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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Der rote Hahn

Sehen Sie, Seydewitz, das ist Weisheit, wie sie nur der unsterbliche Geheimrat
formen konnte. Dies, Verdienst und Glück zu verketten, das ist der Prüfstein. Ein
Schuster kann es nicht begreifen. Und bei all seiner Gerissenheit und Schlauheit
bleibt Frederiksen ein Schuster. Wenn man es klug anstellt, kaun nichts Verkehrtes
herauskommen, das ist ein Naturgesetz. Ich werde mich in jedem einzelnen Fall
verpflichten, Ihnen zu beweisen, warum eine Sache schief gehn mußte, und wie
das, was wir im ersten Augenblick Glück nennen, fast immer Verdienst ist. Hier
ist es nun sehr leicht. Frederiksen muß wissen, daß man nicht in Gegenwart eines
Bürgermeisters und eines Referendars, der bet der Polizei angestellt ist, die Tricks
benutzen kann, deren man sich im vierten Stock eines Hinterhauses bedient, wenn
es gilt, einen armen, verdächtigen Stümper einzuschüchtern. Frederiksen lernt es
nie. Ist das nicht eine gute Zigarre?

Seydewitz lächelte. Sie, Herr Assessor, gehören also nicht zu denen, die dem
Steine mangeln. Das habe ich auch nie geglaubt. Aber was wollen Sie jetzt?

Der Assessor hüpfte leicht auf den Fußboden hinab und trat dicht zu Kaj hin.

Ihnen Glück wünschen aus dem Grunde meines Herzens, friedlich und bieder¬
dänisch, zunächst zum Siege und sodann zu dem Mädchen. Sie ist scharmant. Ich
kann Sie versichern, wenn Sie etwas Gesetzwidriges begangen hätten, statt wie es
natürlich war, Ihre Papiere in Ordnung zu haben, so hätte ich das als mildernden
Umstand bezeichnet.

Und Sie wollen jetzt die Verhaftung aufgeben?

Nein, sagte der Assessor und warf sich in einen der Zeugenstühle. Sie ver¬
gessen Mephisto und meinen Entsatz. Wenn man begonnen hat, dann soll man aus¬
halten. Nein, diese Konstellation von Mars und Venus hat mich nur darauf auf¬
merksam gemacht, daß ich in Zukunft etwas vorsichtiger sein muß. Lieber Seydewitz,
in den Wochen, in denen ich mich in dieser Hermann und Dorotheas würdigen
Stadt aufgehalten habe, sind Sie mir eine solche Erquickung der Seele gewesen,
daß ich Ihnen von vornherein so viel verzeihe, wie ich meinem Naturell nach einem
jungen und hübschen Mädchen verzeihen würde. Und Sie wissen, was ein solches
für mich bedeutet. Unsre Freundschaft bleibt also deswegen dieselbe. Nun wissen Sie
es. Weiter haben Sie ja doch die ganze Zeit nichts wissen wollen.

Seydewitz errötete leicht.

Der Assessor lachte: Sie können erröten, Seydewitz. Ich will Ihnen sagen,
um diese Fähigkett beneide ich Sie, und es steht Ihnen. Sie handelten selbst¬
verständlich aus den edelsten Beweggründen und um der Auserwrnen Ihres Herzens
zu gefallen. Das verstehe ich sehr gut. Sie wissen, ich beneide Sie auch um Ihre
vierundzwanzig Jahre, in denen man so etwas mit Aussicht auf eine passende Be¬
lohnung tut. Wenn man so alt wird wie ich, findet man in der Regel, daß die
Tugend ihren Lohn in sich tragen muß. Aber es könnte mich interessieren, zu er¬
fahren, was Sie sich rein zukunftsperspektivisch bei Ihrer Großtat gedacht haben?
Sagen wir, abgesehen von der rein privatrechtlichen Seite der Sache.

Seydewitz stand auf. Ich will eine Verhaftung verhindern, die absurd ist.

Schon möglich -- aber Sie können mich doch nicht verhindern, mein Gerichtchen
einzusetzen, mein Protokollchen vorzunehmen und ein Verhaftuugsbefehlchen zu erlassen.
Und dann sind alle Chancen, Ihr Glück weiter zu verfolgen, abgeschnitten. Jetzt Sie!

Kaj erhob den Blick und sah den Assessor ruhig an: Das kann ich selbst¬
verständlich nicht. Aber ich kaun -- dann brach er ab und sagte: Ihre" wir ssns.

Die Änderung ist famos, rief der Assessor. Aber kann der Appell nnn nicht
die beabsichtigte Wirkung hätte?

Gut, sagte Kaj fest, dann würde ich an Ihre Freundschaft appellieren.


Der rote Hahn

Sehen Sie, Seydewitz, das ist Weisheit, wie sie nur der unsterbliche Geheimrat
formen konnte. Dies, Verdienst und Glück zu verketten, das ist der Prüfstein. Ein
Schuster kann es nicht begreifen. Und bei all seiner Gerissenheit und Schlauheit
bleibt Frederiksen ein Schuster. Wenn man es klug anstellt, kaun nichts Verkehrtes
herauskommen, das ist ein Naturgesetz. Ich werde mich in jedem einzelnen Fall
verpflichten, Ihnen zu beweisen, warum eine Sache schief gehn mußte, und wie
das, was wir im ersten Augenblick Glück nennen, fast immer Verdienst ist. Hier
ist es nun sehr leicht. Frederiksen muß wissen, daß man nicht in Gegenwart eines
Bürgermeisters und eines Referendars, der bet der Polizei angestellt ist, die Tricks
benutzen kann, deren man sich im vierten Stock eines Hinterhauses bedient, wenn
es gilt, einen armen, verdächtigen Stümper einzuschüchtern. Frederiksen lernt es
nie. Ist das nicht eine gute Zigarre?

Seydewitz lächelte. Sie, Herr Assessor, gehören also nicht zu denen, die dem
Steine mangeln. Das habe ich auch nie geglaubt. Aber was wollen Sie jetzt?

Der Assessor hüpfte leicht auf den Fußboden hinab und trat dicht zu Kaj hin.

Ihnen Glück wünschen aus dem Grunde meines Herzens, friedlich und bieder¬
dänisch, zunächst zum Siege und sodann zu dem Mädchen. Sie ist scharmant. Ich
kann Sie versichern, wenn Sie etwas Gesetzwidriges begangen hätten, statt wie es
natürlich war, Ihre Papiere in Ordnung zu haben, so hätte ich das als mildernden
Umstand bezeichnet.

Und Sie wollen jetzt die Verhaftung aufgeben?

Nein, sagte der Assessor und warf sich in einen der Zeugenstühle. Sie ver¬
gessen Mephisto und meinen Entsatz. Wenn man begonnen hat, dann soll man aus¬
halten. Nein, diese Konstellation von Mars und Venus hat mich nur darauf auf¬
merksam gemacht, daß ich in Zukunft etwas vorsichtiger sein muß. Lieber Seydewitz,
in den Wochen, in denen ich mich in dieser Hermann und Dorotheas würdigen
Stadt aufgehalten habe, sind Sie mir eine solche Erquickung der Seele gewesen,
daß ich Ihnen von vornherein so viel verzeihe, wie ich meinem Naturell nach einem
jungen und hübschen Mädchen verzeihen würde. Und Sie wissen, was ein solches
für mich bedeutet. Unsre Freundschaft bleibt also deswegen dieselbe. Nun wissen Sie
es. Weiter haben Sie ja doch die ganze Zeit nichts wissen wollen.

Seydewitz errötete leicht.

Der Assessor lachte: Sie können erröten, Seydewitz. Ich will Ihnen sagen,
um diese Fähigkett beneide ich Sie, und es steht Ihnen. Sie handelten selbst¬
verständlich aus den edelsten Beweggründen und um der Auserwrnen Ihres Herzens
zu gefallen. Das verstehe ich sehr gut. Sie wissen, ich beneide Sie auch um Ihre
vierundzwanzig Jahre, in denen man so etwas mit Aussicht auf eine passende Be¬
lohnung tut. Wenn man so alt wird wie ich, findet man in der Regel, daß die
Tugend ihren Lohn in sich tragen muß. Aber es könnte mich interessieren, zu er¬
fahren, was Sie sich rein zukunftsperspektivisch bei Ihrer Großtat gedacht haben?
Sagen wir, abgesehen von der rein privatrechtlichen Seite der Sache.

Seydewitz stand auf. Ich will eine Verhaftung verhindern, die absurd ist.

Schon möglich — aber Sie können mich doch nicht verhindern, mein Gerichtchen
einzusetzen, mein Protokollchen vorzunehmen und ein Verhaftuugsbefehlchen zu erlassen.
Und dann sind alle Chancen, Ihr Glück weiter zu verfolgen, abgeschnitten. Jetzt Sie!

Kaj erhob den Blick und sah den Assessor ruhig an: Das kann ich selbst¬
verständlich nicht. Aber ich kaun — dann brach er ab und sagte: Ihre» wir ssns.

Die Änderung ist famos, rief der Assessor. Aber kann der Appell nnn nicht
die beabsichtigte Wirkung hätte?

Gut, sagte Kaj fest, dann würde ich an Ihre Freundschaft appellieren.


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[0042] Der rote Hahn Sehen Sie, Seydewitz, das ist Weisheit, wie sie nur der unsterbliche Geheimrat formen konnte. Dies, Verdienst und Glück zu verketten, das ist der Prüfstein. Ein Schuster kann es nicht begreifen. Und bei all seiner Gerissenheit und Schlauheit bleibt Frederiksen ein Schuster. Wenn man es klug anstellt, kaun nichts Verkehrtes herauskommen, das ist ein Naturgesetz. Ich werde mich in jedem einzelnen Fall verpflichten, Ihnen zu beweisen, warum eine Sache schief gehn mußte, und wie das, was wir im ersten Augenblick Glück nennen, fast immer Verdienst ist. Hier ist es nun sehr leicht. Frederiksen muß wissen, daß man nicht in Gegenwart eines Bürgermeisters und eines Referendars, der bet der Polizei angestellt ist, die Tricks benutzen kann, deren man sich im vierten Stock eines Hinterhauses bedient, wenn es gilt, einen armen, verdächtigen Stümper einzuschüchtern. Frederiksen lernt es nie. Ist das nicht eine gute Zigarre? Seydewitz lächelte. Sie, Herr Assessor, gehören also nicht zu denen, die dem Steine mangeln. Das habe ich auch nie geglaubt. Aber was wollen Sie jetzt? Der Assessor hüpfte leicht auf den Fußboden hinab und trat dicht zu Kaj hin. Ihnen Glück wünschen aus dem Grunde meines Herzens, friedlich und bieder¬ dänisch, zunächst zum Siege und sodann zu dem Mädchen. Sie ist scharmant. Ich kann Sie versichern, wenn Sie etwas Gesetzwidriges begangen hätten, statt wie es natürlich war, Ihre Papiere in Ordnung zu haben, so hätte ich das als mildernden Umstand bezeichnet. Und Sie wollen jetzt die Verhaftung aufgeben? Nein, sagte der Assessor und warf sich in einen der Zeugenstühle. Sie ver¬ gessen Mephisto und meinen Entsatz. Wenn man begonnen hat, dann soll man aus¬ halten. Nein, diese Konstellation von Mars und Venus hat mich nur darauf auf¬ merksam gemacht, daß ich in Zukunft etwas vorsichtiger sein muß. Lieber Seydewitz, in den Wochen, in denen ich mich in dieser Hermann und Dorotheas würdigen Stadt aufgehalten habe, sind Sie mir eine solche Erquickung der Seele gewesen, daß ich Ihnen von vornherein so viel verzeihe, wie ich meinem Naturell nach einem jungen und hübschen Mädchen verzeihen würde. Und Sie wissen, was ein solches für mich bedeutet. Unsre Freundschaft bleibt also deswegen dieselbe. Nun wissen Sie es. Weiter haben Sie ja doch die ganze Zeit nichts wissen wollen. Seydewitz errötete leicht. Der Assessor lachte: Sie können erröten, Seydewitz. Ich will Ihnen sagen, um diese Fähigkett beneide ich Sie, und es steht Ihnen. Sie handelten selbst¬ verständlich aus den edelsten Beweggründen und um der Auserwrnen Ihres Herzens zu gefallen. Das verstehe ich sehr gut. Sie wissen, ich beneide Sie auch um Ihre vierundzwanzig Jahre, in denen man so etwas mit Aussicht auf eine passende Be¬ lohnung tut. Wenn man so alt wird wie ich, findet man in der Regel, daß die Tugend ihren Lohn in sich tragen muß. Aber es könnte mich interessieren, zu er¬ fahren, was Sie sich rein zukunftsperspektivisch bei Ihrer Großtat gedacht haben? Sagen wir, abgesehen von der rein privatrechtlichen Seite der Sache. Seydewitz stand auf. Ich will eine Verhaftung verhindern, die absurd ist. Schon möglich — aber Sie können mich doch nicht verhindern, mein Gerichtchen einzusetzen, mein Protokollchen vorzunehmen und ein Verhaftuugsbefehlchen zu erlassen. Und dann sind alle Chancen, Ihr Glück weiter zu verfolgen, abgeschnitten. Jetzt Sie! Kaj erhob den Blick und sah den Assessor ruhig an: Das kann ich selbst¬ verständlich nicht. Aber ich kaun — dann brach er ab und sagte: Ihre» wir ssns. Die Änderung ist famos, rief der Assessor. Aber kann der Appell nnn nicht die beabsichtigte Wirkung hätte? Gut, sagte Kaj fest, dann würde ich an Ihre Freundschaft appellieren.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/42>, abgerufen am 21.06.2024.