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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr.

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gegr. 1859 .^--^.^..^.^.^.^
unterrichten zuverlässig und schnell-über alle militärischen
Vorgänge des In- und Auslandes. Sie seien daher allen
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^löLksts /Vus^sIcrinunASN.Qs^i-Uralsk 1S24.
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pel'nspi'seiis"'iKind I, 103S, 2619.

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werden höflichst gebeten, während der bald beginnenden
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Ein gewandter, gut empfohlener Feuilleton-Redakteur
sür den 2, Plav sucht Anstellung, Anfragen uuter
H. K. 708 an die "Grenzboten", Berlin SV 11.
Russische" Sprachunterricht erteilt wissenschaftlich ge-
prüfte Dame. Anfragen unter I. G. 714 an sie
"Grenzboten", Berlin SV 11.Sachvcrstiindiacr Rat in Bergwerks- und Bcrggerccht-
smns-Angelegenheiten, Gutachten, Rentabilitüts-
berechnnngen, Revisionen usw. durch höheren Staats¬
beamten a. D. Anfragen unter F. R. 711 an die
"Grenzboten", Berlin SV 11.

Die Idee der Humanität und die Freimaurer

le Preßerörterungen, die seit Wochen die Aufmerksamkeit weiter
Kreise auf die Sache der Freimaurer gelenkt haben, sind eher
geeignet, das Urteil zu verwirren als aufzuklären. Die Aus¬
einandersetzungen sind in der Tagespresse viel zu sehr auf das
politische Gebiet hinübergespielt worden. Infolgedessen gewinnt
der Fernerstehende leicht den Eindruck, als ob hier ein Kampf politischer
Parteien und politischer Theorien vorliege. In Wirklichkeit steht die Sache
anders. Der Kampf ist allerdings von einer politischen Partei, nämlich dem
Klerikalismus, begonnen worden, aber selbst die führenden Organe dieser
Partei haben wiederholt und zutreffend erklärt, daß sie nicht in erster Linie
deshalb gegen die Freimaurerei Front machen, weil sie diese als eine politische
Organisation betrachten, sondern weil sie in ihr die Vertreter einer Welt¬
anschauung erkennen, die zu der hierarchischen Weltanschauung in einem tiefen
und unlösbaren Gegensatz steht. Daher ist es auch gekommen, daß die Aus¬
führungen dieser Blätter, die doch zugleich auch die kirchlichen Interessen
vertreten, die Organe fast aller anderen Parteien bis tief in die konservativen
Kreise hinein aus den Kampfplatz gerufen haben und daß selbst in der katholischen
Presse einzelne abweichende Stimmen zutage getreten sind.

Die Konflikte haben ihren Ausgang genommen von einer offiziellen Aus¬
lassung der C.P.C., die der Freimaurerei, insbesondere der deutscheu, den Charakter
einer ethischen Gesellschaft beilegen wollte, deren "gänzliche politische Bedeutungs¬
losigkeit" notorisch sei. Mit Recht hat daraufhin ein sachverständiger katholischer
Beurteiler in der "Germania" auseinandergesetzt, daß diese Charakteristik nicht
zutreffe. Rein ethische Bestrebungen neben einem religiösen Indifferentismus,
den die C. P. C. als hervorstechende Eigenschaft der Freimaurer bezeichnet hatte,
konnten, sagt die "Germania", nie und nimmer das Grundprinzip eines Welt-


Grenzboten II 1910 K8


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beamten a. D. Anfragen unter F. R. 711 an die
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Die Idee der Humanität und die Freimaurer

le Preßerörterungen, die seit Wochen die Aufmerksamkeit weiter
Kreise auf die Sache der Freimaurer gelenkt haben, sind eher
geeignet, das Urteil zu verwirren als aufzuklären. Die Aus¬
einandersetzungen sind in der Tagespresse viel zu sehr auf das
politische Gebiet hinübergespielt worden. Infolgedessen gewinnt
der Fernerstehende leicht den Eindruck, als ob hier ein Kampf politischer
Parteien und politischer Theorien vorliege. In Wirklichkeit steht die Sache
anders. Der Kampf ist allerdings von einer politischen Partei, nämlich dem
Klerikalismus, begonnen worden, aber selbst die führenden Organe dieser
Partei haben wiederholt und zutreffend erklärt, daß sie nicht in erster Linie
deshalb gegen die Freimaurerei Front machen, weil sie diese als eine politische
Organisation betrachten, sondern weil sie in ihr die Vertreter einer Welt¬
anschauung erkennen, die zu der hierarchischen Weltanschauung in einem tiefen
und unlösbaren Gegensatz steht. Daher ist es auch gekommen, daß die Aus¬
führungen dieser Blätter, die doch zugleich auch die kirchlichen Interessen
vertreten, die Organe fast aller anderen Parteien bis tief in die konservativen
Kreise hinein aus den Kampfplatz gerufen haben und daß selbst in der katholischen
Presse einzelne abweichende Stimmen zutage getreten sind.

Die Konflikte haben ihren Ausgang genommen von einer offiziellen Aus¬
lassung der C.P.C., die der Freimaurerei, insbesondere der deutscheu, den Charakter
einer ethischen Gesellschaft beilegen wollte, deren „gänzliche politische Bedeutungs¬
losigkeit" notorisch sei. Mit Recht hat daraufhin ein sachverständiger katholischer
Beurteiler in der „Germania" auseinandergesetzt, daß diese Charakteristik nicht
zutreffe. Rein ethische Bestrebungen neben einem religiösen Indifferentismus,
den die C. P. C. als hervorstechende Eigenschaft der Freimaurer bezeichnet hatte,
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[0309] [Abbildung] Die Wen »WclW Meer gegr. 1859 .^--^.^..^.^.^.^ unterrichten zuverlässig und schnell-über alle militärischen Vorgänge des In- und Auslandes. Sie seien daher allen Politikern warm als Infor.nations-Organ empfohlen. Abonnements ^VlK. 4,— vierteMl^UcK bei allen Postanstalten, Buchhandlungen, Zeitungs-- geschäften oder direkt bei der Expedition der ^!2.k» Neven KilNMcüen KIMer. »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»>»»«»«»!I»S»»M»»»»»l»»»»I!>»I°U»»»«I»»»»»»»»,»!«» ^löLksts /Vus^sIcrinunASN.Qs^i-Uralsk 1S24. 0. ^^Ol-l^l. ^Ohs!VI0L^I^KMl< S^ni.!!^ LW.19, Ki-sussn-Sek-söff 31-32 0 II n u n T s - ^ i II ! 0 K t u n A 6II ^thuet' s^ik' IkikiSricie^or-ation pel'nspi'seiis»'iKind I, 103S, 2619. »»»o»» »»»««»«»»«»>>»»«> »»»»»»»»»»»>» »»»»«» »»»»sa»»»»»»»»»»»» »»»»»»»»»»»»»»» » » » » » » « » ! Die Freunde der ! „Grenzboten" ! » » » werden höflichst gebeten, während der bald beginnenden o » Reisezeit das Blatt in allen Lesezimmern der Äotels, Kaffees, Bäder, Äberseedampfer, sowie auf den ZZal)n- :: :: :: :: Höfen usw. zu fordern. :: :: :: :: Stellennachweis ster akademisch Gebildete und Offiziere a. D. Bis zu 3 Zeilen 2 M,, jede weitere Zeile 1 Ein gewandter, gut empfohlener Feuilleton-Redakteur sür den 2, Plav sucht Anstellung, Anfragen uuter H. K. 708 an die „Grenzboten", Berlin SV 11. Russische» Sprachunterricht erteilt wissenschaftlich ge- prüfte Dame. Anfragen unter I. G. 714 an sie „Grenzboten", Berlin SV 11.Sachvcrstiindiacr Rat in Bergwerks- und Bcrggerccht- smns-Angelegenheiten, Gutachten, Rentabilitüts- berechnnngen, Revisionen usw. durch höheren Staats¬ beamten a. D. Anfragen unter F. R. 711 an die „Grenzboten", Berlin SV 11. Die Idee der Humanität und die Freimaurer le Preßerörterungen, die seit Wochen die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf die Sache der Freimaurer gelenkt haben, sind eher geeignet, das Urteil zu verwirren als aufzuklären. Die Aus¬ einandersetzungen sind in der Tagespresse viel zu sehr auf das politische Gebiet hinübergespielt worden. Infolgedessen gewinnt der Fernerstehende leicht den Eindruck, als ob hier ein Kampf politischer Parteien und politischer Theorien vorliege. In Wirklichkeit steht die Sache anders. Der Kampf ist allerdings von einer politischen Partei, nämlich dem Klerikalismus, begonnen worden, aber selbst die führenden Organe dieser Partei haben wiederholt und zutreffend erklärt, daß sie nicht in erster Linie deshalb gegen die Freimaurerei Front machen, weil sie diese als eine politische Organisation betrachten, sondern weil sie in ihr die Vertreter einer Welt¬ anschauung erkennen, die zu der hierarchischen Weltanschauung in einem tiefen und unlösbaren Gegensatz steht. Daher ist es auch gekommen, daß die Aus¬ führungen dieser Blätter, die doch zugleich auch die kirchlichen Interessen vertreten, die Organe fast aller anderen Parteien bis tief in die konservativen Kreise hinein aus den Kampfplatz gerufen haben und daß selbst in der katholischen Presse einzelne abweichende Stimmen zutage getreten sind. Die Konflikte haben ihren Ausgang genommen von einer offiziellen Aus¬ lassung der C.P.C., die der Freimaurerei, insbesondere der deutscheu, den Charakter einer ethischen Gesellschaft beilegen wollte, deren „gänzliche politische Bedeutungs¬ losigkeit" notorisch sei. Mit Recht hat daraufhin ein sachverständiger katholischer Beurteiler in der „Germania" auseinandergesetzt, daß diese Charakteristik nicht zutreffe. Rein ethische Bestrebungen neben einem religiösen Indifferentismus, den die C. P. C. als hervorstechende Eigenschaft der Freimaurer bezeichnet hatte, konnten, sagt die „Germania", nie und nimmer das Grundprinzip eines Welt- Grenzboten II 1910 K8

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_315638/309>, abgerufen am 29.06.2024.