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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

unmündige Kinder hielten." Eine solche Auffassung mußte Herr Ssasonow um
so mehr zurückweisen, als ihre Verbreitung seine Stellung sowohl am Zarenhose
wie gegenüber der rationalistisch zusammengesetzten Duma erschweren konnte.
Außerdem mußten auch die von Frankreich und England aus laut gewordenen
Stimmen, die Triple - Entente könnte leiden, beschwichtigt werden. Dazu aber ist
die "Nowoje Wremja" das geeignetste Organ, weil es schon seit vielen Jahren
mit "Times" und "Temps" durch deren gemeinsamen Petersburger Vertreter sowie
durch die eignen Korrespondenten in London und Paris in engster Verbindung steht.

Das Wichtigste, was Herr Ssasonow gesagt hat, versteht sich sür jeden ver¬
ständig Denkenden von selbst, -- einschließlich des Nasenstübers, den er dem
russischen Blatt gegeben hat. Die Basis der russischen Politik bildet danach die
Triple-Entente, Deutschland unterstützt die türkischen Politiker nicht, die angeblich
das russisch-türkische Einvernehmen stören wollten, und Deutschland wird Rußland
in dessen kultureller Tätigkeit in Nordpersicn nicht hindern; um so weniger als
z. B. der Ausbau eines russischen Eisenbahnnetzes auch dem Bagdadbcchn-Unter¬
nehmen angenehm sein könnte. Die Unterredung befindet sich in Ur. 12438.
"Nowoje Wremja" knüpft daran die Betrachtung, Deuischlcmds Leistungen seien
durchaus passiver Natur, Rußlands Leistungen aber, nämlich der eventuelle Anschluß
eventuell zu bauender russischer Bahnen an die "wenig aussichtsreiche" Bagdadbahn,
Positiverl Auf Rußlands Wort sei Verlaß, --nun hinge es von Bethmann Hollweg und
von Kiderlen-Wächter ab, ihre Pflicht gegen Rußland zu .erfüllen. Ob Herr
Ssasonow über diesen Kommentar sehr erfreut sein wird, entzieht sich unserer
Kenntnis. Die Haltung des Petersburger Blattes wird indessen verständlich, wenn
man sich ins Gedächtnis ruft, wie viel Mühe es sich hat kosten lassen, um den
Anschluß Englands an den Zweibund durchzusetzen, und wie viel Enttäuschungen
Rußland gerade durch sein Zusammengehen mit England erleben mußte und sich
anschickt, noch zu erleben. Die bevorstehende Enttäuschung wird aller Wahrschein¬
lichkeit nach in Persien liegen. Wie bekannt, hat England schon jetzt seine ihm
im Südosten Perstens angewiesene Interessensphäre weit nach Westen und Nord¬
westen in russisches Interessengebiet hinein verschoben. Dadurch aber wird der
Weg zum Persischen Meerbusen für die Russen verlegt. England scheint auch
gesonnen, die einmal gewonnene Position festzuhalten, und zieht deshalb zunächst
in kleineren Abteilungen Truppen heran, die nach und nach das ganze Gebiet
besetzen sollen. Die zwischen Russen und Engländern gezogene neutrale Zone
wird durch dieses Vorgehen immer enger und dürfte in gar nicht langer Zeit über¬
haupt verschwunden sein. Für Rußland ist es aber keine angenehme Perspektive,
mit England auf eine Strecke von etwa 2VM Kilometer zu grenzen. England
kann schon jetzt auf "hundert" Schiffen Truppen aus Indien nach Persien werfen;
Rußland hat Wohl auch ein Meer, das Kaspische, zur Hercmzi" sung von Truppen
zur Verfügung, sein strategischer Ausmarsch aber ist bedroht sowohl durch die stets
zum Aufstande geneigte Bevölkerung des Kaukasus wie auch durch die Flankenstellung
der türkischen Armee in Kurdistan und Armenien. Hätte die russische Diplomatie in den
letzten Jahren, statt mißtrauisch nach der Wilhelmstraße zu starren, ein wenig in
Downingstreet aufgepaßt, dann wäre die Lage Rußlands in Persien nicht so
ungünstig wie gegenwärtig. Wenn wir darauf hinweisen, so geschieht solches
lediglich, um die Behauptung der "Nowoje Wremja" zu entkräften, bei einer
deutsch-russischen Verständigung sei Rußland der gebende und Deutschland der
nehmende Teil. Das Umgekehrte ist, wenn davon überhaupt gesprochen werden
soll, der Fall. Wenn Rußland heute jenseits des Kaukasus in Schwierigkeiten
geraten sollte, dann würde Deutschland in seinen Interessen nicht berührt werden,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

unmündige Kinder hielten." Eine solche Auffassung mußte Herr Ssasonow um
so mehr zurückweisen, als ihre Verbreitung seine Stellung sowohl am Zarenhose
wie gegenüber der rationalistisch zusammengesetzten Duma erschweren konnte.
Außerdem mußten auch die von Frankreich und England aus laut gewordenen
Stimmen, die Triple - Entente könnte leiden, beschwichtigt werden. Dazu aber ist
die „Nowoje Wremja" das geeignetste Organ, weil es schon seit vielen Jahren
mit „Times" und „Temps" durch deren gemeinsamen Petersburger Vertreter sowie
durch die eignen Korrespondenten in London und Paris in engster Verbindung steht.

Das Wichtigste, was Herr Ssasonow gesagt hat, versteht sich sür jeden ver¬
ständig Denkenden von selbst, — einschließlich des Nasenstübers, den er dem
russischen Blatt gegeben hat. Die Basis der russischen Politik bildet danach die
Triple-Entente, Deutschland unterstützt die türkischen Politiker nicht, die angeblich
das russisch-türkische Einvernehmen stören wollten, und Deutschland wird Rußland
in dessen kultureller Tätigkeit in Nordpersicn nicht hindern; um so weniger als
z. B. der Ausbau eines russischen Eisenbahnnetzes auch dem Bagdadbcchn-Unter¬
nehmen angenehm sein könnte. Die Unterredung befindet sich in Ur. 12438.
„Nowoje Wremja" knüpft daran die Betrachtung, Deuischlcmds Leistungen seien
durchaus passiver Natur, Rußlands Leistungen aber, nämlich der eventuelle Anschluß
eventuell zu bauender russischer Bahnen an die „wenig aussichtsreiche" Bagdadbahn,
Positiverl Auf Rußlands Wort sei Verlaß, —nun hinge es von Bethmann Hollweg und
von Kiderlen-Wächter ab, ihre Pflicht gegen Rußland zu .erfüllen. Ob Herr
Ssasonow über diesen Kommentar sehr erfreut sein wird, entzieht sich unserer
Kenntnis. Die Haltung des Petersburger Blattes wird indessen verständlich, wenn
man sich ins Gedächtnis ruft, wie viel Mühe es sich hat kosten lassen, um den
Anschluß Englands an den Zweibund durchzusetzen, und wie viel Enttäuschungen
Rußland gerade durch sein Zusammengehen mit England erleben mußte und sich
anschickt, noch zu erleben. Die bevorstehende Enttäuschung wird aller Wahrschein¬
lichkeit nach in Persien liegen. Wie bekannt, hat England schon jetzt seine ihm
im Südosten Perstens angewiesene Interessensphäre weit nach Westen und Nord¬
westen in russisches Interessengebiet hinein verschoben. Dadurch aber wird der
Weg zum Persischen Meerbusen für die Russen verlegt. England scheint auch
gesonnen, die einmal gewonnene Position festzuhalten, und zieht deshalb zunächst
in kleineren Abteilungen Truppen heran, die nach und nach das ganze Gebiet
besetzen sollen. Die zwischen Russen und Engländern gezogene neutrale Zone
wird durch dieses Vorgehen immer enger und dürfte in gar nicht langer Zeit über¬
haupt verschwunden sein. Für Rußland ist es aber keine angenehme Perspektive,
mit England auf eine Strecke von etwa 2VM Kilometer zu grenzen. England
kann schon jetzt auf „hundert" Schiffen Truppen aus Indien nach Persien werfen;
Rußland hat Wohl auch ein Meer, das Kaspische, zur Hercmzi« sung von Truppen
zur Verfügung, sein strategischer Ausmarsch aber ist bedroht sowohl durch die stets
zum Aufstande geneigte Bevölkerung des Kaukasus wie auch durch die Flankenstellung
der türkischen Armee in Kurdistan und Armenien. Hätte die russische Diplomatie in den
letzten Jahren, statt mißtrauisch nach der Wilhelmstraße zu starren, ein wenig in
Downingstreet aufgepaßt, dann wäre die Lage Rußlands in Persien nicht so
ungünstig wie gegenwärtig. Wenn wir darauf hinweisen, so geschieht solches
lediglich, um die Behauptung der „Nowoje Wremja" zu entkräften, bei einer
deutsch-russischen Verständigung sei Rußland der gebende und Deutschland der
nehmende Teil. Das Umgekehrte ist, wenn davon überhaupt gesprochen werden
soll, der Fall. Wenn Rußland heute jenseits des Kaukasus in Schwierigkeiten
geraten sollte, dann würde Deutschland in seinen Interessen nicht berührt werden,


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[0337] Maßgebliches und Unmaßgebliches unmündige Kinder hielten." Eine solche Auffassung mußte Herr Ssasonow um so mehr zurückweisen, als ihre Verbreitung seine Stellung sowohl am Zarenhose wie gegenüber der rationalistisch zusammengesetzten Duma erschweren konnte. Außerdem mußten auch die von Frankreich und England aus laut gewordenen Stimmen, die Triple - Entente könnte leiden, beschwichtigt werden. Dazu aber ist die „Nowoje Wremja" das geeignetste Organ, weil es schon seit vielen Jahren mit „Times" und „Temps" durch deren gemeinsamen Petersburger Vertreter sowie durch die eignen Korrespondenten in London und Paris in engster Verbindung steht. Das Wichtigste, was Herr Ssasonow gesagt hat, versteht sich sür jeden ver¬ ständig Denkenden von selbst, — einschließlich des Nasenstübers, den er dem russischen Blatt gegeben hat. Die Basis der russischen Politik bildet danach die Triple-Entente, Deutschland unterstützt die türkischen Politiker nicht, die angeblich das russisch-türkische Einvernehmen stören wollten, und Deutschland wird Rußland in dessen kultureller Tätigkeit in Nordpersicn nicht hindern; um so weniger als z. B. der Ausbau eines russischen Eisenbahnnetzes auch dem Bagdadbcchn-Unter¬ nehmen angenehm sein könnte. Die Unterredung befindet sich in Ur. 12438. „Nowoje Wremja" knüpft daran die Betrachtung, Deuischlcmds Leistungen seien durchaus passiver Natur, Rußlands Leistungen aber, nämlich der eventuelle Anschluß eventuell zu bauender russischer Bahnen an die „wenig aussichtsreiche" Bagdadbahn, Positiverl Auf Rußlands Wort sei Verlaß, —nun hinge es von Bethmann Hollweg und von Kiderlen-Wächter ab, ihre Pflicht gegen Rußland zu .erfüllen. Ob Herr Ssasonow über diesen Kommentar sehr erfreut sein wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Haltung des Petersburger Blattes wird indessen verständlich, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, wie viel Mühe es sich hat kosten lassen, um den Anschluß Englands an den Zweibund durchzusetzen, und wie viel Enttäuschungen Rußland gerade durch sein Zusammengehen mit England erleben mußte und sich anschickt, noch zu erleben. Die bevorstehende Enttäuschung wird aller Wahrschein¬ lichkeit nach in Persien liegen. Wie bekannt, hat England schon jetzt seine ihm im Südosten Perstens angewiesene Interessensphäre weit nach Westen und Nord¬ westen in russisches Interessengebiet hinein verschoben. Dadurch aber wird der Weg zum Persischen Meerbusen für die Russen verlegt. England scheint auch gesonnen, die einmal gewonnene Position festzuhalten, und zieht deshalb zunächst in kleineren Abteilungen Truppen heran, die nach und nach das ganze Gebiet besetzen sollen. Die zwischen Russen und Engländern gezogene neutrale Zone wird durch dieses Vorgehen immer enger und dürfte in gar nicht langer Zeit über¬ haupt verschwunden sein. Für Rußland ist es aber keine angenehme Perspektive, mit England auf eine Strecke von etwa 2VM Kilometer zu grenzen. England kann schon jetzt auf „hundert" Schiffen Truppen aus Indien nach Persien werfen; Rußland hat Wohl auch ein Meer, das Kaspische, zur Hercmzi« sung von Truppen zur Verfügung, sein strategischer Ausmarsch aber ist bedroht sowohl durch die stets zum Aufstande geneigte Bevölkerung des Kaukasus wie auch durch die Flankenstellung der türkischen Armee in Kurdistan und Armenien. Hätte die russische Diplomatie in den letzten Jahren, statt mißtrauisch nach der Wilhelmstraße zu starren, ein wenig in Downingstreet aufgepaßt, dann wäre die Lage Rußlands in Persien nicht so ungünstig wie gegenwärtig. Wenn wir darauf hinweisen, so geschieht solches lediglich, um die Behauptung der „Nowoje Wremja" zu entkräften, bei einer deutsch-russischen Verständigung sei Rußland der gebende und Deutschland der nehmende Teil. Das Umgekehrte ist, wenn davon überhaupt gesprochen werden soll, der Fall. Wenn Rußland heute jenseits des Kaukasus in Schwierigkeiten geraten sollte, dann würde Deutschland in seinen Interessen nicht berührt werden,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/337>, abgerufen am 22.07.2024.