Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr.Franz Weilers Martyrium Obgleich ich also von der Notwendigkeit der von mir vorgeschlagenen Bei dieser Sachlage möchte ich die Frage aufwerfen, ob und wie weit Ich möchte daher vorschlagen, daß die zuständigen Stellen, besonders der Anderseits erscheint es erforderlich, daß auch die Reichsbehörden sich mit Franz Weilers Martyrium Die Tragödie eines Rindes von Richard Arles III. Die Mutter richtet den Tisch zum Nachtessen. Es duftet nach heißem Der Vater legt die Fingerspitzen der rechten Hand an die Stirn und sagt Franz Weilers Martyrium Obgleich ich also von der Notwendigkeit der von mir vorgeschlagenen Bei dieser Sachlage möchte ich die Frage aufwerfen, ob und wie weit Ich möchte daher vorschlagen, daß die zuständigen Stellen, besonders der Anderseits erscheint es erforderlich, daß auch die Reichsbehörden sich mit Franz Weilers Martyrium Die Tragödie eines Rindes von Richard Arles III. Die Mutter richtet den Tisch zum Nachtessen. Es duftet nach heißem Der Vater legt die Fingerspitzen der rechten Hand an die Stirn und sagt <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0576" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/320993"/> <fw type="header" place="top"> Franz Weilers Martyrium</fw><lb/> <p xml:id="ID_2571"> Obgleich ich also von der Notwendigkeit der von mir vorgeschlagenen<lb/> Einrichtung nach wie vor überzeugt bin, ist es unverkennbar, daß die Ausführung<lb/> im Zusammenhang der Reichsorganisation zwar durchaus möglich ist. daß aber<lb/> der Realisierung des Planes zurzeit noch mehrfach Hemmungen entgegenstehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_2572"> Bei dieser Sachlage möchte ich die Frage aufwerfen, ob und wie weit<lb/> wenigstens der Inhalt meines vierten Teilvorschlages im Zusammenhang eines<lb/> Institutes für Familienforschung und Vererbungslehre beim Menschen im Rahmen<lb/> der Pläne der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ausgeführt werden kann. Auch hier<lb/> könnte man vielleicht entgegenhalten, daß bisher, abgesehen von der schon im<lb/> Bau begriffenen chemischen Anstalt, zunächst im wesentlichen biologische Institute<lb/> ins Leben gerufen werden sollen, aber die Familienforschung und Vererbungs¬<lb/> lehre beim Menschen ist ja eben im Laufe des letzten Jahrzehntes auf der zuerst<lb/> von Ottokar Lorenz geschaffenen und dann u. a. von mir befestigten Grundlage<lb/> ausgesprochen biologisch geworden, und je mehr dieser zugleich natur- und<lb/> geisteswissenschaftliche Charakter der methodischen Familienforschung richtig zum<lb/> Ausdruck gebracht wird, desto mehr werden die allgemeinen naturwissenschaftlichen<lb/> Studien über Keimzellen, Entwicklungsmechanik, Vererbung von Form und<lb/> Funktion, Artenbildung usw. durch eine naturwissenschaftliche Erkenntnis im<lb/> Gebiet der menschlichen Familienforschung ergänzt werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_2573"> Ich möchte daher vorschlagen, daß die zuständigen Stellen, besonders der<lb/> Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft sich mit der Frage beschäftigen, ob und<lb/> in welcher Form die Familienforschung und Vererbungslehre beim Menschen inner¬<lb/> halb der Aufgaben der Gesellschaft in Form eines Institutes organisiert werden kann.</p><lb/> <p xml:id="ID_2574"> Anderseits erscheint es erforderlich, daß auch die Reichsbehörden sich mit<lb/> der Frage einer psychiatrischen Abteilung des Reichsgesundheitsamtes weiter<lb/> beschäftigen. Jedenfalls sollte der Plan eines Reichsinstitutes für Familien¬<lb/> forschung, Vererbungs- und Regenerationslehre in einer der beiden erörterten<lb/> Formen zur Durchführung kommen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Franz Weilers Martyrium<lb/> Die Tragödie eines Rindes<lb/><note type="byline"> von Richard Arles</note> III.</head><lb/> <p xml:id="ID_2575"> Die Mutter richtet den Tisch zum Nachtessen. Es duftet nach heißem<lb/> Fett und Pfannkuchen. Man setzt sich, die Eltern einander gegenüber an die<lb/> Schmalseiten des Tisches, Franz und die drei jüngeren Brüder an die Längsseiten.</p><lb/> <p xml:id="ID_2576"> Der Vater legt die Fingerspitzen der rechten Hand an die Stirn und sagt<lb/> im Schulmeisterton:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0576]
Franz Weilers Martyrium
Obgleich ich also von der Notwendigkeit der von mir vorgeschlagenen
Einrichtung nach wie vor überzeugt bin, ist es unverkennbar, daß die Ausführung
im Zusammenhang der Reichsorganisation zwar durchaus möglich ist. daß aber
der Realisierung des Planes zurzeit noch mehrfach Hemmungen entgegenstehen.
Bei dieser Sachlage möchte ich die Frage aufwerfen, ob und wie weit
wenigstens der Inhalt meines vierten Teilvorschlages im Zusammenhang eines
Institutes für Familienforschung und Vererbungslehre beim Menschen im Rahmen
der Pläne der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ausgeführt werden kann. Auch hier
könnte man vielleicht entgegenhalten, daß bisher, abgesehen von der schon im
Bau begriffenen chemischen Anstalt, zunächst im wesentlichen biologische Institute
ins Leben gerufen werden sollen, aber die Familienforschung und Vererbungs¬
lehre beim Menschen ist ja eben im Laufe des letzten Jahrzehntes auf der zuerst
von Ottokar Lorenz geschaffenen und dann u. a. von mir befestigten Grundlage
ausgesprochen biologisch geworden, und je mehr dieser zugleich natur- und
geisteswissenschaftliche Charakter der methodischen Familienforschung richtig zum
Ausdruck gebracht wird, desto mehr werden die allgemeinen naturwissenschaftlichen
Studien über Keimzellen, Entwicklungsmechanik, Vererbung von Form und
Funktion, Artenbildung usw. durch eine naturwissenschaftliche Erkenntnis im
Gebiet der menschlichen Familienforschung ergänzt werden.
Ich möchte daher vorschlagen, daß die zuständigen Stellen, besonders der
Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft sich mit der Frage beschäftigen, ob und
in welcher Form die Familienforschung und Vererbungslehre beim Menschen inner¬
halb der Aufgaben der Gesellschaft in Form eines Institutes organisiert werden kann.
Anderseits erscheint es erforderlich, daß auch die Reichsbehörden sich mit
der Frage einer psychiatrischen Abteilung des Reichsgesundheitsamtes weiter
beschäftigen. Jedenfalls sollte der Plan eines Reichsinstitutes für Familien¬
forschung, Vererbungs- und Regenerationslehre in einer der beiden erörterten
Formen zur Durchführung kommen.
Franz Weilers Martyrium
Die Tragödie eines Rindes
von Richard Arles III.
Die Mutter richtet den Tisch zum Nachtessen. Es duftet nach heißem
Fett und Pfannkuchen. Man setzt sich, die Eltern einander gegenüber an die
Schmalseiten des Tisches, Franz und die drei jüngeren Brüder an die Längsseiten.
Der Vater legt die Fingerspitzen der rechten Hand an die Stirn und sagt
im Schulmeisterton:
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