/81>, abgerufen am 24.08.2024.