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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Ägypten im Jahre ^H^?

drei folgenden Linien zeigen, daß der Aufschwung in der letzten Zeit haupt¬
sächlich auf Kosten des ununterbrochnem Steigens der Baumwolle zu setzen ist.
Dieser hat sich im letzten Jahrzehnt annähernd verdoppelt. Die Zunahme der
Einfuhr gibt einen Beweis für den steigenden Wohlstand des Landes.

Die Werte der Einfuhr an Waren und Bargeld zeigen eine so rasche
Zunahme, daß sie, wie der weiter unten dargestellte "Umsatz" beweist, die
Werte des Exports sehr schnell übertroffen haben. Dieses Verhältnis des
Umsatzes ist errechnet, indem man den Unterschied des Exports auf der einen
Seite und des Imports und der "Unkosten" auf der andern Seite in Betracht
zog. Zu den Unkosten gehören die nach auswärts gehenden Summen für
Verzinsung der öffentlichen Schuld, für den Tribut an die Türkei, für die
Nilreservoirs und für die Okkupationsarmee sowie eine Reihe andrer Posten.

Der gesamte Rechnungsabschluß des Jahres 1907 gestaltete sich folgender¬
maßen :

Einkünfte . . . . /........3VS,1 Millionen Mark
Ausgaben: ordentliche . 272,3 Millionen Mark
außerordentliche 22,4 " " 294,7 " >
Überschuß 10,4 Millionen Mari

Der tatsächliche Jahresabschluß ergab die folgenden Zahlen:

Einkünfte............ 338,9 Millionen Mark
Ausgaben: ordentliche . 273,9 Millionen Mark
außerordentliche 21,7 " " 29S,K " " ' ^
^^
Überschuß^F Millionen Mark

Die Einnahmen überstiegen nicht nur den in Ägypten grundsätzlich mög¬
lichst vorsichtig aufgestellten Voranschlag um rund 34 Millionen Mark, sondern
waren auch um 21 Millionen größer als die des Jahres 1906.

Die direkten Steuern haben eine Mehreinnahme von 1.177 Millionen
Mark gebracht; indirekte Steuern und andre Abgaben haben 5,568 Millionen
Mark mehr abgeworfen als im Vorjahre. ,, .

Die Gesamteinnahmen der Eisenbahnen beliefen sich auf 6,354 Millionen
Mark mehr als im Vorjahre. Die Reineinnahmen belaufen sich in demselben
Zeitraum auf 33,1 Millionen Mark gegenüber von 29,3 Millionen im Jahre
1906, was eine Mehreinnahme von rund 3,8 Millionen Mark bedeutet. Die
Einnahmen der Post sind um annähernd eine halbe Million gestiegen.

Auch auch andern Gebieten haben sich mehrfach günstigere Abschlüsse
erreichen lassen, woraus sich der gesamte Überschuß gegenüber dem Vor¬
anschlag ergibt.

Am 31. Dezember 1906 belief sich die gesamte ägyptische Staatsschuld
aus rund 1990 Millionen Mark. An Zinsen und für den Schuldentilgungs¬
fonds wurden 76,5 Millionen Mark aufgewandt. ^

7,2 Millionen Mark wurden im Laufe des Jahres 1907 abbezahlt.
Somit betrug am 31. Dezember 1907 das gesamte aufstehende Kapital


Ägypten im Jahre ^H^?

drei folgenden Linien zeigen, daß der Aufschwung in der letzten Zeit haupt¬
sächlich auf Kosten des ununterbrochnem Steigens der Baumwolle zu setzen ist.
Dieser hat sich im letzten Jahrzehnt annähernd verdoppelt. Die Zunahme der
Einfuhr gibt einen Beweis für den steigenden Wohlstand des Landes.

Die Werte der Einfuhr an Waren und Bargeld zeigen eine so rasche
Zunahme, daß sie, wie der weiter unten dargestellte „Umsatz" beweist, die
Werte des Exports sehr schnell übertroffen haben. Dieses Verhältnis des
Umsatzes ist errechnet, indem man den Unterschied des Exports auf der einen
Seite und des Imports und der „Unkosten" auf der andern Seite in Betracht
zog. Zu den Unkosten gehören die nach auswärts gehenden Summen für
Verzinsung der öffentlichen Schuld, für den Tribut an die Türkei, für die
Nilreservoirs und für die Okkupationsarmee sowie eine Reihe andrer Posten.

Der gesamte Rechnungsabschluß des Jahres 1907 gestaltete sich folgender¬
maßen :

Einkünfte . . . . /........3VS,1 Millionen Mark
Ausgaben: ordentliche . 272,3 Millionen Mark
außerordentliche 22,4 „ „ 294,7 „ >
Überschuß 10,4 Millionen Mari

Der tatsächliche Jahresabschluß ergab die folgenden Zahlen:

Einkünfte............ 338,9 Millionen Mark
Ausgaben: ordentliche . 273,9 Millionen Mark
außerordentliche 21,7 „ „ 29S,K „ „ ' ^
^^
Überschuß^F Millionen Mark

Die Einnahmen überstiegen nicht nur den in Ägypten grundsätzlich mög¬
lichst vorsichtig aufgestellten Voranschlag um rund 34 Millionen Mark, sondern
waren auch um 21 Millionen größer als die des Jahres 1906.

Die direkten Steuern haben eine Mehreinnahme von 1.177 Millionen
Mark gebracht; indirekte Steuern und andre Abgaben haben 5,568 Millionen
Mark mehr abgeworfen als im Vorjahre. ,, .

Die Gesamteinnahmen der Eisenbahnen beliefen sich auf 6,354 Millionen
Mark mehr als im Vorjahre. Die Reineinnahmen belaufen sich in demselben
Zeitraum auf 33,1 Millionen Mark gegenüber von 29,3 Millionen im Jahre
1906, was eine Mehreinnahme von rund 3,8 Millionen Mark bedeutet. Die
Einnahmen der Post sind um annähernd eine halbe Million gestiegen.

Auch auch andern Gebieten haben sich mehrfach günstigere Abschlüsse
erreichen lassen, woraus sich der gesamte Überschuß gegenüber dem Vor¬
anschlag ergibt.

Am 31. Dezember 1906 belief sich die gesamte ägyptische Staatsschuld
aus rund 1990 Millionen Mark. An Zinsen und für den Schuldentilgungs¬
fonds wurden 76,5 Millionen Mark aufgewandt. ^

7,2 Millionen Mark wurden im Laufe des Jahres 1907 abbezahlt.
Somit betrug am 31. Dezember 1907 das gesamte aufstehende Kapital


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[0434] Ägypten im Jahre ^H^? drei folgenden Linien zeigen, daß der Aufschwung in der letzten Zeit haupt¬ sächlich auf Kosten des ununterbrochnem Steigens der Baumwolle zu setzen ist. Dieser hat sich im letzten Jahrzehnt annähernd verdoppelt. Die Zunahme der Einfuhr gibt einen Beweis für den steigenden Wohlstand des Landes. Die Werte der Einfuhr an Waren und Bargeld zeigen eine so rasche Zunahme, daß sie, wie der weiter unten dargestellte „Umsatz" beweist, die Werte des Exports sehr schnell übertroffen haben. Dieses Verhältnis des Umsatzes ist errechnet, indem man den Unterschied des Exports auf der einen Seite und des Imports und der „Unkosten" auf der andern Seite in Betracht zog. Zu den Unkosten gehören die nach auswärts gehenden Summen für Verzinsung der öffentlichen Schuld, für den Tribut an die Türkei, für die Nilreservoirs und für die Okkupationsarmee sowie eine Reihe andrer Posten. Der gesamte Rechnungsabschluß des Jahres 1907 gestaltete sich folgender¬ maßen : Einkünfte . . . . /........3VS,1 Millionen Mark Ausgaben: ordentliche . 272,3 Millionen Mark außerordentliche 22,4 „ „ 294,7 „ > Überschuß 10,4 Millionen Mari Der tatsächliche Jahresabschluß ergab die folgenden Zahlen: Einkünfte............ 338,9 Millionen Mark Ausgaben: ordentliche . 273,9 Millionen Mark außerordentliche 21,7 „ „ 29S,K „ „ ' ^ ^^ Überschuß^F Millionen Mark Die Einnahmen überstiegen nicht nur den in Ägypten grundsätzlich mög¬ lichst vorsichtig aufgestellten Voranschlag um rund 34 Millionen Mark, sondern waren auch um 21 Millionen größer als die des Jahres 1906. Die direkten Steuern haben eine Mehreinnahme von 1.177 Millionen Mark gebracht; indirekte Steuern und andre Abgaben haben 5,568 Millionen Mark mehr abgeworfen als im Vorjahre. ,, . Die Gesamteinnahmen der Eisenbahnen beliefen sich auf 6,354 Millionen Mark mehr als im Vorjahre. Die Reineinnahmen belaufen sich in demselben Zeitraum auf 33,1 Millionen Mark gegenüber von 29,3 Millionen im Jahre 1906, was eine Mehreinnahme von rund 3,8 Millionen Mark bedeutet. Die Einnahmen der Post sind um annähernd eine halbe Million gestiegen. Auch auch andern Gebieten haben sich mehrfach günstigere Abschlüsse erreichen lassen, woraus sich der gesamte Überschuß gegenüber dem Vor¬ anschlag ergibt. Am 31. Dezember 1906 belief sich die gesamte ägyptische Staatsschuld aus rund 1990 Millionen Mark. An Zinsen und für den Schuldentilgungs¬ fonds wurden 76,5 Millionen Mark aufgewandt. ^ 7,2 Millionen Mark wurden im Laufe des Jahres 1907 abbezahlt. Somit betrug am 31. Dezember 1907 das gesamte aufstehende Kapital

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/434>, abgerufen am 12.12.2024.