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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.

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Aus dein Kreuzgang der alten Leipziger Universität

Ich dachte an das Mädchen, das liebe freundliche Geschöpf, das mir wie ein
lichter Engel auf meinem dunkeln Lebenspfad erschienen war. Es wehte um mich
wie Frühlingshauch. Mir wars, als säße ich wieder als Knabe daheim vor dem
kleinen Försterhause und sähe die Strahlen der Morgensonne über die Tautropfen
der Waldwtese zittern und hörte das Rauschen der Bäume und das Zwitschern
der Vögel. Dann kam mein Vater, der Förster, und ich ging glückselig mit ihm
"ach dem Nehstand. Da setzte er sich hin mit mir; ich war ganz still, rührte
mich nicht und wagte kaum die Augen zu bewegen, obgleich die Mücken um mich
summten. Endlich kamen zwei Rehe langsam aus dem Gebüsch hervor, streckten
die Kopfe vor, äugten nach rechts und nach links und blieben hart am Rande des
Gehölzes stehn. Dann erschien plötzlich mit mächtigen Sprüngen ein Bock und
Pflanzte sich mitten in der Lichtung auf. Ich sah, wie das stolze Tier zu uns
herüberblickte, wie es stutzte -- dann -- ein furchtbarer Knall, ein Schrei -- ich
fuhr erschrocken aus meinem Traume auf, rieb mir die Augen und sah in der
Morgendämmerung vor mir die Magd des Professors, die bei meinem Anblick vor
Schreck den Kohlenkasten hatte fallen lassen.

Ich sprang auf und stierte sie wie geistesabwesend an. Ich sah, wie sie ge¬
lähmt dastand und nach Luft schnappte, um Hilfe zu rufen. Diesen Augenblick
benutzte ich und stürzte Hals über Kopf aus der Tür. Im Vorsaal ergriff ich
irgendeinen Hut, und während mir die gellenden Rufe: Ein Dieb, ein Dieb!
nachschallten, stürmte ich durch den kleinen Garten auf die Straße. Dann lief ich
wie ein gehetztes Wild über den Johannisplatz nach meiner Wohnung.

Meine Wirtin war schon auf und stand da, mit den Fäuste" an den Hüften
und mit einer Miene wie der leibhaftige Satan: El Herrjeeses! Das nennen Se
solid? Sie sin mer e netter "solider Mieter". E Schwiemelante sin Se! Sich
die ganze geschlagne Nacht rumzutreiben! Und Sie wollen Pastcr werden? Schämen
sollten Se sich. Wie sehen Se aus? Wie ne Kalkwand! Nee so was!

So zeterte sie, während ich hastig ihren Milchtopf ergriff und ihn, ohne ab-
zusetzen, austrank. Dann warf ich mich, wie ich war, ins Bett und schlief ein.

Als ich erwachte, war es elf Uhr vorbei. Ich stand schnell auf, denn um
elf Uhr begann die Vorlesung bei unserm Dekan, und die wollte ich wegen des
Kvnvikts unter keinen Umständen versäumen. Es summte mir im Kopfe, als ich
über den Augustusplatz ging. Das ganze Schillerfest mit seineu Auszügen, Reden
und Gesängen, die Nachtszene in der Wohnung des Professors, seine Deklamationen,
das Schlafzimmer, mein Traum, die Dienstmagd, meine Flucht, alles ging mir
wirr durcheinander. Aus diesem Nebel aber traten immer deutlicher die Umrisse
einer einzigen Gestalt hervor, die Wolken sanken, und schließlich sah ich im Geiste
Weiter nichts als sie -- das holde, liebenswürdige Geschöpf!

Ich kam zu spät nach der Universität; die Vorlesung hatte schon begonnen,
die Höfe waren leer, und ich ging langsam und verstimmt im Kreuzgang auf und
ab, ohne aufzuschauen.

Plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme: Ah, da treffe ich Sie ja gerade!

Ich sah auf, und da stand sie vor mir! Ich war vor Überraschung und Glück
ganz sprachlos und nahm nicht einmal den Hut ab.

Aber sie gab mir die Hand und sagte: Ich wollte eben zum Pedell gehn,
um mich nach Ihrer Wohnung zu erkundigen. Der Vater wollte an Sie schreiben
und Sie bitten, zu ihm zu kommen. Nun kommen Sie nur gleich mit! Sie haben
übrigens Ihren Hut bei uns gelassen.

Ich griff nach meinem Hute. Wahrhaftig, es war ein fremder, und das
merkte ich erst jetzt! Sie lachte -- es klang mir in dem alten Gewölbe wie


Grenzbatm III 1909 Is
Aus dein Kreuzgang der alten Leipziger Universität

Ich dachte an das Mädchen, das liebe freundliche Geschöpf, das mir wie ein
lichter Engel auf meinem dunkeln Lebenspfad erschienen war. Es wehte um mich
wie Frühlingshauch. Mir wars, als säße ich wieder als Knabe daheim vor dem
kleinen Försterhause und sähe die Strahlen der Morgensonne über die Tautropfen
der Waldwtese zittern und hörte das Rauschen der Bäume und das Zwitschern
der Vögel. Dann kam mein Vater, der Förster, und ich ging glückselig mit ihm
»ach dem Nehstand. Da setzte er sich hin mit mir; ich war ganz still, rührte
mich nicht und wagte kaum die Augen zu bewegen, obgleich die Mücken um mich
summten. Endlich kamen zwei Rehe langsam aus dem Gebüsch hervor, streckten
die Kopfe vor, äugten nach rechts und nach links und blieben hart am Rande des
Gehölzes stehn. Dann erschien plötzlich mit mächtigen Sprüngen ein Bock und
Pflanzte sich mitten in der Lichtung auf. Ich sah, wie das stolze Tier zu uns
herüberblickte, wie es stutzte — dann — ein furchtbarer Knall, ein Schrei — ich
fuhr erschrocken aus meinem Traume auf, rieb mir die Augen und sah in der
Morgendämmerung vor mir die Magd des Professors, die bei meinem Anblick vor
Schreck den Kohlenkasten hatte fallen lassen.

Ich sprang auf und stierte sie wie geistesabwesend an. Ich sah, wie sie ge¬
lähmt dastand und nach Luft schnappte, um Hilfe zu rufen. Diesen Augenblick
benutzte ich und stürzte Hals über Kopf aus der Tür. Im Vorsaal ergriff ich
irgendeinen Hut, und während mir die gellenden Rufe: Ein Dieb, ein Dieb!
nachschallten, stürmte ich durch den kleinen Garten auf die Straße. Dann lief ich
wie ein gehetztes Wild über den Johannisplatz nach meiner Wohnung.

Meine Wirtin war schon auf und stand da, mit den Fäuste» an den Hüften
und mit einer Miene wie der leibhaftige Satan: El Herrjeeses! Das nennen Se
solid? Sie sin mer e netter „solider Mieter". E Schwiemelante sin Se! Sich
die ganze geschlagne Nacht rumzutreiben! Und Sie wollen Pastcr werden? Schämen
sollten Se sich. Wie sehen Se aus? Wie ne Kalkwand! Nee so was!

So zeterte sie, während ich hastig ihren Milchtopf ergriff und ihn, ohne ab-
zusetzen, austrank. Dann warf ich mich, wie ich war, ins Bett und schlief ein.

Als ich erwachte, war es elf Uhr vorbei. Ich stand schnell auf, denn um
elf Uhr begann die Vorlesung bei unserm Dekan, und die wollte ich wegen des
Kvnvikts unter keinen Umständen versäumen. Es summte mir im Kopfe, als ich
über den Augustusplatz ging. Das ganze Schillerfest mit seineu Auszügen, Reden
und Gesängen, die Nachtszene in der Wohnung des Professors, seine Deklamationen,
das Schlafzimmer, mein Traum, die Dienstmagd, meine Flucht, alles ging mir
wirr durcheinander. Aus diesem Nebel aber traten immer deutlicher die Umrisse
einer einzigen Gestalt hervor, die Wolken sanken, und schließlich sah ich im Geiste
Weiter nichts als sie — das holde, liebenswürdige Geschöpf!

Ich kam zu spät nach der Universität; die Vorlesung hatte schon begonnen,
die Höfe waren leer, und ich ging langsam und verstimmt im Kreuzgang auf und
ab, ohne aufzuschauen.

Plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme: Ah, da treffe ich Sie ja gerade!

Ich sah auf, und da stand sie vor mir! Ich war vor Überraschung und Glück
ganz sprachlos und nahm nicht einmal den Hut ab.

Aber sie gab mir die Hand und sagte: Ich wollte eben zum Pedell gehn,
um mich nach Ihrer Wohnung zu erkundigen. Der Vater wollte an Sie schreiben
und Sie bitten, zu ihm zu kommen. Nun kommen Sie nur gleich mit! Sie haben
übrigens Ihren Hut bei uns gelassen.

Ich griff nach meinem Hute. Wahrhaftig, es war ein fremder, und das
merkte ich erst jetzt! Sie lachte — es klang mir in dem alten Gewölbe wie


Grenzbatm III 1909 Is
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[0149] Aus dein Kreuzgang der alten Leipziger Universität Ich dachte an das Mädchen, das liebe freundliche Geschöpf, das mir wie ein lichter Engel auf meinem dunkeln Lebenspfad erschienen war. Es wehte um mich wie Frühlingshauch. Mir wars, als säße ich wieder als Knabe daheim vor dem kleinen Försterhause und sähe die Strahlen der Morgensonne über die Tautropfen der Waldwtese zittern und hörte das Rauschen der Bäume und das Zwitschern der Vögel. Dann kam mein Vater, der Förster, und ich ging glückselig mit ihm »ach dem Nehstand. Da setzte er sich hin mit mir; ich war ganz still, rührte mich nicht und wagte kaum die Augen zu bewegen, obgleich die Mücken um mich summten. Endlich kamen zwei Rehe langsam aus dem Gebüsch hervor, streckten die Kopfe vor, äugten nach rechts und nach links und blieben hart am Rande des Gehölzes stehn. Dann erschien plötzlich mit mächtigen Sprüngen ein Bock und Pflanzte sich mitten in der Lichtung auf. Ich sah, wie das stolze Tier zu uns herüberblickte, wie es stutzte — dann — ein furchtbarer Knall, ein Schrei — ich fuhr erschrocken aus meinem Traume auf, rieb mir die Augen und sah in der Morgendämmerung vor mir die Magd des Professors, die bei meinem Anblick vor Schreck den Kohlenkasten hatte fallen lassen. Ich sprang auf und stierte sie wie geistesabwesend an. Ich sah, wie sie ge¬ lähmt dastand und nach Luft schnappte, um Hilfe zu rufen. Diesen Augenblick benutzte ich und stürzte Hals über Kopf aus der Tür. Im Vorsaal ergriff ich irgendeinen Hut, und während mir die gellenden Rufe: Ein Dieb, ein Dieb! nachschallten, stürmte ich durch den kleinen Garten auf die Straße. Dann lief ich wie ein gehetztes Wild über den Johannisplatz nach meiner Wohnung. Meine Wirtin war schon auf und stand da, mit den Fäuste» an den Hüften und mit einer Miene wie der leibhaftige Satan: El Herrjeeses! Das nennen Se solid? Sie sin mer e netter „solider Mieter". E Schwiemelante sin Se! Sich die ganze geschlagne Nacht rumzutreiben! Und Sie wollen Pastcr werden? Schämen sollten Se sich. Wie sehen Se aus? Wie ne Kalkwand! Nee so was! So zeterte sie, während ich hastig ihren Milchtopf ergriff und ihn, ohne ab- zusetzen, austrank. Dann warf ich mich, wie ich war, ins Bett und schlief ein. Als ich erwachte, war es elf Uhr vorbei. Ich stand schnell auf, denn um elf Uhr begann die Vorlesung bei unserm Dekan, und die wollte ich wegen des Kvnvikts unter keinen Umständen versäumen. Es summte mir im Kopfe, als ich über den Augustusplatz ging. Das ganze Schillerfest mit seineu Auszügen, Reden und Gesängen, die Nachtszene in der Wohnung des Professors, seine Deklamationen, das Schlafzimmer, mein Traum, die Dienstmagd, meine Flucht, alles ging mir wirr durcheinander. Aus diesem Nebel aber traten immer deutlicher die Umrisse einer einzigen Gestalt hervor, die Wolken sanken, und schließlich sah ich im Geiste Weiter nichts als sie — das holde, liebenswürdige Geschöpf! Ich kam zu spät nach der Universität; die Vorlesung hatte schon begonnen, die Höfe waren leer, und ich ging langsam und verstimmt im Kreuzgang auf und ab, ohne aufzuschauen. Plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme: Ah, da treffe ich Sie ja gerade! Ich sah auf, und da stand sie vor mir! Ich war vor Überraschung und Glück ganz sprachlos und nahm nicht einmal den Hut ab. Aber sie gab mir die Hand und sagte: Ich wollte eben zum Pedell gehn, um mich nach Ihrer Wohnung zu erkundigen. Der Vater wollte an Sie schreiben und Sie bitten, zu ihm zu kommen. Nun kommen Sie nur gleich mit! Sie haben übrigens Ihren Hut bei uns gelassen. Ich griff nach meinem Hute. Wahrhaftig, es war ein fremder, und das merkte ich erst jetzt! Sie lachte — es klang mir in dem alten Gewölbe wie Grenzbatm III 1909 Is

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_313702/149>, abgerufen am 01.07.2024.