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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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vom thrakischen Meere

der Plattform weite Aussicht gestatteten. Jetzt sind sie alle zusammengestürzt; unter
dem größten fließt noch der Quell, der das Tor mit Wasser versorgte. Hoch über
der Ostküste steckt in einem Qnertal das Fundament eines Heiligtums. Diese
Ostküste bis zur Hauptstadt hin ist besonders jäh, stark unterwaschen und daher
reich an Grotten; einer der Platze, wo sich der in der Ägäis immer seltner
werdende Seehund noch aufhält.

Die übrigen Inseln der Gruppe erheben sich auch alle auf dem schmalen unter¬
seeischen Rücken wie Skiathos und Skopelos. Sie sind fast alle vor wenigen
Jahren von A. Philippson (Halle) geologisch untersucht worden. Eine archäologische
Durchforschung läßt, wie sich aus dem folgenden ergeben wird, geringe Resultate
erhoffen. Freilich die nächste durch einen Kanal von 4 Kilometer Breite und bis
zu 100 Meter Tiefe vou Skopelos getrennte Insel Cheliodromia ist noch 21 Kilo¬
meter lang bei 5^ Kilometer Breite und erhebt sich zu 477 Meter, aber sie
"ährt mir sechshundert Menschen und ist zu allen Zeiten hinter die glücklichern
Nachbarinseln weit zurückgetreten. Ihren antiken Namen Jkos hat erst L. Roß
festgestellt. Thessalier müssen auch sie einmal besetzt haben, denn das Grab des
Peleus, des Vaters Aedilis, wurde auf ihr gezeigt. Ein Geschichtschreiber Phano-
demos verfaßte eine Geschichte der Insel. Die Hauptstadt scheint im Osten gelegen
zu haben bei Kokkinokastro (-- Rotenburg), wo früher Mauerreste und Gräber be¬
obachtet worden sind. Von einer zweiten Siedlung berichten antike Geographen.
Kaum Ackerbau, fast nur Viehzucht nährt die wenigen Bewohner, die ans einer
Höhe im Westen Hausen. Die Überfahrt dorthin ist stark abhängig nicht nur vom
Wind, sondern auch von Strömungen, wie es scheint Gezeitenströmungen, die alle
sechs Stunden umschlagen. Auch die Fahrt zu den übrigen Eilanden kann nur in
der besten Jahreszeit erfreulich und ungefährlich sein.

Östlich und nördlich von Cheliodromia taucht noch eine Fülle von Inseln,
Eilanden und Klippen aus der See. Skäntzira, Xeronisi (-- trockne Insel), Kyra
Panagia, Giüra, Psathüra, Piperi sind die größten. Alle werden unter dem
Namen Erimonisia, d. i. verlassene Inseln, zusammengefaßt, aber völlig verlassen
sind sie nicht mehr und Wohl auch nie alle zu alleu Jahreszeiten gewesen. Kohlen¬
brenner und Hirten werden immer manche im Sommer aufgesucht haben, und sie
waren wie geschaffen zu Verstecken für Seeräuber und Zufluchtsorten von Mönchen.
Die Seeräuber sind erst nach dem Freiheitskriege durch Kanaris vernichtet worden,
aber Seediebe Hausen wohl noch in diesem Labyrinth und werden besonders den
Herden der nächsten Küsten gefährlich. Auf Kyra Panagia liegt ein Metochi
(Filiale) des Athosklosters Lawra. Ein vom Mutterkloster auf Zeit abgesandter
Mönch ist der Verwalter und gebietet den dienenden Brüdern und Knechten. Zu¬
sammen leben auf der 24 Quadratkilometer großen Insel sechzehn Menschen,
darunter zwei Frauen. Ein kleines Boot ist vorhanden, in dem Jungvieh und
Käse fortgeschafft werden kann; beides wird zum Nutzen der Klosterkasse verkauft; die
Bewohner haben die Welt draußen kaum nötig. Giura (15 Quadratkilometer) nährt
nur zwei Hirtenfamilien von dreizehn Köpfen. Geologisch merkwürdig ist die nörd¬
lichste Psnthura, denn während auf den übrigen Kalk vorherrscht, baut sie sich aus
Basalt auf, und Süßwasserquellen entspringen dem Meere. Zehn Männer und
vier Frauen wohnen dort und bedienen auch den Leuchtturm, der vor wenige"
Jahren errichtet wurde. Diese Eilande müssen natürlich von Sagen umsponnen
sein. "Teufelsinseln" werden sie wohl genannt, und auf Psathura soll einst eine
große reiche Stadt gestanden haben, und Fischer haben in der Tiefe Mauerzüge
gesehen und nach Schätzen gesucht, aber gefunden haben sie bisher so wenig wie
die Leute von Peparethos.


vom thrakischen Meere

der Plattform weite Aussicht gestatteten. Jetzt sind sie alle zusammengestürzt; unter
dem größten fließt noch der Quell, der das Tor mit Wasser versorgte. Hoch über
der Ostküste steckt in einem Qnertal das Fundament eines Heiligtums. Diese
Ostküste bis zur Hauptstadt hin ist besonders jäh, stark unterwaschen und daher
reich an Grotten; einer der Platze, wo sich der in der Ägäis immer seltner
werdende Seehund noch aufhält.

Die übrigen Inseln der Gruppe erheben sich auch alle auf dem schmalen unter¬
seeischen Rücken wie Skiathos und Skopelos. Sie sind fast alle vor wenigen
Jahren von A. Philippson (Halle) geologisch untersucht worden. Eine archäologische
Durchforschung läßt, wie sich aus dem folgenden ergeben wird, geringe Resultate
erhoffen. Freilich die nächste durch einen Kanal von 4 Kilometer Breite und bis
zu 100 Meter Tiefe vou Skopelos getrennte Insel Cheliodromia ist noch 21 Kilo¬
meter lang bei 5^ Kilometer Breite und erhebt sich zu 477 Meter, aber sie
«ährt mir sechshundert Menschen und ist zu allen Zeiten hinter die glücklichern
Nachbarinseln weit zurückgetreten. Ihren antiken Namen Jkos hat erst L. Roß
festgestellt. Thessalier müssen auch sie einmal besetzt haben, denn das Grab des
Peleus, des Vaters Aedilis, wurde auf ihr gezeigt. Ein Geschichtschreiber Phano-
demos verfaßte eine Geschichte der Insel. Die Hauptstadt scheint im Osten gelegen
zu haben bei Kokkinokastro (— Rotenburg), wo früher Mauerreste und Gräber be¬
obachtet worden sind. Von einer zweiten Siedlung berichten antike Geographen.
Kaum Ackerbau, fast nur Viehzucht nährt die wenigen Bewohner, die ans einer
Höhe im Westen Hausen. Die Überfahrt dorthin ist stark abhängig nicht nur vom
Wind, sondern auch von Strömungen, wie es scheint Gezeitenströmungen, die alle
sechs Stunden umschlagen. Auch die Fahrt zu den übrigen Eilanden kann nur in
der besten Jahreszeit erfreulich und ungefährlich sein.

Östlich und nördlich von Cheliodromia taucht noch eine Fülle von Inseln,
Eilanden und Klippen aus der See. Skäntzira, Xeronisi (— trockne Insel), Kyra
Panagia, Giüra, Psathüra, Piperi sind die größten. Alle werden unter dem
Namen Erimonisia, d. i. verlassene Inseln, zusammengefaßt, aber völlig verlassen
sind sie nicht mehr und Wohl auch nie alle zu alleu Jahreszeiten gewesen. Kohlen¬
brenner und Hirten werden immer manche im Sommer aufgesucht haben, und sie
waren wie geschaffen zu Verstecken für Seeräuber und Zufluchtsorten von Mönchen.
Die Seeräuber sind erst nach dem Freiheitskriege durch Kanaris vernichtet worden,
aber Seediebe Hausen wohl noch in diesem Labyrinth und werden besonders den
Herden der nächsten Küsten gefährlich. Auf Kyra Panagia liegt ein Metochi
(Filiale) des Athosklosters Lawra. Ein vom Mutterkloster auf Zeit abgesandter
Mönch ist der Verwalter und gebietet den dienenden Brüdern und Knechten. Zu¬
sammen leben auf der 24 Quadratkilometer großen Insel sechzehn Menschen,
darunter zwei Frauen. Ein kleines Boot ist vorhanden, in dem Jungvieh und
Käse fortgeschafft werden kann; beides wird zum Nutzen der Klosterkasse verkauft; die
Bewohner haben die Welt draußen kaum nötig. Giura (15 Quadratkilometer) nährt
nur zwei Hirtenfamilien von dreizehn Köpfen. Geologisch merkwürdig ist die nörd¬
lichste Psnthura, denn während auf den übrigen Kalk vorherrscht, baut sie sich aus
Basalt auf, und Süßwasserquellen entspringen dem Meere. Zehn Männer und
vier Frauen wohnen dort und bedienen auch den Leuchtturm, der vor wenige»
Jahren errichtet wurde. Diese Eilande müssen natürlich von Sagen umsponnen
sein. „Teufelsinseln" werden sie wohl genannt, und auf Psathura soll einst eine
große reiche Stadt gestanden haben, und Fischer haben in der Tiefe Mauerzüge
gesehen und nach Schätzen gesucht, aber gefunden haben sie bisher so wenig wie
die Leute von Peparethos.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/282>, abgerufen am 24.07.2024.