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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches
Eigne Wertpapiere:
1. Mündelsichere inländische Wertpcipiere,
2. sonstige bei der Neichsbank beleihbare Wertpapiere,
3. sonstige inländische Wertpapiere,
4. ausländische, bei der Reichsbank oder einer großen westeuropäischen
Notenbank beleihbare Wertpapiere,
5. sonstige ausländische Wertpapiere.
Konsortialeinzahlungen auf:
1. inländische Wertpapiere,
2. ausländische Wertpapiere,
3. sonstige Geschäfte.
Immobilien.
Passiva:
Aktienkapital.
Reserven.
Schulden:
1. an Banken und Bankiers,
davon an ausländische;
2. sonstige Schulden,
davon ohne Kündigungsfrist,
" an ausländische Gläubiger,
" inländische Gläubiger.
Akzepte.
Arealakzepte und Warenakzepte.
An noch nicht verfallnen mit unserm Giro versehenen Wechseln befanden sich
im Umlauf.

In dieser Übersicht, die ein vorzügliches Bild von dem Status der Banken
geben würde, ist besonders die Trennung der Guthaben und Schulden in inländische
und ausländische sehr zu befürworten, da auf diese Weise in Verbindung mit der
gesonderten Angabe der Auslandswechsel ein weiteres, einigermaßen zuverlässiges
Mittel geschaffen wird, um den Stand der Zahlungsbilanz zu schätzen.

Würden sich die Banken außerdem entschließen können, diese erweiterten Über¬
sichten statt aller zwei Monate jeden Monat zu veröffentlichen, so wäre damit die
Bilanzklarheit und -Wahrheit um ein bedeutendes gefördert. Freiwillig dürften
sich die Banken allerdings weder zu dem einen noch zu dem andern entschließen.

Die Entwicklung des deutschen Postscheckverkehrs hat sich so glänzend ge¬
staltet, wie man es erwarten durfte. Im Zeitraum von nur sieben Monaten hat
die Zahl der Kontoinhaber bereits die stattliche Höhe von 30407 erreicht, während
in Osterreich nach sechsundzwanzigjähriger Entwicklung erst 90500 Konter vor¬
handen sind. Der Gesamtumsatz betrug in Deutschland bis zum 30. Juli etwa
4,4 Milliarden Mark gegen etwa 12 Milliarden in Österreich; die Gesamtguthaben
der Kontoinhaber beliefen sich am I.August auf 50592167 Mark. Trotz dieser
hohen Ziffern besagen zahlreiche Klagen aus dem Kreise der Kontoinhaber, daß die
von Anfang an nichts weniger als großzügige Handhabung des Scheckverkehrs einer
viel schnellern Entwicklung hinderlich ist. Die Strafgebühr von sieben Pfennigen
in allen Fällen, wo die Zahl der Buchungen auf einem Konto 600 übersteigt,
sowie die mangelhafte Verbindung zwischen dem Postscheckkonto und dem Reichs¬
bankgirokonto sind einer weitern Entwicklung des Verkehrs in hohem Maße hin¬
derlich. Der Einwand der PostVerwaltung, daß später in beiden Fällen Erleich¬
terungen eintreten sollen, daß man aber zunächst die Entwicklung abwarten und


Maßgebliches und Unmaßgebliches
Eigne Wertpapiere:
1. Mündelsichere inländische Wertpcipiere,
2. sonstige bei der Neichsbank beleihbare Wertpapiere,
3. sonstige inländische Wertpapiere,
4. ausländische, bei der Reichsbank oder einer großen westeuropäischen
Notenbank beleihbare Wertpapiere,
5. sonstige ausländische Wertpapiere.
Konsortialeinzahlungen auf:
1. inländische Wertpapiere,
2. ausländische Wertpapiere,
3. sonstige Geschäfte.
Immobilien.
Passiva:
Aktienkapital.
Reserven.
Schulden:
1. an Banken und Bankiers,
davon an ausländische;
2. sonstige Schulden,
davon ohne Kündigungsfrist,
„ an ausländische Gläubiger,
„ inländische Gläubiger.
Akzepte.
Arealakzepte und Warenakzepte.
An noch nicht verfallnen mit unserm Giro versehenen Wechseln befanden sich
im Umlauf.

In dieser Übersicht, die ein vorzügliches Bild von dem Status der Banken
geben würde, ist besonders die Trennung der Guthaben und Schulden in inländische
und ausländische sehr zu befürworten, da auf diese Weise in Verbindung mit der
gesonderten Angabe der Auslandswechsel ein weiteres, einigermaßen zuverlässiges
Mittel geschaffen wird, um den Stand der Zahlungsbilanz zu schätzen.

Würden sich die Banken außerdem entschließen können, diese erweiterten Über¬
sichten statt aller zwei Monate jeden Monat zu veröffentlichen, so wäre damit die
Bilanzklarheit und -Wahrheit um ein bedeutendes gefördert. Freiwillig dürften
sich die Banken allerdings weder zu dem einen noch zu dem andern entschließen.

Die Entwicklung des deutschen Postscheckverkehrs hat sich so glänzend ge¬
staltet, wie man es erwarten durfte. Im Zeitraum von nur sieben Monaten hat
die Zahl der Kontoinhaber bereits die stattliche Höhe von 30407 erreicht, während
in Osterreich nach sechsundzwanzigjähriger Entwicklung erst 90500 Konter vor¬
handen sind. Der Gesamtumsatz betrug in Deutschland bis zum 30. Juli etwa
4,4 Milliarden Mark gegen etwa 12 Milliarden in Österreich; die Gesamtguthaben
der Kontoinhaber beliefen sich am I.August auf 50592167 Mark. Trotz dieser
hohen Ziffern besagen zahlreiche Klagen aus dem Kreise der Kontoinhaber, daß die
von Anfang an nichts weniger als großzügige Handhabung des Scheckverkehrs einer
viel schnellern Entwicklung hinderlich ist. Die Strafgebühr von sieben Pfennigen
in allen Fällen, wo die Zahl der Buchungen auf einem Konto 600 übersteigt,
sowie die mangelhafte Verbindung zwischen dem Postscheckkonto und dem Reichs¬
bankgirokonto sind einer weitern Entwicklung des Verkehrs in hohem Maße hin¬
derlich. Der Einwand der PostVerwaltung, daß später in beiden Fällen Erleich¬
terungen eintreten sollen, daß man aber zunächst die Entwicklung abwarten und


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[0540] Maßgebliches und Unmaßgebliches Eigne Wertpapiere: 1. Mündelsichere inländische Wertpcipiere, 2. sonstige bei der Neichsbank beleihbare Wertpapiere, 3. sonstige inländische Wertpapiere, 4. ausländische, bei der Reichsbank oder einer großen westeuropäischen Notenbank beleihbare Wertpapiere, 5. sonstige ausländische Wertpapiere. Konsortialeinzahlungen auf: 1. inländische Wertpapiere, 2. ausländische Wertpapiere, 3. sonstige Geschäfte. Immobilien. Passiva: Aktienkapital. Reserven. Schulden: 1. an Banken und Bankiers, davon an ausländische; 2. sonstige Schulden, davon ohne Kündigungsfrist, „ an ausländische Gläubiger, „ inländische Gläubiger. Akzepte. Arealakzepte und Warenakzepte. An noch nicht verfallnen mit unserm Giro versehenen Wechseln befanden sich im Umlauf. In dieser Übersicht, die ein vorzügliches Bild von dem Status der Banken geben würde, ist besonders die Trennung der Guthaben und Schulden in inländische und ausländische sehr zu befürworten, da auf diese Weise in Verbindung mit der gesonderten Angabe der Auslandswechsel ein weiteres, einigermaßen zuverlässiges Mittel geschaffen wird, um den Stand der Zahlungsbilanz zu schätzen. Würden sich die Banken außerdem entschließen können, diese erweiterten Über¬ sichten statt aller zwei Monate jeden Monat zu veröffentlichen, so wäre damit die Bilanzklarheit und -Wahrheit um ein bedeutendes gefördert. Freiwillig dürften sich die Banken allerdings weder zu dem einen noch zu dem andern entschließen. Die Entwicklung des deutschen Postscheckverkehrs hat sich so glänzend ge¬ staltet, wie man es erwarten durfte. Im Zeitraum von nur sieben Monaten hat die Zahl der Kontoinhaber bereits die stattliche Höhe von 30407 erreicht, während in Osterreich nach sechsundzwanzigjähriger Entwicklung erst 90500 Konter vor¬ handen sind. Der Gesamtumsatz betrug in Deutschland bis zum 30. Juli etwa 4,4 Milliarden Mark gegen etwa 12 Milliarden in Österreich; die Gesamtguthaben der Kontoinhaber beliefen sich am I.August auf 50592167 Mark. Trotz dieser hohen Ziffern besagen zahlreiche Klagen aus dem Kreise der Kontoinhaber, daß die von Anfang an nichts weniger als großzügige Handhabung des Scheckverkehrs einer viel schnellern Entwicklung hinderlich ist. Die Strafgebühr von sieben Pfennigen in allen Fällen, wo die Zahl der Buchungen auf einem Konto 600 übersteigt, sowie die mangelhafte Verbindung zwischen dem Postscheckkonto und dem Reichs¬ bankgirokonto sind einer weitern Entwicklung des Verkehrs in hohem Maße hin¬ derlich. Der Einwand der PostVerwaltung, daß später in beiden Fällen Erleich¬ terungen eintreten sollen, daß man aber zunächst die Entwicklung abwarten und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/540>, abgerufen am 22.12.2024.