Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.Deutschland und die Erschließung Chinas die beste deutsche Ausstellung in China sind die sich in den Händen der VI. Wir sehen, die Zahl der uns in China gestellten Aufgaben ist groß und Deutschland und die Erschließung Chinas die beste deutsche Ausstellung in China sind die sich in den Händen der VI. Wir sehen, die Zahl der uns in China gestellten Aufgaben ist groß und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0234" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/325104"/> <fw type="header" place="top"> Deutschland und die Erschließung Chinas</fw><lb/> <p xml:id="ID_855" prev="#ID_854"> die beste deutsche Ausstellung in China sind die sich in den Händen der<lb/> Chinesen befindenden, ihre Zwecke gut erfüllenden deutschen Waren.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> VI.</head><lb/> <p xml:id="ID_856" next="#ID_857"> Wir sehen, die Zahl der uns in China gestellten Aufgaben ist groß und<lb/> der Wege zu ihrer Erfüllung sind viele, die Erkenntnis unserer chinesischen<lb/> Pflichten beginnt sich Bahn zu brechen und unabhängig voneinander sind, wie<lb/> erwähnt, neuerdings Arbeiten eingeleitet worden, die gemeinsam den Zweck<lb/> verfolgen, Deutschlands Stellung auf dem chinesischen Markte zu festigen und aus¬<lb/> zudehnen. Hier wurden 1^/2 Millionen Mark zur Errichtung deutscher Schulen in<lb/> China zusammengebracht, dort wird ein Deutschland'Buch für Chinesen heraus¬<lb/> gegeben, wo anders sucht man den Absatz deutscher Lehrmittel nach China zu<lb/> organisieren usw. Die Frage liegt nahe, ob das, was heute isoliert vonein¬<lb/> ander geleistet und erstrebt wird, nicht besser, großzügiger, systematischer von einer<lb/> zentralen Stelle aus ins Werk gesetzt werden könnte. Das oft zitierte Wort<lb/> vom Zeitalter der Zentralverbände und Generalsekretäre hat einen sehr beacht¬<lb/> licher Inhalt; es bringt zum Ausdruck, daß in unserer Zeit der Konzentration<lb/> und Organisation der einzelne wenig, die Verbindung viel ist, daß große<lb/> dauernde und wachsende Aufgaben zwar von einzelnen geleitet und durchgeführt,<lb/> aber von vielen unterstützt werden müssen, daß weitreichende Unternehmungen<lb/> Mittel erfordern, deren Aufbringung der einzelne nur in wenigen Fällen auf<lb/> sich nehmen kann, eine Menge dagegen leicht. In China steht dem deutschen<lb/> Handel, der deutschen Industrie, dem deutschen Unternehmungsgeist und der<lb/> deutschen Tüchtigkeit eine große, dauernde, auf lange Zeit hinaus wachsende<lb/> Arbeit bevor. Sollte nicht der Augenblick gekommen fein, daß diejenigen, die<lb/> es angeht, in erster Linie unsere Kaufleute, Industrielle und Kapitalisten sich<lb/> zusammenschließen zu einer Organisation, die sich die Stärkung der Stellung<lb/> Deutschlands in China und die Hebung des deutschen Absatzes im Reich der<lb/> Mitte zur Aufgabe stellt? Ich denke nicht an die Gründung eines neuen jener<lb/> viel zu vielen Vereine, die mit Mühe und Not die Zahl ihrer Mitglieder auf<lb/> der Höhe der durch die Statuten festgesetzten Mindestzahl halten; ich denke nicht<lb/> an einen Verein, dessen Einfluß im umgekehrten Verhältnis zu seinem tönenden<lb/> Namen steht; ich denke nicht an einen Verein, der nicht leben und nicht sterben<lb/> kann. Besser als ein neuer derartiger Verein ist keiner, da wir uns dann<lb/> wenigstens nicht lächerlich machen gegenüber anderen Staaten, die besser als wir<lb/> erkennen, was in China auf dem Spiel steht. Ich denke vielmehr an eine von<lb/> den hervorragendsten Vertretern des Handels, der Banken, der Industrie und<lb/> der Schiffahrt ins Leben gerufene, nach großzügigen Gesichtspunkten geleitete<lb/> Organisation, die alle diejenigen umfaßt, die an der Erschließung Chinas oder<lb/> besser an der Deutschland gebührenden Beteiligung an der Erschließung Chinas<lb/> Interesse haben oder doch Interesse haben sollten. Eine derartige mit ihren<lb/> Aufgaben entsprechenden Mitteln ausgestattete großzügige Organisation könnte</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0234]
Deutschland und die Erschließung Chinas
die beste deutsche Ausstellung in China sind die sich in den Händen der
Chinesen befindenden, ihre Zwecke gut erfüllenden deutschen Waren.
VI.
Wir sehen, die Zahl der uns in China gestellten Aufgaben ist groß und
der Wege zu ihrer Erfüllung sind viele, die Erkenntnis unserer chinesischen
Pflichten beginnt sich Bahn zu brechen und unabhängig voneinander sind, wie
erwähnt, neuerdings Arbeiten eingeleitet worden, die gemeinsam den Zweck
verfolgen, Deutschlands Stellung auf dem chinesischen Markte zu festigen und aus¬
zudehnen. Hier wurden 1^/2 Millionen Mark zur Errichtung deutscher Schulen in
China zusammengebracht, dort wird ein Deutschland'Buch für Chinesen heraus¬
gegeben, wo anders sucht man den Absatz deutscher Lehrmittel nach China zu
organisieren usw. Die Frage liegt nahe, ob das, was heute isoliert vonein¬
ander geleistet und erstrebt wird, nicht besser, großzügiger, systematischer von einer
zentralen Stelle aus ins Werk gesetzt werden könnte. Das oft zitierte Wort
vom Zeitalter der Zentralverbände und Generalsekretäre hat einen sehr beacht¬
licher Inhalt; es bringt zum Ausdruck, daß in unserer Zeit der Konzentration
und Organisation der einzelne wenig, die Verbindung viel ist, daß große
dauernde und wachsende Aufgaben zwar von einzelnen geleitet und durchgeführt,
aber von vielen unterstützt werden müssen, daß weitreichende Unternehmungen
Mittel erfordern, deren Aufbringung der einzelne nur in wenigen Fällen auf
sich nehmen kann, eine Menge dagegen leicht. In China steht dem deutschen
Handel, der deutschen Industrie, dem deutschen Unternehmungsgeist und der
deutschen Tüchtigkeit eine große, dauernde, auf lange Zeit hinaus wachsende
Arbeit bevor. Sollte nicht der Augenblick gekommen fein, daß diejenigen, die
es angeht, in erster Linie unsere Kaufleute, Industrielle und Kapitalisten sich
zusammenschließen zu einer Organisation, die sich die Stärkung der Stellung
Deutschlands in China und die Hebung des deutschen Absatzes im Reich der
Mitte zur Aufgabe stellt? Ich denke nicht an die Gründung eines neuen jener
viel zu vielen Vereine, die mit Mühe und Not die Zahl ihrer Mitglieder auf
der Höhe der durch die Statuten festgesetzten Mindestzahl halten; ich denke nicht
an einen Verein, dessen Einfluß im umgekehrten Verhältnis zu seinem tönenden
Namen steht; ich denke nicht an einen Verein, der nicht leben und nicht sterben
kann. Besser als ein neuer derartiger Verein ist keiner, da wir uns dann
wenigstens nicht lächerlich machen gegenüber anderen Staaten, die besser als wir
erkennen, was in China auf dem Spiel steht. Ich denke vielmehr an eine von
den hervorragendsten Vertretern des Handels, der Banken, der Industrie und
der Schiffahrt ins Leben gerufene, nach großzügigen Gesichtspunkten geleitete
Organisation, die alle diejenigen umfaßt, die an der Erschließung Chinas oder
besser an der Deutschland gebührenden Beteiligung an der Erschließung Chinas
Interesse haben oder doch Interesse haben sollten. Eine derartige mit ihren
Aufgaben entsprechenden Mitteln ausgestattete großzügige Organisation könnte
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