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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Heimat. Es ist kein Zufall, daß leichte Musik
und die Operette fast ausschließlich aus Wien
kommen und in der ganzen Welt gesungen und
gespielt werden. Es ist aber auch kein Zufall,
daß so Große wie Beethoden, Schubert,
Brahms und andere in der liederreichen
Donaustadt am Fuße des KahlenbergeS ge¬
lebt haben, denn sie wußten zu genau, was
ihre hohe Kunst dem Zsmus loci zu ver¬
danken hatte, sie und alle anderen, die ihr
Edelreis auf den wildwachsenden, mit dem
Herzen der Bevölkerung tief verwurzelten,
immer und immer neu erblühenden Lieder¬
baum aufpfropften. Auch durch die ganz
großen Schöpfungen geht von daher dieser
süßhcrbe Duft, ein leiser rhythmischer Nnter-
strom, der rauschselig wie ein würziger Hauch
von der Donau und von den Weinbergen
herüberkommt, dahinter irgendwo in einer
Erdfurche versteckt eine Fiedel jauchzt und
schluchzt, oder das Tremolo eines Natur-
söngers verhallt. Ihr wißt euch Wien zu
finden in dein Haufen schlechter neumodischer
Architekturen? Kommt, ich will euch in die
idyllischen Winzerdörfer rund um die Stadt
führen, ich will euch Wien, das ewig junge,
das singende und lebensfreudige, zeigen,
draußen, wo die Traumhäuptigkeit des Wiener¬
waldes und die lachende Sonnigkeit des Wein¬
geländes mit der blaublickenden Donau zu
jenem unausgesungenen Dreiklang vermählt
sind, der im Wesen dieser Menschen, in der
Dichtung und in der Musik immer wieder¬
kehrt, am vornehmlichsten in diesen Heurigen¬
liedern, die das Volk dichtet: "A Winsel, süß
Holz, Klarinett und a Klampfen ..."


[Spaltenumbruch]

wieder hochmodern sind. Immerhin kann
ein halbwegs geübter Musikliebhaber die^
Übertragung für Laute selbst durchführen.
Der stattliche Band enthält Lieder und Tänze,
die chronologisch bis 1820 zurückreichen. Trotz¬
dem ist kein einziges Lied darunter, das nicht
heute noch im Volksbewußtsein lebendig Wäre.
Natürlich droht auch diesem heitersten Stück
unverfälschter Volkskunst immer wieder Unter¬
gang und Vergessen, dem es auf diese Weise
entrissen ist. Das war die Absicht des An¬
regers der Schöpfung, des Direktors der
Wiener städtischen Sammlungen, Herrn Eugen
Probst, der als der geistige Urheber des Werkes
zu betrachten ist. Ich muß das Verdienst
dieses außerordentlichen Kenners der Wiener
Volksmuse besonders hervorheben, seiner edlen
Bescheidenheit zu trotz, mit der er sich so in
dem Hintergrund gehalten hat, daß nicht ein¬
mal sein Name unter den Herausgebern des
Werks ersichtlich ist, an dem er so großen
persönlichen Anteil hatte.

In der ganzen Sammlung befindet sich
kaum ein berühmter Name, kein Schubert,
nur Weniges von Johann und Joseph Strauß
und von Joseph Lanner. >Jm sonstigen nur
unberühmte, solche, die nur im heimatlichen
Bezirk einen Klang haben. Aber das ist
gerade ein Vorzug der Sache und ein Be¬
weis, daß ihre Echtheit volksentsprossen ist.
Auch sprachschöpferisch ist sie so ergiebig
wie nur der Volksmund sein kann, den:
man eS gerne glaubt, wenn er sich mit
diesen Worten selber besingt: "O, du süße,
weiche, melodienreiche, barbe, laute Weana-
sprach' . . ." Freuen wir uns, daß es so was
auf der Welt noch gibt, eine echte und rechte
Volksmuse, deren ewig junger Liedermund
unermüdlich zu sagen und zu singen weiß.
Das Buch aber, das ihre Bekanntschaft in
die weitere Umwelt hinausträgt, ist ein wahrer
Gesundbrunnen für das Herz. Wer mit dem
grünen Lautenband geschmückt damit umzu¬
gehen weiß, der hat bei seinen Zuhörern ge¬
wonnenes Spiel. Gegen diese Gesänge Ver¬
halten sich die sogenannten innigen Lieder
gewisser Brettlgrößcn wie fade Limonade gegen
einen schmeckerten süffigen Naturwein.

Joseph Aug. Lux [Ende Spaltensatz]

diese volkstümlichen Instrumente gegenwärtig


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

Heimat. Es ist kein Zufall, daß leichte Musik
und die Operette fast ausschließlich aus Wien
kommen und in der ganzen Welt gesungen und
gespielt werden. Es ist aber auch kein Zufall,
daß so Große wie Beethoden, Schubert,
Brahms und andere in der liederreichen
Donaustadt am Fuße des KahlenbergeS ge¬
lebt haben, denn sie wußten zu genau, was
ihre hohe Kunst dem Zsmus loci zu ver¬
danken hatte, sie und alle anderen, die ihr
Edelreis auf den wildwachsenden, mit dem
Herzen der Bevölkerung tief verwurzelten,
immer und immer neu erblühenden Lieder¬
baum aufpfropften. Auch durch die ganz
großen Schöpfungen geht von daher dieser
süßhcrbe Duft, ein leiser rhythmischer Nnter-
strom, der rauschselig wie ein würziger Hauch
von der Donau und von den Weinbergen
herüberkommt, dahinter irgendwo in einer
Erdfurche versteckt eine Fiedel jauchzt und
schluchzt, oder das Tremolo eines Natur-
söngers verhallt. Ihr wißt euch Wien zu
finden in dein Haufen schlechter neumodischer
Architekturen? Kommt, ich will euch in die
idyllischen Winzerdörfer rund um die Stadt
führen, ich will euch Wien, das ewig junge,
das singende und lebensfreudige, zeigen,
draußen, wo die Traumhäuptigkeit des Wiener¬
waldes und die lachende Sonnigkeit des Wein¬
geländes mit der blaublickenden Donau zu
jenem unausgesungenen Dreiklang vermählt
sind, der im Wesen dieser Menschen, in der
Dichtung und in der Musik immer wieder¬
kehrt, am vornehmlichsten in diesen Heurigen¬
liedern, die das Volk dichtet: „A Winsel, süß
Holz, Klarinett und a Klampfen ..."


[Spaltenumbruch]

wieder hochmodern sind. Immerhin kann
ein halbwegs geübter Musikliebhaber die^
Übertragung für Laute selbst durchführen.
Der stattliche Band enthält Lieder und Tänze,
die chronologisch bis 1820 zurückreichen. Trotz¬
dem ist kein einziges Lied darunter, das nicht
heute noch im Volksbewußtsein lebendig Wäre.
Natürlich droht auch diesem heitersten Stück
unverfälschter Volkskunst immer wieder Unter¬
gang und Vergessen, dem es auf diese Weise
entrissen ist. Das war die Absicht des An¬
regers der Schöpfung, des Direktors der
Wiener städtischen Sammlungen, Herrn Eugen
Probst, der als der geistige Urheber des Werkes
zu betrachten ist. Ich muß das Verdienst
dieses außerordentlichen Kenners der Wiener
Volksmuse besonders hervorheben, seiner edlen
Bescheidenheit zu trotz, mit der er sich so in
dem Hintergrund gehalten hat, daß nicht ein¬
mal sein Name unter den Herausgebern des
Werks ersichtlich ist, an dem er so großen
persönlichen Anteil hatte.

In der ganzen Sammlung befindet sich
kaum ein berühmter Name, kein Schubert,
nur Weniges von Johann und Joseph Strauß
und von Joseph Lanner. >Jm sonstigen nur
unberühmte, solche, die nur im heimatlichen
Bezirk einen Klang haben. Aber das ist
gerade ein Vorzug der Sache und ein Be¬
weis, daß ihre Echtheit volksentsprossen ist.
Auch sprachschöpferisch ist sie so ergiebig
wie nur der Volksmund sein kann, den:
man eS gerne glaubt, wenn er sich mit
diesen Worten selber besingt: „O, du süße,
weiche, melodienreiche, barbe, laute Weana-
sprach' . . ." Freuen wir uns, daß es so was
auf der Welt noch gibt, eine echte und rechte
Volksmuse, deren ewig junger Liedermund
unermüdlich zu sagen und zu singen weiß.
Das Buch aber, das ihre Bekanntschaft in
die weitere Umwelt hinausträgt, ist ein wahrer
Gesundbrunnen für das Herz. Wer mit dem
grünen Lautenband geschmückt damit umzu¬
gehen weiß, der hat bei seinen Zuhörern ge¬
wonnenes Spiel. Gegen diese Gesänge Ver¬
halten sich die sogenannten innigen Lieder
gewisser Brettlgrößcn wie fade Limonade gegen
einen schmeckerten süffigen Naturwein.

Joseph Aug. Lux [Ende Spaltensatz]

diese volkstümlichen Instrumente gegenwärtig


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[0246] Maßgebliches und Unmaßgebliches Heimat. Es ist kein Zufall, daß leichte Musik und die Operette fast ausschließlich aus Wien kommen und in der ganzen Welt gesungen und gespielt werden. Es ist aber auch kein Zufall, daß so Große wie Beethoden, Schubert, Brahms und andere in der liederreichen Donaustadt am Fuße des KahlenbergeS ge¬ lebt haben, denn sie wußten zu genau, was ihre hohe Kunst dem Zsmus loci zu ver¬ danken hatte, sie und alle anderen, die ihr Edelreis auf den wildwachsenden, mit dem Herzen der Bevölkerung tief verwurzelten, immer und immer neu erblühenden Lieder¬ baum aufpfropften. Auch durch die ganz großen Schöpfungen geht von daher dieser süßhcrbe Duft, ein leiser rhythmischer Nnter- strom, der rauschselig wie ein würziger Hauch von der Donau und von den Weinbergen herüberkommt, dahinter irgendwo in einer Erdfurche versteckt eine Fiedel jauchzt und schluchzt, oder das Tremolo eines Natur- söngers verhallt. Ihr wißt euch Wien zu finden in dein Haufen schlechter neumodischer Architekturen? Kommt, ich will euch in die idyllischen Winzerdörfer rund um die Stadt führen, ich will euch Wien, das ewig junge, das singende und lebensfreudige, zeigen, draußen, wo die Traumhäuptigkeit des Wiener¬ waldes und die lachende Sonnigkeit des Wein¬ geländes mit der blaublickenden Donau zu jenem unausgesungenen Dreiklang vermählt sind, der im Wesen dieser Menschen, in der Dichtung und in der Musik immer wieder¬ kehrt, am vornehmlichsten in diesen Heurigen¬ liedern, die das Volk dichtet: „A Winsel, süß Holz, Klarinett und a Klampfen ..." wieder hochmodern sind. Immerhin kann ein halbwegs geübter Musikliebhaber die^ Übertragung für Laute selbst durchführen. Der stattliche Band enthält Lieder und Tänze, die chronologisch bis 1820 zurückreichen. Trotz¬ dem ist kein einziges Lied darunter, das nicht heute noch im Volksbewußtsein lebendig Wäre. Natürlich droht auch diesem heitersten Stück unverfälschter Volkskunst immer wieder Unter¬ gang und Vergessen, dem es auf diese Weise entrissen ist. Das war die Absicht des An¬ regers der Schöpfung, des Direktors der Wiener städtischen Sammlungen, Herrn Eugen Probst, der als der geistige Urheber des Werkes zu betrachten ist. Ich muß das Verdienst dieses außerordentlichen Kenners der Wiener Volksmuse besonders hervorheben, seiner edlen Bescheidenheit zu trotz, mit der er sich so in dem Hintergrund gehalten hat, daß nicht ein¬ mal sein Name unter den Herausgebern des Werks ersichtlich ist, an dem er so großen persönlichen Anteil hatte. In der ganzen Sammlung befindet sich kaum ein berühmter Name, kein Schubert, nur Weniges von Johann und Joseph Strauß und von Joseph Lanner. >Jm sonstigen nur unberühmte, solche, die nur im heimatlichen Bezirk einen Klang haben. Aber das ist gerade ein Vorzug der Sache und ein Be¬ weis, daß ihre Echtheit volksentsprossen ist. Auch sprachschöpferisch ist sie so ergiebig wie nur der Volksmund sein kann, den: man eS gerne glaubt, wenn er sich mit diesen Worten selber besingt: „O, du süße, weiche, melodienreiche, barbe, laute Weana- sprach' . . ." Freuen wir uns, daß es so was auf der Welt noch gibt, eine echte und rechte Volksmuse, deren ewig junger Liedermund unermüdlich zu sagen und zu singen weiß. Das Buch aber, das ihre Bekanntschaft in die weitere Umwelt hinausträgt, ist ein wahrer Gesundbrunnen für das Herz. Wer mit dem grünen Lautenband geschmückt damit umzu¬ gehen weiß, der hat bei seinen Zuhörern ge¬ wonnenes Spiel. Gegen diese Gesänge Ver¬ halten sich die sogenannten innigen Lieder gewisser Brettlgrößcn wie fade Limonade gegen einen schmeckerten süffigen Naturwein. Joseph Aug. Lux diese volkstümlichen Instrumente gegenwärtig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_322400/246>, abgerufen am 15.01.2025.