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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebiiches

seine Berichte sehen samt und sonders nach allgemeinem Urteil einer großen Mache
in inkM-om Aloriam Dernburgs ähnlich, und ob er dabei nicht mehr "Interessent"
ist als die Redner in Dresden, wollen wir dahingestellt sein lassen. Jedenfalls
wußte er manchmal Tatsachen zu berichten, von denen kein andrer Mensch etwas
weiß. So bezeichnete er zum Beispiel in seinem ostafrikanischen Reisebericht (S> 33)
Herrn Kurt Topper in Sansibar gewissermaßen als Nestor der jungen Afrikaner,
denselben Herrn Topper, der einst eine Farbige geheiratet hat und zum Islam
übergetreten ist, "da er -- wie Herr Bongard sagt -- im Islam die dem Orient
am besten angepaßte Religion zu erkennen glaubte". Eine reizende Moral, die
für den Geldbeutel allerdings sehr vorteilhaft ist. In der Tat ein trefflicher
Nestor für junge Afrikaner! Es ist nur gut, daß das nicht wahr ist. Allerdings,
Herr Staatssekretär Dernburg soll ja seinen letzten Abend in Sansibar statt im
Deutschen Klub in der Familie Topper verbracht haben. Tatsache ist, daß mit
Herrn Topper kein Deutscher verkehrt, der etwas ans sich hält, daran ändert auch
die Auszeichnung durch Dernburg nichts. Und wozu diese Verhimmelung Dern¬
burgs, dessen Verdienste doch gewiß niemand verkennt? Herr Bongard mochte
brennend gern ins Kolonialamt, und zwar in den höhern Dienst. Er war früher
einmal Subalterubeamter im Kolonialdienst und ließ sich pensionieren, weil er,
wie er selbst klagte, an "Zwangsvorstellungen" litt. In dem erwähnten Artikel
in der Vossischen Zeitung macht er Dernburg andeutungsweise auf allerlei Mi߬
stände im Kolonialamt aufmerksam, die, wie er in Aussicht stellt, "von andrer
Seite behandelt werden sollen". Namentlich das Preßreferat im Kolonialamt hat
nicht seinen Beifall. Das hätte für andre Stimmung sorgen sollen. Ja, Herr
Bongard, das wäre doch auch nichts andres als die von Ihnen verpönte
"Mache"! Die "Mache" ist ja allerdings in der Politik und in andern Dingen
ein altbewährtes Mittel, etwas zu erreichen, worauf man moralisch kein Anrecht
hat. Man kann in Versammlungen durch Beifallsgeschret Stimmung "machen",
man kann sich durch die Presse als Beamter unentbehrlich "machen", man kann
sich durch gefährliche Attentate zum berühmten Mann oder zum Märtyrer "machen".
Das alles ist schon dagewesen. Aber man kann denkende Publizisten als amtlicher
Preßreferent nicht durch Waschzettel und lancierte Artikel in gefälligen Zeitungen
in ihren Anschauungen irre machen. Wenn Herr Bongard das glaubt, so be¬
leidigt er die anständige deutsche Presse oder leidet an Zwangsvorstellungen.
Jedenfalls täte Herr Bongard nach allgemeiner Ansicht derer, die hier und drnnßen
mit ihm zu tuu hatten, gut, Presse, Kolonialgesellschaft und Kolonialverwaltung
mit seinen Anschuldigungen und Ratschlägen zu verschonen. An der allgemeinen Be¬
urteilung kolonialer Dinge, insbesondre der Punkte in der Dernburgschen Politik,
die anfechtbar sind, haben seine Artikel jedenfalls nichts geändert, im Gegenteil,
denn die Bongardschen Anschauungen sind in Presse- und kolonialen Kreisen hin¬
reichend bekannt.

Zwei Fragen sind es weiter, die neben der grundsätzlichen Stellungnahme der
Deutschen Kolonialgesellschaft die Öffentlichkeit beschäftigten, nämlich die Beschwerden
der südwestafrikanischeu Ansiedler gegen Dernburg und die samoanischen Wirren.

Die Beschwerden der Südwestafrikaner wegen der Selbstverwaltung haben wir
schon mehrfach besprochen, und wir glauben, daß sich die Ansiedler beruhigen und die
Erfüllung weitergehender Wünsche von der natürlichen Entwicklung erwarten werden.
Schlimmer ist die Aufregung der Lüderitzbuchter wegen der Diamantenverordnung.
Diese fühlen sich zugunsten des Großkapitals benachteiligt und haben ein Syndikat ge¬
gründet, dessen Mitglieder die Vorschriften der amtlichen Diamantenregie ignorieren und
es auf die Anwendung der in der betreffenden Verordnung enthaltnen Strafbestimmungen


Maßgebliches und Unmaßgebiiches

seine Berichte sehen samt und sonders nach allgemeinem Urteil einer großen Mache
in inkM-om Aloriam Dernburgs ähnlich, und ob er dabei nicht mehr „Interessent"
ist als die Redner in Dresden, wollen wir dahingestellt sein lassen. Jedenfalls
wußte er manchmal Tatsachen zu berichten, von denen kein andrer Mensch etwas
weiß. So bezeichnete er zum Beispiel in seinem ostafrikanischen Reisebericht (S> 33)
Herrn Kurt Topper in Sansibar gewissermaßen als Nestor der jungen Afrikaner,
denselben Herrn Topper, der einst eine Farbige geheiratet hat und zum Islam
übergetreten ist, „da er — wie Herr Bongard sagt — im Islam die dem Orient
am besten angepaßte Religion zu erkennen glaubte". Eine reizende Moral, die
für den Geldbeutel allerdings sehr vorteilhaft ist. In der Tat ein trefflicher
Nestor für junge Afrikaner! Es ist nur gut, daß das nicht wahr ist. Allerdings,
Herr Staatssekretär Dernburg soll ja seinen letzten Abend in Sansibar statt im
Deutschen Klub in der Familie Topper verbracht haben. Tatsache ist, daß mit
Herrn Topper kein Deutscher verkehrt, der etwas ans sich hält, daran ändert auch
die Auszeichnung durch Dernburg nichts. Und wozu diese Verhimmelung Dern¬
burgs, dessen Verdienste doch gewiß niemand verkennt? Herr Bongard mochte
brennend gern ins Kolonialamt, und zwar in den höhern Dienst. Er war früher
einmal Subalterubeamter im Kolonialdienst und ließ sich pensionieren, weil er,
wie er selbst klagte, an „Zwangsvorstellungen" litt. In dem erwähnten Artikel
in der Vossischen Zeitung macht er Dernburg andeutungsweise auf allerlei Mi߬
stände im Kolonialamt aufmerksam, die, wie er in Aussicht stellt, „von andrer
Seite behandelt werden sollen". Namentlich das Preßreferat im Kolonialamt hat
nicht seinen Beifall. Das hätte für andre Stimmung sorgen sollen. Ja, Herr
Bongard, das wäre doch auch nichts andres als die von Ihnen verpönte
„Mache"! Die „Mache" ist ja allerdings in der Politik und in andern Dingen
ein altbewährtes Mittel, etwas zu erreichen, worauf man moralisch kein Anrecht
hat. Man kann in Versammlungen durch Beifallsgeschret Stimmung „machen",
man kann sich durch die Presse als Beamter unentbehrlich „machen", man kann
sich durch gefährliche Attentate zum berühmten Mann oder zum Märtyrer „machen".
Das alles ist schon dagewesen. Aber man kann denkende Publizisten als amtlicher
Preßreferent nicht durch Waschzettel und lancierte Artikel in gefälligen Zeitungen
in ihren Anschauungen irre machen. Wenn Herr Bongard das glaubt, so be¬
leidigt er die anständige deutsche Presse oder leidet an Zwangsvorstellungen.
Jedenfalls täte Herr Bongard nach allgemeiner Ansicht derer, die hier und drnnßen
mit ihm zu tuu hatten, gut, Presse, Kolonialgesellschaft und Kolonialverwaltung
mit seinen Anschuldigungen und Ratschlägen zu verschonen. An der allgemeinen Be¬
urteilung kolonialer Dinge, insbesondre der Punkte in der Dernburgschen Politik,
die anfechtbar sind, haben seine Artikel jedenfalls nichts geändert, im Gegenteil,
denn die Bongardschen Anschauungen sind in Presse- und kolonialen Kreisen hin¬
reichend bekannt.

Zwei Fragen sind es weiter, die neben der grundsätzlichen Stellungnahme der
Deutschen Kolonialgesellschaft die Öffentlichkeit beschäftigten, nämlich die Beschwerden
der südwestafrikanischeu Ansiedler gegen Dernburg und die samoanischen Wirren.

Die Beschwerden der Südwestafrikaner wegen der Selbstverwaltung haben wir
schon mehrfach besprochen, und wir glauben, daß sich die Ansiedler beruhigen und die
Erfüllung weitergehender Wünsche von der natürlichen Entwicklung erwarten werden.
Schlimmer ist die Aufregung der Lüderitzbuchter wegen der Diamantenverordnung.
Diese fühlen sich zugunsten des Großkapitals benachteiligt und haben ein Syndikat ge¬
gründet, dessen Mitglieder die Vorschriften der amtlichen Diamantenregie ignorieren und
es auf die Anwendung der in der betreffenden Verordnung enthaltnen Strafbestimmungen


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[0058] Maßgebliches und Unmaßgebiiches seine Berichte sehen samt und sonders nach allgemeinem Urteil einer großen Mache in inkM-om Aloriam Dernburgs ähnlich, und ob er dabei nicht mehr „Interessent" ist als die Redner in Dresden, wollen wir dahingestellt sein lassen. Jedenfalls wußte er manchmal Tatsachen zu berichten, von denen kein andrer Mensch etwas weiß. So bezeichnete er zum Beispiel in seinem ostafrikanischen Reisebericht (S> 33) Herrn Kurt Topper in Sansibar gewissermaßen als Nestor der jungen Afrikaner, denselben Herrn Topper, der einst eine Farbige geheiratet hat und zum Islam übergetreten ist, „da er — wie Herr Bongard sagt — im Islam die dem Orient am besten angepaßte Religion zu erkennen glaubte". Eine reizende Moral, die für den Geldbeutel allerdings sehr vorteilhaft ist. In der Tat ein trefflicher Nestor für junge Afrikaner! Es ist nur gut, daß das nicht wahr ist. Allerdings, Herr Staatssekretär Dernburg soll ja seinen letzten Abend in Sansibar statt im Deutschen Klub in der Familie Topper verbracht haben. Tatsache ist, daß mit Herrn Topper kein Deutscher verkehrt, der etwas ans sich hält, daran ändert auch die Auszeichnung durch Dernburg nichts. Und wozu diese Verhimmelung Dern¬ burgs, dessen Verdienste doch gewiß niemand verkennt? Herr Bongard mochte brennend gern ins Kolonialamt, und zwar in den höhern Dienst. Er war früher einmal Subalterubeamter im Kolonialdienst und ließ sich pensionieren, weil er, wie er selbst klagte, an „Zwangsvorstellungen" litt. In dem erwähnten Artikel in der Vossischen Zeitung macht er Dernburg andeutungsweise auf allerlei Mi߬ stände im Kolonialamt aufmerksam, die, wie er in Aussicht stellt, „von andrer Seite behandelt werden sollen". Namentlich das Preßreferat im Kolonialamt hat nicht seinen Beifall. Das hätte für andre Stimmung sorgen sollen. Ja, Herr Bongard, das wäre doch auch nichts andres als die von Ihnen verpönte „Mache"! Die „Mache" ist ja allerdings in der Politik und in andern Dingen ein altbewährtes Mittel, etwas zu erreichen, worauf man moralisch kein Anrecht hat. Man kann in Versammlungen durch Beifallsgeschret Stimmung „machen", man kann sich durch die Presse als Beamter unentbehrlich „machen", man kann sich durch gefährliche Attentate zum berühmten Mann oder zum Märtyrer „machen". Das alles ist schon dagewesen. Aber man kann denkende Publizisten als amtlicher Preßreferent nicht durch Waschzettel und lancierte Artikel in gefälligen Zeitungen in ihren Anschauungen irre machen. Wenn Herr Bongard das glaubt, so be¬ leidigt er die anständige deutsche Presse oder leidet an Zwangsvorstellungen. Jedenfalls täte Herr Bongard nach allgemeiner Ansicht derer, die hier und drnnßen mit ihm zu tuu hatten, gut, Presse, Kolonialgesellschaft und Kolonialverwaltung mit seinen Anschuldigungen und Ratschlägen zu verschonen. An der allgemeinen Be¬ urteilung kolonialer Dinge, insbesondre der Punkte in der Dernburgschen Politik, die anfechtbar sind, haben seine Artikel jedenfalls nichts geändert, im Gegenteil, denn die Bongardschen Anschauungen sind in Presse- und kolonialen Kreisen hin¬ reichend bekannt. Zwei Fragen sind es weiter, die neben der grundsätzlichen Stellungnahme der Deutschen Kolonialgesellschaft die Öffentlichkeit beschäftigten, nämlich die Beschwerden der südwestafrikanischeu Ansiedler gegen Dernburg und die samoanischen Wirren. Die Beschwerden der Südwestafrikaner wegen der Selbstverwaltung haben wir schon mehrfach besprochen, und wir glauben, daß sich die Ansiedler beruhigen und die Erfüllung weitergehender Wünsche von der natürlichen Entwicklung erwarten werden. Schlimmer ist die Aufregung der Lüderitzbuchter wegen der Diamantenverordnung. Diese fühlen sich zugunsten des Großkapitals benachteiligt und haben ein Syndikat ge¬ gründet, dessen Mitglieder die Vorschriften der amtlichen Diamantenregie ignorieren und es auf die Anwendung der in der betreffenden Verordnung enthaltnen Strafbestimmungen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/58>, abgerufen am 22.07.2024.