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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Presse gehn zwei Unterredungen zwischen Dernburg und den Vertretern zweier
Londoner Blätter. Bedauerlich ist nur, daß das konfuse Zeug, das diese produziert
haben, von sonst ernsthaften deutschen Blättern kritiklos nachgedruckt wird. Um so
mehr als die Äußerungen, die Dernburg in den Mund gelegt werden, wenn sie
zutreffen würden, teilweise den schärfsten Widerspruch herausfordern müßten. Wir
glauben aber nicht, daß Dernburg dem Vertreter eines ausländischen Blattes gegen¬
über die deutschen Ansiedler der Ausbeutung der Schwarzen beschuldigt hat. Wir
können auch nicht glauben, daß er einem Engländer die diesem angenehme Gewi߬
heit gegeben hat, eine Verpflanzung deutschen Lebens nach den afrikanischen Kolonien
sei nicht möglich. Denn das wäre von einem deutschen Kolonialminister kaum denk¬
bar angesichts der Tatsache, daß die öffentliche Meinung viel von der Verpflanzung
deutschen Lebens nach den Kolonien erwartet, und zwar mit Recht. Natürlich sprach
man auch über die Diamanten. Da soll Dernburg geäußert haben, Diamanten
seien genug vorhanden, vielleicht seien deren eher zu viel. Das wäre eine recht
optimistische und subjektive Ansicht, die aber geeignet ist. wieder eine nette Dia¬
mantenhausse zu entfesseln. Es gibt aber auch sehr kompetente Leute, die der An¬
sicht sind, daß man mit der Bewertung der Diamantenlager so lange sehr vor¬
sichtig sein müsse, bis man weiß, woher die Diamanten kommen. Die diplo¬
matischen Binsenwahrheiten über den Baumwollbau und die Mitarbeit der
Schwarzen sind schon eher glaubhaft. Natürlich können die Weißen nicht selbst
das Land bebauen, sondern sie bedürfen der Neger als Arbeiter. Andrerseits
vermag der Neger nichts Nennenswertes zu leisten ohne die Leitung durch den
Weißen. Hoffentlich überträgt Herr Dernburg diese Erkenntnis auch auf unsre
Kolonien, denn wenn er wirklich der Ansicht Ausdruck gegeben hat, daß er von
der kulturellen Zukunft der nordamerikanischen Neger nicht viel hält, so muß er
sich doch überzeugt haben, daß auch mit unsern schwarzen Afrikanern in dieser Be¬
ziehung nicht viel los ist. Es wird gut sein, wenn er das beherzigt, was einer
der Führer der amerikanischen Neger, Hannibal Thomas, sogar ein Freund
des bekannten schwarzen Dr. Booker Washington, über seine Rassegenossen gesagt
hat: "Die Wahrheit ist, daß sich bei den Negern ein Minimum von Fortschritt
mit einem Maximum von Rückschritt fast durch die Bank geltend macht. Dem
kulturellen Erwachen einer verschwindend kleinen Minderheit steht die wachsende
Rückwärtsentwicklung der großen Massen gegenüber. Tatsachen beweisen, daß selbst
der Neger in Nordamerika langsam aber sicher degeneriert. Ich glaube nicht, daß
irgend jemand, der Dr. Booker Washingtons Werke gelesen hat. etwas andres daraus
lesen kann als die Erkenntnis, daß auch er das tote Gewicht der Tendenzen des
Negercharakters fühlt. Wir kommen eben nicht nur nicht vorwärts, sondern rück¬
wärts. Wo der Neger noch etwas leisten könnte, das wäre die Landwirtschaft.
Aber auch da sind die Aussichten trübe. Es ist ausgeschlossen, dem Neger weite
Flächen zur Erschließung anzuvertrauen, wenn er selbst Besitzer sein soll oder
wenigstens Pächter. Ein selbständiges Arbeiten vermag er nicht durchzusetzen ohne
Aufsicht und Anleitung durch eine dazu befähigte Persönlichkeit, andernfalls kommt
er nicht weiter. Der Neger kann ein guter, ja ein sehr guter Arbeiter werde", aber
nur unter kompetenter Leitung und Aussicht. Ist das ihm anvertraute Land ab¬
bezahlt, dann wird seine Arbeit in ihrem Werte für die Gesamtheit höchst frag¬
würdig. Jedenfalls steht sie in keinem Verhältnisse zu dem Wohle der Gesamtheit,
da er nahezu mit nichts leben kann und nur arbeiten würde, wenn ihn die
äußerste Not dazu treibt."

Bei dem Bankett, das Dernburg zu Ehren in London stattgefunden hat, hat
dieser recht gute Ansichten geäußert. Um so merkwürdiger klang die Rede des


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Presse gehn zwei Unterredungen zwischen Dernburg und den Vertretern zweier
Londoner Blätter. Bedauerlich ist nur, daß das konfuse Zeug, das diese produziert
haben, von sonst ernsthaften deutschen Blättern kritiklos nachgedruckt wird. Um so
mehr als die Äußerungen, die Dernburg in den Mund gelegt werden, wenn sie
zutreffen würden, teilweise den schärfsten Widerspruch herausfordern müßten. Wir
glauben aber nicht, daß Dernburg dem Vertreter eines ausländischen Blattes gegen¬
über die deutschen Ansiedler der Ausbeutung der Schwarzen beschuldigt hat. Wir
können auch nicht glauben, daß er einem Engländer die diesem angenehme Gewi߬
heit gegeben hat, eine Verpflanzung deutschen Lebens nach den afrikanischen Kolonien
sei nicht möglich. Denn das wäre von einem deutschen Kolonialminister kaum denk¬
bar angesichts der Tatsache, daß die öffentliche Meinung viel von der Verpflanzung
deutschen Lebens nach den Kolonien erwartet, und zwar mit Recht. Natürlich sprach
man auch über die Diamanten. Da soll Dernburg geäußert haben, Diamanten
seien genug vorhanden, vielleicht seien deren eher zu viel. Das wäre eine recht
optimistische und subjektive Ansicht, die aber geeignet ist. wieder eine nette Dia¬
mantenhausse zu entfesseln. Es gibt aber auch sehr kompetente Leute, die der An¬
sicht sind, daß man mit der Bewertung der Diamantenlager so lange sehr vor¬
sichtig sein müsse, bis man weiß, woher die Diamanten kommen. Die diplo¬
matischen Binsenwahrheiten über den Baumwollbau und die Mitarbeit der
Schwarzen sind schon eher glaubhaft. Natürlich können die Weißen nicht selbst
das Land bebauen, sondern sie bedürfen der Neger als Arbeiter. Andrerseits
vermag der Neger nichts Nennenswertes zu leisten ohne die Leitung durch den
Weißen. Hoffentlich überträgt Herr Dernburg diese Erkenntnis auch auf unsre
Kolonien, denn wenn er wirklich der Ansicht Ausdruck gegeben hat, daß er von
der kulturellen Zukunft der nordamerikanischen Neger nicht viel hält, so muß er
sich doch überzeugt haben, daß auch mit unsern schwarzen Afrikanern in dieser Be¬
ziehung nicht viel los ist. Es wird gut sein, wenn er das beherzigt, was einer
der Führer der amerikanischen Neger, Hannibal Thomas, sogar ein Freund
des bekannten schwarzen Dr. Booker Washington, über seine Rassegenossen gesagt
hat: „Die Wahrheit ist, daß sich bei den Negern ein Minimum von Fortschritt
mit einem Maximum von Rückschritt fast durch die Bank geltend macht. Dem
kulturellen Erwachen einer verschwindend kleinen Minderheit steht die wachsende
Rückwärtsentwicklung der großen Massen gegenüber. Tatsachen beweisen, daß selbst
der Neger in Nordamerika langsam aber sicher degeneriert. Ich glaube nicht, daß
irgend jemand, der Dr. Booker Washingtons Werke gelesen hat. etwas andres daraus
lesen kann als die Erkenntnis, daß auch er das tote Gewicht der Tendenzen des
Negercharakters fühlt. Wir kommen eben nicht nur nicht vorwärts, sondern rück¬
wärts. Wo der Neger noch etwas leisten könnte, das wäre die Landwirtschaft.
Aber auch da sind die Aussichten trübe. Es ist ausgeschlossen, dem Neger weite
Flächen zur Erschließung anzuvertrauen, wenn er selbst Besitzer sein soll oder
wenigstens Pächter. Ein selbständiges Arbeiten vermag er nicht durchzusetzen ohne
Aufsicht und Anleitung durch eine dazu befähigte Persönlichkeit, andernfalls kommt
er nicht weiter. Der Neger kann ein guter, ja ein sehr guter Arbeiter werde», aber
nur unter kompetenter Leitung und Aussicht. Ist das ihm anvertraute Land ab¬
bezahlt, dann wird seine Arbeit in ihrem Werte für die Gesamtheit höchst frag¬
würdig. Jedenfalls steht sie in keinem Verhältnisse zu dem Wohle der Gesamtheit,
da er nahezu mit nichts leben kann und nur arbeiten würde, wenn ihn die
äußerste Not dazu treibt."

Bei dem Bankett, das Dernburg zu Ehren in London stattgefunden hat, hat
dieser recht gute Ansichten geäußert. Um so merkwürdiger klang die Rede des


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[0345] Maßgebliches und Unmaßgebliches Presse gehn zwei Unterredungen zwischen Dernburg und den Vertretern zweier Londoner Blätter. Bedauerlich ist nur, daß das konfuse Zeug, das diese produziert haben, von sonst ernsthaften deutschen Blättern kritiklos nachgedruckt wird. Um so mehr als die Äußerungen, die Dernburg in den Mund gelegt werden, wenn sie zutreffen würden, teilweise den schärfsten Widerspruch herausfordern müßten. Wir glauben aber nicht, daß Dernburg dem Vertreter eines ausländischen Blattes gegen¬ über die deutschen Ansiedler der Ausbeutung der Schwarzen beschuldigt hat. Wir können auch nicht glauben, daß er einem Engländer die diesem angenehme Gewi߬ heit gegeben hat, eine Verpflanzung deutschen Lebens nach den afrikanischen Kolonien sei nicht möglich. Denn das wäre von einem deutschen Kolonialminister kaum denk¬ bar angesichts der Tatsache, daß die öffentliche Meinung viel von der Verpflanzung deutschen Lebens nach den Kolonien erwartet, und zwar mit Recht. Natürlich sprach man auch über die Diamanten. Da soll Dernburg geäußert haben, Diamanten seien genug vorhanden, vielleicht seien deren eher zu viel. Das wäre eine recht optimistische und subjektive Ansicht, die aber geeignet ist. wieder eine nette Dia¬ mantenhausse zu entfesseln. Es gibt aber auch sehr kompetente Leute, die der An¬ sicht sind, daß man mit der Bewertung der Diamantenlager so lange sehr vor¬ sichtig sein müsse, bis man weiß, woher die Diamanten kommen. Die diplo¬ matischen Binsenwahrheiten über den Baumwollbau und die Mitarbeit der Schwarzen sind schon eher glaubhaft. Natürlich können die Weißen nicht selbst das Land bebauen, sondern sie bedürfen der Neger als Arbeiter. Andrerseits vermag der Neger nichts Nennenswertes zu leisten ohne die Leitung durch den Weißen. Hoffentlich überträgt Herr Dernburg diese Erkenntnis auch auf unsre Kolonien, denn wenn er wirklich der Ansicht Ausdruck gegeben hat, daß er von der kulturellen Zukunft der nordamerikanischen Neger nicht viel hält, so muß er sich doch überzeugt haben, daß auch mit unsern schwarzen Afrikanern in dieser Be¬ ziehung nicht viel los ist. Es wird gut sein, wenn er das beherzigt, was einer der Führer der amerikanischen Neger, Hannibal Thomas, sogar ein Freund des bekannten schwarzen Dr. Booker Washington, über seine Rassegenossen gesagt hat: „Die Wahrheit ist, daß sich bei den Negern ein Minimum von Fortschritt mit einem Maximum von Rückschritt fast durch die Bank geltend macht. Dem kulturellen Erwachen einer verschwindend kleinen Minderheit steht die wachsende Rückwärtsentwicklung der großen Massen gegenüber. Tatsachen beweisen, daß selbst der Neger in Nordamerika langsam aber sicher degeneriert. Ich glaube nicht, daß irgend jemand, der Dr. Booker Washingtons Werke gelesen hat. etwas andres daraus lesen kann als die Erkenntnis, daß auch er das tote Gewicht der Tendenzen des Negercharakters fühlt. Wir kommen eben nicht nur nicht vorwärts, sondern rück¬ wärts. Wo der Neger noch etwas leisten könnte, das wäre die Landwirtschaft. Aber auch da sind die Aussichten trübe. Es ist ausgeschlossen, dem Neger weite Flächen zur Erschließung anzuvertrauen, wenn er selbst Besitzer sein soll oder wenigstens Pächter. Ein selbständiges Arbeiten vermag er nicht durchzusetzen ohne Aufsicht und Anleitung durch eine dazu befähigte Persönlichkeit, andernfalls kommt er nicht weiter. Der Neger kann ein guter, ja ein sehr guter Arbeiter werde», aber nur unter kompetenter Leitung und Aussicht. Ist das ihm anvertraute Land ab¬ bezahlt, dann wird seine Arbeit in ihrem Werte für die Gesamtheit höchst frag¬ würdig. Jedenfalls steht sie in keinem Verhältnisse zu dem Wohle der Gesamtheit, da er nahezu mit nichts leben kann und nur arbeiten würde, wenn ihn die äußerste Not dazu treibt." Bei dem Bankett, das Dernburg zu Ehren in London stattgefunden hat, hat dieser recht gute Ansichten geäußert. Um so merkwürdiger klang die Rede des

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/345>, abgerufen am 04.07.2024.