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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

geschichtliche und geographische Momente mögen wohl dabei mitwirken -- den Ge¬
danken eines liberal-sozialistischen Großblocks den Politikern näherbringt als
irgendwo anders in deutschen Landen; sonst würden sich wohl so viele gute deutsche
Patrioten nicht dazu verstehn. Vom gesamtdeutschen Standpunkt bleibt die Sache
bedauerlich, weil für die nationalgesinnten Parteien niemals etwas dabei heraus¬
kommen kann. Der Liberalismus hat nun einmal seine Zugkraft für die Masse"
verloren. Er kann sie wieder erlangen, aber er hat sie nicht. Es gab eine Zeit,
wo das anders war, als der Übergang vom absolutistischen Staat zum Verfassungs¬
leben dem Liberalismus leicht verständliche, mit dem Vorteil der Massen sich
deckende Ziele steckte. Seitdem sind so viele Gelegenheiten verpaßt worden, daß
die Ideale des Liberalismus heute nur noch innerhalb des Geheges gedeihen, mit
dem ihn gewisse Interessen von Bildung und Besitz umgeben haben, um ihn
vor rauhem Lufthauch zu schützen. Dem derbern Bedürfnis nach Kritik und
Negation genügt er nicht mehr; das Positive, was er vielleicht erreicht hat,
wirkt nicht unmittelbar und sinnfällig genng, um das Verständnis der breitern
Schichten zu befriedigen und Erwartungen anzuregen. Darum wendet sich
alles, was die klare Richtung in der Politik verloren hat und im staatlichen
und gesellschaftlichen Leben allerlei ihm unerfreuliche Erscheinungen zu sehen
glaubt, die mit mehr oder weniger Recht oder Unrecht mit dem Namen
"Reaktion" belegt werden, nicht dem Liberalismus zu, sondern der Partei der
entschiedensten Opposition und Verneinung, nämlich der Sozialdemokratie. Nicht
die Zustimmung zur wirklichen Theorie der Sozialdemokratie, ja nicht einmal die
Erwartung, daß diese Theorie jemals Wirklichkeit werden könne, drückt den Leuten
den sozialdemokratischen Stimmzettel in die Hand. Die Entschiedenheit des Oppv-
sitionsbedürfnisses spricht dabei ebenso mit wie gerade die Ziellosigkeit dieses Be¬
dürfnisses. Wenn der Liberalismus darüber klar wäre und einmal den Größen¬
wahn abtäte, als ob er mit seinen Zielen und Leistungen -- so wie sie bisher
vorliegen -- dem Volke imponieren könnte, so würde er nirgends auf die Idee
kommen, den sozialistischen Heerbann mit seinen zahlreichen Zuläuferu von Unklaren
und Unzufriednen auch noch durch seine eigne Gefolgschaft zu unterstützen und mit
ihm auf dem Fuße zu verhandeln, wie zwei starke Parteien mit positiven Zielen
allenfalls verhandeln können. Die Gegenleistungen, die der Liberalismus von der
Sozialdemokratie erwarten kann, können nichts andres sein als Schein und Blend¬
werk. Die Lust an der ziellosen Verneinung, dieser allgemeine Ausdruck jener
politischen Verärgerung, die der Sozialdemokratie ihre Mitläufer zuführt, wird immer
nur in dem Maße schwinden, als die Hoffnung erregt wird und wächst,, daß die
Gesamtheit des Bürgertums aller politischen Richtungen ebenso entschlossen ist in
der Abwehr der sozialistischen Extreme wie in dem Willen, auf dem Boden der
gegenwärtigen Staatsordnung die aufgefahrenen Geleise zu verlassen und neue
Bahnen zu beschreiten. Denn man glaube doch nicht, daß alle die Leute, die heute
sozialdemokratisch wähle", den "Umsturz" wollen! Das fällt ihnen gar nicht ein.
Sie wollen nur auf die ihnen allein mögliche Art den Staat darauf aufmerksam
machen, daß es so nicht weitergeht. Sie wollen ihn zwingen, sich auf ein neues
Programm zu besinnen, indem sie ihm zeigen: wenn du das nicht tust, so ver¬
stärken sich die Elemente, mit denen du überhaupt nicht regieren kannst, bis zum
Unerträglichen und bis zur wirklichen Gefahr! Das mag sehr leichtsinnig, sehr
unklar gedacht und sehr töricht sein -- alles zugegeben. Wir wollen diese
Denkweise auch nicht verteidigen oder beschönigen, sondern nur feststellen, daß sie
existiert und sogar allgemein verbreitet ist. Mit dem Augenblick, wo das Bürger¬
tum sich zusammenschließt und mit einem positiven Willen den Mächten der Ver-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

geschichtliche und geographische Momente mögen wohl dabei mitwirken — den Ge¬
danken eines liberal-sozialistischen Großblocks den Politikern näherbringt als
irgendwo anders in deutschen Landen; sonst würden sich wohl so viele gute deutsche
Patrioten nicht dazu verstehn. Vom gesamtdeutschen Standpunkt bleibt die Sache
bedauerlich, weil für die nationalgesinnten Parteien niemals etwas dabei heraus¬
kommen kann. Der Liberalismus hat nun einmal seine Zugkraft für die Masse»
verloren. Er kann sie wieder erlangen, aber er hat sie nicht. Es gab eine Zeit,
wo das anders war, als der Übergang vom absolutistischen Staat zum Verfassungs¬
leben dem Liberalismus leicht verständliche, mit dem Vorteil der Massen sich
deckende Ziele steckte. Seitdem sind so viele Gelegenheiten verpaßt worden, daß
die Ideale des Liberalismus heute nur noch innerhalb des Geheges gedeihen, mit
dem ihn gewisse Interessen von Bildung und Besitz umgeben haben, um ihn
vor rauhem Lufthauch zu schützen. Dem derbern Bedürfnis nach Kritik und
Negation genügt er nicht mehr; das Positive, was er vielleicht erreicht hat,
wirkt nicht unmittelbar und sinnfällig genng, um das Verständnis der breitern
Schichten zu befriedigen und Erwartungen anzuregen. Darum wendet sich
alles, was die klare Richtung in der Politik verloren hat und im staatlichen
und gesellschaftlichen Leben allerlei ihm unerfreuliche Erscheinungen zu sehen
glaubt, die mit mehr oder weniger Recht oder Unrecht mit dem Namen
„Reaktion" belegt werden, nicht dem Liberalismus zu, sondern der Partei der
entschiedensten Opposition und Verneinung, nämlich der Sozialdemokratie. Nicht
die Zustimmung zur wirklichen Theorie der Sozialdemokratie, ja nicht einmal die
Erwartung, daß diese Theorie jemals Wirklichkeit werden könne, drückt den Leuten
den sozialdemokratischen Stimmzettel in die Hand. Die Entschiedenheit des Oppv-
sitionsbedürfnisses spricht dabei ebenso mit wie gerade die Ziellosigkeit dieses Be¬
dürfnisses. Wenn der Liberalismus darüber klar wäre und einmal den Größen¬
wahn abtäte, als ob er mit seinen Zielen und Leistungen — so wie sie bisher
vorliegen — dem Volke imponieren könnte, so würde er nirgends auf die Idee
kommen, den sozialistischen Heerbann mit seinen zahlreichen Zuläuferu von Unklaren
und Unzufriednen auch noch durch seine eigne Gefolgschaft zu unterstützen und mit
ihm auf dem Fuße zu verhandeln, wie zwei starke Parteien mit positiven Zielen
allenfalls verhandeln können. Die Gegenleistungen, die der Liberalismus von der
Sozialdemokratie erwarten kann, können nichts andres sein als Schein und Blend¬
werk. Die Lust an der ziellosen Verneinung, dieser allgemeine Ausdruck jener
politischen Verärgerung, die der Sozialdemokratie ihre Mitläufer zuführt, wird immer
nur in dem Maße schwinden, als die Hoffnung erregt wird und wächst,, daß die
Gesamtheit des Bürgertums aller politischen Richtungen ebenso entschlossen ist in
der Abwehr der sozialistischen Extreme wie in dem Willen, auf dem Boden der
gegenwärtigen Staatsordnung die aufgefahrenen Geleise zu verlassen und neue
Bahnen zu beschreiten. Denn man glaube doch nicht, daß alle die Leute, die heute
sozialdemokratisch wähle», den „Umsturz" wollen! Das fällt ihnen gar nicht ein.
Sie wollen nur auf die ihnen allein mögliche Art den Staat darauf aufmerksam
machen, daß es so nicht weitergeht. Sie wollen ihn zwingen, sich auf ein neues
Programm zu besinnen, indem sie ihm zeigen: wenn du das nicht tust, so ver¬
stärken sich die Elemente, mit denen du überhaupt nicht regieren kannst, bis zum
Unerträglichen und bis zur wirklichen Gefahr! Das mag sehr leichtsinnig, sehr
unklar gedacht und sehr töricht sein — alles zugegeben. Wir wollen diese
Denkweise auch nicht verteidigen oder beschönigen, sondern nur feststellen, daß sie
existiert und sogar allgemein verbreitet ist. Mit dem Augenblick, wo das Bürger¬
tum sich zusammenschließt und mit einem positiven Willen den Mächten der Ver-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/290>, abgerufen am 04.07.2024.