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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.

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Stanislawski und das Moskaner "Al'mstlerische Theater"

allen, denen die Entwicklung der Bühne am Herzen liegt, Gegenstand aller-
lebhaftester Diskussion war. Aber die Erinnerung an sein flüchtiges Gastspiel
ist in unserer schnellebigen Zeit von anderen, vielleicht wichtigeren Dingen rasch
in den Hintergrund gedrängt worden. Und für viele mag schon heute der Name
Stanislawski ein mystisches Fragezeichen, ein Wort ohne Inhalt und eine große
Gleichgültigkeit mehr sein. Da muß denn, zum Verständnis und zur Würdigung
von Meschings Ausführungen, auf die starken und überraschenden Eindrücke
zurückgegriffen werden, die das russische Gastspiel seinerzeit bei allen Beteiligten
auflöste. Es handelte sich dabei schlechthin um eine Sensation. Das Ent¬
scheidende war das Noch-nicht-Dagewesene der Veranstaltung. Der ethno¬
graphische Reiz überwog vom ersten Augenblick an den künstlerischen und entschied
bei Publikum und Kritik den Massenerfolg. Ein Stück Rußland war uns über
Nacht lebendig geworden, ein Teil aus jenem Riesenorganismus, von dem wir
abgeschliffeneren Menschen nicht viel mehr als den Namen wußten und der, wie
wir meinten, als ein seltsam vorweltliches Ungeheuer, in halber Barbarei und
zügelloser Jnstinktgrausamkeit besangen, irgendwo weit hinten im nebligen Osten
lag. Was kannten wir bis dahin von russischen Dingen, von den unerhörten
Zuckungen, die durch den Leib dieses Niesen wüteten, von seiner Kultur, seiner
Kunst, seinem Theater? Gewiß, Namen wie Dostojewski und Gogol, Turgenjew
und Tolstoi, Puschkin und Gorki waren schon längst in die Schatzkammern einer
großeuropäischen Literatur eingegangen. Aber unser Verhältnis zu ihnen kam
selten über rein platonische Beziehungen hinaus. Wir spürten den
Hauch einer wunderlich großen, uns aber innerlich fremden Welt. Wir traten
jedesmal, wie erschreckt, einen Schritt zurück, wenn wir in die Gesellschaft dieser
wühlenden Geister, dieser ungebrochenen Instinkte, dieser grandiosen Zertrümmerer
und Melancholiker gerieten. Wir kamen nicht über die Kluft hinweg, die unser
konzilianteres, zu Kompromissen neigendes Westeuropa von dem grimmigen
al fresLO dieser rätselhaften Urwelt schied. Und unser Eindruck war, unter
zehn Fällen neunmal, ein jähes, mit Furcht gemischtes Erstaunen, aber nicht
die restlos reine Genießerfreude des künstlerisch Empfangenden. Mit Stanislawski
und seinem "Künstlerischen Theater" schien die Kluft zum ersten Male überbrückt.
Da war das, was wir nur vom Hörensagen kannten, urplötzlich leibhaftige
Wirklichkeit geworden. Da sahen wir den Begriff "modernes Rußland" von
dem suggestiven Rampenltcht der Bühne bestrahlt. Da standen ein paar
russische Menschen, redeten ihre schwere, wehmütig schöne Sprache, ließen uns
durch den Spiegel einer erlesenen Schauspielkunst ihre Temperamente und
Sehnsüchte und Leidenschaften, ihr Weinen und Lachen sehen, und spielten uns
die Tragödien und Komödien ihres Volkes mit der eindringlichen Kraft des
mitlebenden Rassegenossen. Wenn noch irgend etwas zur Erhärtung der Tat¬
sache nötig wäre, daß die moderne Bühne -- wenigstens in ihrer erstrebten Jdeal-
gestalt -- am reinsten und unbestechlichsten die Zeit und die Ängste der Zeit wider¬
spiegelt, dann hätte das Gastspiel dieser Russen den letzten schlüssigen Beweis geliefert.


Stanislawski und das Moskaner „Al'mstlerische Theater"

allen, denen die Entwicklung der Bühne am Herzen liegt, Gegenstand aller-
lebhaftester Diskussion war. Aber die Erinnerung an sein flüchtiges Gastspiel
ist in unserer schnellebigen Zeit von anderen, vielleicht wichtigeren Dingen rasch
in den Hintergrund gedrängt worden. Und für viele mag schon heute der Name
Stanislawski ein mystisches Fragezeichen, ein Wort ohne Inhalt und eine große
Gleichgültigkeit mehr sein. Da muß denn, zum Verständnis und zur Würdigung
von Meschings Ausführungen, auf die starken und überraschenden Eindrücke
zurückgegriffen werden, die das russische Gastspiel seinerzeit bei allen Beteiligten
auflöste. Es handelte sich dabei schlechthin um eine Sensation. Das Ent¬
scheidende war das Noch-nicht-Dagewesene der Veranstaltung. Der ethno¬
graphische Reiz überwog vom ersten Augenblick an den künstlerischen und entschied
bei Publikum und Kritik den Massenerfolg. Ein Stück Rußland war uns über
Nacht lebendig geworden, ein Teil aus jenem Riesenorganismus, von dem wir
abgeschliffeneren Menschen nicht viel mehr als den Namen wußten und der, wie
wir meinten, als ein seltsam vorweltliches Ungeheuer, in halber Barbarei und
zügelloser Jnstinktgrausamkeit besangen, irgendwo weit hinten im nebligen Osten
lag. Was kannten wir bis dahin von russischen Dingen, von den unerhörten
Zuckungen, die durch den Leib dieses Niesen wüteten, von seiner Kultur, seiner
Kunst, seinem Theater? Gewiß, Namen wie Dostojewski und Gogol, Turgenjew
und Tolstoi, Puschkin und Gorki waren schon längst in die Schatzkammern einer
großeuropäischen Literatur eingegangen. Aber unser Verhältnis zu ihnen kam
selten über rein platonische Beziehungen hinaus. Wir spürten den
Hauch einer wunderlich großen, uns aber innerlich fremden Welt. Wir traten
jedesmal, wie erschreckt, einen Schritt zurück, wenn wir in die Gesellschaft dieser
wühlenden Geister, dieser ungebrochenen Instinkte, dieser grandiosen Zertrümmerer
und Melancholiker gerieten. Wir kamen nicht über die Kluft hinweg, die unser
konzilianteres, zu Kompromissen neigendes Westeuropa von dem grimmigen
al fresLO dieser rätselhaften Urwelt schied. Und unser Eindruck war, unter
zehn Fällen neunmal, ein jähes, mit Furcht gemischtes Erstaunen, aber nicht
die restlos reine Genießerfreude des künstlerisch Empfangenden. Mit Stanislawski
und seinem „Künstlerischen Theater" schien die Kluft zum ersten Male überbrückt.
Da war das, was wir nur vom Hörensagen kannten, urplötzlich leibhaftige
Wirklichkeit geworden. Da sahen wir den Begriff „modernes Rußland" von
dem suggestiven Rampenltcht der Bühne bestrahlt. Da standen ein paar
russische Menschen, redeten ihre schwere, wehmütig schöne Sprache, ließen uns
durch den Spiegel einer erlesenen Schauspielkunst ihre Temperamente und
Sehnsüchte und Leidenschaften, ihr Weinen und Lachen sehen, und spielten uns
die Tragödien und Komödien ihres Volkes mit der eindringlichen Kraft des
mitlebenden Rassegenossen. Wenn noch irgend etwas zur Erhärtung der Tat¬
sache nötig wäre, daß die moderne Bühne — wenigstens in ihrer erstrebten Jdeal-
gestalt — am reinsten und unbestechlichsten die Zeit und die Ängste der Zeit wider¬
spiegelt, dann hätte das Gastspiel dieser Russen den letzten schlüssigen Beweis geliefert.


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[0632] Stanislawski und das Moskaner „Al'mstlerische Theater" allen, denen die Entwicklung der Bühne am Herzen liegt, Gegenstand aller- lebhaftester Diskussion war. Aber die Erinnerung an sein flüchtiges Gastspiel ist in unserer schnellebigen Zeit von anderen, vielleicht wichtigeren Dingen rasch in den Hintergrund gedrängt worden. Und für viele mag schon heute der Name Stanislawski ein mystisches Fragezeichen, ein Wort ohne Inhalt und eine große Gleichgültigkeit mehr sein. Da muß denn, zum Verständnis und zur Würdigung von Meschings Ausführungen, auf die starken und überraschenden Eindrücke zurückgegriffen werden, die das russische Gastspiel seinerzeit bei allen Beteiligten auflöste. Es handelte sich dabei schlechthin um eine Sensation. Das Ent¬ scheidende war das Noch-nicht-Dagewesene der Veranstaltung. Der ethno¬ graphische Reiz überwog vom ersten Augenblick an den künstlerischen und entschied bei Publikum und Kritik den Massenerfolg. Ein Stück Rußland war uns über Nacht lebendig geworden, ein Teil aus jenem Riesenorganismus, von dem wir abgeschliffeneren Menschen nicht viel mehr als den Namen wußten und der, wie wir meinten, als ein seltsam vorweltliches Ungeheuer, in halber Barbarei und zügelloser Jnstinktgrausamkeit besangen, irgendwo weit hinten im nebligen Osten lag. Was kannten wir bis dahin von russischen Dingen, von den unerhörten Zuckungen, die durch den Leib dieses Niesen wüteten, von seiner Kultur, seiner Kunst, seinem Theater? Gewiß, Namen wie Dostojewski und Gogol, Turgenjew und Tolstoi, Puschkin und Gorki waren schon längst in die Schatzkammern einer großeuropäischen Literatur eingegangen. Aber unser Verhältnis zu ihnen kam selten über rein platonische Beziehungen hinaus. Wir spürten den Hauch einer wunderlich großen, uns aber innerlich fremden Welt. Wir traten jedesmal, wie erschreckt, einen Schritt zurück, wenn wir in die Gesellschaft dieser wühlenden Geister, dieser ungebrochenen Instinkte, dieser grandiosen Zertrümmerer und Melancholiker gerieten. Wir kamen nicht über die Kluft hinweg, die unser konzilianteres, zu Kompromissen neigendes Westeuropa von dem grimmigen al fresLO dieser rätselhaften Urwelt schied. Und unser Eindruck war, unter zehn Fällen neunmal, ein jähes, mit Furcht gemischtes Erstaunen, aber nicht die restlos reine Genießerfreude des künstlerisch Empfangenden. Mit Stanislawski und seinem „Künstlerischen Theater" schien die Kluft zum ersten Male überbrückt. Da war das, was wir nur vom Hörensagen kannten, urplötzlich leibhaftige Wirklichkeit geworden. Da sahen wir den Begriff „modernes Rußland" von dem suggestiven Rampenltcht der Bühne bestrahlt. Da standen ein paar russische Menschen, redeten ihre schwere, wehmütig schöne Sprache, ließen uns durch den Spiegel einer erlesenen Schauspielkunst ihre Temperamente und Sehnsüchte und Leidenschaften, ihr Weinen und Lachen sehen, und spielten uns die Tragödien und Komödien ihres Volkes mit der eindringlichen Kraft des mitlebenden Rassegenossen. Wenn noch irgend etwas zur Erhärtung der Tat¬ sache nötig wäre, daß die moderne Bühne — wenigstens in ihrer erstrebten Jdeal- gestalt — am reinsten und unbestechlichsten die Zeit und die Ängste der Zeit wider¬ spiegelt, dann hätte das Gastspiel dieser Russen den letzten schlüssigen Beweis geliefert.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_319600/632>, abgerufen am 23.07.2024.