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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.

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Briefe aus Trebeldorf

-- "vierhundertfiebenundsechzig! Zum Donnerwetter!" --

Er schnob mich an: "Herr! Das sollen Sie doch nicht mitsprechen!--

Fahren Sie fort!: ,Jch, seine Mutter Philippine Wille, geborene Ziegen¬
haar --

-- "Ich, seine Mutter Philippine Wille, geborene Ziegenhaar" --

"Bin fünf Stunden, achtzehn Minuten, sieben Sekunden jünger als er."

-- "bin fünf Stunden, achtzehn Minuten, sieben Sekunden jünger
als er." --

"Ich habe dem alten Fritzen vor der Schlacht bei Montecuculi die Hühner¬
augen geschnitten,"

-- "Ich habe dem alten Fritzen vor der Schlacht bei Montecuculi die
Hühneraugen geschnitten," --

"und den großen Napoleon vom Siege bei Fröschweiler entbunden."

-- "und den großen Napoleon vom Siege bei Fröschweiler entbunden." --

"Ich habe die erste Zwiebel am Nordpol gepflanzt,"

-- "Ich habe die erste Zwiebel am Nordpol gepflanzt," --

"und bei dem Hotelbesitzer Holzberg in Trebeldorf"

-- "und bei dem Hotelbesitzer Holzberg in Trebeldorf --"

"sämtliche Weine mit Flußwasser getauft."

-- "sämtliche Weine mit --"

"Verfluchter Kerl!" dröhnte aus dem Gastzimmer die Stimme des Hotel¬
besitzers, "will mir meinen Wein --!"

"Ruhe!" herrschte der Bürgermeister. "Sie wecken mir das Medium auf."

Er wandte sich mir wieder zu: "Sprechen Sie weiter! -- ,Zur Belohnung
meiner unsterblichen Verdienste um alle Menschen, die auf dem Erdenrund
wohnen --

-- "Zur Belohnung meiner unsterblichen Verdienste um alle Menschen,
die auf dem Erdenrund wohnen --"

"empfange ich hier aus der Hand des Stadtoberhauptes von Trebeldorf --"

-- "empfange ich hier aus der Hand des Stadtoberhauptes von Trebel¬
dorf --"

"in goldenem Pokal den Ehrentrunk der Stadt"

-- "in goldenem Pokal den Ehrentrunk der Stadt --"

"und trinke auf deren ewiges Blühen und Gedeihen."

-- "und trinke auf deren ewiges Blühen und Gedeihen." --

Der Kellner Franz hatte ihm ein gefülltes Weinglas gebracht. Er übergab
es mir mit den Worten: "Trinken Sie!"

Ich tat einen Schluck aus dem Ehrenpokal. -- Aber, pfui Teufel! Was
war denn das? Ich fing an zu spucken und prustete den Ehrenschluck wieder
heraus.

Die Zuschauer lachten, daß die Pforten des Hauses erzitterten.


Briefe aus Trebeldorf

— „vierhundertfiebenundsechzig! Zum Donnerwetter!" —

Er schnob mich an: „Herr! Das sollen Sie doch nicht mitsprechen!--

Fahren Sie fort!: ,Jch, seine Mutter Philippine Wille, geborene Ziegen¬
haar —

— „Ich, seine Mutter Philippine Wille, geborene Ziegenhaar" —

„Bin fünf Stunden, achtzehn Minuten, sieben Sekunden jünger als er."

— „bin fünf Stunden, achtzehn Minuten, sieben Sekunden jünger
als er." —

„Ich habe dem alten Fritzen vor der Schlacht bei Montecuculi die Hühner¬
augen geschnitten,"

— „Ich habe dem alten Fritzen vor der Schlacht bei Montecuculi die
Hühneraugen geschnitten," —

„und den großen Napoleon vom Siege bei Fröschweiler entbunden."

— „und den großen Napoleon vom Siege bei Fröschweiler entbunden." —

„Ich habe die erste Zwiebel am Nordpol gepflanzt,"

— „Ich habe die erste Zwiebel am Nordpol gepflanzt," —

„und bei dem Hotelbesitzer Holzberg in Trebeldorf"

— „und bei dem Hotelbesitzer Holzberg in Trebeldorf —"

„sämtliche Weine mit Flußwasser getauft."

— „sämtliche Weine mit —"

„Verfluchter Kerl!" dröhnte aus dem Gastzimmer die Stimme des Hotel¬
besitzers, „will mir meinen Wein —!"

„Ruhe!" herrschte der Bürgermeister. „Sie wecken mir das Medium auf."

Er wandte sich mir wieder zu: „Sprechen Sie weiter! — ,Zur Belohnung
meiner unsterblichen Verdienste um alle Menschen, die auf dem Erdenrund
wohnen —

— „Zur Belohnung meiner unsterblichen Verdienste um alle Menschen,
die auf dem Erdenrund wohnen —"

„empfange ich hier aus der Hand des Stadtoberhauptes von Trebeldorf —"

— „empfange ich hier aus der Hand des Stadtoberhauptes von Trebel¬
dorf —"

„in goldenem Pokal den Ehrentrunk der Stadt"

— „in goldenem Pokal den Ehrentrunk der Stadt —"

„und trinke auf deren ewiges Blühen und Gedeihen."

— „und trinke auf deren ewiges Blühen und Gedeihen." —

Der Kellner Franz hatte ihm ein gefülltes Weinglas gebracht. Er übergab
es mir mit den Worten: „Trinken Sie!"

Ich tat einen Schluck aus dem Ehrenpokal. — Aber, pfui Teufel! Was
war denn das? Ich fing an zu spucken und prustete den Ehrenschluck wieder
heraus.

Die Zuschauer lachten, daß die Pforten des Hauses erzitterten.


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[0242] Briefe aus Trebeldorf — „vierhundertfiebenundsechzig! Zum Donnerwetter!" — Er schnob mich an: „Herr! Das sollen Sie doch nicht mitsprechen!-- Fahren Sie fort!: ,Jch, seine Mutter Philippine Wille, geborene Ziegen¬ haar — — „Ich, seine Mutter Philippine Wille, geborene Ziegenhaar" — „Bin fünf Stunden, achtzehn Minuten, sieben Sekunden jünger als er." — „bin fünf Stunden, achtzehn Minuten, sieben Sekunden jünger als er." — „Ich habe dem alten Fritzen vor der Schlacht bei Montecuculi die Hühner¬ augen geschnitten," — „Ich habe dem alten Fritzen vor der Schlacht bei Montecuculi die Hühneraugen geschnitten," — „und den großen Napoleon vom Siege bei Fröschweiler entbunden." — „und den großen Napoleon vom Siege bei Fröschweiler entbunden." — „Ich habe die erste Zwiebel am Nordpol gepflanzt," — „Ich habe die erste Zwiebel am Nordpol gepflanzt," — „und bei dem Hotelbesitzer Holzberg in Trebeldorf" — „und bei dem Hotelbesitzer Holzberg in Trebeldorf —" „sämtliche Weine mit Flußwasser getauft." — „sämtliche Weine mit —" „Verfluchter Kerl!" dröhnte aus dem Gastzimmer die Stimme des Hotel¬ besitzers, „will mir meinen Wein —!" „Ruhe!" herrschte der Bürgermeister. „Sie wecken mir das Medium auf." Er wandte sich mir wieder zu: „Sprechen Sie weiter! — ,Zur Belohnung meiner unsterblichen Verdienste um alle Menschen, die auf dem Erdenrund wohnen — — „Zur Belohnung meiner unsterblichen Verdienste um alle Menschen, die auf dem Erdenrund wohnen —" „empfange ich hier aus der Hand des Stadtoberhauptes von Trebeldorf —" — „empfange ich hier aus der Hand des Stadtoberhauptes von Trebel¬ dorf —" „in goldenem Pokal den Ehrentrunk der Stadt" — „in goldenem Pokal den Ehrentrunk der Stadt —" „und trinke auf deren ewiges Blühen und Gedeihen." — „und trinke auf deren ewiges Blühen und Gedeihen." — Der Kellner Franz hatte ihm ein gefülltes Weinglas gebracht. Er übergab es mir mit den Worten: „Trinken Sie!" Ich tat einen Schluck aus dem Ehrenpokal. — Aber, pfui Teufel! Was war denn das? Ich fing an zu spucken und prustete den Ehrenschluck wieder heraus. Die Zuschauer lachten, daß die Pforten des Hauses erzitterten.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_324869/242>, abgerufen am 22.12.2024.