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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Die Interessen Deutschlands in der Türkei

Obligationen) erworben, die im Jahre 1894 der Gesellschaft der orientalischen
Bahnen zum Betrieb übergeben wurde. An der letztern Bahn ist auch deutsches
Kapital bis zu 60 Prozent beteiligt.

Kai- und Hafenanlagen. In Verbindung mit ihren Eisenbahnanlagen
hat die Anatolische Eisenbahngesellschaft im Jahre 1896 in Derindsche eine
Mole zum Anlegen der Schiffe sowie Getreidespeicher für 2000000 Franken
errichtet und im Jahre 1902 einen schönen Hafen mit breitem Kai und modernen
Silos an der Kopfstation Haidar-Pascha für 8000000 Franken gebaut. Dem¬
gegenüber hat Frankreich folgende Häfen angelegt in

1. Smyrna. , . , 1862: 7600000 Fr. Aktien, 3S00000 Fr. Obligationen
2. Beirut .... 1887: 6000000 " " 7500000 "
3. Konstantinopel . . 1390: 2387S000 " " 12000000 "
4. Salonik .... 1896: 4500000 " " 8000000 "
zusammen: 41875000 Fr. Aktien, 31000000 Fr. Obligationen

Von den Bergwerken sind hervorzuheben:

Französische: Aktien Obligationen
1. Erdpechgruben von Selenitza......1885: 800000 Fr. -- Fr.
2. Kohlenbergwerk Heracla.........1893: 11000000 " 187S0000 "
zusammen: 11800000 Fr. 18 750000 Fr.
Englische:
1. Borax-Company Linnet im Wilajct Brussa . 1887: 6250000 Fr. -- Fr.
2. Quecksilbermine von Koula....... 1904: 1000000 "_--
zusammen: 7250000 Fr. - Fr.

Außer den genannten Bergwerksgesellschaften haben einige deutsche, fran¬
zösische und englische Privntpersoueu Minenkonzessionen erworben. Bei der
mangelnden Statistik über das Betriebskapital und die Ausbeutung dieser
Minen können sie hier keine Erwähnung finden. Genannt seien nur die in
deutschen Händen befindlichen Gruben auf der Insel Thasos und die Schiefer¬
brüche von Gradsko.

An dieser Stelle seien dann noch folgende verschiedne Unternehmungen
'^ihre:

^,.sah^
1- Das im Vorjahr der Anatolischen Eisenbahn konzessionierte Bewässerungs¬
unternehmen der Koniaebcne von.............. 20000000 Fr.
2. Kabclgesellschaft Konstantinopel-Konstanz" 1905 ......- > - 1250000 "
Französische:
Wasserleitungsgesellschaft in Konstantinopel 1374 .......Wien: 20000000 "
Obligationen: 2000000 "

Ferner sind von größern finanziellen Instituten zu nennen:

Deutsche: 1. die 1896 gegründete Deutsche Palästinabank, Kapital 5 Mil¬
lionen Mark. Hauptsitz: Jerusalem, Filialen: Jaffa, Halfa und Beirut*); 2. die



') Das Kapital ist im Juli 1903 von I aus 6 Millionen Mark erhöht worden.
Die Interessen Deutschlands in der Türkei

Obligationen) erworben, die im Jahre 1894 der Gesellschaft der orientalischen
Bahnen zum Betrieb übergeben wurde. An der letztern Bahn ist auch deutsches
Kapital bis zu 60 Prozent beteiligt.

Kai- und Hafenanlagen. In Verbindung mit ihren Eisenbahnanlagen
hat die Anatolische Eisenbahngesellschaft im Jahre 1896 in Derindsche eine
Mole zum Anlegen der Schiffe sowie Getreidespeicher für 2000000 Franken
errichtet und im Jahre 1902 einen schönen Hafen mit breitem Kai und modernen
Silos an der Kopfstation Haidar-Pascha für 8000000 Franken gebaut. Dem¬
gegenüber hat Frankreich folgende Häfen angelegt in

1. Smyrna. , . , 1862: 7600000 Fr. Aktien, 3S00000 Fr. Obligationen
2. Beirut .... 1887: 6000000 „ „ 7500000 „
3. Konstantinopel . . 1390: 2387S000 „ „ 12000000 „
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Von den Bergwerken sind hervorzuheben:

Französische: Aktien Obligationen
1. Erdpechgruben von Selenitza......1885: 800000 Fr. — Fr.
2. Kohlenbergwerk Heracla.........1893: 11000000 „ 187S0000 „
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Englische:
1. Borax-Company Linnet im Wilajct Brussa . 1887: 6250000 Fr. — Fr.
2. Quecksilbermine von Koula....... 1904: 1000000 „_—
zusammen: 7250000 Fr. - Fr.

Außer den genannten Bergwerksgesellschaften haben einige deutsche, fran¬
zösische und englische Privntpersoueu Minenkonzessionen erworben. Bei der
mangelnden Statistik über das Betriebskapital und die Ausbeutung dieser
Minen können sie hier keine Erwähnung finden. Genannt seien nur die in
deutschen Händen befindlichen Gruben auf der Insel Thasos und die Schiefer¬
brüche von Gradsko.

An dieser Stelle seien dann noch folgende verschiedne Unternehmungen
'^ihre:

^,.sah^
1- Das im Vorjahr der Anatolischen Eisenbahn konzessionierte Bewässerungs¬
unternehmen der Koniaebcne von.............. 20000000 Fr.
2. Kabclgesellschaft Konstantinopel-Konstanz» 1905 ......- > - 1250000 „
Französische:
Wasserleitungsgesellschaft in Konstantinopel 1374 .......Wien: 20000000 „
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Ferner sind von größern finanziellen Instituten zu nennen:

Deutsche: 1. die 1896 gegründete Deutsche Palästinabank, Kapital 5 Mil¬
lionen Mark. Hauptsitz: Jerusalem, Filialen: Jaffa, Halfa und Beirut*); 2. die



') Das Kapital ist im Juli 1903 von I aus 6 Millionen Mark erhöht worden.
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[0353] Die Interessen Deutschlands in der Türkei Obligationen) erworben, die im Jahre 1894 der Gesellschaft der orientalischen Bahnen zum Betrieb übergeben wurde. An der letztern Bahn ist auch deutsches Kapital bis zu 60 Prozent beteiligt. Kai- und Hafenanlagen. In Verbindung mit ihren Eisenbahnanlagen hat die Anatolische Eisenbahngesellschaft im Jahre 1896 in Derindsche eine Mole zum Anlegen der Schiffe sowie Getreidespeicher für 2000000 Franken errichtet und im Jahre 1902 einen schönen Hafen mit breitem Kai und modernen Silos an der Kopfstation Haidar-Pascha für 8000000 Franken gebaut. Dem¬ gegenüber hat Frankreich folgende Häfen angelegt in 1. Smyrna. , . , 1862: 7600000 Fr. Aktien, 3S00000 Fr. Obligationen 2. Beirut .... 1887: 6000000 „ „ 7500000 „ 3. Konstantinopel . . 1390: 2387S000 „ „ 12000000 „ 4. Salonik .... 1896: 4500000 „ „ 8000000 „ zusammen: 41875000 Fr. Aktien, 31000000 Fr. Obligationen Von den Bergwerken sind hervorzuheben: Französische: Aktien Obligationen 1. Erdpechgruben von Selenitza......1885: 800000 Fr. — Fr. 2. Kohlenbergwerk Heracla.........1893: 11000000 „ 187S0000 „ zusammen: 11800000 Fr. 18 750000 Fr. Englische: 1. Borax-Company Linnet im Wilajct Brussa . 1887: 6250000 Fr. — Fr. 2. Quecksilbermine von Koula....... 1904: 1000000 „_— zusammen: 7250000 Fr. - Fr. Außer den genannten Bergwerksgesellschaften haben einige deutsche, fran¬ zösische und englische Privntpersoueu Minenkonzessionen erworben. Bei der mangelnden Statistik über das Betriebskapital und die Ausbeutung dieser Minen können sie hier keine Erwähnung finden. Genannt seien nur die in deutschen Händen befindlichen Gruben auf der Insel Thasos und die Schiefer¬ brüche von Gradsko. An dieser Stelle seien dann noch folgende verschiedne Unternehmungen '^ihre: ^,.sah^ 1- Das im Vorjahr der Anatolischen Eisenbahn konzessionierte Bewässerungs¬ unternehmen der Koniaebcne von.............. 20000000 Fr. 2. Kabclgesellschaft Konstantinopel-Konstanz» 1905 ......- > - 1250000 „ Französische: Wasserleitungsgesellschaft in Konstantinopel 1374 .......Wien: 20000000 „ Obligationen: 2000000 „ Ferner sind von größern finanziellen Instituten zu nennen: Deutsche: 1. die 1896 gegründete Deutsche Palästinabank, Kapital 5 Mil¬ lionen Mark. Hauptsitz: Jerusalem, Filialen: Jaffa, Halfa und Beirut*); 2. die ') Das Kapital ist im Juli 1903 von I aus 6 Millionen Mark erhöht worden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/353>, abgerufen am 22.07.2024.