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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr.

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Die Pole" in Gstpreußen

Tausend) katholisch. Die evangelischen Polen haben eine absolute Zunahme von
6000 Köpfen und auch eine anteilige von 1,12 vom Tausend erfahren, sind
also relativ stärker gewachsen als die Gesamtbevölkerung Ostpreußens. Die
Aussicht, sie einzudeutschen, ist jetzt verloren. Ihre Vermehrung ist sogar noch
größer als die der katholischen Polen, die um 2129 Köpfe oder um 0,52 vom
Tausend gewachsen sind.

Den Verbreitungsbezirk der ostpreußischen Polen bilden die Kreise Rasten¬
burg, Rössel, Altenstein, Ortelsburg. Neidenburg, Osterode, Angerburg, Goldap,
Oletzko. Lyck, Lötzen, Sensburg und Johannisburg. Hier zählte man stets,
wenn man die Doppelsprachigen je zur Hälfte den Deutschen und den Polen
hinzurechnete, über 10 vom Tausend der Einwohner als Polen. Vereinzelte,
aber weniger Polen sind in allen Kreisen Ostpreußens zu finden.

Fast alle Polen in den Kreisen Rössel und Altenstein sind katholisch; ein
Zehntel bis ein Fünftel der Polen ist in den Kreisen Ortelsburg, Neidenburg
und Osterode katholisch; in anderen Kreisen gibt es nur vereinzelte katholische
Polen.

In den oben genannten dreizehn Kreisen fanden sich nach erwähnter Berech¬
nungsweise unter je Tausend Bewohnern a) im Jahre 1900, b) im Jahre 1890:

Überschuß im Jahre 1900
(-j- der Deutschen, -- der Polen)Im KreiseDeutschePolen
Rastenburg . . .a) 989,0s) 10,6
-s- 978,4 vom Tausendb) 982,2b) 17,4
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b) 963,6b) 17,3-i- S61.8 ,.
^- 3,2-- 2,3

Die Pole» in Gstpreußen

Tausend) katholisch. Die evangelischen Polen haben eine absolute Zunahme von
6000 Köpfen und auch eine anteilige von 1,12 vom Tausend erfahren, sind
also relativ stärker gewachsen als die Gesamtbevölkerung Ostpreußens. Die
Aussicht, sie einzudeutschen, ist jetzt verloren. Ihre Vermehrung ist sogar noch
größer als die der katholischen Polen, die um 2129 Köpfe oder um 0,52 vom
Tausend gewachsen sind.

Den Verbreitungsbezirk der ostpreußischen Polen bilden die Kreise Rasten¬
burg, Rössel, Altenstein, Ortelsburg. Neidenburg, Osterode, Angerburg, Goldap,
Oletzko. Lyck, Lötzen, Sensburg und Johannisburg. Hier zählte man stets,
wenn man die Doppelsprachigen je zur Hälfte den Deutschen und den Polen
hinzurechnete, über 10 vom Tausend der Einwohner als Polen. Vereinzelte,
aber weniger Polen sind in allen Kreisen Ostpreußens zu finden.

Fast alle Polen in den Kreisen Rössel und Altenstein sind katholisch; ein
Zehntel bis ein Fünftel der Polen ist in den Kreisen Ortelsburg, Neidenburg
und Osterode katholisch; in anderen Kreisen gibt es nur vereinzelte katholische
Polen.

In den oben genannten dreizehn Kreisen fanden sich nach erwähnter Berech¬
nungsweise unter je Tausend Bewohnern a) im Jahre 1900, b) im Jahre 1890:

Überschuß im Jahre 1900
(-j- der Deutschen, — der Polen)Im KreiseDeutschePolen
Rastenburg . . .a) 989,0s) 10,6
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[0033] Die Pole» in Gstpreußen Tausend) katholisch. Die evangelischen Polen haben eine absolute Zunahme von 6000 Köpfen und auch eine anteilige von 1,12 vom Tausend erfahren, sind also relativ stärker gewachsen als die Gesamtbevölkerung Ostpreußens. Die Aussicht, sie einzudeutschen, ist jetzt verloren. Ihre Vermehrung ist sogar noch größer als die der katholischen Polen, die um 2129 Köpfe oder um 0,52 vom Tausend gewachsen sind. Den Verbreitungsbezirk der ostpreußischen Polen bilden die Kreise Rasten¬ burg, Rössel, Altenstein, Ortelsburg. Neidenburg, Osterode, Angerburg, Goldap, Oletzko. Lyck, Lötzen, Sensburg und Johannisburg. Hier zählte man stets, wenn man die Doppelsprachigen je zur Hälfte den Deutschen und den Polen hinzurechnete, über 10 vom Tausend der Einwohner als Polen. Vereinzelte, aber weniger Polen sind in allen Kreisen Ostpreußens zu finden. Fast alle Polen in den Kreisen Rössel und Altenstein sind katholisch; ein Zehntel bis ein Fünftel der Polen ist in den Kreisen Ortelsburg, Neidenburg und Osterode katholisch; in anderen Kreisen gibt es nur vereinzelte katholische Polen. In den oben genannten dreizehn Kreisen fanden sich nach erwähnter Berech¬ nungsweise unter je Tausend Bewohnern a) im Jahre 1900, b) im Jahre 1890: Überschuß im Jahre 1900 (-j- der Deutschen, — der Polen)Im KreiseDeutschePolen Rastenburg . . .a) 989,0s) 10,6 -s- 978,4 vom Tausendb) 982,2b) 17,4 -s- 6,8— 6,8 Rössel. . . . .a) 862,0a) 143,0 b) 846,6b) 163.3-i- 704.0 „ -i- 6,4— 6.8 Altenstein, . . .s) 610,3s) 489,1 d) 466,1b) 533,?!> 21.2 .. -s- 44.2— 44,2 Ortelsburg . .a) 240,22) 767,2 b) 243,0b) 766,8- 617,0 „ — 2,8-i- 0,4 Neidenburg . .a) 296,6s) 702,8 b) 268,0b) 741,7— 406,3 „ -s- 38,6— 33.9 Osterode . . . .a) 641,6s) 468,3 b) 476,3b) 624,283.2 .. -s- 66,2— 66,9 Angerburg . .2) 966,2s) 43,3 d) 927,9b) 71,6^ S12.9 ., 23,3— 28,2 Goldap . . .s) 976,8s) 16.0 b) 963,6b) 17,3-i- S61.8 ,. ^- 3,2— 2,3

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_321082/33>, abgerufen am 26.06.2024.