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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

menschliches Bedürfnis ist, zugemutet werdeu, einem Unglückliche" und Verirrten
Teilnahme zu versagen, aber wir Deutschen haben doch alle Ursache, unser wohl-
begründetes Werturteil über diese Menschenspezies nicht etwa ans tendenziösen
Gründen verwirren zu lassen. Wir wollen uns doch wenigstens darüber klar
bleiben, daß bei uns ein Mann von solchen Eigenschaften, Lebenswandel und An¬
schauungen, wie sie Ferrer selbst von seinen Freunden bezeugt werden, binnen
kurzem der allgemeinen Mißachtung verfallen würde. Dabei braucht keineswegs
verschwiegen zu werden, daß die Art, wie der Mann in den Tod gegangen ist,
und das würdige Festhalten an seiner Überzeugung vieles führt und wohl einen
edeln Kern unter vielen Schlacken erkennen läßt. Einspruch muß aber in jedem
Falle dagegen erhoben werden, daß die Persönlichkeit Ferrers willkürlich mit einem
andern Etikett versehen wird, nur um ihm Sympathien zu erwecken. Dieser aus-
gesprochne Anarchist erscheint plötzlich auch in dem größten Teil unsrer Presse als
"Freidenker" -- ein vieldeutiger Ausdruck, durch den der wahre Charakter seiner
Bestrebungen doch in recht bedenklicher Weise verwischt wird. Zu was für Ver¬
kehrtheiten das führt, ist schon daraus zu sehen, daß ihn ein deutsches Blatt
dieser Tage als Dritten im Bunde neben Johann Hus und Giordano Bruno auf¬
marschieren ließ.

Das führt nun schon zu der Erörterung der besondern Schuldfrage hinüber.
In dieser Beziehung tappen wir aber vollständig im Dunkeln. Behauptet wird
von der einen Seite, das Verfahren sei ein reiner Justizmord gewesen. Einige
sagen sogar, es seien überhaupt keine Zeugen vernommen worden, und man habe
Ferrer keine Mitschuld an dem Aufruhr in Barcelona nachweisen können. Daß
diese und ähnliche Behauptungen allgemein geglaubt werden, geht aus der besonders
in Frankreich und Italien entstandnen Bewegung deutlich hervor. Aber Beweise,
die zu diesem Glauben zwingen, liegen nicht vor, und die spanische Regierung
leugnet auf das bestimmteste die Richtigkeit der erwähnten Behauptungen. Es muß
also vorläufig jedem überlassen bleiben, welcher Darstellung er die größere Beweis¬
kraft und Glaubwürdigkeit beimessen will. Tatsächlich sprechen dabei Partei¬
anschauungen mit. Die spanische Regierung ist klerikal, und somit ist nur ein
kleiner Schritt zu der Annahme, daß der "Freidenker" Ferrer ein Opfer des
Jesuitenregiments in Spanien geworden sei. Es ist nochmals zu betonen, daß für
die Entscheidung, ob diese Annahme richtig oder falsch ist, kein genügendes Material
vorliegt. Eine unbefangne Betrachtung der offen zutage liegenden Umstände zeigt
jedoch, daß man an solche Beurteilungen mit einiger Vorsicht gehn muß. Ferrer
war eben nicht Freidenker, sondern Anarchist und als solcher eifrig tätig, nicht nur
ein herrschendes System zu stürzen, sondern die Grundlagen sozialer Ordnung
überhaupt zu unterwühlen, wobei auch von seiner Seite der Appell an die Gewalt
mindestens nicht ausgeschlossen war. Zwar wird von den Verteidigern Ferrers
gesagt, er sei davon zurückgekommen, den Königsmord und die Propaganda der
Tat zu predigen, wie er es früher getan hatte. Indessen geht aus dem Zusammen¬
hang seiner Ideen deutlich genug hervor, daß in diesem angeblichen Übergang zu
einer gemäßigtem Anschauung mehr berechnende Vorsicht als eine Änderung in
der Überzeugung zu suchen ist. Er kannte seine katalanischen Landsleute genug,
um zu wissen, daß, wenn sie erst mit anarchistischen Ideen gesättigt waren, es einer be¬
sondern Ermunterung zu Königsmord und Terror nicht bedürfe. Auch bleibt unbestritten
die eifrig betriebne Aufreizung der Armee zum Ungehorsam. An der Gemeinge¬
fährlichkeit der Tätigkeit Ferrers ist also kein Zweifel möglich. Ein sehr festgefügter
Staat, dessen Bürger in ihrer überwältigenden Mehrheit ein natürliches Verständnis
für die Notwendigkeit einer festen sozialen Ordnung und für die Forderungen des


Grenzboten IV 1909 25
Maßgebliches und Unmaßgebliches

menschliches Bedürfnis ist, zugemutet werdeu, einem Unglückliche» und Verirrten
Teilnahme zu versagen, aber wir Deutschen haben doch alle Ursache, unser wohl-
begründetes Werturteil über diese Menschenspezies nicht etwa ans tendenziösen
Gründen verwirren zu lassen. Wir wollen uns doch wenigstens darüber klar
bleiben, daß bei uns ein Mann von solchen Eigenschaften, Lebenswandel und An¬
schauungen, wie sie Ferrer selbst von seinen Freunden bezeugt werden, binnen
kurzem der allgemeinen Mißachtung verfallen würde. Dabei braucht keineswegs
verschwiegen zu werden, daß die Art, wie der Mann in den Tod gegangen ist,
und das würdige Festhalten an seiner Überzeugung vieles führt und wohl einen
edeln Kern unter vielen Schlacken erkennen läßt. Einspruch muß aber in jedem
Falle dagegen erhoben werden, daß die Persönlichkeit Ferrers willkürlich mit einem
andern Etikett versehen wird, nur um ihm Sympathien zu erwecken. Dieser aus-
gesprochne Anarchist erscheint plötzlich auch in dem größten Teil unsrer Presse als
„Freidenker" — ein vieldeutiger Ausdruck, durch den der wahre Charakter seiner
Bestrebungen doch in recht bedenklicher Weise verwischt wird. Zu was für Ver¬
kehrtheiten das führt, ist schon daraus zu sehen, daß ihn ein deutsches Blatt
dieser Tage als Dritten im Bunde neben Johann Hus und Giordano Bruno auf¬
marschieren ließ.

Das führt nun schon zu der Erörterung der besondern Schuldfrage hinüber.
In dieser Beziehung tappen wir aber vollständig im Dunkeln. Behauptet wird
von der einen Seite, das Verfahren sei ein reiner Justizmord gewesen. Einige
sagen sogar, es seien überhaupt keine Zeugen vernommen worden, und man habe
Ferrer keine Mitschuld an dem Aufruhr in Barcelona nachweisen können. Daß
diese und ähnliche Behauptungen allgemein geglaubt werden, geht aus der besonders
in Frankreich und Italien entstandnen Bewegung deutlich hervor. Aber Beweise,
die zu diesem Glauben zwingen, liegen nicht vor, und die spanische Regierung
leugnet auf das bestimmteste die Richtigkeit der erwähnten Behauptungen. Es muß
also vorläufig jedem überlassen bleiben, welcher Darstellung er die größere Beweis¬
kraft und Glaubwürdigkeit beimessen will. Tatsächlich sprechen dabei Partei¬
anschauungen mit. Die spanische Regierung ist klerikal, und somit ist nur ein
kleiner Schritt zu der Annahme, daß der „Freidenker" Ferrer ein Opfer des
Jesuitenregiments in Spanien geworden sei. Es ist nochmals zu betonen, daß für
die Entscheidung, ob diese Annahme richtig oder falsch ist, kein genügendes Material
vorliegt. Eine unbefangne Betrachtung der offen zutage liegenden Umstände zeigt
jedoch, daß man an solche Beurteilungen mit einiger Vorsicht gehn muß. Ferrer
war eben nicht Freidenker, sondern Anarchist und als solcher eifrig tätig, nicht nur
ein herrschendes System zu stürzen, sondern die Grundlagen sozialer Ordnung
überhaupt zu unterwühlen, wobei auch von seiner Seite der Appell an die Gewalt
mindestens nicht ausgeschlossen war. Zwar wird von den Verteidigern Ferrers
gesagt, er sei davon zurückgekommen, den Königsmord und die Propaganda der
Tat zu predigen, wie er es früher getan hatte. Indessen geht aus dem Zusammen¬
hang seiner Ideen deutlich genug hervor, daß in diesem angeblichen Übergang zu
einer gemäßigtem Anschauung mehr berechnende Vorsicht als eine Änderung in
der Überzeugung zu suchen ist. Er kannte seine katalanischen Landsleute genug,
um zu wissen, daß, wenn sie erst mit anarchistischen Ideen gesättigt waren, es einer be¬
sondern Ermunterung zu Königsmord und Terror nicht bedürfe. Auch bleibt unbestritten
die eifrig betriebne Aufreizung der Armee zum Ungehorsam. An der Gemeinge¬
fährlichkeit der Tätigkeit Ferrers ist also kein Zweifel möglich. Ein sehr festgefügter
Staat, dessen Bürger in ihrer überwältigenden Mehrheit ein natürliches Verständnis
für die Notwendigkeit einer festen sozialen Ordnung und für die Forderungen des


Grenzboten IV 1909 25
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_314346/201>, abgerufen am 24.07.2024.