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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Die Dame mit dem (Orden

einer Riesennase. Sie ging auf Deck umher, verteilte Traktate und fragte die
Leute, ob sie Christen seien.

Als ich herauskam, probierte sie es gerade mit einem großen, niedergeschlagen
aussehenden Fremden, der in einer Ecke kauerte: Bruder, bist du ein Christ?

Nein nein, murmelte jener ungeduldig. Ich bin Norweger. Was dem Mann
aber fehlte, war ein Schnaps; jedoch war es nicht an mir, dies vorzuschlagen.

Ich schäme mich fast, zu gestehn, daß ich täglich drei tüchtige Mahlzeiten mache,
und zwischendrein knurrt mir dennoch der Magen gerade wie Mark Twains kleinem
gelben Hunde. Nicht weit von mir bei Tisch sitzen vier ältere Herren und ein
junger Deutscher. Sie sind groß im Geschichtenerzähler, und ich selbst habe schon
alle meine, alle deine und einige, die ich improvisierte, zum besten gegeben. Einer
der alten Herren ist Missionar; und als er herausfand, daß ich weitläufige
Konnexionen mit der "Herde" habe, nannte er mich sofort "Liebe Schwester".
Wäre ich zu Hause, so würde ich ihn "Lieber Pa" nennen, aber hier trage ich mein
bestes Betragen zur Schau.

Die Speisen sind ziemlich gut, nur manchmal so scharf gewürzt und gepfeffert,
daß es mir den Atem benimmt. Mein kleiner chinesischer Kellner ist ein wenig
zu sehr um mein Wohl besorgt. Alles Protestieren bringt ihn nicht dazu, mir
meinen Teller zu lassen, bis ich aufgegessen habe. Nach ein paar Bissen entreißt
er ihn mir und bringt den nächsten Gang. Er nötigt zu Speisen aller Art und
besteht darauf, daß ich alle Spalten und Löcher mit Nüssen und Rosinen ausfülle.
Und nachdem ich gegessen und gestopft habe, sieht er mich an und sagt bedauernd:
Missy krank, nicht ißt!

Noch eine andre Person ist ebensosehr um mich besorgt. Der kleine Deutsche
beobachtet jeden meiner Bissen mit großen, feierlichen Augen und besteht darauf,
mir vorzulegen. Er sieht verdutzt aus, wenn jemand eine lustige Geschichte erzählt,
und verlangt manchmal nach einer Erklärung. Er ist zweimal um die Welt ge¬
fahren und geht nun auf drei Jahre nach China zur Gesellschaft für wissenschaft¬
liche Forschung. Ich glaube, er hält mich für die größte Kuriosität, die er bis
jetzt auf seinen Reisen getroffen hat.

Das größte, aufregendste Erlebnis unsrer Fahrt war ein Tag in Honolulu.
Ich hätte vor Freuden jauchzen mögen, als wir Land erblickten. Die Bäume und
das Gras erschienen mir nie so wunderschön wie an jenem Morgen in strahlendem
Sonnenschein. Das Landen nahm ein paar Stunden in Anspruch wegen der vielen
Formalitäten und Umstände, die gemacht wurden. Außerdem gab es noch eine
Extraverzögerung, deren unschuldige Ursache ich selbst war. Der Quarantänearzt
inspizierte das Schiff. Ich sah ihm zu, wie er die Auswandrer untersuchte, und
fühlte inniges Mitleid mit den armen, kleinen, elenden Kindern, die da unten
herumwimmelten. Nachher fand ich eine stille Ecke auf dem Schutzdeck, in die ich
mich verkroch, und von wo aus ich die eingebornen Knaben beim Schwimmen be¬
obachtete. Ihre bronzebrauner Körper glänzten im Sonnenschein unterm Wasser.
Sie spielten darin herum wie ein Haufen Delphine. Ich muß wohl eine Stunde
lang dort gewesen sein; denn als ich herunterkam, herrschte große Aufregung an
Bord. Ein Passagier wurde vermißt, und alle mußten warten, während man das
Schiff durchsuchte. Schon wollte ich mich mit aufregen, als plötzlich der Zahlmeister
heraufkam, ein ernster, eleganter Mann, und auf mich losstürzte: Sind Sie untersucht
worden? fragte er strenge, mich vom Kopf bis zum Fuß messend. Nicht mehr, als
Sie es eben tun, antwortete ich bescheiden. Kommen Sie mit! sagte er.

Ich bat ihn, mir doch zu sagen, ob er mich über Bord werfen wolle, aber
er war zu sehr erfüllt von seiner Wichtigkeit, um auch nur zu lächeln. Er übergab


Die Dame mit dem (Orden

einer Riesennase. Sie ging auf Deck umher, verteilte Traktate und fragte die
Leute, ob sie Christen seien.

Als ich herauskam, probierte sie es gerade mit einem großen, niedergeschlagen
aussehenden Fremden, der in einer Ecke kauerte: Bruder, bist du ein Christ?

Nein nein, murmelte jener ungeduldig. Ich bin Norweger. Was dem Mann
aber fehlte, war ein Schnaps; jedoch war es nicht an mir, dies vorzuschlagen.

Ich schäme mich fast, zu gestehn, daß ich täglich drei tüchtige Mahlzeiten mache,
und zwischendrein knurrt mir dennoch der Magen gerade wie Mark Twains kleinem
gelben Hunde. Nicht weit von mir bei Tisch sitzen vier ältere Herren und ein
junger Deutscher. Sie sind groß im Geschichtenerzähler, und ich selbst habe schon
alle meine, alle deine und einige, die ich improvisierte, zum besten gegeben. Einer
der alten Herren ist Missionar; und als er herausfand, daß ich weitläufige
Konnexionen mit der „Herde" habe, nannte er mich sofort „Liebe Schwester".
Wäre ich zu Hause, so würde ich ihn „Lieber Pa" nennen, aber hier trage ich mein
bestes Betragen zur Schau.

Die Speisen sind ziemlich gut, nur manchmal so scharf gewürzt und gepfeffert,
daß es mir den Atem benimmt. Mein kleiner chinesischer Kellner ist ein wenig
zu sehr um mein Wohl besorgt. Alles Protestieren bringt ihn nicht dazu, mir
meinen Teller zu lassen, bis ich aufgegessen habe. Nach ein paar Bissen entreißt
er ihn mir und bringt den nächsten Gang. Er nötigt zu Speisen aller Art und
besteht darauf, daß ich alle Spalten und Löcher mit Nüssen und Rosinen ausfülle.
Und nachdem ich gegessen und gestopft habe, sieht er mich an und sagt bedauernd:
Missy krank, nicht ißt!

Noch eine andre Person ist ebensosehr um mich besorgt. Der kleine Deutsche
beobachtet jeden meiner Bissen mit großen, feierlichen Augen und besteht darauf,
mir vorzulegen. Er sieht verdutzt aus, wenn jemand eine lustige Geschichte erzählt,
und verlangt manchmal nach einer Erklärung. Er ist zweimal um die Welt ge¬
fahren und geht nun auf drei Jahre nach China zur Gesellschaft für wissenschaft¬
liche Forschung. Ich glaube, er hält mich für die größte Kuriosität, die er bis
jetzt auf seinen Reisen getroffen hat.

Das größte, aufregendste Erlebnis unsrer Fahrt war ein Tag in Honolulu.
Ich hätte vor Freuden jauchzen mögen, als wir Land erblickten. Die Bäume und
das Gras erschienen mir nie so wunderschön wie an jenem Morgen in strahlendem
Sonnenschein. Das Landen nahm ein paar Stunden in Anspruch wegen der vielen
Formalitäten und Umstände, die gemacht wurden. Außerdem gab es noch eine
Extraverzögerung, deren unschuldige Ursache ich selbst war. Der Quarantänearzt
inspizierte das Schiff. Ich sah ihm zu, wie er die Auswandrer untersuchte, und
fühlte inniges Mitleid mit den armen, kleinen, elenden Kindern, die da unten
herumwimmelten. Nachher fand ich eine stille Ecke auf dem Schutzdeck, in die ich
mich verkroch, und von wo aus ich die eingebornen Knaben beim Schwimmen be¬
obachtete. Ihre bronzebrauner Körper glänzten im Sonnenschein unterm Wasser.
Sie spielten darin herum wie ein Haufen Delphine. Ich muß wohl eine Stunde
lang dort gewesen sein; denn als ich herunterkam, herrschte große Aufregung an
Bord. Ein Passagier wurde vermißt, und alle mußten warten, während man das
Schiff durchsuchte. Schon wollte ich mich mit aufregen, als plötzlich der Zahlmeister
heraufkam, ein ernster, eleganter Mann, und auf mich losstürzte: Sind Sie untersucht
worden? fragte er strenge, mich vom Kopf bis zum Fuß messend. Nicht mehr, als
Sie es eben tun, antwortete ich bescheiden. Kommen Sie mit! sagte er.

Ich bat ihn, mir doch zu sagen, ob er mich über Bord werfen wolle, aber
er war zu sehr erfüllt von seiner Wichtigkeit, um auch nur zu lächeln. Er übergab


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[0614] Die Dame mit dem (Orden einer Riesennase. Sie ging auf Deck umher, verteilte Traktate und fragte die Leute, ob sie Christen seien. Als ich herauskam, probierte sie es gerade mit einem großen, niedergeschlagen aussehenden Fremden, der in einer Ecke kauerte: Bruder, bist du ein Christ? Nein nein, murmelte jener ungeduldig. Ich bin Norweger. Was dem Mann aber fehlte, war ein Schnaps; jedoch war es nicht an mir, dies vorzuschlagen. Ich schäme mich fast, zu gestehn, daß ich täglich drei tüchtige Mahlzeiten mache, und zwischendrein knurrt mir dennoch der Magen gerade wie Mark Twains kleinem gelben Hunde. Nicht weit von mir bei Tisch sitzen vier ältere Herren und ein junger Deutscher. Sie sind groß im Geschichtenerzähler, und ich selbst habe schon alle meine, alle deine und einige, die ich improvisierte, zum besten gegeben. Einer der alten Herren ist Missionar; und als er herausfand, daß ich weitläufige Konnexionen mit der „Herde" habe, nannte er mich sofort „Liebe Schwester". Wäre ich zu Hause, so würde ich ihn „Lieber Pa" nennen, aber hier trage ich mein bestes Betragen zur Schau. Die Speisen sind ziemlich gut, nur manchmal so scharf gewürzt und gepfeffert, daß es mir den Atem benimmt. Mein kleiner chinesischer Kellner ist ein wenig zu sehr um mein Wohl besorgt. Alles Protestieren bringt ihn nicht dazu, mir meinen Teller zu lassen, bis ich aufgegessen habe. Nach ein paar Bissen entreißt er ihn mir und bringt den nächsten Gang. Er nötigt zu Speisen aller Art und besteht darauf, daß ich alle Spalten und Löcher mit Nüssen und Rosinen ausfülle. Und nachdem ich gegessen und gestopft habe, sieht er mich an und sagt bedauernd: Missy krank, nicht ißt! Noch eine andre Person ist ebensosehr um mich besorgt. Der kleine Deutsche beobachtet jeden meiner Bissen mit großen, feierlichen Augen und besteht darauf, mir vorzulegen. Er sieht verdutzt aus, wenn jemand eine lustige Geschichte erzählt, und verlangt manchmal nach einer Erklärung. Er ist zweimal um die Welt ge¬ fahren und geht nun auf drei Jahre nach China zur Gesellschaft für wissenschaft¬ liche Forschung. Ich glaube, er hält mich für die größte Kuriosität, die er bis jetzt auf seinen Reisen getroffen hat. Das größte, aufregendste Erlebnis unsrer Fahrt war ein Tag in Honolulu. Ich hätte vor Freuden jauchzen mögen, als wir Land erblickten. Die Bäume und das Gras erschienen mir nie so wunderschön wie an jenem Morgen in strahlendem Sonnenschein. Das Landen nahm ein paar Stunden in Anspruch wegen der vielen Formalitäten und Umstände, die gemacht wurden. Außerdem gab es noch eine Extraverzögerung, deren unschuldige Ursache ich selbst war. Der Quarantänearzt inspizierte das Schiff. Ich sah ihm zu, wie er die Auswandrer untersuchte, und fühlte inniges Mitleid mit den armen, kleinen, elenden Kindern, die da unten herumwimmelten. Nachher fand ich eine stille Ecke auf dem Schutzdeck, in die ich mich verkroch, und von wo aus ich die eingebornen Knaben beim Schwimmen be¬ obachtete. Ihre bronzebrauner Körper glänzten im Sonnenschein unterm Wasser. Sie spielten darin herum wie ein Haufen Delphine. Ich muß wohl eine Stunde lang dort gewesen sein; denn als ich herunterkam, herrschte große Aufregung an Bord. Ein Passagier wurde vermißt, und alle mußten warten, während man das Schiff durchsuchte. Schon wollte ich mich mit aufregen, als plötzlich der Zahlmeister heraufkam, ein ernster, eleganter Mann, und auf mich losstürzte: Sind Sie untersucht worden? fragte er strenge, mich vom Kopf bis zum Fuß messend. Nicht mehr, als Sie es eben tun, antwortete ich bescheiden. Kommen Sie mit! sagte er. Ich bat ihn, mir doch zu sagen, ob er mich über Bord werfen wolle, aber er war zu sehr erfüllt von seiner Wichtigkeit, um auch nur zu lächeln. Er übergab

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/614>, abgerufen am 26.06.2024.