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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr.

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Tatavla-INädchen

Es gibt ein ungeschriebenes griechisches Gesetz, daß der Bruder nicht heiraten
darf, ehe nicht die Mitgift der Schwester gesichert ist, Foticas Bruder Giorgio
hat es dennoch getan. Nun gab es fünf Kinder im Hause, die alles verwüsteten.
Die Hälfte des Hauses fiel wohl Fvlica zu, aber wieviel mußte sie nicht arbeiten,
um es wieder in Stand zu setzen! Und dazu die Möbel für den neuen Hausstand!
Giorgio hatte ihr wohl hundertfünfzig Pfund versprochen, aber woher sollte er, der
selbst überall schuldig war, sie nehmen? Die Aussteuer hatte sie sich schon
erarbeitet. Das Zeug zum Brautkleide hatte sie allerdings noch nicht beschaffen
können, aber wenn sie jede Nacht eine Ertrarolle Wolle verarbeitete, würde sie es
sicherlich ebenso schön haben wie Penelope.

Penelopes Lampe war die, die in Tatavla am längsten brannte. Sie war
Schwesterkind des Nachbars gegenüber. Wie seltsam blond sie war unter den
andern Tatavlamädchen, und wie still und schweigsam! Bei dem Nachbar gegen¬
über ging es kärglich zu. Man behauptete, das; Penelope sich niemals satt esse.
Und dennoch besaß sie einen Schatz, den ganz Tatavla bewunderte.

Es war ein wunderbares orientalisches Gewebe, so weiß, als sei es sonnen¬
beschienen, und so schmiegsam, daß sich der ganze Stoff durch ein Armband ziehen
ließ. Ließ man es durch die Hände gleiten, so rann es wie geschmolzenes Silber,
hob man es in langen Bahnen empor, so fühlte es sich so leicht, daß es von selbst
in der Luft haftete wie Mondschein. Penelope hatte es auf Abzahlung von einem
armenischen Kaufmann erstanden, der behauptete, es Pilgern aus Arabien abgekauft
zu haben. Noch war nicht alles bezahlt, noch kam der armenische Kaufmann jede
Woche, habgierig und zungenfertig, und holte sich die runden Silbermedjedien aus
Penelopes kleiner magerer Hand.

Oft besuchten die Tatavlamädchen sie, bloß um das Weiße Seidengewebe zu
bewundern und anzurühren. Dann sprachen sie nach ihrer Gewohnheit von
Hochzeit und Bräutigam. Ist er schön, dein Bräutigam, Penelope?

Da lächelt sie, aber nicht das frohe Mädchenlachen, sondern das lautlose
stille Lächeln, das eine Sekunde über ein trauriges Antlitz gleitet, wie ein Lichtstreif
über tiefes schlafendes Wasser. Durch eiuen Schleier von Weihrauch sieht sie ihren
Bräutigam wie in einer Vision, unter dem feierlichen Gesang der Chöre, mit den
leuchtenden Pünktchen der Wachskerzen um sich her. Aufs Knie muß man sinken,
um ihn zu sehen, die Hände in Demut über der Brust falten. Er ist überirdisch
schön -- ein bleiches Antlitz mit viel Kummer und viel Vergebung.

"Glaubst du, daß deine Hochzeit bald sein wird, Penelope? Wir wollen alle
kommen und das Brautkleid nähen!" Da macht sie das Kreuzzeichen über ihrer
jungen Brust und flüstert: "Ja, ja, bald!" und ihre Augen leuchten.

"Aber deine Mitgift, Penelope, ist sie groß genug? Du gibst ja fast deinen
ganzen Verdienst den Kindern deines Oheims."

Sie antwortet: "Je mehr ich fortgehe von dem, was ich verdiene, desto mehr
wächst meine Mitgift. Sie ist wohl noch zu klein. Aber mein Bräutigam verzeiht
"ur, denn meine Mitgift sind alle guten Gedanken, alle Taten, in denen ich es
anderen wohlgemeint und an mich selbst nicht gedacht habe."

Und die kleinen Tatavlamädchen sehen sie verwundert an. Aber Penelopes
Augen schonten weit an ihnen vorbei in die Ferne. Über der weißen Stirn zittert
das helle Haar wie eine Glorie.

Samstagabend ist in Tatavla schon der Beginn des Sonntags. Da stehen
die kleinen Fenster leer und Tatavlas nachlässig gekleidete Arbeiterinnen sind alle
verschwunden. Aber draußen vor allen Türen plaudern und lachen elegante junge
Damen. Geschnürte Mitte, geschwungene Hüften, S-förmiger Rücken, als hätte


Tatavla-INädchen

Es gibt ein ungeschriebenes griechisches Gesetz, daß der Bruder nicht heiraten
darf, ehe nicht die Mitgift der Schwester gesichert ist, Foticas Bruder Giorgio
hat es dennoch getan. Nun gab es fünf Kinder im Hause, die alles verwüsteten.
Die Hälfte des Hauses fiel wohl Fvlica zu, aber wieviel mußte sie nicht arbeiten,
um es wieder in Stand zu setzen! Und dazu die Möbel für den neuen Hausstand!
Giorgio hatte ihr wohl hundertfünfzig Pfund versprochen, aber woher sollte er, der
selbst überall schuldig war, sie nehmen? Die Aussteuer hatte sie sich schon
erarbeitet. Das Zeug zum Brautkleide hatte sie allerdings noch nicht beschaffen
können, aber wenn sie jede Nacht eine Ertrarolle Wolle verarbeitete, würde sie es
sicherlich ebenso schön haben wie Penelope.

Penelopes Lampe war die, die in Tatavla am längsten brannte. Sie war
Schwesterkind des Nachbars gegenüber. Wie seltsam blond sie war unter den
andern Tatavlamädchen, und wie still und schweigsam! Bei dem Nachbar gegen¬
über ging es kärglich zu. Man behauptete, das; Penelope sich niemals satt esse.
Und dennoch besaß sie einen Schatz, den ganz Tatavla bewunderte.

Es war ein wunderbares orientalisches Gewebe, so weiß, als sei es sonnen¬
beschienen, und so schmiegsam, daß sich der ganze Stoff durch ein Armband ziehen
ließ. Ließ man es durch die Hände gleiten, so rann es wie geschmolzenes Silber,
hob man es in langen Bahnen empor, so fühlte es sich so leicht, daß es von selbst
in der Luft haftete wie Mondschein. Penelope hatte es auf Abzahlung von einem
armenischen Kaufmann erstanden, der behauptete, es Pilgern aus Arabien abgekauft
zu haben. Noch war nicht alles bezahlt, noch kam der armenische Kaufmann jede
Woche, habgierig und zungenfertig, und holte sich die runden Silbermedjedien aus
Penelopes kleiner magerer Hand.

Oft besuchten die Tatavlamädchen sie, bloß um das Weiße Seidengewebe zu
bewundern und anzurühren. Dann sprachen sie nach ihrer Gewohnheit von
Hochzeit und Bräutigam. Ist er schön, dein Bräutigam, Penelope?

Da lächelt sie, aber nicht das frohe Mädchenlachen, sondern das lautlose
stille Lächeln, das eine Sekunde über ein trauriges Antlitz gleitet, wie ein Lichtstreif
über tiefes schlafendes Wasser. Durch eiuen Schleier von Weihrauch sieht sie ihren
Bräutigam wie in einer Vision, unter dem feierlichen Gesang der Chöre, mit den
leuchtenden Pünktchen der Wachskerzen um sich her. Aufs Knie muß man sinken,
um ihn zu sehen, die Hände in Demut über der Brust falten. Er ist überirdisch
schön — ein bleiches Antlitz mit viel Kummer und viel Vergebung.

„Glaubst du, daß deine Hochzeit bald sein wird, Penelope? Wir wollen alle
kommen und das Brautkleid nähen!" Da macht sie das Kreuzzeichen über ihrer
jungen Brust und flüstert: „Ja, ja, bald!" und ihre Augen leuchten.

„Aber deine Mitgift, Penelope, ist sie groß genug? Du gibst ja fast deinen
ganzen Verdienst den Kindern deines Oheims."

Sie antwortet: „Je mehr ich fortgehe von dem, was ich verdiene, desto mehr
wächst meine Mitgift. Sie ist wohl noch zu klein. Aber mein Bräutigam verzeiht
"ur, denn meine Mitgift sind alle guten Gedanken, alle Taten, in denen ich es
anderen wohlgemeint und an mich selbst nicht gedacht habe."

Und die kleinen Tatavlamädchen sehen sie verwundert an. Aber Penelopes
Augen schonten weit an ihnen vorbei in die Ferne. Über der weißen Stirn zittert
das helle Haar wie eine Glorie.

Samstagabend ist in Tatavla schon der Beginn des Sonntags. Da stehen
die kleinen Fenster leer und Tatavlas nachlässig gekleidete Arbeiterinnen sind alle
verschwunden. Aber draußen vor allen Türen plaudern und lachen elegante junge
Damen. Geschnürte Mitte, geschwungene Hüften, S-förmiger Rücken, als hätte


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[0239] Tatavla-INädchen Es gibt ein ungeschriebenes griechisches Gesetz, daß der Bruder nicht heiraten darf, ehe nicht die Mitgift der Schwester gesichert ist, Foticas Bruder Giorgio hat es dennoch getan. Nun gab es fünf Kinder im Hause, die alles verwüsteten. Die Hälfte des Hauses fiel wohl Fvlica zu, aber wieviel mußte sie nicht arbeiten, um es wieder in Stand zu setzen! Und dazu die Möbel für den neuen Hausstand! Giorgio hatte ihr wohl hundertfünfzig Pfund versprochen, aber woher sollte er, der selbst überall schuldig war, sie nehmen? Die Aussteuer hatte sie sich schon erarbeitet. Das Zeug zum Brautkleide hatte sie allerdings noch nicht beschaffen können, aber wenn sie jede Nacht eine Ertrarolle Wolle verarbeitete, würde sie es sicherlich ebenso schön haben wie Penelope. Penelopes Lampe war die, die in Tatavla am längsten brannte. Sie war Schwesterkind des Nachbars gegenüber. Wie seltsam blond sie war unter den andern Tatavlamädchen, und wie still und schweigsam! Bei dem Nachbar gegen¬ über ging es kärglich zu. Man behauptete, das; Penelope sich niemals satt esse. Und dennoch besaß sie einen Schatz, den ganz Tatavla bewunderte. Es war ein wunderbares orientalisches Gewebe, so weiß, als sei es sonnen¬ beschienen, und so schmiegsam, daß sich der ganze Stoff durch ein Armband ziehen ließ. Ließ man es durch die Hände gleiten, so rann es wie geschmolzenes Silber, hob man es in langen Bahnen empor, so fühlte es sich so leicht, daß es von selbst in der Luft haftete wie Mondschein. Penelope hatte es auf Abzahlung von einem armenischen Kaufmann erstanden, der behauptete, es Pilgern aus Arabien abgekauft zu haben. Noch war nicht alles bezahlt, noch kam der armenische Kaufmann jede Woche, habgierig und zungenfertig, und holte sich die runden Silbermedjedien aus Penelopes kleiner magerer Hand. Oft besuchten die Tatavlamädchen sie, bloß um das Weiße Seidengewebe zu bewundern und anzurühren. Dann sprachen sie nach ihrer Gewohnheit von Hochzeit und Bräutigam. Ist er schön, dein Bräutigam, Penelope? Da lächelt sie, aber nicht das frohe Mädchenlachen, sondern das lautlose stille Lächeln, das eine Sekunde über ein trauriges Antlitz gleitet, wie ein Lichtstreif über tiefes schlafendes Wasser. Durch eiuen Schleier von Weihrauch sieht sie ihren Bräutigam wie in einer Vision, unter dem feierlichen Gesang der Chöre, mit den leuchtenden Pünktchen der Wachskerzen um sich her. Aufs Knie muß man sinken, um ihn zu sehen, die Hände in Demut über der Brust falten. Er ist überirdisch schön — ein bleiches Antlitz mit viel Kummer und viel Vergebung. „Glaubst du, daß deine Hochzeit bald sein wird, Penelope? Wir wollen alle kommen und das Brautkleid nähen!" Da macht sie das Kreuzzeichen über ihrer jungen Brust und flüstert: „Ja, ja, bald!" und ihre Augen leuchten. „Aber deine Mitgift, Penelope, ist sie groß genug? Du gibst ja fast deinen ganzen Verdienst den Kindern deines Oheims." Sie antwortet: „Je mehr ich fortgehe von dem, was ich verdiene, desto mehr wächst meine Mitgift. Sie ist wohl noch zu klein. Aber mein Bräutigam verzeiht "ur, denn meine Mitgift sind alle guten Gedanken, alle Taten, in denen ich es anderen wohlgemeint und an mich selbst nicht gedacht habe." Und die kleinen Tatavlamädchen sehen sie verwundert an. Aber Penelopes Augen schonten weit an ihnen vorbei in die Ferne. Über der weißen Stirn zittert das helle Haar wie eine Glorie. Samstagabend ist in Tatavla schon der Beginn des Sonntags. Da stehen die kleinen Fenster leer und Tatavlas nachlässig gekleidete Arbeiterinnen sind alle verschwunden. Aber draußen vor allen Türen plaudern und lachen elegante junge Damen. Geschnürte Mitte, geschwungene Hüften, S-förmiger Rücken, als hätte

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_314996/239>, abgerufen am 04.07.2024.