Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.Unterm ZVeihnachtsbaum von Heinsdorff stammen, und die uns ermöglicht, im Familienkreise eine anregende Dagegen haben wir eine Anzahl anderer guter Beschäftigungsmittel. Von Unterm ZVeihnachtsbaum von Heinsdorff stammen, und die uns ermöglicht, im Familienkreise eine anregende Dagegen haben wir eine Anzahl anderer guter Beschäftigungsmittel. Von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0483" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/322885"/> <fw type="header" place="top"> Unterm ZVeihnachtsbaum</fw><lb/> <p xml:id="ID_2435" prev="#ID_2434"> von Heinsdorff stammen, und die uns ermöglicht, im Familienkreise eine anregende<lb/> und amüsante Ferientour den schönen Strom entlang zu machen. Wie viel die<lb/> Kinder dabei profitieren können, liegt auf der Hand. Gerade auf diesem geo¬<lb/> graphischen Gebiet könnte noch viel Schönes entstehen; und wer eine neue Idee<lb/> hätte, welche an Stelle der immer auftretenden Würfel eine andere zufällige<lb/> Gewinnart setzte, würde sich den Dank der Kleinen verdienen. In allem aber<lb/> sehen wir das ernste Streben des Verlages, auf diesem zeitweise vernachlässigten<lb/> Gebiet Wandel zu schaffen und an Stelle der bisher üblichen geschmacklosen Aus¬<lb/> stattung eine künstlerische in edlen Farben zu bringen, die auch verwöhnten An¬<lb/> sprüchen genügt. Bei solchen Leistungen verlohnt es sich nicht, auf die von Gustav<lb/> Weise, Stuttgart, unter dem Titel „Die Kunst im Leben des Kindes" (!) heraus¬<lb/> gebrachten Formbogen einzugehen, aus denen die Kinder Tierbilder auszuschneiden<lb/> und durch allerlei Kniffe zu plastisch wirken sollenden Figuren umzuformen haben<lb/> (In Karton M. 2.—). Das Ganze bleibt spielerisch papieren und wirkt unwahr.</p><lb/> <p xml:id="ID_2436" next="#ID_2437"> Dagegen haben wir eine Anzahl anderer guter Beschäftigungsmittel. Von<lb/> Malbüchern, die den Kindern teils grundierte und vorgezeichnete Vorlagen zum<lb/> Ausmalen überlassen, oder den fortgeschritteneren und auch den Eltern An¬<lb/> regung geben wollen, selbständig vorzugehen, seien die Zeichen- und Mal¬<lb/> bücher von Gertrud Caspari genannt (Verlag Alfred Hahn in Leipzig, zwei<lb/> Hefte zu je M. 1.25), ferner die vielen Malbücher des Scholzschen Verlages und<lb/> endlich die des Verlages I. F. Schreiber in Eßlingen, insbesondere das schöne<lb/> „Märchenmalbuch" (M. 1.—), meistens nach Mauderschen Bildern. Eine vor¬<lb/> zügliche „Anleitung zum Vorzeichnen" gibt bei Schreiber Th. Gobi heraus. Im<lb/> Gegensatz zu beliebt gewordenen Schnellmalkunststücken, die aus zufälligen Ähnlich¬<lb/> keiten eines Gegenstandes mit geometrischen Formen, wie Quadrat, Kreis usw.,<lb/> eine Zeichnung erwachsen lassen, legt der Herausgeber auf den inneren Aufbau,<lb/> das Wachstum des Dinges das Hauptgewicht und betont das Charakteristische,<lb/> fast übertrieben stark, um auf natürlichem Wege zu seinen einfachen, ausdruckst<lb/> vollen Formen zu gelangen. Wer die bislang vorliegenden acht Hefte (zu je<lb/> 80 Pfennig) durchgearbeitet hat, wird keine Schwierigkeit mehr haben, die Natur<lb/> und die Dinge um uns mit wenigen Strichen zur Freude der Kleinen aufs Blatt<lb/> zu bannen und den Kindern wieder richtige Anleitung zu geben. Von denselben<lb/> Grundsätzen geht Gösis „Anleitung zum Formen in Ton und Plastilina" aus,<lb/> der Kunst, die wie keine andere dem Kind Beobachten, Nachdenken und Geschick-<lb/> lichkeit der Hände anerzieht. Auch hier liegen drei Hefte zu je 80 Pfennig vor,<lb/> die warme Empfehlung verdienen. Hatte der Verlag schon in seinen „Be¬<lb/> schäftigungsbogen", den „Heimatkundlichen Baubogen" und den „Münchner<lb/> Künstler - Modellierbogen" (zu je 20 Pf.) ein billiges und die Kinder lange be¬<lb/> schäftigendes und unterhaltendes Anschauungsmaterial geboten, die seine Hefte<lb/> „Ausschneide - Arbeiten für Glanzpapier" praktisch ergänzten, so bringt er jetzt<lb/> in zwei Heften „Bunte Kartonarbeiten" von Gobi und Brethfeld eine<lb/> Fülle von Vorlagen, und Anregungen zum Verzieren, die alle darauf ausgehen,<lb/> die schöpferische Phantasie des Kindes anzuregen (je M. 1.40). Wer erst eins der<lb/> Schreiberschen Beschäftigungsmittel kennen gelernt hat, wird bald auch zu den<lb/> übrigen greifen. — Ein sehr gefälliges „Ausschneide- und Klebespiel" hat auch<lb/> Irene Braun (mit Schere, Klebstoff und Pinzette) bei Scholz in Mainz heraus-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0483]
Unterm ZVeihnachtsbaum
von Heinsdorff stammen, und die uns ermöglicht, im Familienkreise eine anregende
und amüsante Ferientour den schönen Strom entlang zu machen. Wie viel die
Kinder dabei profitieren können, liegt auf der Hand. Gerade auf diesem geo¬
graphischen Gebiet könnte noch viel Schönes entstehen; und wer eine neue Idee
hätte, welche an Stelle der immer auftretenden Würfel eine andere zufällige
Gewinnart setzte, würde sich den Dank der Kleinen verdienen. In allem aber
sehen wir das ernste Streben des Verlages, auf diesem zeitweise vernachlässigten
Gebiet Wandel zu schaffen und an Stelle der bisher üblichen geschmacklosen Aus¬
stattung eine künstlerische in edlen Farben zu bringen, die auch verwöhnten An¬
sprüchen genügt. Bei solchen Leistungen verlohnt es sich nicht, auf die von Gustav
Weise, Stuttgart, unter dem Titel „Die Kunst im Leben des Kindes" (!) heraus¬
gebrachten Formbogen einzugehen, aus denen die Kinder Tierbilder auszuschneiden
und durch allerlei Kniffe zu plastisch wirken sollenden Figuren umzuformen haben
(In Karton M. 2.—). Das Ganze bleibt spielerisch papieren und wirkt unwahr.
Dagegen haben wir eine Anzahl anderer guter Beschäftigungsmittel. Von
Malbüchern, die den Kindern teils grundierte und vorgezeichnete Vorlagen zum
Ausmalen überlassen, oder den fortgeschritteneren und auch den Eltern An¬
regung geben wollen, selbständig vorzugehen, seien die Zeichen- und Mal¬
bücher von Gertrud Caspari genannt (Verlag Alfred Hahn in Leipzig, zwei
Hefte zu je M. 1.25), ferner die vielen Malbücher des Scholzschen Verlages und
endlich die des Verlages I. F. Schreiber in Eßlingen, insbesondere das schöne
„Märchenmalbuch" (M. 1.—), meistens nach Mauderschen Bildern. Eine vor¬
zügliche „Anleitung zum Vorzeichnen" gibt bei Schreiber Th. Gobi heraus. Im
Gegensatz zu beliebt gewordenen Schnellmalkunststücken, die aus zufälligen Ähnlich¬
keiten eines Gegenstandes mit geometrischen Formen, wie Quadrat, Kreis usw.,
eine Zeichnung erwachsen lassen, legt der Herausgeber auf den inneren Aufbau,
das Wachstum des Dinges das Hauptgewicht und betont das Charakteristische,
fast übertrieben stark, um auf natürlichem Wege zu seinen einfachen, ausdruckst
vollen Formen zu gelangen. Wer die bislang vorliegenden acht Hefte (zu je
80 Pfennig) durchgearbeitet hat, wird keine Schwierigkeit mehr haben, die Natur
und die Dinge um uns mit wenigen Strichen zur Freude der Kleinen aufs Blatt
zu bannen und den Kindern wieder richtige Anleitung zu geben. Von denselben
Grundsätzen geht Gösis „Anleitung zum Formen in Ton und Plastilina" aus,
der Kunst, die wie keine andere dem Kind Beobachten, Nachdenken und Geschick-
lichkeit der Hände anerzieht. Auch hier liegen drei Hefte zu je 80 Pfennig vor,
die warme Empfehlung verdienen. Hatte der Verlag schon in seinen „Be¬
schäftigungsbogen", den „Heimatkundlichen Baubogen" und den „Münchner
Künstler - Modellierbogen" (zu je 20 Pf.) ein billiges und die Kinder lange be¬
schäftigendes und unterhaltendes Anschauungsmaterial geboten, die seine Hefte
„Ausschneide - Arbeiten für Glanzpapier" praktisch ergänzten, so bringt er jetzt
in zwei Heften „Bunte Kartonarbeiten" von Gobi und Brethfeld eine
Fülle von Vorlagen, und Anregungen zum Verzieren, die alle darauf ausgehen,
die schöpferische Phantasie des Kindes anzuregen (je M. 1.40). Wer erst eins der
Schreiberschen Beschäftigungsmittel kennen gelernt hat, wird bald auch zu den
übrigen greifen. — Ein sehr gefälliges „Ausschneide- und Klebespiel" hat auch
Irene Braun (mit Schere, Klebstoff und Pinzette) bei Scholz in Mainz heraus-
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