Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches Waldstücken kämpfenden Siebenundfünfziger bemächtigten sich nun vollständig dieser Der Gefechtsbericht der ersten leichten Fußbatterie des Feldartillerieregiments b) Der Gefechtsbericht des Infanterieregiments Ur. 52: "Beaune-la-Rolande, Wir freuen uns, daß damit der fatale Fehler im Generalstabswerk, es seien Im ganzen Kriege nur vier, sage vier von den französischen Truppen trotz Maßgebliches und Unmaßgebliches Waldstücken kämpfenden Siebenundfünfziger bemächtigten sich nun vollständig dieser Der Gefechtsbericht der ersten leichten Fußbatterie des Feldartillerieregiments b) Der Gefechtsbericht des Infanterieregiments Ur. 52: „Beaune-la-Rolande, Wir freuen uns, daß damit der fatale Fehler im Generalstabswerk, es seien Im ganzen Kriege nur vier, sage vier von den französischen Truppen trotz <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0071" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312422"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_284" prev="#ID_283"> Waldstücken kämpfenden Siebenundfünfziger bemächtigten sich nun vollständig dieser<lb/> Gehölze und des dort früher verloren gegangnen Geschützes." Es sind also bei<lb/> Bemme-la-Rolande anfangs zwei Geschütze in die Hände des Feindes gefallen, aber<lb/> schließlich ist nur eins in ihren Händen geblieben. Das stinimt auch mit folgenden<lb/> Gefechtsberichten:</p><lb/> <p xml:id="ID_285"> Der Gefechtsbericht der ersten leichten Fußbatterie des Feldartillerieregiments<lb/> Ur. 10 „C. Q. Veuouille, den 29. 11. 1370", unterschrieben: „Kraner, Hauptmann<lb/> und Batteriechef", schildert den Verlust des Geschützes, bei dem 5 Maun und 6 Pferde<lb/> liegen blieben, und sagt dann weiter: „Das Verlorne Geschütz wurde durch den<lb/> Vizefeldwebel Alp heute morgen der Batterie zurückgebracht. Dasselbe ist dem Ver¬<lb/> nehmen nach von der zweiten Kompagnie des Infanterieregiments Ur. 52 aufgefunden,<lb/> resp, wiedergenommen und von der ersten leichten Batterie HI. Armeekorps dem<lb/> Vizefeldwebel Alp wiedergegeben. Es fehlte darin der Verschluß, der Aussatz und<lb/> einige Munition. Gegenwärtig ist es wieder völlig schußfertig."</p><lb/> <p xml:id="ID_286"> b) Der Gefechtsbericht des Infanterieregiments Ur. 52: „Beaune-la-Rolande,<lb/> 2. 12. 1870". unterschrieben v. Wulffen, Oberst und Kommandeur, sagt: „Das<lb/> Füsilierbataillon avancierte bis zum Schnitt der Straße nach Becmne-la-Nvlande<lb/> mit der Römerstraße (vbsinin <üssar). Einige hundert Schritt rechts dieses Schnitts<lb/> stand ein vom X. Armeekorps zurückgelassenes Geschütz nebst Protze, verteidigt von<lb/> französischen Abteilungen. Sekondeleutnant Pacch des Füsilierbataillons warf sich<lb/> mit seinem Schützenzuge mit Hurra auf die französischen Abteilungen und nahm<lb/> dasselbe; die Verschlußstücke hatten die Franzosen jedoch mitgenommen. Es ist dieses<lb/> Geschütz sodann an den Chef der ersten leichten Batterie Hauptmann Stoephasius<lb/> abgegeben worden, von wo es am andern Tage wieder in die Hände des be¬<lb/> treffenden Batteriechefs im X. Armeekorps übergegangen ist/' Es bleibt also dabei,<lb/> schreibt uns das Kriegsarchiv des Großen Generalstabs, daß sich im Besitz der<lb/> Franzosen nur vier 1870/71 genommene deutsche Geschütze befinden, zwei bayrische,<lb/> ein preußisches und ein sächsisches.</p><lb/> <p xml:id="ID_287"> Wir freuen uns, daß damit der fatale Fehler im Generalstabswerk, es seien<lb/> sechs deutsche Geschütze verloren gegangen, beseitigt worden ist. Der französische<lb/> Kriegsminister, der den Befehl gegeben hat, daß die Trophäen, darunter fünf<lb/> deutsche Kanonen, aus dem Kriege von 1870/71 vereinigt und in das Jnvalidenhotel<lb/> geschafft werden, spricht in seinem Erlaß an die französischen Korpskommandeure<lb/> auch von zwei bei Becmne-la-Nolande eroberten preußischen Geschützen. Ein fran¬<lb/> zösischer Offizier sagt aber im Eclair darüber: I.hö oanons as Lsa,uns-1-z,-Ka>1a.Qäs<lb/> sont äans 1a cour an auffs ä'^rtillsrio, 11s xortsnt ostts insnticm: „?ris<lb/> g> 1'snnsmi." Ils n'ont xas, it sse vrai, as ssi'Moat et'orixins, mais ils ont Isur<lb/> IsZsnäs et ein lui kalt srsäit. I^s Asnsral Mox, solis hörst'los ä'invsntairs, 1'Äsosxts.<lb/> I^Sö äsux oanon8 bavarois, xris 1o Isnäsm-un as Oonlmisrs sollt, assurs-t-on,<lb/> » 1'srssnal as I^srisnt, Kur 1s Saron, saxon ä'LtrsxaAnz?, 11 x1a,us uns xlus<lb/> Araras odssnrits. Die Lösung des ganzen Rätsels wird wohl die sein, daß auf<lb/> dem Platz des Artilleriemuseunis nicht zwei preußische Geschütze stehen, sondern ein<lb/> preußisches und ein sächsisches.</p><lb/> <p xml:id="ID_288"> Im ganzen Kriege nur vier, sage vier von den französischen Truppen trotz<lb/> aller Anstrengung uns abgenommne Kanonen! Was will das heißen gegen die 359<lb/> von uns im Feuergefecht eroberten französischen Geschütze! Die vielen tausende in<lb/> den Festungen genommnen Kanonen wollen wir ganz unerwähnt lassen. Der fran¬<lb/> zösische Kriegsminister hätte im Interesse des französischen Prestiges wirklich gut<lb/> getan, die Frage der Trophäen Frankreichs aus dem Kriege 1870/71 auf sich be¬<lb/> ruh<note type="byline"> L. <g.</note> en zu lassen. </p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0071]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Waldstücken kämpfenden Siebenundfünfziger bemächtigten sich nun vollständig dieser
Gehölze und des dort früher verloren gegangnen Geschützes." Es sind also bei
Bemme-la-Rolande anfangs zwei Geschütze in die Hände des Feindes gefallen, aber
schließlich ist nur eins in ihren Händen geblieben. Das stinimt auch mit folgenden
Gefechtsberichten:
Der Gefechtsbericht der ersten leichten Fußbatterie des Feldartillerieregiments
Ur. 10 „C. Q. Veuouille, den 29. 11. 1370", unterschrieben: „Kraner, Hauptmann
und Batteriechef", schildert den Verlust des Geschützes, bei dem 5 Maun und 6 Pferde
liegen blieben, und sagt dann weiter: „Das Verlorne Geschütz wurde durch den
Vizefeldwebel Alp heute morgen der Batterie zurückgebracht. Dasselbe ist dem Ver¬
nehmen nach von der zweiten Kompagnie des Infanterieregiments Ur. 52 aufgefunden,
resp, wiedergenommen und von der ersten leichten Batterie HI. Armeekorps dem
Vizefeldwebel Alp wiedergegeben. Es fehlte darin der Verschluß, der Aussatz und
einige Munition. Gegenwärtig ist es wieder völlig schußfertig."
b) Der Gefechtsbericht des Infanterieregiments Ur. 52: „Beaune-la-Rolande,
2. 12. 1870". unterschrieben v. Wulffen, Oberst und Kommandeur, sagt: „Das
Füsilierbataillon avancierte bis zum Schnitt der Straße nach Becmne-la-Nvlande
mit der Römerstraße (vbsinin <üssar). Einige hundert Schritt rechts dieses Schnitts
stand ein vom X. Armeekorps zurückgelassenes Geschütz nebst Protze, verteidigt von
französischen Abteilungen. Sekondeleutnant Pacch des Füsilierbataillons warf sich
mit seinem Schützenzuge mit Hurra auf die französischen Abteilungen und nahm
dasselbe; die Verschlußstücke hatten die Franzosen jedoch mitgenommen. Es ist dieses
Geschütz sodann an den Chef der ersten leichten Batterie Hauptmann Stoephasius
abgegeben worden, von wo es am andern Tage wieder in die Hände des be¬
treffenden Batteriechefs im X. Armeekorps übergegangen ist/' Es bleibt also dabei,
schreibt uns das Kriegsarchiv des Großen Generalstabs, daß sich im Besitz der
Franzosen nur vier 1870/71 genommene deutsche Geschütze befinden, zwei bayrische,
ein preußisches und ein sächsisches.
Wir freuen uns, daß damit der fatale Fehler im Generalstabswerk, es seien
sechs deutsche Geschütze verloren gegangen, beseitigt worden ist. Der französische
Kriegsminister, der den Befehl gegeben hat, daß die Trophäen, darunter fünf
deutsche Kanonen, aus dem Kriege von 1870/71 vereinigt und in das Jnvalidenhotel
geschafft werden, spricht in seinem Erlaß an die französischen Korpskommandeure
auch von zwei bei Becmne-la-Nolande eroberten preußischen Geschützen. Ein fran¬
zösischer Offizier sagt aber im Eclair darüber: I.hö oanons as Lsa,uns-1-z,-Ka>1a.Qäs
sont äans 1a cour an auffs ä'^rtillsrio, 11s xortsnt ostts insnticm: „?ris
g> 1'snnsmi." Ils n'ont xas, it sse vrai, as ssi'Moat et'orixins, mais ils ont Isur
IsZsnäs et ein lui kalt srsäit. I^s Asnsral Mox, solis hörst'los ä'invsntairs, 1'Äsosxts.
I^Sö äsux oanon8 bavarois, xris 1o Isnäsm-un as Oonlmisrs sollt, assurs-t-on,
» 1'srssnal as I^srisnt, Kur 1s Saron, saxon ä'LtrsxaAnz?, 11 x1a,us uns xlus
Araras odssnrits. Die Lösung des ganzen Rätsels wird wohl die sein, daß auf
dem Platz des Artilleriemuseunis nicht zwei preußische Geschütze stehen, sondern ein
preußisches und ein sächsisches.
Im ganzen Kriege nur vier, sage vier von den französischen Truppen trotz
aller Anstrengung uns abgenommne Kanonen! Was will das heißen gegen die 359
von uns im Feuergefecht eroberten französischen Geschütze! Die vielen tausende in
den Festungen genommnen Kanonen wollen wir ganz unerwähnt lassen. Der fran¬
zösische Kriegsminister hätte im Interesse des französischen Prestiges wirklich gut
getan, die Frage der Trophäen Frankreichs aus dem Kriege 1870/71 auf sich be¬
ruh L. <g. en zu lassen.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |