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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr.

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Wird führen müssen. Solche Befürchtungen werden von Zeit zu Zeit immer wieder
laut werden. Die Börse hat lange unter ihrem Druck gestanden und die Kurse
der Montanpapiere fallen lassen. Gegenwärtig huldigt sie wieder der umgekehrten
Ansicht; die glänzenden Ausweise, die günstige Konjunktur, die befriedigende Ernte
ließ es ihr zeitgemäß erscheinen, eine Hauffe in den Montanwerten zu entfachen.
Infolgedessen haben sich die Kurse, welche bisher wesentlich unter dem Niveau des
vorigen Sommers standen, den letzteren wieder beträchtlich genähert. Man
darf aber bei dieser Preisverschiebung der Montanwerte nicht übersehen, daß die
großen Werke sich bemühen, eine stabile Dividendenpolitik zu befolgen. Es ist --
wie auch die bisherigen Abschlüsse ergeben -- durchaus unwahrscheinlich, daß die
augenblickliche Konjunktur zu einer sprunghafter Erhöhung der Dividenden führen
wird, die doch die Voraussetzung für eine solche Höherbewertung bilden müßte.
Die Erwartungen der Spekulation werden daher bald enttäuscht werden. Die
Entwicklung wird vermutlich so verlaufen, daß die Aktien der großen Montan¬
konzerne, ähnlich wie die Bankaktien, wegen der Stabilität der Erträgnisse sich
zwar zu guten Anlagewerten herausbilden, aber nicht mehr Spekulationswerte
mit sprunghafter Kursbewegung darstellen werden. Und das wäre nicht zu
Sxectator bedauern.






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erbeten unter der Adresse:
"" den Her-itSgeder der Grenzboten in Frieden"" bei "erim, Hcdwiaftr. 1>.
Fernsprecher der Schristl-itung: Amt Psalzburg 5719, de" Verlags: Amt Lützow SKIg.
Verlag: Verlag der "renzbot-n B. in. i. H. in Berlin SV. 11.
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Wird führen müssen. Solche Befürchtungen werden von Zeit zu Zeit immer wieder
laut werden. Die Börse hat lange unter ihrem Druck gestanden und die Kurse
der Montanpapiere fallen lassen. Gegenwärtig huldigt sie wieder der umgekehrten
Ansicht; die glänzenden Ausweise, die günstige Konjunktur, die befriedigende Ernte
ließ es ihr zeitgemäß erscheinen, eine Hauffe in den Montanwerten zu entfachen.
Infolgedessen haben sich die Kurse, welche bisher wesentlich unter dem Niveau des
vorigen Sommers standen, den letzteren wieder beträchtlich genähert. Man
darf aber bei dieser Preisverschiebung der Montanwerte nicht übersehen, daß die
großen Werke sich bemühen, eine stabile Dividendenpolitik zu befolgen. Es ist —
wie auch die bisherigen Abschlüsse ergeben — durchaus unwahrscheinlich, daß die
augenblickliche Konjunktur zu einer sprunghafter Erhöhung der Dividenden führen
wird, die doch die Voraussetzung für eine solche Höherbewertung bilden müßte.
Die Erwartungen der Spekulation werden daher bald enttäuscht werden. Die
Entwicklung wird vermutlich so verlaufen, daß die Aktien der großen Montan¬
konzerne, ähnlich wie die Bankaktien, wegen der Stabilität der Erträgnisse sich
zwar zu guten Anlagewerten herausbilden, aber nicht mehr Spekulationswerte
mit sprunghafter Kursbewegung darstellen werden. Und das wäre nicht zu
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[0400] Reichssxiegcl Wird führen müssen. Solche Befürchtungen werden von Zeit zu Zeit immer wieder laut werden. Die Börse hat lange unter ihrem Druck gestanden und die Kurse der Montanpapiere fallen lassen. Gegenwärtig huldigt sie wieder der umgekehrten Ansicht; die glänzenden Ausweise, die günstige Konjunktur, die befriedigende Ernte ließ es ihr zeitgemäß erscheinen, eine Hauffe in den Montanwerten zu entfachen. Infolgedessen haben sich die Kurse, welche bisher wesentlich unter dem Niveau des vorigen Sommers standen, den letzteren wieder beträchtlich genähert. Man darf aber bei dieser Preisverschiebung der Montanwerte nicht übersehen, daß die großen Werke sich bemühen, eine stabile Dividendenpolitik zu befolgen. Es ist — wie auch die bisherigen Abschlüsse ergeben — durchaus unwahrscheinlich, daß die augenblickliche Konjunktur zu einer sprunghafter Erhöhung der Dividenden führen wird, die doch die Voraussetzung für eine solche Höherbewertung bilden müßte. Die Erwartungen der Spekulation werden daher bald enttäuscht werden. Die Entwicklung wird vermutlich so verlaufen, daß die Aktien der großen Montan¬ konzerne, ähnlich wie die Bankaktien, wegen der Stabilität der Erträgnisse sich zwar zu guten Anlagewerten herausbilden, aber nicht mehr Spekulationswerte mit sprunghafter Kursbewegung darstellen werden. Und das wäre nicht zu Sxectator bedauern. «erantwvrtlich: der Herausgeber George Tleinow in Schön-b-rg. — Manuslrixtsendnng-n und Brlel« «erd« erbeten unter der Adresse: «» den Her-itSgeder der Grenzboten in Frieden»« bei «erim, Hcdwiaftr. 1>. Fernsprecher der Schristl-itung: Amt Psalzburg 5719, de» Verlags: Amt Lützow SKIg. Verlag: Verlag der «renzbot-n B. in. i. H. in Berlin SV. 11. «rü«i .Der Reichsbote" V. in. i. H. in Berlin SV. 11, D-ssauer Strad» NS/S7,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321746/400>, abgerufen am 01.07.2024.