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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Völkern erklären sich demnach leichter durch die beiden gemeinsamen dritten
Elemente als etwa durch die zufällige Vermittelung durch die Meerestrift, wie
Buschan gelegentlich andeutet. In historischer Zeit wiederholte sich nur der Vorgang.

Einzelne Bemerkungen möchte ich nur zu dem (etwas gar zu kurz gehaltenen)
Abschnitt über Europa machen. Hier befremdet gleich im Anfang die Zeichnung
jenes Mischungsgrades zwischen der nordischen Rasse und dunkeln kurzköpfiger
Stämmen, den man nach seinem häufigen Vorkommen in den Alpen als "alpinen"
Typus bezeichnet, als braunhaarig und grauäugig. Diese Typen stehn der nor¬
dischen Rasse selbst viel zu nahe, um einen sonderten bilden zu können, und
A. Retzius bezeichnete darum als uomo alpinus den Menschen von schwarzen
Haaren, braunen Augen, gelber oder brauner Haut, kurzem Schädel und gedrungenem
Körperbau bei einer Größe erheblich unter 170 Zentimeter. Dabei sollte man bleiben.
Der Alpine ficht nicht selten den (auf ähnlicher Mischung beruhenden) Mongolen
nahe; die dunkle Polarrasse scheint die Grundlage beider zu bilden. Wenn das
Altetruskische zu den "kleinasiatischen und kaukasischen" Sprachen (es dürften die
nicht indogermanischen gemeint sein) in Beziehungen gebracht wird, so läßt dies
die Feststellung des nahen Zusammenhangs mit den indogermanischen Sprachen
durch Ludwig Wilser (in der "Politisch-anthropologischen Revue") außer acht.
Neben den Warägern oder Russen, den germanischen Eroberern des nach ihnen
"Rußland" genannten slawisch-mongolischen Gebietes, dessen Herrscher- und Kultur¬
schicht sie bildeten, waren auch die Begründer der anderen "slawischen" Reiche,
die skandinavischen Lenden in Polen, die sich Szlachta ("Geschlechter"!) nannten,
die gotischen Kneze (knez^könig; knegina---kuniginna; vom kunni, Geschlecht), die
mit ihren Kroaten und Serben aus Rußland kamen und unter den Südslawen
ihre stolze Herrschaft aufrichteten, zu erwähnen. Eine nähere Charakteristik der
europäischen Völkerschaften auf Grund ihrer ethnischen Zusammensetzung mit
Berücksichtigung des Wandels der Umgangssprache (der nahezu durchweg ger¬
manische Adel der "slawischen" und "romanischen" Länder -- von den nobili-
tierter, wie billig, abgesehen -- ist sich vielfach seiner Herkunft gar nicht mehr
bewußt), der gewaltsamen Entnationalisierung (z. B. durch das Magyarisierungs-
system in Ungarn) fehlt fast völlig. So ist auch bei Behandlung der Neugriechen
das überaus wichtige Element der langobardischen Norditaliener, denen fast die
ganze "neugriechische" Kultur zu danken ist und die auch in Rumänien und in
der Türkei von Bedeutung sind, nicht hervorgehoben, in gleicher Weise bei den
Osmanen nicht, daß ihre tatkräftigsten Persönlichkeiten im Anfang südslawisch¬
gotische Kneze (siehe oben) waren und heute konvertierte Mitteleuropäer, Albanesen
oder gräzisierte Italiener sind. Bei den Zigeunern wäre zu bemerken gewesen,
daß sie -- bei der laxen Moral ihrer Weiber -- bereits sehr stark mit fremden
(slawischen und Walachischen) Elementen durchsetzt sind; der als Beispiel abgebildete
ungarische Zigeuner mit seiner großen fleischigen Nase repräsentiert denn auch
keinen echten, sondern einen Mischtypus. Bei den Juden ist die anthropologische
Unterscheidung in Aschkenazim und Sephardim (deutsch-polnische und spanische
Juden) nach neueren Untersuchungen nicht gerechtfertigt: der "feinere" Typus, der
häufig rein nordische Züge trägt (König David nach der Bibel, in neuerer Zeit
Heine, Mosenthal, Catulle Mendes, Sarah Bernhardt und zahlreiche andere
waren blond bezw. rothaarig und lichtäugig), bedeutet nur eine Auslese und
findet sich daher überall unter ihrer Kulturgeschichte.

Auch bei den Indern, Persern, Chinesen und Mongolen hätten nicht nur die
gegenwärtigen ethnischen Zustände, sondern auch die zur Zeit ihrer Blüte berück¬
sichtigt werden sollen, und da finden sich nicht wenige Daten (vgl. meine Aufsätze


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Völkern erklären sich demnach leichter durch die beiden gemeinsamen dritten
Elemente als etwa durch die zufällige Vermittelung durch die Meerestrift, wie
Buschan gelegentlich andeutet. In historischer Zeit wiederholte sich nur der Vorgang.

Einzelne Bemerkungen möchte ich nur zu dem (etwas gar zu kurz gehaltenen)
Abschnitt über Europa machen. Hier befremdet gleich im Anfang die Zeichnung
jenes Mischungsgrades zwischen der nordischen Rasse und dunkeln kurzköpfiger
Stämmen, den man nach seinem häufigen Vorkommen in den Alpen als „alpinen"
Typus bezeichnet, als braunhaarig und grauäugig. Diese Typen stehn der nor¬
dischen Rasse selbst viel zu nahe, um einen sonderten bilden zu können, und
A. Retzius bezeichnete darum als uomo alpinus den Menschen von schwarzen
Haaren, braunen Augen, gelber oder brauner Haut, kurzem Schädel und gedrungenem
Körperbau bei einer Größe erheblich unter 170 Zentimeter. Dabei sollte man bleiben.
Der Alpine ficht nicht selten den (auf ähnlicher Mischung beruhenden) Mongolen
nahe; die dunkle Polarrasse scheint die Grundlage beider zu bilden. Wenn das
Altetruskische zu den „kleinasiatischen und kaukasischen" Sprachen (es dürften die
nicht indogermanischen gemeint sein) in Beziehungen gebracht wird, so läßt dies
die Feststellung des nahen Zusammenhangs mit den indogermanischen Sprachen
durch Ludwig Wilser (in der „Politisch-anthropologischen Revue") außer acht.
Neben den Warägern oder Russen, den germanischen Eroberern des nach ihnen
„Rußland" genannten slawisch-mongolischen Gebietes, dessen Herrscher- und Kultur¬
schicht sie bildeten, waren auch die Begründer der anderen „slawischen" Reiche,
die skandinavischen Lenden in Polen, die sich Szlachta („Geschlechter"!) nannten,
die gotischen Kneze (knez^könig; knegina---kuniginna; vom kunni, Geschlecht), die
mit ihren Kroaten und Serben aus Rußland kamen und unter den Südslawen
ihre stolze Herrschaft aufrichteten, zu erwähnen. Eine nähere Charakteristik der
europäischen Völkerschaften auf Grund ihrer ethnischen Zusammensetzung mit
Berücksichtigung des Wandels der Umgangssprache (der nahezu durchweg ger¬
manische Adel der „slawischen" und „romanischen" Länder — von den nobili-
tierter, wie billig, abgesehen — ist sich vielfach seiner Herkunft gar nicht mehr
bewußt), der gewaltsamen Entnationalisierung (z. B. durch das Magyarisierungs-
system in Ungarn) fehlt fast völlig. So ist auch bei Behandlung der Neugriechen
das überaus wichtige Element der langobardischen Norditaliener, denen fast die
ganze „neugriechische" Kultur zu danken ist und die auch in Rumänien und in
der Türkei von Bedeutung sind, nicht hervorgehoben, in gleicher Weise bei den
Osmanen nicht, daß ihre tatkräftigsten Persönlichkeiten im Anfang südslawisch¬
gotische Kneze (siehe oben) waren und heute konvertierte Mitteleuropäer, Albanesen
oder gräzisierte Italiener sind. Bei den Zigeunern wäre zu bemerken gewesen,
daß sie — bei der laxen Moral ihrer Weiber — bereits sehr stark mit fremden
(slawischen und Walachischen) Elementen durchsetzt sind; der als Beispiel abgebildete
ungarische Zigeuner mit seiner großen fleischigen Nase repräsentiert denn auch
keinen echten, sondern einen Mischtypus. Bei den Juden ist die anthropologische
Unterscheidung in Aschkenazim und Sephardim (deutsch-polnische und spanische
Juden) nach neueren Untersuchungen nicht gerechtfertigt: der „feinere" Typus, der
häufig rein nordische Züge trägt (König David nach der Bibel, in neuerer Zeit
Heine, Mosenthal, Catulle Mendes, Sarah Bernhardt und zahlreiche andere
waren blond bezw. rothaarig und lichtäugig), bedeutet nur eine Auslese und
findet sich daher überall unter ihrer Kulturgeschichte.

Auch bei den Indern, Persern, Chinesen und Mongolen hätten nicht nur die
gegenwärtigen ethnischen Zustände, sondern auch die zur Zeit ihrer Blüte berück¬
sichtigt werden sollen, und da finden sich nicht wenige Daten (vgl. meine Aufsätze


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[0151] Maßgebliches und Unmaßgebliches Völkern erklären sich demnach leichter durch die beiden gemeinsamen dritten Elemente als etwa durch die zufällige Vermittelung durch die Meerestrift, wie Buschan gelegentlich andeutet. In historischer Zeit wiederholte sich nur der Vorgang. Einzelne Bemerkungen möchte ich nur zu dem (etwas gar zu kurz gehaltenen) Abschnitt über Europa machen. Hier befremdet gleich im Anfang die Zeichnung jenes Mischungsgrades zwischen der nordischen Rasse und dunkeln kurzköpfiger Stämmen, den man nach seinem häufigen Vorkommen in den Alpen als „alpinen" Typus bezeichnet, als braunhaarig und grauäugig. Diese Typen stehn der nor¬ dischen Rasse selbst viel zu nahe, um einen sonderten bilden zu können, und A. Retzius bezeichnete darum als uomo alpinus den Menschen von schwarzen Haaren, braunen Augen, gelber oder brauner Haut, kurzem Schädel und gedrungenem Körperbau bei einer Größe erheblich unter 170 Zentimeter. Dabei sollte man bleiben. Der Alpine ficht nicht selten den (auf ähnlicher Mischung beruhenden) Mongolen nahe; die dunkle Polarrasse scheint die Grundlage beider zu bilden. Wenn das Altetruskische zu den „kleinasiatischen und kaukasischen" Sprachen (es dürften die nicht indogermanischen gemeint sein) in Beziehungen gebracht wird, so läßt dies die Feststellung des nahen Zusammenhangs mit den indogermanischen Sprachen durch Ludwig Wilser (in der „Politisch-anthropologischen Revue") außer acht. Neben den Warägern oder Russen, den germanischen Eroberern des nach ihnen „Rußland" genannten slawisch-mongolischen Gebietes, dessen Herrscher- und Kultur¬ schicht sie bildeten, waren auch die Begründer der anderen „slawischen" Reiche, die skandinavischen Lenden in Polen, die sich Szlachta („Geschlechter"!) nannten, die gotischen Kneze (knez^könig; knegina---kuniginna; vom kunni, Geschlecht), die mit ihren Kroaten und Serben aus Rußland kamen und unter den Südslawen ihre stolze Herrschaft aufrichteten, zu erwähnen. Eine nähere Charakteristik der europäischen Völkerschaften auf Grund ihrer ethnischen Zusammensetzung mit Berücksichtigung des Wandels der Umgangssprache (der nahezu durchweg ger¬ manische Adel der „slawischen" und „romanischen" Länder — von den nobili- tierter, wie billig, abgesehen — ist sich vielfach seiner Herkunft gar nicht mehr bewußt), der gewaltsamen Entnationalisierung (z. B. durch das Magyarisierungs- system in Ungarn) fehlt fast völlig. So ist auch bei Behandlung der Neugriechen das überaus wichtige Element der langobardischen Norditaliener, denen fast die ganze „neugriechische" Kultur zu danken ist und die auch in Rumänien und in der Türkei von Bedeutung sind, nicht hervorgehoben, in gleicher Weise bei den Osmanen nicht, daß ihre tatkräftigsten Persönlichkeiten im Anfang südslawisch¬ gotische Kneze (siehe oben) waren und heute konvertierte Mitteleuropäer, Albanesen oder gräzisierte Italiener sind. Bei den Zigeunern wäre zu bemerken gewesen, daß sie — bei der laxen Moral ihrer Weiber — bereits sehr stark mit fremden (slawischen und Walachischen) Elementen durchsetzt sind; der als Beispiel abgebildete ungarische Zigeuner mit seiner großen fleischigen Nase repräsentiert denn auch keinen echten, sondern einen Mischtypus. Bei den Juden ist die anthropologische Unterscheidung in Aschkenazim und Sephardim (deutsch-polnische und spanische Juden) nach neueren Untersuchungen nicht gerechtfertigt: der „feinere" Typus, der häufig rein nordische Züge trägt (König David nach der Bibel, in neuerer Zeit Heine, Mosenthal, Catulle Mendes, Sarah Bernhardt und zahlreiche andere waren blond bezw. rothaarig und lichtäugig), bedeutet nur eine Auslese und findet sich daher überall unter ihrer Kulturgeschichte. Auch bei den Indern, Persern, Chinesen und Mongolen hätten nicht nur die gegenwärtigen ethnischen Zustände, sondern auch die zur Zeit ihrer Blüte berück¬ sichtigt werden sollen, und da finden sich nicht wenige Daten (vgl. meine Aufsätze

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/151>, abgerufen am 22.07.2024.