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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Auf Pürsch im Porst

weist mir das Haupt von rückwärts. Über dem einen Lauscher blitzt es hell, über
dem andern nicht; er hat schon eine Stange verloren. Ich lache vor mich hin;
ich konnte es mir denken, daß es so kam. Nun dann, mein Lieber, auf Wieder¬
sehen im Juni!

Eine Krähe quarrt hart und spitz über mich hin, sie hat mich eräugt. Der
Bock ist verschwunden. Er weiß, wenn die Krähe warnt, ist die Luft nicht rein.
Ich klettere von meiner Warte, schlüpfe durch das Buschwerk und gehe den
Damm entlang, und ich weiß nicht, soll ich mich ärgern, oder soll ich mich freuen.
Auf dieser alten Wurt hier unter den hohen Hängebirken, wo vor vielen Jahren
einst das Hirtenhaus stand, in dem Eidig, der Freischütz, manchesmal Unterschlupf
fand, wenn drüben in der königlich hannöverschen Forst die Luft unsauber wurde,
will ich mich strecken; das Kauern auf dem Hochsitze machte mich müde.

Ich recke und strecke mich und starre in die buntfarbige Weite. Und da reißt
es mich hoch; dort unten, wo der Kanal hinter der Böschung fließt, humpelt ein
Reh entlang. Es ist eine Ricke, die schwer an beiden Hinterläufen klagt; bei der
Drückjagd in der Nachbarschaft wurde sie krank geschossen. Seit einer Woche weid-
werke ich sie schon, aber ihr Leiden hat sie heimlich gemacht. Rucksack, Hut und
Joppe werfe ich ab, schlage das Fernrohr auf den Drillingslauf, streife die Schuhe
ab und schleiche barfuß dem schmalen Pfade zu, der, eingerahmt von hüftenhoher
Heide, den Kanal begleitet. Die Ricke zieht der großen Porstdickung zu; es gilt
zu laufe". Tiefgebückt, ab und zu den Kopf über das Heidkraut reckend, renne
ich den Pfad entlang. Die Brombeeren wollen mich halten, Himbeeren stellen sich
mir in den Weg, aber ich komme mit eiligem Herzen und schnellem Atem früher
als die Ricke vor der Dickung an und kniee hinter der krummen Birke nieder.
Über die blanke Wiese muß sie jetzt; jämmerlich sieht es aus, wie sie den Graben
zu überfliehen versucht. Jetzt steht sie und windet hin und her. Es ist weit,
sehr weit, aber das Fernrohr hilft mir. Da, wo der Hals ansetzt, bringe ich die
Spitze des Fadenkreuzes hin und mache den Finger krumm. Wenn sie nicht im
Dampfe liegt, geht sie mir verloren, denn ich bin allein.

Sie schlägt im Feuer rundum, und das Wasser spritzt auf. Ich recke mich
hoch, lade und spanne und nehme das Fernrohr ab und schleiche näher, immer
näher, bis ich vor dem Anschusse stehe. Regungslos liegt sie da, den Kopf im
Wasser. Die Kugel sitzt, wo sie sitzen sollte. Aber mich freut der Schuß kaum.
Nicht deshalb, weil es eine Ricke war; lieber ist mir, daß ich ihr Leiden endete,
als hätte ich den alten Bock vom Ellernbache auf die Decke gebracht. Auch daß
die Luft dick wurde, und vom großen Moore her schwarze Wolken heranwehen,
stört mir die Stimmung nicht. Es ist, weil ich allein bin, weil mein Hund nicht
freudewinselnd die Ricke zerrt und zaust, wie vor Jahresfrist. Besser pürscht es
sich, ist jemand da, der teilnimmt an der Weidmannsfreude, sei es Mensch, sei
es Hund. Und wenn es ein Hund war wie mein Hund, mein Freund Batter-
mcmn, der Teckel mit der Schweißhundmaske und dem Aalstrich über den rotbraunen
Rücken, dann war Jagen doppelte Lust. Wie oft legte ich ihn hier nicht am
Schweißriemen zur Notfährte, wie oft riß er mich nicht durch Bach und Graben,
wie oft, wenn ich ihn, verlor die Wundfährte sich in wegloser Dickung, schnallte,
klang sein Heller Hals nicht am kranken Stücke, bis irgendwo im Bruche dumpf
sein Totverbellen zu mir herscholl.

Die Ricke über den Hals geschlagen trete ich den Rückweg an. Auf der
Hütewurt breche ich sie auf und hänge sie zum Ausschweißen an die Birke. Und
ich esse mürrischen Sinnes mein Brot und die Äpfel und rauche und starre auf
das Bruch, das im Grau verdämmert, und über das die Wolkeuweiber die zer-


Auf Pürsch im Porst

weist mir das Haupt von rückwärts. Über dem einen Lauscher blitzt es hell, über
dem andern nicht; er hat schon eine Stange verloren. Ich lache vor mich hin;
ich konnte es mir denken, daß es so kam. Nun dann, mein Lieber, auf Wieder¬
sehen im Juni!

Eine Krähe quarrt hart und spitz über mich hin, sie hat mich eräugt. Der
Bock ist verschwunden. Er weiß, wenn die Krähe warnt, ist die Luft nicht rein.
Ich klettere von meiner Warte, schlüpfe durch das Buschwerk und gehe den
Damm entlang, und ich weiß nicht, soll ich mich ärgern, oder soll ich mich freuen.
Auf dieser alten Wurt hier unter den hohen Hängebirken, wo vor vielen Jahren
einst das Hirtenhaus stand, in dem Eidig, der Freischütz, manchesmal Unterschlupf
fand, wenn drüben in der königlich hannöverschen Forst die Luft unsauber wurde,
will ich mich strecken; das Kauern auf dem Hochsitze machte mich müde.

Ich recke und strecke mich und starre in die buntfarbige Weite. Und da reißt
es mich hoch; dort unten, wo der Kanal hinter der Böschung fließt, humpelt ein
Reh entlang. Es ist eine Ricke, die schwer an beiden Hinterläufen klagt; bei der
Drückjagd in der Nachbarschaft wurde sie krank geschossen. Seit einer Woche weid-
werke ich sie schon, aber ihr Leiden hat sie heimlich gemacht. Rucksack, Hut und
Joppe werfe ich ab, schlage das Fernrohr auf den Drillingslauf, streife die Schuhe
ab und schleiche barfuß dem schmalen Pfade zu, der, eingerahmt von hüftenhoher
Heide, den Kanal begleitet. Die Ricke zieht der großen Porstdickung zu; es gilt
zu laufe«. Tiefgebückt, ab und zu den Kopf über das Heidkraut reckend, renne
ich den Pfad entlang. Die Brombeeren wollen mich halten, Himbeeren stellen sich
mir in den Weg, aber ich komme mit eiligem Herzen und schnellem Atem früher
als die Ricke vor der Dickung an und kniee hinter der krummen Birke nieder.
Über die blanke Wiese muß sie jetzt; jämmerlich sieht es aus, wie sie den Graben
zu überfliehen versucht. Jetzt steht sie und windet hin und her. Es ist weit,
sehr weit, aber das Fernrohr hilft mir. Da, wo der Hals ansetzt, bringe ich die
Spitze des Fadenkreuzes hin und mache den Finger krumm. Wenn sie nicht im
Dampfe liegt, geht sie mir verloren, denn ich bin allein.

Sie schlägt im Feuer rundum, und das Wasser spritzt auf. Ich recke mich
hoch, lade und spanne und nehme das Fernrohr ab und schleiche näher, immer
näher, bis ich vor dem Anschusse stehe. Regungslos liegt sie da, den Kopf im
Wasser. Die Kugel sitzt, wo sie sitzen sollte. Aber mich freut der Schuß kaum.
Nicht deshalb, weil es eine Ricke war; lieber ist mir, daß ich ihr Leiden endete,
als hätte ich den alten Bock vom Ellernbache auf die Decke gebracht. Auch daß
die Luft dick wurde, und vom großen Moore her schwarze Wolken heranwehen,
stört mir die Stimmung nicht. Es ist, weil ich allein bin, weil mein Hund nicht
freudewinselnd die Ricke zerrt und zaust, wie vor Jahresfrist. Besser pürscht es
sich, ist jemand da, der teilnimmt an der Weidmannsfreude, sei es Mensch, sei
es Hund. Und wenn es ein Hund war wie mein Hund, mein Freund Batter-
mcmn, der Teckel mit der Schweißhundmaske und dem Aalstrich über den rotbraunen
Rücken, dann war Jagen doppelte Lust. Wie oft legte ich ihn hier nicht am
Schweißriemen zur Notfährte, wie oft riß er mich nicht durch Bach und Graben,
wie oft, wenn ich ihn, verlor die Wundfährte sich in wegloser Dickung, schnallte,
klang sein Heller Hals nicht am kranken Stücke, bis irgendwo im Bruche dumpf
sein Totverbellen zu mir herscholl.

Die Ricke über den Hals geschlagen trete ich den Rückweg an. Auf der
Hütewurt breche ich sie auf und hänge sie zum Ausschweißen an die Birke. Und
ich esse mürrischen Sinnes mein Brot und die Äpfel und rauche und starre auf
das Bruch, das im Grau verdämmert, und über das die Wolkeuweiber die zer-


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[0310] Auf Pürsch im Porst weist mir das Haupt von rückwärts. Über dem einen Lauscher blitzt es hell, über dem andern nicht; er hat schon eine Stange verloren. Ich lache vor mich hin; ich konnte es mir denken, daß es so kam. Nun dann, mein Lieber, auf Wieder¬ sehen im Juni! Eine Krähe quarrt hart und spitz über mich hin, sie hat mich eräugt. Der Bock ist verschwunden. Er weiß, wenn die Krähe warnt, ist die Luft nicht rein. Ich klettere von meiner Warte, schlüpfe durch das Buschwerk und gehe den Damm entlang, und ich weiß nicht, soll ich mich ärgern, oder soll ich mich freuen. Auf dieser alten Wurt hier unter den hohen Hängebirken, wo vor vielen Jahren einst das Hirtenhaus stand, in dem Eidig, der Freischütz, manchesmal Unterschlupf fand, wenn drüben in der königlich hannöverschen Forst die Luft unsauber wurde, will ich mich strecken; das Kauern auf dem Hochsitze machte mich müde. Ich recke und strecke mich und starre in die buntfarbige Weite. Und da reißt es mich hoch; dort unten, wo der Kanal hinter der Böschung fließt, humpelt ein Reh entlang. Es ist eine Ricke, die schwer an beiden Hinterläufen klagt; bei der Drückjagd in der Nachbarschaft wurde sie krank geschossen. Seit einer Woche weid- werke ich sie schon, aber ihr Leiden hat sie heimlich gemacht. Rucksack, Hut und Joppe werfe ich ab, schlage das Fernrohr auf den Drillingslauf, streife die Schuhe ab und schleiche barfuß dem schmalen Pfade zu, der, eingerahmt von hüftenhoher Heide, den Kanal begleitet. Die Ricke zieht der großen Porstdickung zu; es gilt zu laufe«. Tiefgebückt, ab und zu den Kopf über das Heidkraut reckend, renne ich den Pfad entlang. Die Brombeeren wollen mich halten, Himbeeren stellen sich mir in den Weg, aber ich komme mit eiligem Herzen und schnellem Atem früher als die Ricke vor der Dickung an und kniee hinter der krummen Birke nieder. Über die blanke Wiese muß sie jetzt; jämmerlich sieht es aus, wie sie den Graben zu überfliehen versucht. Jetzt steht sie und windet hin und her. Es ist weit, sehr weit, aber das Fernrohr hilft mir. Da, wo der Hals ansetzt, bringe ich die Spitze des Fadenkreuzes hin und mache den Finger krumm. Wenn sie nicht im Dampfe liegt, geht sie mir verloren, denn ich bin allein. Sie schlägt im Feuer rundum, und das Wasser spritzt auf. Ich recke mich hoch, lade und spanne und nehme das Fernrohr ab und schleiche näher, immer näher, bis ich vor dem Anschusse stehe. Regungslos liegt sie da, den Kopf im Wasser. Die Kugel sitzt, wo sie sitzen sollte. Aber mich freut der Schuß kaum. Nicht deshalb, weil es eine Ricke war; lieber ist mir, daß ich ihr Leiden endete, als hätte ich den alten Bock vom Ellernbache auf die Decke gebracht. Auch daß die Luft dick wurde, und vom großen Moore her schwarze Wolken heranwehen, stört mir die Stimmung nicht. Es ist, weil ich allein bin, weil mein Hund nicht freudewinselnd die Ricke zerrt und zaust, wie vor Jahresfrist. Besser pürscht es sich, ist jemand da, der teilnimmt an der Weidmannsfreude, sei es Mensch, sei es Hund. Und wenn es ein Hund war wie mein Hund, mein Freund Batter- mcmn, der Teckel mit der Schweißhundmaske und dem Aalstrich über den rotbraunen Rücken, dann war Jagen doppelte Lust. Wie oft legte ich ihn hier nicht am Schweißriemen zur Notfährte, wie oft riß er mich nicht durch Bach und Graben, wie oft, wenn ich ihn, verlor die Wundfährte sich in wegloser Dickung, schnallte, klang sein Heller Hals nicht am kranken Stücke, bis irgendwo im Bruche dumpf sein Totverbellen zu mir herscholl. Die Ricke über den Hals geschlagen trete ich den Rückweg an. Auf der Hütewurt breche ich sie auf und hänge sie zum Ausschweißen an die Birke. Und ich esse mürrischen Sinnes mein Brot und die Äpfel und rauche und starre auf das Bruch, das im Grau verdämmert, und über das die Wolkeuweiber die zer-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/310>, abgerufen am 12.12.2024.