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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

in Frankfurt -Lebus hingewiesen. Zahlreiche dem Bunde der Landwirte angehörige
Bauern ebenso wie zahlreiche gebildete Städter, die sich selbst als Anhänger der
konservativen Weltanschauung bezeichnen, haben von ihrem Stimmrecht, trotz der
drohenden Gefahr, keinen Gebrauch gemacht. Weshalb nicht? Weil sie dem
nationalliberalen Einfluß nicht die genügende Kraft zutrauten, mit den herrschenden
Verhältnissen aufzuräumen, -- weil sie, irre geführt durch die falsche Berichterstattung
der "Kreuzzeitung" und der "Deutschen Tageszeitung", glaubten, die national¬
liberale Partei werde sich in Kürze auflösen.

Diese Auffassungen wurden an dieser Stelle (Ur. 39) als unrichtige "Kom¬
bination" zurückgewiesen, und wie der Verlauf der Tagung in Kassel zeigt, mit
Recht. Die Auseinandersetzungen in Kassel haben wieder gezeigt, daß das national¬
liberale Programm ein Bindemittel enthält, das auch die stärkste Belastung aus¬
zuhalten vermag: das nationale Staatsbewußtsein. An diesem Bewußtsein
zerschellen alle Angriffe auf die Partei, aus diesem Bewußtsein wachsen in den
schweren Stunden des Reichs die sittlichen Werte empor, die notwendig sind, um
neben der harten gewerblichen Arbeit noch Kraft für den Kampf um die nationalen
Ideale zu erübrigen. Für die Partei kann Kassel einen wichtigen Markstein
bedeuten, wenn das durch ihn angehäufte Kapital an Vertrauen nicht während
der parlamentarischen Verhandlungen des bevorstehenden Winters vertan wird.
Der Zustrom aus allen Teilen des Reiches war so groß, wie noch auf keiner
Tagung der Partei zuvor; weit über tausend Delegierte waren anwesend.
Die Rede Bassermanns war ein oratorisches und diplomatisches Meister¬
stück. Freilich war sie in dieser glänzenden Form nur möglich infolge
der am Freitag vorangegangenen Aussprache im Zentralvorstande. Diese Aus¬
sprache ist recht lebhaft gewesen und einige Wellenspritzer machten sich noch in der
öffentlichen Versammlung bemerkbar. Aber von den scharfen Gegensätzen, die im
abgelaufenen Winter durch den Süddeutschen Hieber genährt wurden, ist nichts
zu merken gewesen. Im allgemeinen hat sich unsere der Tagung im vorigen
Heft gestellte Prognose als richtig erwiesen. Nur ist über die Stellung der Partei
zur Sozialdemokratie mehr gesprochen worden, als anzunehmen war. Den Anlaß
dazu gab die Haltung der Badenser, die bekanntlich in verschiedenen kulturellen
Fragen mit den dafür in Magdeburg verurteilten Sozialdemokraten zusammen¬
gegangen sind. Herr Professor Rebmann-Karlsruhe hatte die Aufgabe über¬
nommen, das Vorgehen der Badenser zu erklären. Die Quintessenz seiner Aus¬
führungen liegt in der optimistischen Auffassung, daß es möglich sein werde, durch
Vermittlung der Revisionisten allmählich aus den Sozialdemokraten eine staats¬
erhaltende Partei zu machen. Rebmann argumentiert: dadurch, daß die Sozial¬
demokraten selbst die Verantwortung für die Staatsgesetze übernehmen, indem sie
dafür stimmen, zerstörten sie sich einen Agitationsstoff nach dem andern und würden
schließlich ebenso wie jetzt die bürgerlichen Parteien dazu gelangen, diese Gesetze
und mit ihnen den Staat zu verteidigen. Dabei hat Rebmann aber ganz über¬
sehen, daß der Bestand des Staates nicht von der Erhaltung einzelner Gesetze
abhängig ist, sondern von dem Geiste, in dem das Volk aufgewachsen. Wird aber die
Jugend dem sozialdemokratischen Einfluß ausgeliefert, dann muß auch der bürgerliche
Staat ans Werk. Nun hat aber Rebmann ein wichtiges Argument zur Seite. In
Baden ist der Kampf gegen den Ultramontanismus nur möglich mit Hilfe der Sozial¬
demokratie. Die Nationalliberalen haben somit zu wählen zwischen der schwarzen
oder der roten Internationale. Der Beifall, der die Ausführungen Rebmanns
begleitete, veranlaßte Herrn Stresemann, der in Sachsen einen Kampf gegen den
Ultramontanismus durchzuführen hat, vor Verallgemeinerungen zu warnen. Dagegen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

in Frankfurt -Lebus hingewiesen. Zahlreiche dem Bunde der Landwirte angehörige
Bauern ebenso wie zahlreiche gebildete Städter, die sich selbst als Anhänger der
konservativen Weltanschauung bezeichnen, haben von ihrem Stimmrecht, trotz der
drohenden Gefahr, keinen Gebrauch gemacht. Weshalb nicht? Weil sie dem
nationalliberalen Einfluß nicht die genügende Kraft zutrauten, mit den herrschenden
Verhältnissen aufzuräumen, — weil sie, irre geführt durch die falsche Berichterstattung
der „Kreuzzeitung" und der „Deutschen Tageszeitung", glaubten, die national¬
liberale Partei werde sich in Kürze auflösen.

Diese Auffassungen wurden an dieser Stelle (Ur. 39) als unrichtige „Kom¬
bination" zurückgewiesen, und wie der Verlauf der Tagung in Kassel zeigt, mit
Recht. Die Auseinandersetzungen in Kassel haben wieder gezeigt, daß das national¬
liberale Programm ein Bindemittel enthält, das auch die stärkste Belastung aus¬
zuhalten vermag: das nationale Staatsbewußtsein. An diesem Bewußtsein
zerschellen alle Angriffe auf die Partei, aus diesem Bewußtsein wachsen in den
schweren Stunden des Reichs die sittlichen Werte empor, die notwendig sind, um
neben der harten gewerblichen Arbeit noch Kraft für den Kampf um die nationalen
Ideale zu erübrigen. Für die Partei kann Kassel einen wichtigen Markstein
bedeuten, wenn das durch ihn angehäufte Kapital an Vertrauen nicht während
der parlamentarischen Verhandlungen des bevorstehenden Winters vertan wird.
Der Zustrom aus allen Teilen des Reiches war so groß, wie noch auf keiner
Tagung der Partei zuvor; weit über tausend Delegierte waren anwesend.
Die Rede Bassermanns war ein oratorisches und diplomatisches Meister¬
stück. Freilich war sie in dieser glänzenden Form nur möglich infolge
der am Freitag vorangegangenen Aussprache im Zentralvorstande. Diese Aus¬
sprache ist recht lebhaft gewesen und einige Wellenspritzer machten sich noch in der
öffentlichen Versammlung bemerkbar. Aber von den scharfen Gegensätzen, die im
abgelaufenen Winter durch den Süddeutschen Hieber genährt wurden, ist nichts
zu merken gewesen. Im allgemeinen hat sich unsere der Tagung im vorigen
Heft gestellte Prognose als richtig erwiesen. Nur ist über die Stellung der Partei
zur Sozialdemokratie mehr gesprochen worden, als anzunehmen war. Den Anlaß
dazu gab die Haltung der Badenser, die bekanntlich in verschiedenen kulturellen
Fragen mit den dafür in Magdeburg verurteilten Sozialdemokraten zusammen¬
gegangen sind. Herr Professor Rebmann-Karlsruhe hatte die Aufgabe über¬
nommen, das Vorgehen der Badenser zu erklären. Die Quintessenz seiner Aus¬
führungen liegt in der optimistischen Auffassung, daß es möglich sein werde, durch
Vermittlung der Revisionisten allmählich aus den Sozialdemokraten eine staats¬
erhaltende Partei zu machen. Rebmann argumentiert: dadurch, daß die Sozial¬
demokraten selbst die Verantwortung für die Staatsgesetze übernehmen, indem sie
dafür stimmen, zerstörten sie sich einen Agitationsstoff nach dem andern und würden
schließlich ebenso wie jetzt die bürgerlichen Parteien dazu gelangen, diese Gesetze
und mit ihnen den Staat zu verteidigen. Dabei hat Rebmann aber ganz über¬
sehen, daß der Bestand des Staates nicht von der Erhaltung einzelner Gesetze
abhängig ist, sondern von dem Geiste, in dem das Volk aufgewachsen. Wird aber die
Jugend dem sozialdemokratischen Einfluß ausgeliefert, dann muß auch der bürgerliche
Staat ans Werk. Nun hat aber Rebmann ein wichtiges Argument zur Seite. In
Baden ist der Kampf gegen den Ultramontanismus nur möglich mit Hilfe der Sozial¬
demokratie. Die Nationalliberalen haben somit zu wählen zwischen der schwarzen
oder der roten Internationale. Der Beifall, der die Ausführungen Rebmanns
begleitete, veranlaßte Herrn Stresemann, der in Sachsen einen Kampf gegen den
Ultramontanismus durchzuführen hat, vor Verallgemeinerungen zu warnen. Dagegen


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[0052] Maßgebliches und Unmaßgebliches in Frankfurt -Lebus hingewiesen. Zahlreiche dem Bunde der Landwirte angehörige Bauern ebenso wie zahlreiche gebildete Städter, die sich selbst als Anhänger der konservativen Weltanschauung bezeichnen, haben von ihrem Stimmrecht, trotz der drohenden Gefahr, keinen Gebrauch gemacht. Weshalb nicht? Weil sie dem nationalliberalen Einfluß nicht die genügende Kraft zutrauten, mit den herrschenden Verhältnissen aufzuräumen, — weil sie, irre geführt durch die falsche Berichterstattung der „Kreuzzeitung" und der „Deutschen Tageszeitung", glaubten, die national¬ liberale Partei werde sich in Kürze auflösen. Diese Auffassungen wurden an dieser Stelle (Ur. 39) als unrichtige „Kom¬ bination" zurückgewiesen, und wie der Verlauf der Tagung in Kassel zeigt, mit Recht. Die Auseinandersetzungen in Kassel haben wieder gezeigt, daß das national¬ liberale Programm ein Bindemittel enthält, das auch die stärkste Belastung aus¬ zuhalten vermag: das nationale Staatsbewußtsein. An diesem Bewußtsein zerschellen alle Angriffe auf die Partei, aus diesem Bewußtsein wachsen in den schweren Stunden des Reichs die sittlichen Werte empor, die notwendig sind, um neben der harten gewerblichen Arbeit noch Kraft für den Kampf um die nationalen Ideale zu erübrigen. Für die Partei kann Kassel einen wichtigen Markstein bedeuten, wenn das durch ihn angehäufte Kapital an Vertrauen nicht während der parlamentarischen Verhandlungen des bevorstehenden Winters vertan wird. Der Zustrom aus allen Teilen des Reiches war so groß, wie noch auf keiner Tagung der Partei zuvor; weit über tausend Delegierte waren anwesend. Die Rede Bassermanns war ein oratorisches und diplomatisches Meister¬ stück. Freilich war sie in dieser glänzenden Form nur möglich infolge der am Freitag vorangegangenen Aussprache im Zentralvorstande. Diese Aus¬ sprache ist recht lebhaft gewesen und einige Wellenspritzer machten sich noch in der öffentlichen Versammlung bemerkbar. Aber von den scharfen Gegensätzen, die im abgelaufenen Winter durch den Süddeutschen Hieber genährt wurden, ist nichts zu merken gewesen. Im allgemeinen hat sich unsere der Tagung im vorigen Heft gestellte Prognose als richtig erwiesen. Nur ist über die Stellung der Partei zur Sozialdemokratie mehr gesprochen worden, als anzunehmen war. Den Anlaß dazu gab die Haltung der Badenser, die bekanntlich in verschiedenen kulturellen Fragen mit den dafür in Magdeburg verurteilten Sozialdemokraten zusammen¬ gegangen sind. Herr Professor Rebmann-Karlsruhe hatte die Aufgabe über¬ nommen, das Vorgehen der Badenser zu erklären. Die Quintessenz seiner Aus¬ führungen liegt in der optimistischen Auffassung, daß es möglich sein werde, durch Vermittlung der Revisionisten allmählich aus den Sozialdemokraten eine staats¬ erhaltende Partei zu machen. Rebmann argumentiert: dadurch, daß die Sozial¬ demokraten selbst die Verantwortung für die Staatsgesetze übernehmen, indem sie dafür stimmen, zerstörten sie sich einen Agitationsstoff nach dem andern und würden schließlich ebenso wie jetzt die bürgerlichen Parteien dazu gelangen, diese Gesetze und mit ihnen den Staat zu verteidigen. Dabei hat Rebmann aber ganz über¬ sehen, daß der Bestand des Staates nicht von der Erhaltung einzelner Gesetze abhängig ist, sondern von dem Geiste, in dem das Volk aufgewachsen. Wird aber die Jugend dem sozialdemokratischen Einfluß ausgeliefert, dann muß auch der bürgerliche Staat ans Werk. Nun hat aber Rebmann ein wichtiges Argument zur Seite. In Baden ist der Kampf gegen den Ultramontanismus nur möglich mit Hilfe der Sozial¬ demokratie. Die Nationalliberalen haben somit zu wählen zwischen der schwarzen oder der roten Internationale. Der Beifall, der die Ausführungen Rebmanns begleitete, veranlaßte Herrn Stresemann, der in Sachsen einen Kampf gegen den Ultramontanismus durchzuführen hat, vor Verallgemeinerungen zu warnen. Dagegen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/52>, abgerufen am 22.07.2024.