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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Gemütlichkeit zu haben scheint. Noch ist kein Jahr seit seiner Berufung verflossen,
und schon hat er es fertig gebracht, nicht nur die alte Pinakothek gründlich zu
reformieren, sondern auch die friedlichen Bürger von Augsburg, Nürnberg in
Harnisch zu bringen und gewisse Münchner Künstlerkreisc als Schützer für den
unversehrten Besitzstand an klassischen Gemälden zu erwecken!

Daß die Augsburger mit ihrer Empörung über den entführten Tintoretto
Praktisch einstweilen nichts ausgerichtet haben, auch durch eine ausgiebige Debatte
im Landtag nicht, ist bekannt. Der zweite Fall: Tschudis Eingriff in ein Rubensschcs
Bild ist vollkommen gerechtfertigt, da nachgewiesen ist, daß die umgebogenen Teile
des Gemäldes angeflickt waren. Sieht man das Bild heute unbefangen an, so
begreift man nicht, daß es jemals anders komponiert gewesen sein soll, oder gar,
daß es durch die Verbreiterung schöner gewesen sei. Der jüngste Kampf wird nun
von den Nürnbergern geführt, die um die Schätze ihres Germanischen Museums
besorgt sind. Wie in Augsburg, so ist Tschudi auch in Nürnberg mit dem Vor¬
schlage aufgetreten, einen kleinen Teil der im Germanischen Museum aufbewahrten
Gemälde aus königlichem oder staatlichem Besitz gegen eine Anzahl anderer
Werke, die bisher zum größten Teil in München waren, einzutauschen. Wie
es heißt, wünscht er etwa dreißig Bilder, ältere Niederländer, dazu ein Paar
Franzosen und Altdeutsche, zur Vervollständigung der Münchner Zentralsammlung
heranzuziehen. Dafür soll Nürnberg gegen fünfzig Werke altdeutscher und besonders
fränkischer Meister im Tausch erhalten, Werke, die ihrerseits wieder den Nürnberger
Besitz zu ergänzen bestimmt sind, weil es sich zum Teil um zusammengehörige
Altarwerke handelt. Es ist früher ja häufig genug vorgekommen, daß man mehr¬
teilige Altarbilder, um die man sich stritt, zerriß und of Mittelbild hierhin, die
Flügel dorthin verbrachte. In vielen Fällen ist auch die Zusammengehörigkeit
dieser getrennten Stücke erst neuerdings festgestellt worden. Diese kunstgeschicht¬
lichen Erschließungen möchte Tschudi, soweit sie eben beglaubigt sind, für die
Museumspraxis nutzbar machen, und deshalb schlägt er im Einvernehmen mit
Dr. von Bezold, dem Direktor des Germanischen Museums, einen Austausch vor,
bei dem nach beider Herren Meinung Nürnberg wie München nur gewinnen können.

Nürnberg aber will von diesem Gewinn absolut nichts wissen, sondern läuft
gewaltig Sturm. Der "Fränkische Kurier" brachte eine Zeitlang beinahe in jeder
Nummer einen heftigen Vorstoß gegen den beabsichtigten "Zwangstausch", gegen
die "Vertschudilung" des Germanischen Museums und meint, der Kenner Tschudi
werde sich hüten, Besseres oder völlig Gleichwertiges nach Nürnberg zu schaffen.
Er wolle weiter nichts, als seine Münchner Sammlung so stattlich wie möglich
auf Kosten anderer Leute ausgestalten. Es heißt da: "Der alten Pinakothek und
ihrem altbewährtem Rufe, der auch ohne Herrn von Tschudi in jeder Weise gesichert
ist, verschlägt es nicht das geringste, wenn die Nürnberger Bilder am alten Platz
bleiben. Für die Bestände des Germanischen Museunis bedeutet aber die Weg¬
nahme unter Umständen eine Lebensfrage." Man geht noch weiter, dreht den
Spieß gegen München um und verlangt die Herausgabe der Dürerschen Apostel¬
bilder. Dürer selbst hat sie bekanntlich dem Nürnberger Rat geschenkt mit den
Begleitworten: er achte niemand würdiger, "sie zu einem Gedächtnuß zu behalten",
denn die Weisheit des Rates. Der findige Kurfürst Maximilian aber bat sich anno
^627 einmal die beiden Tafeln aus, um sie in München für sich kopieren zu lassen,
dann schickte er den Nürnbergern die Kopien zurück und behielt die Originale.
Und nun kommt Tschudi und verlangt noch die alten Originalrahmen obendrein.
Wenn Nürnberg also seinerseits den ehemaligen Besitz zurückverlangt, so ist das
gcir nicht so dumm.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Gemütlichkeit zu haben scheint. Noch ist kein Jahr seit seiner Berufung verflossen,
und schon hat er es fertig gebracht, nicht nur die alte Pinakothek gründlich zu
reformieren, sondern auch die friedlichen Bürger von Augsburg, Nürnberg in
Harnisch zu bringen und gewisse Münchner Künstlerkreisc als Schützer für den
unversehrten Besitzstand an klassischen Gemälden zu erwecken!

Daß die Augsburger mit ihrer Empörung über den entführten Tintoretto
Praktisch einstweilen nichts ausgerichtet haben, auch durch eine ausgiebige Debatte
im Landtag nicht, ist bekannt. Der zweite Fall: Tschudis Eingriff in ein Rubensschcs
Bild ist vollkommen gerechtfertigt, da nachgewiesen ist, daß die umgebogenen Teile
des Gemäldes angeflickt waren. Sieht man das Bild heute unbefangen an, so
begreift man nicht, daß es jemals anders komponiert gewesen sein soll, oder gar,
daß es durch die Verbreiterung schöner gewesen sei. Der jüngste Kampf wird nun
von den Nürnbergern geführt, die um die Schätze ihres Germanischen Museums
besorgt sind. Wie in Augsburg, so ist Tschudi auch in Nürnberg mit dem Vor¬
schlage aufgetreten, einen kleinen Teil der im Germanischen Museum aufbewahrten
Gemälde aus königlichem oder staatlichem Besitz gegen eine Anzahl anderer
Werke, die bisher zum größten Teil in München waren, einzutauschen. Wie
es heißt, wünscht er etwa dreißig Bilder, ältere Niederländer, dazu ein Paar
Franzosen und Altdeutsche, zur Vervollständigung der Münchner Zentralsammlung
heranzuziehen. Dafür soll Nürnberg gegen fünfzig Werke altdeutscher und besonders
fränkischer Meister im Tausch erhalten, Werke, die ihrerseits wieder den Nürnberger
Besitz zu ergänzen bestimmt sind, weil es sich zum Teil um zusammengehörige
Altarwerke handelt. Es ist früher ja häufig genug vorgekommen, daß man mehr¬
teilige Altarbilder, um die man sich stritt, zerriß und of Mittelbild hierhin, die
Flügel dorthin verbrachte. In vielen Fällen ist auch die Zusammengehörigkeit
dieser getrennten Stücke erst neuerdings festgestellt worden. Diese kunstgeschicht¬
lichen Erschließungen möchte Tschudi, soweit sie eben beglaubigt sind, für die
Museumspraxis nutzbar machen, und deshalb schlägt er im Einvernehmen mit
Dr. von Bezold, dem Direktor des Germanischen Museums, einen Austausch vor,
bei dem nach beider Herren Meinung Nürnberg wie München nur gewinnen können.

Nürnberg aber will von diesem Gewinn absolut nichts wissen, sondern läuft
gewaltig Sturm. Der „Fränkische Kurier" brachte eine Zeitlang beinahe in jeder
Nummer einen heftigen Vorstoß gegen den beabsichtigten „Zwangstausch", gegen
die „Vertschudilung" des Germanischen Museums und meint, der Kenner Tschudi
werde sich hüten, Besseres oder völlig Gleichwertiges nach Nürnberg zu schaffen.
Er wolle weiter nichts, als seine Münchner Sammlung so stattlich wie möglich
auf Kosten anderer Leute ausgestalten. Es heißt da: „Der alten Pinakothek und
ihrem altbewährtem Rufe, der auch ohne Herrn von Tschudi in jeder Weise gesichert
ist, verschlägt es nicht das geringste, wenn die Nürnberger Bilder am alten Platz
bleiben. Für die Bestände des Germanischen Museunis bedeutet aber die Weg¬
nahme unter Umständen eine Lebensfrage." Man geht noch weiter, dreht den
Spieß gegen München um und verlangt die Herausgabe der Dürerschen Apostel¬
bilder. Dürer selbst hat sie bekanntlich dem Nürnberger Rat geschenkt mit den
Begleitworten: er achte niemand würdiger, „sie zu einem Gedächtnuß zu behalten",
denn die Weisheit des Rates. Der findige Kurfürst Maximilian aber bat sich anno
^627 einmal die beiden Tafeln aus, um sie in München für sich kopieren zu lassen,
dann schickte er den Nürnbergern die Kopien zurück und behielt die Originale.
Und nun kommt Tschudi und verlangt noch die alten Originalrahmen obendrein.
Wenn Nürnberg also seinerseits den ehemaligen Besitz zurückverlangt, so ist das
gcir nicht so dumm.


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[0353] Maßgebliches und Unmaßgebliches Gemütlichkeit zu haben scheint. Noch ist kein Jahr seit seiner Berufung verflossen, und schon hat er es fertig gebracht, nicht nur die alte Pinakothek gründlich zu reformieren, sondern auch die friedlichen Bürger von Augsburg, Nürnberg in Harnisch zu bringen und gewisse Münchner Künstlerkreisc als Schützer für den unversehrten Besitzstand an klassischen Gemälden zu erwecken! Daß die Augsburger mit ihrer Empörung über den entführten Tintoretto Praktisch einstweilen nichts ausgerichtet haben, auch durch eine ausgiebige Debatte im Landtag nicht, ist bekannt. Der zweite Fall: Tschudis Eingriff in ein Rubensschcs Bild ist vollkommen gerechtfertigt, da nachgewiesen ist, daß die umgebogenen Teile des Gemäldes angeflickt waren. Sieht man das Bild heute unbefangen an, so begreift man nicht, daß es jemals anders komponiert gewesen sein soll, oder gar, daß es durch die Verbreiterung schöner gewesen sei. Der jüngste Kampf wird nun von den Nürnbergern geführt, die um die Schätze ihres Germanischen Museums besorgt sind. Wie in Augsburg, so ist Tschudi auch in Nürnberg mit dem Vor¬ schlage aufgetreten, einen kleinen Teil der im Germanischen Museum aufbewahrten Gemälde aus königlichem oder staatlichem Besitz gegen eine Anzahl anderer Werke, die bisher zum größten Teil in München waren, einzutauschen. Wie es heißt, wünscht er etwa dreißig Bilder, ältere Niederländer, dazu ein Paar Franzosen und Altdeutsche, zur Vervollständigung der Münchner Zentralsammlung heranzuziehen. Dafür soll Nürnberg gegen fünfzig Werke altdeutscher und besonders fränkischer Meister im Tausch erhalten, Werke, die ihrerseits wieder den Nürnberger Besitz zu ergänzen bestimmt sind, weil es sich zum Teil um zusammengehörige Altarwerke handelt. Es ist früher ja häufig genug vorgekommen, daß man mehr¬ teilige Altarbilder, um die man sich stritt, zerriß und of Mittelbild hierhin, die Flügel dorthin verbrachte. In vielen Fällen ist auch die Zusammengehörigkeit dieser getrennten Stücke erst neuerdings festgestellt worden. Diese kunstgeschicht¬ lichen Erschließungen möchte Tschudi, soweit sie eben beglaubigt sind, für die Museumspraxis nutzbar machen, und deshalb schlägt er im Einvernehmen mit Dr. von Bezold, dem Direktor des Germanischen Museums, einen Austausch vor, bei dem nach beider Herren Meinung Nürnberg wie München nur gewinnen können. Nürnberg aber will von diesem Gewinn absolut nichts wissen, sondern läuft gewaltig Sturm. Der „Fränkische Kurier" brachte eine Zeitlang beinahe in jeder Nummer einen heftigen Vorstoß gegen den beabsichtigten „Zwangstausch", gegen die „Vertschudilung" des Germanischen Museums und meint, der Kenner Tschudi werde sich hüten, Besseres oder völlig Gleichwertiges nach Nürnberg zu schaffen. Er wolle weiter nichts, als seine Münchner Sammlung so stattlich wie möglich auf Kosten anderer Leute ausgestalten. Es heißt da: „Der alten Pinakothek und ihrem altbewährtem Rufe, der auch ohne Herrn von Tschudi in jeder Weise gesichert ist, verschlägt es nicht das geringste, wenn die Nürnberger Bilder am alten Platz bleiben. Für die Bestände des Germanischen Museunis bedeutet aber die Weg¬ nahme unter Umständen eine Lebensfrage." Man geht noch weiter, dreht den Spieß gegen München um und verlangt die Herausgabe der Dürerschen Apostel¬ bilder. Dürer selbst hat sie bekanntlich dem Nürnberger Rat geschenkt mit den Begleitworten: er achte niemand würdiger, „sie zu einem Gedächtnuß zu behalten", denn die Weisheit des Rates. Der findige Kurfürst Maximilian aber bat sich anno ^627 einmal die beiden Tafeln aus, um sie in München für sich kopieren zu lassen, dann schickte er den Nürnbergern die Kopien zurück und behielt die Originale. Und nun kommt Tschudi und verlangt noch die alten Originalrahmen obendrein. Wenn Nürnberg also seinerseits den ehemaligen Besitz zurückverlangt, so ist das gcir nicht so dumm.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_315638/353>, abgerufen am 28.09.2024.