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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr.

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Berlin 8^V. II, Bernburger Straße 22s/23.
Fernsprecher: Amt VI, Ur. VSIlZ. Telegramm-Adresse: Grenzboten, Berlin.

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VVo!i n u 11^8-^ i riAS ki
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per'nspk'falls"'!Kind I, 1035, 2619.

Wir bitten die Freunde der :: :-. ::
Grenzboten"
das Abonnement zum III. Quartal 1910
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nimmt jeder Buchhändler und jeder
Briefträger entgegen. Preis 6 M.Verlag der
Grenzboten
G. in. b. Ä.
Berlin LXV.n.

Elsaß-lothringische Fragen
Die Autonomie")

Klar siehet, wer von ferne siehet,
Und nebelhaft, wer Anteil nimmt.

(Aus den Sprüchen des Lno-The.)

le diesjährigen Kaisertage in Elsaß-Lothringen sind wieder einmal
vorüber, wieder einmal sind dem Herrscher des Deutschen Reiches
Huldigungen aller Art dargebracht worden; Girlanden, Blumen
und Fahnen schmückten die Städte und Dörfer, die der Kaiser
besuchte; patriotische Ansprachen sind gehalten worden und wieder
einmal hat der Kaiser durch seinen berufenen Vertreter, den Statthalter, der
elsaß-lothringischen Bevölkerung für ihre loyale Haltung kaiserlichen Dank
aussprechen lassen. -- Und wiederum zu Pfingsten beim großen Sängerfeste
in Kolmar, ist der Vertreter des Kaisers mit seiner Gemahlin festlich empfangen,
mit Blumen bedacht, mit Zurufen und patriotischen Reden begrüßt worden.

In welch seltsamem Gegensatze stehen diese Vorgänge zu den Auf¬
tritten im kleinen elsaß-lothringischen Parlament während dessen letzter Tagung,
und zu den Denkmalsfeiern von Weißenburg und Noisseville; wie merkwürdig
ist der Widerspruch zwischen der Haltung und den Reden gerade der bekannten
Kolmarer Abgeordneten bei diesen verschiedenen Anlässen!

Wie erklärt sich dieser Widerspruch? Ist wirklich aus Saulus ein
Paulus geworden? Selbst weniger skeptisch veranlagte Leute werden das wohl
bezweifeln. Oder ist die "Bande von ctisnapans und daran,8^)", die




Vergl. auch Grenzboten Ur. 10 u. 17 von 1910.
Anläßlich der letzten Landesnusschußwahlen hat der Abgeordnete Ostermeyer in
Gebweiler vor der Wahl zu einem bekannten Fabrikanten, einem Vorstandsmitglieds der
liberalen Parteiorganisation, gesagt, es sei eines Elsässers unwürdig, für einen altdeutschen
Kandidaten und noch dazu für einen altdeutschen Beamten einzutreten; die deutschen Beamten
seien eine Bande von Schnapphähnen und Banditen usw. --
GrenzSoten II 1910 74


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Elsaß-lothringische Fragen
Die Autonomie")

Klar siehet, wer von ferne siehet,
Und nebelhaft, wer Anteil nimmt.

(Aus den Sprüchen des Lno-The.)

le diesjährigen Kaisertage in Elsaß-Lothringen sind wieder einmal
vorüber, wieder einmal sind dem Herrscher des Deutschen Reiches
Huldigungen aller Art dargebracht worden; Girlanden, Blumen
und Fahnen schmückten die Städte und Dörfer, die der Kaiser
besuchte; patriotische Ansprachen sind gehalten worden und wieder
einmal hat der Kaiser durch seinen berufenen Vertreter, den Statthalter, der
elsaß-lothringischen Bevölkerung für ihre loyale Haltung kaiserlichen Dank
aussprechen lassen. — Und wiederum zu Pfingsten beim großen Sängerfeste
in Kolmar, ist der Vertreter des Kaisers mit seiner Gemahlin festlich empfangen,
mit Blumen bedacht, mit Zurufen und patriotischen Reden begrüßt worden.

In welch seltsamem Gegensatze stehen diese Vorgänge zu den Auf¬
tritten im kleinen elsaß-lothringischen Parlament während dessen letzter Tagung,
und zu den Denkmalsfeiern von Weißenburg und Noisseville; wie merkwürdig
ist der Widerspruch zwischen der Haltung und den Reden gerade der bekannten
Kolmarer Abgeordneten bei diesen verschiedenen Anlässen!

Wie erklärt sich dieser Widerspruch? Ist wirklich aus Saulus ein
Paulus geworden? Selbst weniger skeptisch veranlagte Leute werden das wohl
bezweifeln. Oder ist die „Bande von ctisnapans und daran,8^)", die




Vergl. auch Grenzboten Ur. 10 u. 17 von 1910.
Anläßlich der letzten Landesnusschußwahlen hat der Abgeordnete Ostermeyer in
Gebweiler vor der Wahl zu einem bekannten Fabrikanten, einem Vorstandsmitglieds der
liberalen Parteiorganisation, gesagt, es sei eines Elsässers unwürdig, für einen altdeutschen
Kandidaten und noch dazu für einen altdeutschen Beamten einzutreten; die deutschen Beamten
seien eine Bande von Schnapphähnen und Banditen usw. —
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[0597] [Abbildung] Anzeigen-Annahme für diesen Teil beim Verlag der Grenzvoten G. in, b. H., Berlin 8^V. II, Bernburger Straße 22s/23. Fernsprecher: Amt VI, Ur. VSIlZ. Telegramm-Adresse: Grenzboten, Berlin. l-ILclists ^usz-sictinungsn.Qs^n^se 1S24. o^^Ol-I^I. I-i05IVI0L^!_I^LMX S^NI.»» ^k-susSN-Stosse 31-32 VVo!i n u 11^8-^ i riAS ki /^tSlisk- fut' limencielcor-Ation per'nspk'falls»'!Kind I, 1035, 2619. Wir bitten die Freunde der :: :-. :: Grenzboten" das Abonnement zum III. Quartal 1910 erneuern zu wollen. — Bestellungen nimmt jeder Buchhändler und jeder Briefträger entgegen. Preis 6 M.Verlag der Grenzboten G. in. b. Ä. Berlin LXV.n. Elsaß-lothringische Fragen Die Autonomie") Klar siehet, wer von ferne siehet, Und nebelhaft, wer Anteil nimmt. (Aus den Sprüchen des Lno-The.) le diesjährigen Kaisertage in Elsaß-Lothringen sind wieder einmal vorüber, wieder einmal sind dem Herrscher des Deutschen Reiches Huldigungen aller Art dargebracht worden; Girlanden, Blumen und Fahnen schmückten die Städte und Dörfer, die der Kaiser besuchte; patriotische Ansprachen sind gehalten worden und wieder einmal hat der Kaiser durch seinen berufenen Vertreter, den Statthalter, der elsaß-lothringischen Bevölkerung für ihre loyale Haltung kaiserlichen Dank aussprechen lassen. — Und wiederum zu Pfingsten beim großen Sängerfeste in Kolmar, ist der Vertreter des Kaisers mit seiner Gemahlin festlich empfangen, mit Blumen bedacht, mit Zurufen und patriotischen Reden begrüßt worden. In welch seltsamem Gegensatze stehen diese Vorgänge zu den Auf¬ tritten im kleinen elsaß-lothringischen Parlament während dessen letzter Tagung, und zu den Denkmalsfeiern von Weißenburg und Noisseville; wie merkwürdig ist der Widerspruch zwischen der Haltung und den Reden gerade der bekannten Kolmarer Abgeordneten bei diesen verschiedenen Anlässen! Wie erklärt sich dieser Widerspruch? Ist wirklich aus Saulus ein Paulus geworden? Selbst weniger skeptisch veranlagte Leute werden das wohl bezweifeln. Oder ist die „Bande von ctisnapans und daran,8^)", die Vergl. auch Grenzboten Ur. 10 u. 17 von 1910. Anläßlich der letzten Landesnusschußwahlen hat der Abgeordnete Ostermeyer in Gebweiler vor der Wahl zu einem bekannten Fabrikanten, einem Vorstandsmitglieds der liberalen Parteiorganisation, gesagt, es sei eines Elsässers unwürdig, für einen altdeutschen Kandidaten und noch dazu für einen altdeutschen Beamten einzutreten; die deutschen Beamten seien eine Bande von Schnapphähnen und Banditen usw. — GrenzSoten II 1910 74

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_315638/597>, abgerufen am 01.07.2024.