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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Als die weltwirtschaftlichen Beziehungen immer größern Einfluß auf die politischen
Verhältnisse gewannen und die Interessen der europäischen Mächte über Europa
hinauswuchsen, als dann die Vereinigten Staaten von Amerika anfingen, Welt-
Politik zu treiben und Japan sich zur Großmacht emporschwang, wurde die alte
englische Politik einfach unmöglich. Der leitende Gedanke für die neue europäisch:
Politik Englands mußte -- um Ägyptens und des Weges nach Indien willen --
eine beherrschende Stellung im Mittelmeer werden; für die neue asiatische Politik
konnte -- nach der Umgestaltung der Machtverhältnisse im Stillen Ozean -- das
alte Dogma von der natürlichen Gegnerschaft und Nebenbuhlerschaft Rußlands
und Englands nicht mehr maßgebend sein. Vergegenwärtigt man sich diese beiden
Grundgedanken, so bedeutet das einmal die möglichst weitgehende Annäherung an
Frankreich und demnächst auch an Spanien sowie die Beeinflussung Italiens, mehr
auf seine Mittelmeerstellung als auf die Anlehnung an die kontinentalen Militär¬
mächte bedacht zu sein; weiter aber die Verständigung mit Rußland und die
Wiedergewinnung des frühern Einflusses im nahen Orient. Diese einfachen Er¬
wägungen geben den Schlüssel zur auswärtigen Politik Englands, ohne daß die
Frage der deutsch-englischen Beziehungen auch nur aufgeworfen zu werden braucht.
Daraus folgt aber für uns, daß die tatsächliche Gruppierung der Mächte in ab¬
sehbarer Zeit schwerlich geändert werden wird, auch wenn sowohl in Berlin als
auch in London der Wunsch nach gegenseitigen freundschaftlichen Beziehungen noch
viel lebhafter werden sollte. Und solange diese Gruppierung fortdauert, wird auch
der Keim des Mißtrauens und der Spannungen niemals ganz ausgerottet sein.

Denn ganz von selbst enthalten diese Verhältnisse eine Spitze gegen Deutsch¬
land. Das liegt ja zu einem Teil in der Einbildung, wenn man es so nennen
will, oder -- genauer ausgedrückt -- in den Eindrücken, die durch den Abschluß
von Bündnissen oder Verständigungen oder auch durch den Austausch augenfälliger
Freundschaftsbezeugungen zwischen England und den Staaten um Deutschland
herum, nur nicht Deutschland selber, notwendig erzeugt werden mußten. Man
kann nicht von einem großen Volke verlangen, daß es sich in seiner Gesamtheit
in den Gedankengang und in die Bedürfnisse fremder Politik versetzt. Es urteilt
nach dem, was es sieht, und was das deutsche Volk hier sah, das ließ nicht gerade
freundliche Absichten Englands gegen Deutschland vermuten. Und die englische
Politik mußte sich bewußt sein, daß dieser Eindruck in Deutschland unvermeidlich
war; sie hatte es in der Hand, irgendeinen Schritt zu tun, der in Deutschland
beruhigend wirken konnte, ohne daß sie ihren Weg zu verlassen brauchte. Ein
solcher Schritt aber unterblieb, und damit gewann die Lage auch in den Augen
ruhiger Beobachter einen ernstern Anstrich. Dazu kam ein weiterer Grund, der
der englischen Politik eine gewisse Spitze gegen Deutschland gab. England konnte
nicht erwarten, daß ihm Frankreich und Nußland in die Arme sinken würden auf
die bloße Versicherung hin, daß England dieses Einverständnis zur Aufrecht¬
erhaltung seiner Weltstellung nötig habe. Sollte der Zweck erreicht werden, so
mußte ein andrer Grund vorgeschoben werden, der den andern Mächten das
Zusammengehn mit England als wünschenswert erscheinen lassen mußte. Es
bedarf keiner besondern Erläuterung, daß dieser Grund gegeben war durch
die die französische und russische Politik beherrschende Vorstellung von dem be¬
drohlichen und deshalb in Schach zu haltenden militärischen Übergewicht der
beiden europäischen Zentralmächte, Deutschland und Österreich-Ungarn. Nur auf
diesem Wege war Frankreich und mittelbar auch Rußland für die Interessen der
englischen Politik zu gewinnen, und indem England das Schwergewicht des fran¬
zösisch-russischen Zweibundes gegenüber dem Dreibund verstärkte und dadurch zu¬
gleich die Möglichkeit eines stärkern Drucks im Mittelmeer herstellte, lockerte es die
Beziehungen Italiens zum Dreibund in dem Sinne, daß sich Italien zwar nicht


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Als die weltwirtschaftlichen Beziehungen immer größern Einfluß auf die politischen
Verhältnisse gewannen und die Interessen der europäischen Mächte über Europa
hinauswuchsen, als dann die Vereinigten Staaten von Amerika anfingen, Welt-
Politik zu treiben und Japan sich zur Großmacht emporschwang, wurde die alte
englische Politik einfach unmöglich. Der leitende Gedanke für die neue europäisch:
Politik Englands mußte — um Ägyptens und des Weges nach Indien willen —
eine beherrschende Stellung im Mittelmeer werden; für die neue asiatische Politik
konnte — nach der Umgestaltung der Machtverhältnisse im Stillen Ozean — das
alte Dogma von der natürlichen Gegnerschaft und Nebenbuhlerschaft Rußlands
und Englands nicht mehr maßgebend sein. Vergegenwärtigt man sich diese beiden
Grundgedanken, so bedeutet das einmal die möglichst weitgehende Annäherung an
Frankreich und demnächst auch an Spanien sowie die Beeinflussung Italiens, mehr
auf seine Mittelmeerstellung als auf die Anlehnung an die kontinentalen Militär¬
mächte bedacht zu sein; weiter aber die Verständigung mit Rußland und die
Wiedergewinnung des frühern Einflusses im nahen Orient. Diese einfachen Er¬
wägungen geben den Schlüssel zur auswärtigen Politik Englands, ohne daß die
Frage der deutsch-englischen Beziehungen auch nur aufgeworfen zu werden braucht.
Daraus folgt aber für uns, daß die tatsächliche Gruppierung der Mächte in ab¬
sehbarer Zeit schwerlich geändert werden wird, auch wenn sowohl in Berlin als
auch in London der Wunsch nach gegenseitigen freundschaftlichen Beziehungen noch
viel lebhafter werden sollte. Und solange diese Gruppierung fortdauert, wird auch
der Keim des Mißtrauens und der Spannungen niemals ganz ausgerottet sein.

Denn ganz von selbst enthalten diese Verhältnisse eine Spitze gegen Deutsch¬
land. Das liegt ja zu einem Teil in der Einbildung, wenn man es so nennen
will, oder — genauer ausgedrückt — in den Eindrücken, die durch den Abschluß
von Bündnissen oder Verständigungen oder auch durch den Austausch augenfälliger
Freundschaftsbezeugungen zwischen England und den Staaten um Deutschland
herum, nur nicht Deutschland selber, notwendig erzeugt werden mußten. Man
kann nicht von einem großen Volke verlangen, daß es sich in seiner Gesamtheit
in den Gedankengang und in die Bedürfnisse fremder Politik versetzt. Es urteilt
nach dem, was es sieht, und was das deutsche Volk hier sah, das ließ nicht gerade
freundliche Absichten Englands gegen Deutschland vermuten. Und die englische
Politik mußte sich bewußt sein, daß dieser Eindruck in Deutschland unvermeidlich
war; sie hatte es in der Hand, irgendeinen Schritt zu tun, der in Deutschland
beruhigend wirken konnte, ohne daß sie ihren Weg zu verlassen brauchte. Ein
solcher Schritt aber unterblieb, und damit gewann die Lage auch in den Augen
ruhiger Beobachter einen ernstern Anstrich. Dazu kam ein weiterer Grund, der
der englischen Politik eine gewisse Spitze gegen Deutschland gab. England konnte
nicht erwarten, daß ihm Frankreich und Nußland in die Arme sinken würden auf
die bloße Versicherung hin, daß England dieses Einverständnis zur Aufrecht¬
erhaltung seiner Weltstellung nötig habe. Sollte der Zweck erreicht werden, so
mußte ein andrer Grund vorgeschoben werden, der den andern Mächten das
Zusammengehn mit England als wünschenswert erscheinen lassen mußte. Es
bedarf keiner besondern Erläuterung, daß dieser Grund gegeben war durch
die die französische und russische Politik beherrschende Vorstellung von dem be¬
drohlichen und deshalb in Schach zu haltenden militärischen Übergewicht der
beiden europäischen Zentralmächte, Deutschland und Österreich-Ungarn. Nur auf
diesem Wege war Frankreich und mittelbar auch Rußland für die Interessen der
englischen Politik zu gewinnen, und indem England das Schwergewicht des fran¬
zösisch-russischen Zweibundes gegenüber dem Dreibund verstärkte und dadurch zu¬
gleich die Möglichkeit eines stärkern Drucks im Mittelmeer herstellte, lockerte es die
Beziehungen Italiens zum Dreibund in dem Sinne, daß sich Italien zwar nicht


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[0375] Maßgebliches und Unmaßgebliches Als die weltwirtschaftlichen Beziehungen immer größern Einfluß auf die politischen Verhältnisse gewannen und die Interessen der europäischen Mächte über Europa hinauswuchsen, als dann die Vereinigten Staaten von Amerika anfingen, Welt- Politik zu treiben und Japan sich zur Großmacht emporschwang, wurde die alte englische Politik einfach unmöglich. Der leitende Gedanke für die neue europäisch: Politik Englands mußte — um Ägyptens und des Weges nach Indien willen — eine beherrschende Stellung im Mittelmeer werden; für die neue asiatische Politik konnte — nach der Umgestaltung der Machtverhältnisse im Stillen Ozean — das alte Dogma von der natürlichen Gegnerschaft und Nebenbuhlerschaft Rußlands und Englands nicht mehr maßgebend sein. Vergegenwärtigt man sich diese beiden Grundgedanken, so bedeutet das einmal die möglichst weitgehende Annäherung an Frankreich und demnächst auch an Spanien sowie die Beeinflussung Italiens, mehr auf seine Mittelmeerstellung als auf die Anlehnung an die kontinentalen Militär¬ mächte bedacht zu sein; weiter aber die Verständigung mit Rußland und die Wiedergewinnung des frühern Einflusses im nahen Orient. Diese einfachen Er¬ wägungen geben den Schlüssel zur auswärtigen Politik Englands, ohne daß die Frage der deutsch-englischen Beziehungen auch nur aufgeworfen zu werden braucht. Daraus folgt aber für uns, daß die tatsächliche Gruppierung der Mächte in ab¬ sehbarer Zeit schwerlich geändert werden wird, auch wenn sowohl in Berlin als auch in London der Wunsch nach gegenseitigen freundschaftlichen Beziehungen noch viel lebhafter werden sollte. Und solange diese Gruppierung fortdauert, wird auch der Keim des Mißtrauens und der Spannungen niemals ganz ausgerottet sein. Denn ganz von selbst enthalten diese Verhältnisse eine Spitze gegen Deutsch¬ land. Das liegt ja zu einem Teil in der Einbildung, wenn man es so nennen will, oder — genauer ausgedrückt — in den Eindrücken, die durch den Abschluß von Bündnissen oder Verständigungen oder auch durch den Austausch augenfälliger Freundschaftsbezeugungen zwischen England und den Staaten um Deutschland herum, nur nicht Deutschland selber, notwendig erzeugt werden mußten. Man kann nicht von einem großen Volke verlangen, daß es sich in seiner Gesamtheit in den Gedankengang und in die Bedürfnisse fremder Politik versetzt. Es urteilt nach dem, was es sieht, und was das deutsche Volk hier sah, das ließ nicht gerade freundliche Absichten Englands gegen Deutschland vermuten. Und die englische Politik mußte sich bewußt sein, daß dieser Eindruck in Deutschland unvermeidlich war; sie hatte es in der Hand, irgendeinen Schritt zu tun, der in Deutschland beruhigend wirken konnte, ohne daß sie ihren Weg zu verlassen brauchte. Ein solcher Schritt aber unterblieb, und damit gewann die Lage auch in den Augen ruhiger Beobachter einen ernstern Anstrich. Dazu kam ein weiterer Grund, der der englischen Politik eine gewisse Spitze gegen Deutschland gab. England konnte nicht erwarten, daß ihm Frankreich und Nußland in die Arme sinken würden auf die bloße Versicherung hin, daß England dieses Einverständnis zur Aufrecht¬ erhaltung seiner Weltstellung nötig habe. Sollte der Zweck erreicht werden, so mußte ein andrer Grund vorgeschoben werden, der den andern Mächten das Zusammengehn mit England als wünschenswert erscheinen lassen mußte. Es bedarf keiner besondern Erläuterung, daß dieser Grund gegeben war durch die die französische und russische Politik beherrschende Vorstellung von dem be¬ drohlichen und deshalb in Schach zu haltenden militärischen Übergewicht der beiden europäischen Zentralmächte, Deutschland und Österreich-Ungarn. Nur auf diesem Wege war Frankreich und mittelbar auch Rußland für die Interessen der englischen Politik zu gewinnen, und indem England das Schwergewicht des fran¬ zösisch-russischen Zweibundes gegenüber dem Dreibund verstärkte und dadurch zu¬ gleich die Möglichkeit eines stärkern Drucks im Mittelmeer herstellte, lockerte es die Beziehungen Italiens zum Dreibund in dem Sinne, daß sich Italien zwar nicht

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/375>, abgerufen am 23.07.2024.