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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Ägypten im Jahre 590?

Hafeneingang hat nun eine Breite von 183 Metern und eine Tiefe von
10,7 Metern, sodaß jetzt bei jedem Wasserstand auch Schiffe von bedeutendem
Tiefgang den Hafen von Alexandria aufsuchen können. Auch wurden neue
Lagerräume errichtet, unter anderm sieben neue Zollschuppeu, die einen Gesamt¬
raum von rund 8700 Quadratmetern einnehmen. Eine derartige Vergrößerung
der Hafenanlagen hatte sich als eine nicht zu umgehende Notwendigkeit heraus¬
gestellt infolge der ununterbrochen andauernden Steigerung des Verkehrs im
Hafen von Alexandria. Diese wird aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.

Tonnengehalt der Handelsdampfer, die in den Jahren ^9^H bis l,9^?
den Hafen von Alexandria aufgesucht haben
1904 . . . 1731 Dampfer mit einem Gesamttonnengehalt von 2982294 Tonnen
1905 , , , 1817 " " " " " 3296237
1906 . . , 1865 " " " " " 3386968 "
1907 . . . 2035 " " " " " 3875044

In Port Said fahrt die Suezkanalgesellschaft fort, ihre projektierten
Kaianlagen auszubauen. Auf der Ostseite wurden drei Bassins mit einer
Tiefe von zehn Metern für Kohlen- und Petroleumschiffe ausgebaggert.

Was die Wasscrverhältnisse und die Wasserversorgung anlangte, begann
das Jahr 1907 ungünstig, insofern am 1. Januar der bei Wadi-Halfa
registrierte Wasserstand um 30 Zentimeter geringer war als der Durchschnitt
früherer Jahre. Dieser niedrige Wasserstand hielt bis Mitte März an. Von
da ab trat eine Besserung ein, die bis zum 5. Juni anhielt. Dann fiel das
Wasser zehn Tage lang rapid. Am 15. Juni begann das regelmäßige jähr¬
liche Steigen, das aber ausnahmsweise gering und schwach war. Auch im
Juli und August zeigten sich ungünstige Wasserverhültniffe. So muß das
Jahr 1907 als eines der ungünstigsten bezeichnet werden seit 1877. Trotz
dieser überaus ungünstigen Verhältnisse haben sich die Fortschritte der Be¬
wässerung in glänzendem Lichte gezeigt; denn obgleich die Verhältnisse ungefähr
gerade so ungünstig lagen wie im Jahre 1877, betrug doch die Fläche der
infolge der schlechten Wasserverhältnisse unbewüsscrt gebliebner Landstriche
nur wenig mehr als zehn Prozent der Ländereien, die im Jahre 1877 trocken¬
gelegen hatten.

Das mit Baumwolle bestellte Gebiet hat an Ausdehnung zugenommen.
Die Ernte des Jahres 1907 wird auf 6^ bis 7 Millionen Kantars an¬
gegeben. Statistische Angaben zeigen jedoch einen Rückgang des Ertrages im
Verhältnis zum Ertragsgebiet. Die nachstehende Zusammenstellung gibt hierüber
Aufschluß.

Die Ernte betrug im Durchschnitt von einer Fläche von einem Feddan
(etwa 42 Hektar) in den Jahren

1895 bis 18975,55 Kantars
1898 " 19005,01
1901 " 19034,85
1904 " 19064,29

Grenzboten I 1909
Ägypten im Jahre 590?

Hafeneingang hat nun eine Breite von 183 Metern und eine Tiefe von
10,7 Metern, sodaß jetzt bei jedem Wasserstand auch Schiffe von bedeutendem
Tiefgang den Hafen von Alexandria aufsuchen können. Auch wurden neue
Lagerräume errichtet, unter anderm sieben neue Zollschuppeu, die einen Gesamt¬
raum von rund 8700 Quadratmetern einnehmen. Eine derartige Vergrößerung
der Hafenanlagen hatte sich als eine nicht zu umgehende Notwendigkeit heraus¬
gestellt infolge der ununterbrochen andauernden Steigerung des Verkehrs im
Hafen von Alexandria. Diese wird aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.

Tonnengehalt der Handelsdampfer, die in den Jahren ^9^H bis l,9^?
den Hafen von Alexandria aufgesucht haben
1904 . . . 1731 Dampfer mit einem Gesamttonnengehalt von 2982294 Tonnen
1905 , , , 1817 „ „ „ „ „ 3296237
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1907 . . . 2035 „ „ „ „ „ 3875044

In Port Said fahrt die Suezkanalgesellschaft fort, ihre projektierten
Kaianlagen auszubauen. Auf der Ostseite wurden drei Bassins mit einer
Tiefe von zehn Metern für Kohlen- und Petroleumschiffe ausgebaggert.

Was die Wasscrverhältnisse und die Wasserversorgung anlangte, begann
das Jahr 1907 ungünstig, insofern am 1. Januar der bei Wadi-Halfa
registrierte Wasserstand um 30 Zentimeter geringer war als der Durchschnitt
früherer Jahre. Dieser niedrige Wasserstand hielt bis Mitte März an. Von
da ab trat eine Besserung ein, die bis zum 5. Juni anhielt. Dann fiel das
Wasser zehn Tage lang rapid. Am 15. Juni begann das regelmäßige jähr¬
liche Steigen, das aber ausnahmsweise gering und schwach war. Auch im
Juli und August zeigten sich ungünstige Wasserverhültniffe. So muß das
Jahr 1907 als eines der ungünstigsten bezeichnet werden seit 1877. Trotz
dieser überaus ungünstigen Verhältnisse haben sich die Fortschritte der Be¬
wässerung in glänzendem Lichte gezeigt; denn obgleich die Verhältnisse ungefähr
gerade so ungünstig lagen wie im Jahre 1877, betrug doch die Fläche der
infolge der schlechten Wasserverhältnisse unbewüsscrt gebliebner Landstriche
nur wenig mehr als zehn Prozent der Ländereien, die im Jahre 1877 trocken¬
gelegen hatten.

Das mit Baumwolle bestellte Gebiet hat an Ausdehnung zugenommen.
Die Ernte des Jahres 1907 wird auf 6^ bis 7 Millionen Kantars an¬
gegeben. Statistische Angaben zeigen jedoch einen Rückgang des Ertrages im
Verhältnis zum Ertragsgebiet. Die nachstehende Zusammenstellung gibt hierüber
Aufschluß.

Die Ernte betrug im Durchschnitt von einer Fläche von einem Feddan
(etwa 42 Hektar) in den Jahren

1895 bis 18975,55 Kantars
1898 „ 19005,01
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Grenzboten I 1909
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[0489] Ägypten im Jahre 590? Hafeneingang hat nun eine Breite von 183 Metern und eine Tiefe von 10,7 Metern, sodaß jetzt bei jedem Wasserstand auch Schiffe von bedeutendem Tiefgang den Hafen von Alexandria aufsuchen können. Auch wurden neue Lagerräume errichtet, unter anderm sieben neue Zollschuppeu, die einen Gesamt¬ raum von rund 8700 Quadratmetern einnehmen. Eine derartige Vergrößerung der Hafenanlagen hatte sich als eine nicht zu umgehende Notwendigkeit heraus¬ gestellt infolge der ununterbrochen andauernden Steigerung des Verkehrs im Hafen von Alexandria. Diese wird aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Tonnengehalt der Handelsdampfer, die in den Jahren ^9^H bis l,9^? den Hafen von Alexandria aufgesucht haben 1904 . . . 1731 Dampfer mit einem Gesamttonnengehalt von 2982294 Tonnen 1905 , , , 1817 „ „ „ „ „ 3296237 1906 . . , 1865 „ „ „ „ „ 3386968 „ 1907 . . . 2035 „ „ „ „ „ 3875044 In Port Said fahrt die Suezkanalgesellschaft fort, ihre projektierten Kaianlagen auszubauen. Auf der Ostseite wurden drei Bassins mit einer Tiefe von zehn Metern für Kohlen- und Petroleumschiffe ausgebaggert. Was die Wasscrverhältnisse und die Wasserversorgung anlangte, begann das Jahr 1907 ungünstig, insofern am 1. Januar der bei Wadi-Halfa registrierte Wasserstand um 30 Zentimeter geringer war als der Durchschnitt früherer Jahre. Dieser niedrige Wasserstand hielt bis Mitte März an. Von da ab trat eine Besserung ein, die bis zum 5. Juni anhielt. Dann fiel das Wasser zehn Tage lang rapid. Am 15. Juni begann das regelmäßige jähr¬ liche Steigen, das aber ausnahmsweise gering und schwach war. Auch im Juli und August zeigten sich ungünstige Wasserverhültniffe. So muß das Jahr 1907 als eines der ungünstigsten bezeichnet werden seit 1877. Trotz dieser überaus ungünstigen Verhältnisse haben sich die Fortschritte der Be¬ wässerung in glänzendem Lichte gezeigt; denn obgleich die Verhältnisse ungefähr gerade so ungünstig lagen wie im Jahre 1877, betrug doch die Fläche der infolge der schlechten Wasserverhältnisse unbewüsscrt gebliebner Landstriche nur wenig mehr als zehn Prozent der Ländereien, die im Jahre 1877 trocken¬ gelegen hatten. Das mit Baumwolle bestellte Gebiet hat an Ausdehnung zugenommen. Die Ernte des Jahres 1907 wird auf 6^ bis 7 Millionen Kantars an¬ gegeben. Statistische Angaben zeigen jedoch einen Rückgang des Ertrages im Verhältnis zum Ertragsgebiet. Die nachstehende Zusammenstellung gibt hierüber Aufschluß. Die Ernte betrug im Durchschnitt von einer Fläche von einem Feddan (etwa 42 Hektar) in den Jahren 1895 bis 18975,55 Kantars 1898 „ 19005,01 1901 „ 19034,85 1904 „ 19064,29 Grenzboten I 1909

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/489>, abgerufen am 12.12.2024.