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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches undUnmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Geschichte

Im Schatte" Bismarcks. Wenn ein
Mann wie Oberstudienrat Gottlob Egelhaaf,
der bekannte württembergische Geschichts¬
forscher, sich entschließt, die biographische
Literatur über den Fürsten Bismarck um
eine eigene Darstellung zu bereichern, so
wird man das Buch -- "Bismarck. Sein
Leben und sein Wert." (Stuttgart, Carl
Krabbe Verlag; 1911) -- mit einiger Er¬
wartung aufschlagen. Diese aber muß sich
begreiflicherweise um meisten gegenüber den
Abschnitten geltend machen, die Egelhaaf als
Politiker miterlebt, in deren Verlauf er selbst
Ansichten und Meinungen verfochten hat.
Nähert sich also das neue Bismarckbuch in
der zweiten Hälfte bisweilen dem Begriffe
des Zeitdokuments, so tritt bei Nachprüfung
des Gesamteindrucks die Frage heran, inwie¬
fern unser heutiges Bedürfnis nach Auf¬
klärung getroffen worden ist. Der Verfasser
beginnt mit dem Geständnis, seine Arbeit sei,
besonders in Einzelteilen mit seinem Herz¬
blut geschrieben. Wer die Hyperbel darf
man billigerweise hinwegsehen; sie steht nicht
isoliert, und schließlich ist uns nachgerade
auf wissenschaftlichem Felde der Autor von
Temperament lieber geworden als sein ewig
hölzerner Kollege.

Ohne Umschweife darf ausgesprochen
werden, daß Egelhaafs "Bismarck" sich in
die Reihe der Werke bewundernden Aufblicks
zu der vielfältigen Größe des eisernen
Kanzlers fügt, und daß es dort einen hervor¬
ragenden Platz einnimmt. Stets erfreut es
den Deutschen, wieder eine Stimme aus dem
Süden des Reiches zu vernehmen, die vom
vollkommenen und begeisterten Verständnis
der Mission Bismarcks zeugt. Der schwä¬
bische Historiker aber hat mehr als nur das
getan: er würdigt zugleich, und in einer für
den Aufbau seiner Schilderung grundlegenden

[Spaltenumbruch]

Weise, die Bedeutung Preußens, des Staates
wie des Volkes, für Deutschlands Aufstieg,
und er wartet nicht damit bis zu dem
Moment, da Bismarck selbst die Leitung der
Politik übernimmt. Ehrt die Ausfnssungs-
weise, die im Werke herrscht, den Verfasser
hoch, ist seine künstlerische Begabung zugleich
umfassend genug, um den Leser oft mitzu¬
reißen, so kommt doch die notwendige Be¬
gleitung hierzu manchmal ins Gedränge,
Wo Egelhaaf sich veranlaßt sieht, die histo¬
rische Kritik anzuwenden, neigt er zur
dialektischen Erledigung der Fälle, und man
fühlt jedesmal mit den inneren Schwierig¬
keiten auch seine Unruhe wachsen. Da fällt
denn nicht selten die Entscheidung in einer
Weise, die Leser mit Vorkenntnissen als
Machtspruch empfinden müssen. Den Gegen¬
satz dazu bilden sonderbare Verhohlenheiten.
Es wird richtig wiedergegeben, wie der nach¬
malige erste Deutsche Kaiser am 4. März 18S4
Bismarcks Politische Ansichten beurteilt hat, --
mit dem Zusatz: "Welch eine Auffassung!"
Fast derselbe Ausdruck wird später gegen den
Großherzog von Baden angewendet, bei Dar¬
stellung von Bismarcks Abschied 1890. Daß
dadurch nichts gewonnen wird, ist klar. Viel¬
mehr geht ein Stück Geneigtheit verloren.
Wo Widerspruch oder Widerlegung zu er¬
warten war, läßt man ihn sich auch dann
noch gefallen, wenn er sachlich mißlingt; nur
durch Absprechen wird das Zutrauen ver¬
dorben, -- Im ganzen sind die Kapitel, die
Bismarcks letzte acht Lebensjahre behandeln,
vom Druck der Gegensätze abhängig geblieben
und daher unfrei geraten. Das beruht
natürlich zum erheblichen Teil auf noch fort¬
wirkenden Umständen und anderseits ans den
Mängeln einer vorläufig zu frischen, d. h.
lückenhaften und sa Joe ergänzten Über¬
lieferung. Wer vorweg Partei genommen
hat, sei es auch aus den besten und manu-

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Grenzboten III 191141


Maßgebliches undUnmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Geschichte

Im Schatte» Bismarcks. Wenn ein
Mann wie Oberstudienrat Gottlob Egelhaaf,
der bekannte württembergische Geschichts¬
forscher, sich entschließt, die biographische
Literatur über den Fürsten Bismarck um
eine eigene Darstellung zu bereichern, so
wird man das Buch — „Bismarck. Sein
Leben und sein Wert." (Stuttgart, Carl
Krabbe Verlag; 1911) -- mit einiger Er¬
wartung aufschlagen. Diese aber muß sich
begreiflicherweise um meisten gegenüber den
Abschnitten geltend machen, die Egelhaaf als
Politiker miterlebt, in deren Verlauf er selbst
Ansichten und Meinungen verfochten hat.
Nähert sich also das neue Bismarckbuch in
der zweiten Hälfte bisweilen dem Begriffe
des Zeitdokuments, so tritt bei Nachprüfung
des Gesamteindrucks die Frage heran, inwie¬
fern unser heutiges Bedürfnis nach Auf¬
klärung getroffen worden ist. Der Verfasser
beginnt mit dem Geständnis, seine Arbeit sei,
besonders in Einzelteilen mit seinem Herz¬
blut geschrieben. Wer die Hyperbel darf
man billigerweise hinwegsehen; sie steht nicht
isoliert, und schließlich ist uns nachgerade
auf wissenschaftlichem Felde der Autor von
Temperament lieber geworden als sein ewig
hölzerner Kollege.

Ohne Umschweife darf ausgesprochen
werden, daß Egelhaafs „Bismarck" sich in
die Reihe der Werke bewundernden Aufblicks
zu der vielfältigen Größe des eisernen
Kanzlers fügt, und daß es dort einen hervor¬
ragenden Platz einnimmt. Stets erfreut es
den Deutschen, wieder eine Stimme aus dem
Süden des Reiches zu vernehmen, die vom
vollkommenen und begeisterten Verständnis
der Mission Bismarcks zeugt. Der schwä¬
bische Historiker aber hat mehr als nur das
getan: er würdigt zugleich, und in einer für
den Aufbau seiner Schilderung grundlegenden

[Spaltenumbruch]

Weise, die Bedeutung Preußens, des Staates
wie des Volkes, für Deutschlands Aufstieg,
und er wartet nicht damit bis zu dem
Moment, da Bismarck selbst die Leitung der
Politik übernimmt. Ehrt die Ausfnssungs-
weise, die im Werke herrscht, den Verfasser
hoch, ist seine künstlerische Begabung zugleich
umfassend genug, um den Leser oft mitzu¬
reißen, so kommt doch die notwendige Be¬
gleitung hierzu manchmal ins Gedränge,
Wo Egelhaaf sich veranlaßt sieht, die histo¬
rische Kritik anzuwenden, neigt er zur
dialektischen Erledigung der Fälle, und man
fühlt jedesmal mit den inneren Schwierig¬
keiten auch seine Unruhe wachsen. Da fällt
denn nicht selten die Entscheidung in einer
Weise, die Leser mit Vorkenntnissen als
Machtspruch empfinden müssen. Den Gegen¬
satz dazu bilden sonderbare Verhohlenheiten.
Es wird richtig wiedergegeben, wie der nach¬
malige erste Deutsche Kaiser am 4. März 18S4
Bismarcks Politische Ansichten beurteilt hat, —
mit dem Zusatz: „Welch eine Auffassung!"
Fast derselbe Ausdruck wird später gegen den
Großherzog von Baden angewendet, bei Dar¬
stellung von Bismarcks Abschied 1890. Daß
dadurch nichts gewonnen wird, ist klar. Viel¬
mehr geht ein Stück Geneigtheit verloren.
Wo Widerspruch oder Widerlegung zu er¬
warten war, läßt man ihn sich auch dann
noch gefallen, wenn er sachlich mißlingt; nur
durch Absprechen wird das Zutrauen ver¬
dorben, — Im ganzen sind die Kapitel, die
Bismarcks letzte acht Lebensjahre behandeln,
vom Druck der Gegensätze abhängig geblieben
und daher unfrei geraten. Das beruht
natürlich zum erheblichen Teil auf noch fort¬
wirkenden Umständen und anderseits ans den
Mängeln einer vorläufig zu frischen, d. h.
lückenhaften und sa Joe ergänzten Über¬
lieferung. Wer vorweg Partei genommen
hat, sei es auch aus den besten und manu-

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Grenzboten III 191141
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[0333] [Abbildung] Maßgebliches undUnmaßgebliches Geschichte Im Schatte» Bismarcks. Wenn ein Mann wie Oberstudienrat Gottlob Egelhaaf, der bekannte württembergische Geschichts¬ forscher, sich entschließt, die biographische Literatur über den Fürsten Bismarck um eine eigene Darstellung zu bereichern, so wird man das Buch — „Bismarck. Sein Leben und sein Wert." (Stuttgart, Carl Krabbe Verlag; 1911) -- mit einiger Er¬ wartung aufschlagen. Diese aber muß sich begreiflicherweise um meisten gegenüber den Abschnitten geltend machen, die Egelhaaf als Politiker miterlebt, in deren Verlauf er selbst Ansichten und Meinungen verfochten hat. Nähert sich also das neue Bismarckbuch in der zweiten Hälfte bisweilen dem Begriffe des Zeitdokuments, so tritt bei Nachprüfung des Gesamteindrucks die Frage heran, inwie¬ fern unser heutiges Bedürfnis nach Auf¬ klärung getroffen worden ist. Der Verfasser beginnt mit dem Geständnis, seine Arbeit sei, besonders in Einzelteilen mit seinem Herz¬ blut geschrieben. Wer die Hyperbel darf man billigerweise hinwegsehen; sie steht nicht isoliert, und schließlich ist uns nachgerade auf wissenschaftlichem Felde der Autor von Temperament lieber geworden als sein ewig hölzerner Kollege. Ohne Umschweife darf ausgesprochen werden, daß Egelhaafs „Bismarck" sich in die Reihe der Werke bewundernden Aufblicks zu der vielfältigen Größe des eisernen Kanzlers fügt, und daß es dort einen hervor¬ ragenden Platz einnimmt. Stets erfreut es den Deutschen, wieder eine Stimme aus dem Süden des Reiches zu vernehmen, die vom vollkommenen und begeisterten Verständnis der Mission Bismarcks zeugt. Der schwä¬ bische Historiker aber hat mehr als nur das getan: er würdigt zugleich, und in einer für den Aufbau seiner Schilderung grundlegenden Weise, die Bedeutung Preußens, des Staates wie des Volkes, für Deutschlands Aufstieg, und er wartet nicht damit bis zu dem Moment, da Bismarck selbst die Leitung der Politik übernimmt. Ehrt die Ausfnssungs- weise, die im Werke herrscht, den Verfasser hoch, ist seine künstlerische Begabung zugleich umfassend genug, um den Leser oft mitzu¬ reißen, so kommt doch die notwendige Be¬ gleitung hierzu manchmal ins Gedränge, Wo Egelhaaf sich veranlaßt sieht, die histo¬ rische Kritik anzuwenden, neigt er zur dialektischen Erledigung der Fälle, und man fühlt jedesmal mit den inneren Schwierig¬ keiten auch seine Unruhe wachsen. Da fällt denn nicht selten die Entscheidung in einer Weise, die Leser mit Vorkenntnissen als Machtspruch empfinden müssen. Den Gegen¬ satz dazu bilden sonderbare Verhohlenheiten. Es wird richtig wiedergegeben, wie der nach¬ malige erste Deutsche Kaiser am 4. März 18S4 Bismarcks Politische Ansichten beurteilt hat, — mit dem Zusatz: „Welch eine Auffassung!" Fast derselbe Ausdruck wird später gegen den Großherzog von Baden angewendet, bei Dar¬ stellung von Bismarcks Abschied 1890. Daß dadurch nichts gewonnen wird, ist klar. Viel¬ mehr geht ein Stück Geneigtheit verloren. Wo Widerspruch oder Widerlegung zu er¬ warten war, läßt man ihn sich auch dann noch gefallen, wenn er sachlich mißlingt; nur durch Absprechen wird das Zutrauen ver¬ dorben, — Im ganzen sind die Kapitel, die Bismarcks letzte acht Lebensjahre behandeln, vom Druck der Gegensätze abhängig geblieben und daher unfrei geraten. Das beruht natürlich zum erheblichen Teil auf noch fort¬ wirkenden Umständen und anderseits ans den Mängeln einer vorläufig zu frischen, d. h. lückenhaften und sa Joe ergänzten Über¬ lieferung. Wer vorweg Partei genommen hat, sei es auch aus den besten und manu- Grenzboten III 191141

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318948/333>, abgerufen am 29.12.2024.